Es geht nicht allein um die reine Modulproduktion. Damit allein wird kein deutscher Hersteller auf Dauer überleben können.
Die Firmen sollten sich darauf besinnen hochwertige Systemlösungen anzubieten statt nurmehr Billigprodukte. Dieser Wandel wurde im PV-Modulrausch vernachlässigt. Wer diesen Wandel nicht schafft wird mit und ohne Zölle nicht überleben.
Zudem wird die Qualität zukünftig eine größere Rolle spielen.
Dem will ich gar nicht widersprechen. Ist alles mehr oder weniger richtig.
Das hat aber nichts damit zu tun, dass die Schutzzölle gerechtfertigt sind.
Die EU verhängt diese Zölle (so sie denn kommen) ja nicht einfach aus einer Laune heraus. Es ging schließlich ein mehrmonatiges Prüfungsverfahren voraus, bei dem etliche chinesische Hersteller kooperiert haben und ihre Daten offengelegt haben.
Bei dieser Prüfung wurde auf sachlicher Basis festgestellt, dass staatlich subventioniertes Dumping vorliegt und vorübergehende Zölle gerechtfertigt sind. Es ist ja auch nicht so, dass diese Zölle dann für immer gelten sollen. Diese Zölle treten auch zunächst nur vorläufig in Kraft und es kann dann danach jeder Hersteller in Verhandlungen mit der EU eine Vereinbarung treffen, die wieder zur Aufhebung der Zölle führt. So hab ich das verstanden.
Die kooperierenden Hersteller haben auch wesentlich niedrigere Zölle zu befürchten als diejenigen, die nicht kooperiert haben. Es wird also einige chinesische Hersteller mit weit weniger als den immer genannten durchschnittlichen 47% treffen.
Und zum Thema "Schrott auf deutschen Dächern":
Sicher gibt es da wohl auch mangelhafte Qualität, die sich manche aufs Dach geschraubt haben.
Aber was kümmert das den Staat oder die Stromverbraucher und EEG-Umlagezahler?
Nicht die Bohne!Es gibt keinen Grund sich darüber aufzuregen.
Nicht anders verhält es sich beim Autokauf: Wer heute ein Billigauto kauft und später dann vermehrt Reparaturkosten hat oder das Auto früher verschrotten muss bzw. zu einem niedrigen Preis wieder verkaufen muss, der hat das auch mit sich selbst abzumachen.
Das Geniale an der EEG-Förderung ist ja, dass nur der eingespeiste Strom vergütet wird, und keinerlei unbedingte Zuschüsse zur Investition gegeben werden, die im Schadensfalle ohne Gegenleistung verschwendet wären. Der Anlagenbetreiber hätte dann auch keinerlei Anreiz, die Anlage zu erhalten, pflegen und optimal zu betreiben.
Das heißt, wenn jemand nach dem Prinzip "Geiz ist geil" gehandelt hat, und dann später mit einer nicht oder schlecht funktionierenden Anlage dasteht, dann hat er das halt auch selbst auszubaden. Der EEG-Umlagezahler darf sich dann sogar freuen, weil er weniger Strom aus den kaputten Anlagen vergüten muss.
Das Risiko trägt der PV-Anlagenbetreiber als Unternehmer. Nicht anders ergeht es den Windparkbetreibern, auch da sind einige (auch ich) mit mangelhaften Windkraftanlagen "gesegnet". Mein unternehmerisches Risiko, das ich trage, ohne die Schuld bei anderen als mir, dem Windpark-Fonds-Initiator und dem Anlagenhersteller zu suchen. Die WKAs von NEG Micon waren damals halt die günstigsten - das rächt sich jetzt und man stellt fest, mit den "Mercedessen" unter den WKAs, den Enercons, wäre man auf lange Sicht besser und wirtschaftloch erfolgreicher "gefahren".
Die gerne vorgebrachte Behauptung, das Stromeinspeisen nach EEG wäre ein risikoloses Geschäft war schon immer falsch.