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Solarbranche darf auf Strafzölle hoffen

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superhaase:

--- Zitat von: PLUS am 24. Mai 2013, 13:48:28 ---@superhaase, Protektion steht für Begünstigung. Subvention ist eine Bevorzugung und Förderung ohne marktmäßige Gegenleistung. Wieviel Millarden werden noch jedes Jahr über die EEG-Umlage zu Lasten der Stromverbraucher umverteilt? Welche Energieerzeuger nochmal haben eine Abnahmegarantie zu Wucherpreisen aber keine Verpflichtungen?  Vergessen Sie doch endlich mal Ihre Märchen. Ohne diese Protektion und Subvention gäbe es keine Solarweltmeisterschaft in Deutschland!
--- Ende Zitat ---
Aber das hatten wir doch alles schon zigmal.
Alle Ihre eben aufgezählten Punkte sind völlig inhaltsleer, weil sie die Realität außen vor lassen und den Sinn und Zweck des EEG sowie die Notwendigkeit der Energiewende verleugnen.
Konstruktive Kritik war von Ihnen sowieso noch nie zu hören, sondern nur Gemecker gegen alles und jeden.


--- Zitat ---@superhaase, die PV ist da immer noch kräftig dabei. Protektion und Subvention ist extrem  gegeben, dazu braucht es weder die Chinesen noch das Ausland insgesamt.  PV muss sich endlich bedingungslos dem Wettbewerb stellen, zunächst wenigstens unter den  EE.
--- Ende Zitat ---
Wie immer lenken Sie vom Thema ab.  ::)
Es geht hier nicht um die Legitimation des EEG und der PV-Förderung.
Es geht hier um die Anti-Dumping-Schutzzölle, die auf chinesische PV-Produkte erhoben werden sollen.

Wenn ihnen zum Thema der Schutzzölle keine sachlichen Argumente einfallen, dann könnte Sie das Schreiben von Beiträgen in diesem Thread auch einfach mal sein lassen. Denken Sie an das bekannte Zitat von Dieter Nuhr: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal ... . ;)

egn:

--- Zitat von: superhaase am 24. Mai 2013, 13:08:38 ---Das ist wie gesagt eine sehr egoistische Haltung.

--- Ende Zitat ---

Es ist eine pragmatische Haltung.


--- Zitat ---Nur weil man für sich persönlich keine Nachteile erwartet, oder vielleicht sogar Vorteile erhofft, sollen andere dem subventionierten Dumping der Chinesen geopfert werden.

Würden Sie auch noch so reden, wenn Ihr Arbeitsplatz bzw. Ihre Firma betroffen wäre?

--- Ende Zitat ---

Das ist doch gerade der Punkt, die Strafzölle ändern nichts daran dass eine ganze Reihe von europäischen Firmen derzeit die Module gar nicht zu Preisen produzieren können, die für eine Rentabilität einer Investition nach dem EEG nötig wären. Die kann man nicht dadurch retten dass man Strafzölle einführt, denn sie würden dadurch keine € Umsatz mehr machen. Die EEG Vergütung sinkt unabänderlich jeden Monat weiter, ob es jetzt die Strafzölle gibt oder nicht.


--- Zitat ---Die geplanten Schutzzölle sind kein Protektionismus. Sie sind eine sehr späte Abwehrreaktion auf die massiven chinesischen Subventionen, die den fairen Handel und Wettbewerb mittels Dumping zerstört haben.

--- Ende Zitat ---

Natürlich sind Schutzzölle, insbesondere wenn sie so hoch sind immer ein Protektionismus.


--- Zitat ---Die Energiewende und der weitere Ausbau der PV in Europa sind durch die Schutzzölle nicht im Geringsten gefährdet. Ein chinesisches Dumping ist für die Energiewende weder nötig noch hilfreich.

--- Ende Zitat ---

Da bin ich völlig gegenteiliger Meinung. Natürlich wird der PV Markt einbrechen wenn die Module wesentlich teurer werden, das ist ganz normales Markt geschehen. Die Hersteller die zu teuer sind dass man noch eine EEG Anlage rentabel bauen kann, werden so oder so pleite gehen. Wenn es gar keinen europäischen Hersteller mehr gibt der eine rentable EEG Installation liefern kann, dann gibt es nur noch den Eigenverbrauch als Triebfeder für den weiteren Ausbau. Dort gibt es aber keine vorgegebene Kostendegression, sondern langfristig eher die Möglichkeit höhere Preise durchzusetzen, weil die Strompreise steigen. Sollten die Strafzölle erhoben werden so gibt es dann am Markt einen Preisanstieg um die Höhe der Strafzölle. Denn warum sollten die europäischen Hersteller die Module günstiger verkaufen als die Konkurrenz aus China. Es wird kaum mehr neue EEG Anlagen geben. Insgesamt verteuert das die Energiewende erheblich und natürlich gehen bei einem zu erwartenden Markteinbruch weit mehr Arbeitsplätze verloren als die paar 1000 die hier in D noch Module produzieren. Die Modulproduktion ist hochautomatisiert und beschäftigt kaum Menschen.

Hier eine Stellungnahme von Hans-Josef Fell dazu.

superhaase:

--- Zitat von: egn am 25. Mai 2013, 09:53:04 ---Das ist doch gerade der Punkt, die Strafzölle ändern nichts daran dass eine ganze Reihe von europäischen Firmen derzeit die Module gar nicht zu Preisen produzieren können, die für eine Rentabilität einer Investition nach dem EEG nötig wären. Die kann man nicht dadurch retten dass man Strafzölle einführt, denn sie würden dadurch keine € Umsatz mehr machen. Die EEG Vergütung sinkt unabänderlich jeden Monat weiter, ob es jetzt die Strafzölle gibt oder nicht.
--- Ende Zitat ---
Sicher können nicht alle europäischen Produzenten durch Zölle gerettet werden. Das ist auch gar nicht das Ziel der Zölle.
Es ist aber eine völlig unzutreffende Behauptung, kein europischer Hersteller wäre in der Lage, zu den aktuellen Vergütungssätzen in Europa rentabel Module zu produzieren.

Wenn die europäischen Hersteller, die zu den aktuellen Vergütungssätzen Module mit Gewinn verkaufen können, sofern sie ihre Produktionskapazitäten einigermaßen auslasten können (ja, die gibt es!), durch den zurückgehenden Marktanteil der Chinesen wieder mehr Umsatz machen können und so die Stückkosten senken, dann rechnet sich das auch wieder. Die Modulpreise werden dabei nur unwesentlich steigen - eben gerade soviel, wie sich noch Käufer finden lassen.


--- Zitat ---Da bin ich völlig gegenteiliger Meinung. Natürlich wird der PV Markt einbrechen wenn die Module wesentlich teurer werden, das ist ganz normales Markt geschehen.
--- Ende Zitat ---
Das bestreitet auch keiner.
Bestritten wird, dass es die Module wesentlich teurer werden. Dies ist eine aus der Luft gegriffene und auch  - wie Sie selbst herleiten - unbegründete Annahme.
Ohne diese falsche Annahme bricht aber das ganze Argumentationsgebäude der Zoll-Gegner in sich zusammen.


--- Zitat ---Die Hersteller die zu teuer sind dass man noch eine EEG Anlage rentabel bauen kann, werden so oder so pleite gehen.
--- Ende Zitat ---
Klar. Logisch.
Die Hersteller aber, die nicht zu teuer sind, werden überleben.


--- Zitat ---Wenn es gar keinen europäischen Hersteller mehr gibt der eine rentable EEG Installation liefern kann, dann gibt es nur noch den Eigenverbrauch als Triebfeder für den weiteren Ausbau.
--- Ende Zitat ---
Es ist völlig unbegründet, zu behaupten, alle europäischen Hersteller würden pleite gehen, trotz der Schutzzölle.
Alle Ihre weiteren Phantasien über Preisanstieg in höhe der Strafzölle bis zur Verteuerung der Energiewende, die auf dieser Annahme aufbauen, sind daher für die Katz. ;)


--- Zitat ---Die Modulproduktion ist hochautomatisiert und beschäftigt kaum Menschen.
--- Ende Zitat ---
Eben darum ist es auch nicht richtig, dass in Europa keine konkurrenzfähigen Module gebaut werden können.
Merken Sie was?
Der Kostenvorteil der Chinesen in der Modulproduktion ist recht gering. Er wird durch die Transportkosten nach Europa und weitere Faktoren fast komplett aufgefressen.
Eben darum ist es auch nicht richtig, dass die Preise stark steigen müssen, damit die europäischen Hersteller rentabel werden.
Auch deutsche Produzenten werden ihre Kosten weiter senken können - sofern man ihnen die Chance gibt und sie nicht voher mittels Dumping in die Pleite treibt.

Wolfgang_AW:
Es geht nicht allein um die reine Modulproduktion. Damit allein wird kein deutscher Hersteller auf Dauer überleben können.

Die Firmen sollten sich darauf besinnen hochwertige Systemlösungen anzubieten statt nurmehr Billigprodukte. Dieser Wandel wurde im PV-Modulrausch vernachlässigt. Wer diesen Wandel nicht schafft wird mit und ohne Zölle nicht überleben.

Zudem wird die Qualität zukünftig eine größere Rolle spielen.

Schadensfälle bei Solaranlagen erwartet


--- Zitat ---Fachleute befürchten eine Welle von Schadensfällen bei Solaranlagen. Der Experte für solare Energien vom TÜV Rheinland, Willi Vaaßen, führte gegenüber dem BR-Politikmagazin "Kontrovers" den Qualitätsverlust vor allem auf die staatlichen Förderungen zurück. Das Bundesumweltministerium sieht auf Anfrage von „Kontrovers“ keine Mitverantwortung für die steigende Zahl von Schadensfällen.
--- Ende Zitat ---

Beitrag:

Schrott auf deutschen Dächern

Einige der PV-Investoren haben da wohl tief ins Klo gegriffen. Wie in anderen Branchen auch sollte das Argument "Geiz ist geil" bei der Durchführung einer Investition nicht die maßgebliche Rolle spielen. 
Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser.

Fazit: Gute Ware und Arbeit für einen guten Preis!

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW

PLUS:
Link fehlerhaft, hier klicken (sehenswert!): Schrott auf deutschen Dächern
hier nochmal klicken: Das Thema ist auch nicht neu und im Forum schon vertreten.

@Wolfgang_AW, grundsätzlich richtig was sie schreiben. Der "PV-Modulrausch" ist allerdings eine Folge der extremen übermäßigen und falschen deutschen PV-Förderung. Das ist wie bei jeder Sucht. Rauschtrinken, das Volk sagt Komasaufen dazu, ist halt ungesund. Zunächst ist man etwas beschwipst, dann schwer berauscht. Danach kommt der Kater, der Katzenjammer und auf Dauer die bleibende Schäden.

Fundamentalsolarist User @superhaase steht da ziemlich alleine da. Selbst aus der PV-Branche warnen immer mehr vor den negativen Folgen von sogenannten "Strafzöllen". Da wird nichts damit gerettet, es wird nur verschlimmbessert mit Auswirkungen auf andere Branchen. Die deutsche Industrie ist ohnehin geschlossen dagegen.

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