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Autor Thema: Netzentgelte für den exportierten Strom  (Gelesen 9651 mal)

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Offline Stromfraß

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Re: Netzentgelte für den exportierten Strom
« Antwort #15 am: 27. April 2013, 10:18:00 »
Zitat
Würden bei Überschreitung von Netzgrenzen zwischen den deutschen Netzbetreibern und beim Export zusätzliche Netzentgelte erhoben, dann hätte der Spuk schnell ein Ende.

siehe auch Thread "Stromexport so hoch wie nie".

Offline superhaase

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Re: Netzentgelte für den exportierten Strom
« Antwort #16 am: 27. April 2013, 12:47:15 »
Was haben Sie an dem Wort möglichst nicht verstanden?
Dieses "möglichst" sollte hier die Maxime "soweit technisch irgendwie möglich" meinen.
Ich habe die Aussagen von RR-E-ft in dem Sinne verstanden, dass man auf jeglichen Netzausbau verzichten soll und die Industrie dann schon den vermeintlich billigen Strompreisen in Norddeutschland folgen und sich nur noch dort ansiedeln wird. Angeregt durch eine "Verteuerung" des Stromtransports insbesondere für die Industrie.

Kern meiner Aussage war, dass das so wohl nicht funktionieren wird, weil eine nachhaltige Stromversorgung aus erneuerbaren Enerigen eine großräumige Vernetzung erfordert, um die unstete Erzeugung zu verstetigen und auch weil ein Netzausbau volkswirtschafltich wesentlich billiger ist als ein Vielzahl von sehr großen lokalen Stromspeichern oder eine durch Strompreisunterschiede erzwungene "Umsiedlung".
Anders gesagt: Der Stromtransport ist eine relativ billige Angelegenheit im Vergleich zu anderen Alternativen. Dies verdeutlicht auch der von RR-E-ft gebrachte Vergleich des Stromtransports mit den Transmissionsriemen, die früher auch niemand durchs Land hätte spannen wollen: So ein Ansinnen wäre eben nicht nur technisch praktisch unmöglich, sondern auch völlig unwirtschaftlich gewesen. Im Vergleich dazu ist der moderne Stromtransport eben sowohl technisch als auch wirtschaftlich um mehrere Größenordnungen effizienter. Dies ist ein Fortschritt der Zivilisation, der viele Freiheiten ermöglicht - auch die Freiheit, eine Industrie nicht mehr nur dort ansiedeln zu müssen, wo eine Energiequelle sprudelt. Es ist m.E. wenig sinnvoll dieses Rad der Geschichte zurückdrehen zu wollen. Außerdem erscheint mir auch der Kostenfaktor des Stromtransports gar nicht so groß, dass er Standortentscheidungen wirklich in dem Maße beeinflussen könnte, insbesondere, wenn man bedenkt, dass der zukünftige Ökostrom schon übers ganze Land verteilt geerntet wird. Es gibt in Wirklichkeit gar keine einzelnen Orte oder Landstriche, an denen der Ökostrom stetig im Überfluss sprudelt.

Andererseits habe ich ja auch gesagt, dass der von den Netzbetreibern propagierte enorme Stromnetzausbau zu einem großen Teil nicht nötig ist, weil nur wegen dem Braunkohlestromexport gebraucht.

Insofern ist der Gedanke von RR-E-ft auch eine falsche Schlussfolgerung, weil es in Norddeutschland gar nicht der "im Überfluss" vorhandene Windstrom ist, der dort für billigen Strom sorgt, sondern es sind die Braunkohlekraftwerke, die auf Deubel komm raus durchlaufen müssen. Der Windstrom ist ja insgesamt nun doch auch teurer als der durch ihn tief gedrückte Börsenpreis.
« Letzte Änderung: 27. April 2013, 13:00:56 von superhaase »
8) solar power rules

 

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