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Autor Thema: Kohleverbrennung und Ihre Nebenwirkung  (Gelesen 9015 mal)

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Offline userD0005

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Kohleverbrennung und Ihre Nebenwirkung
« am: 27. März 2013, 08:15:49 »
Guter Bericht zu einem erschreckenden Thema.

http://www.mdr.de/mediathek/index.html

Hier die Sendung "Echt" vom 26.03.13.

Offline Wolfgang_AW

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Re: Kohleverbrennung und Ihre Nebenwirkung
« Antwort #1 am: 04. April 2013, 17:42:13 »
Eine nationale Schande!

Aus dem Beitrag das genannte Gutachten des DIW: Die Zukunft der Braunkohle in Deutschland
im Rahmen der Energiewende


Zitat
Die vorliegende Studie kommt somit zu dem Schluss, dass neue Braunkohlekraftwerke für den Erfolg der Energiewende nicht benötigt werden und dieser Energieträger vor einem relativ raschen Auslaufprozess mit dem Horizont 2040/45 steht. Eine anschließende Analyse ergibt, dass sowohl im Rheinland, in Mitteldeutschland als auch in der Lausitz ausreichend planerisch festgestellte Braunkohlevorräte vorliegen, um alle bestehenden Kraftwerke bis zu ihrem Auslaufen vollständig zu versorgen; weitere Aufschlüsse von Tagebauen wie z.B. Hambach II, Erp/Irresheim, Lützen, Jänschwalde-Nord, Welzow Süd II oder Nochten II erübrigen sich somit.
...
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Betreiber von Braunkohlekraftwerken werden sich mit dem Ende der kostenlosen Zuteilung von CO2-Zertifikaten und deren Versteigerung ab 2013 verschlechtern. Außerdem greift ab 2016 eine neue europäische Richtlinie zur Regulierung der Industrieemissionen, welche strengere Vorgaben für den Ausstoß von Stickoxiden und anderen Luftschadstoffen von Kohlekraftwerken setzt.
...
In allen drei Braunkohlerevieren (Rheinland, Mitteldeutschland, Lausitz) gibt es Pläne zum Bau neuer Braunkohlekraftwerke sowie zum Aufschluss neuer Tagebaue. Die Studie kommt jedoch zu dem Schluss, dass der Bau neuer Braunkohlekraftwerke aus ökonomischer, energiewirtschaftlicher sowie umweltpolitischer Perspektive nicht sinnvoll ist:
...
Der wirtschaftspolitische Handlungsbedarf liegt nunmehr vor allem auf einer strukturpolitischen Begleitung der betroffenen Regionen im Sinne einer Zukunftsorientierung. Dies könnte sich beispielsweise auf die Neuausrichtung der Energieregionen auf Zukunftstechnologien, Energieforschung sowie Pilotprojekte im Rahmen der Energiewende beziehen. Zudem sollte an einer Verbesserung der Rahmenbedingungen zur Konversion der Bergbaugebiete gearbeitet werden. Im Rheinland liegen bereits Erfahrungen mit der Konversion von Steinkohlegebieten vor. Beim absehbaren Auslaufen der Braunkohlekraftwirtschaft bleibt genügend Zeit für eine wirtschaftspolitische Unterstützung des Strukturwandels, so dass die Energiewende auch in traditionellen Braunkohlerevieren gelingen kann.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline Wolfgang_AW

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Re: Kohleverbrennung und Ihre Nebenwirkung
« Antwort #2 am: 10. April 2013, 10:49:21 »
Notfalleinsatz gegen braune Brühe

Zitat
Libellen, Fische, Würmer - alles weg. Tonnen von Eisenschlamm aus alten Braunkohletagebauen töten nach und nach das Leben in der Spree und ihren Nebengewässern. Jetzt soll der Spreewald vor der Ökokatastrophe bewahrt werden - auch, damit die Touristen bleiben.
...
Schuld an dem rostigen Schlamm trägt eine chemische Verbindung namens Eisenhydroxid, von manchen auch Eisenocker genannt. Dass sie in solchen Massen in den Flüssen und Bächen hier im Südosten Brandenburgs auftritt, hat vor allem mit dem Bergbau zu tun. Seit Jahrzehnten wird in der Lausitz Braunkohle in Tagebauen gefördert, auf sächsischer und brandenburgischer Seite. Damit die riesigen Gruben nicht absoffen, musste das Grundwasser weiträumig abgesenkt werden. Dabei wurden Eisenverbindungen trockengelegt, die an der Luft verwitterten. Weil nach der Schließung der Tagebaue das Wasser wieder steigt - und weil es in den vergangenen Jahren ungewöhnlich viel geregnet hat -, wird das Eisenhydroxid nun in großen Mengen ausgespült. Eine Studie des Dresdner Instituts für Wasser und Boden (IWB) geht davon aus, dass die Spree allein in der Talsperre Spremberg 6,8 Tonnen Eisenocker ablagert - pro Tag.


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Wolfgang_AW
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Offline superhaase

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Re: Kohleverbrennung und Ihre Nebenwirkung
« Antwort #3 am: 10. April 2013, 12:11:35 »
Da lohnt sich dann ja bald der Eisen-Bergbau an der Spree ...
8) solar power rules

Offline Wolfgang_AW

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Re: Kohleverbrennung und Ihre Nebenwirkung
« Antwort #4 am: 11. April 2013, 12:58:16 »
Man stelle sich vor, die verheerenden Umweltschäden der Braunkohle (Abbau/Verbrennung) als auch die notwendige, kostspielige Renaturierung würden durch die EE hervorgerufen, ...
Dann wäre sofort Schluss mit lustig und zwar total.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
« Letzte Änderung: 11. April 2013, 14:03:52 von Wolfgang_AW »
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Re: Kohleverbrennung und Ihre Nebenwirkung
« Antwort #5 am: 11. April 2013, 14:57:27 »
Man stelle sich vor, die verheerenden Umweltschäden der Braunkohle (Abbau/Verbrennung) als auch die notwendige, kostspielige Renaturierung würden durch die EE hervorgerufen, ...
Dann wäre sofort Schluss mit lustig und zwar total.
Na, der Zweck der Übertreibung "nationale Schande etc." ist offenkundig. Kann man denn die Geschichte der Energienutzung, insbesondere im geteilten Deutschland, völlig ausblenden?!

Immer noch besser, mit der Braunkohle wird in Großkraftwerken Energie erzeugt, als dass sie in Einzelöfen ungefildert verbrannt wird. Sie wird heute mit den Öfen im Baumarkt gleich im praktischen Tragepack mit verkauft. Umwelt und Klima spielen da kaum mehr eine Rolle. Die Menschen weichen der teueren Energie eben aus wo es geht.

Autoscheiben müssen dagegen wegen Feinstaub mit Umweltplaketen beklebt werden und ein Fleckenteppich an Umweltzonen wird eingerichtet. Wie man häufig sehen kann ohne jede Wirkung. Was für eine tolle Umweltpolitik doch in Deutschland gemacht wird.

Nicht alles was der Braunkohle folgt ist schlecht: Ein Beispiel

Außerdem ist eine Versorgung mit EE noch lange nicht möglich. Auch die sogenannten EE sind nicht heilig. Ein aktuelles Beispiel:  Ökologisches Drama nach Kraftwerks-Panne

Offline Wolfgang_AW

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Re: Kohleverbrennung und Ihre Nebenwirkung
« Antwort #6 am: 11. April 2013, 18:01:57 »
Na, der Zweck der Übertreibung "nationale Schande etc." ist offenkundig. Kann man denn die Geschichte der Energienutzung, insbesondere im geteilten Deutschland, völlig ausblenden?!

Nicht ganz, aber nach ~ 23 Jahren fast! Es wird ja kaum/wenig Einfluß auf die Abbaugesellschaften genommen, siehe Gutachten im Posting weiter oben.

... als dass sie [die Braunkohle] in Einzelöfen ungefildert verbrannt wird. Sie wird heute mit den Öfen im Baumarkt gleich im praktischen Tragepack mit verkauft. Umwelt und Klima spielen da kaum mehr eine Rolle. Die Menschen weichen der teueren Energie eben aus wo es geht.

Autoscheiben müssen dagegen wegen Feinstaub mit Umweltplaketen beklebt werden und ein Fleckenteppich an Umweltzonen wird eingerichtet. Wie man häufig sehen kann ohne jede Wirkung. Was für eine tolle Umweltpolitik doch in Deutschland gemacht wird.

Da bin ich ganz bei Ihnen

Nicht alles was der Braunkohle folgt ist schlecht: Ein Beispiel

Ich will die Renaturierung ja nicht verteufeln, im Gegenteil - aber z.B. sollte man die Bedenken und Kosten auch nicht außer Acht lassen.

Zitat
Die LMBV mit Sitz im brandenburgischen Senftenberg versteht sich, wie Steinhuber versichert, als „endliches Projekt“. Sobald die Arbeit erledigt sei, werde sich die Gesellschaft auflösen. Die Finanzierung ist vorerst nur bis 2012 gesichert, wird aber vermutlich verlängern. 230 Millionen Euro kostet die Arbeit der Gesellschaft den Steuerzahler im Jahr, bisher hat sie gut 8,7 Milliarden Euro investiert.

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
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Nukleria -Für moderne und sichere Kernenergie- Gegen Kohleverbrennung
« Antwort #7 am: 30. Oktober 2013, 11:14:34 »
Gegenbewegung - Antikohle - Proatom - sind das die wahren Umwelt- und Klimaschützer?

Aus den Wurzeln der Piratenpartei: http://nuklearia.de/

Zitat
In Deutschland haben wir energiewendebedingt einen Rückgang der Kernenergie auf 16 Prozent an der Stromerzeugung (2012). Der Anteil der Kohle an der Stromerzeugung ist jedoch allein in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf 52 Prozent angestiegen.
-------
Doch wozu überhaupt noch Kernenergie? Liefern nicht Sonne und Wind den Strom, den wir brauchen? Die Nuklearia sieht die Energiewende kritisch. Wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, müssen konventionelle Kraftwerke einspringen. Und das bedeutet zumeist den Einsatz von Kohle. »Durch die Energiewende ist der Kohleanteil am Strom auch in diesem Jahr weiter angestiegen und liegt jetzt bei 52 Prozent«, weiß Rainer Klute (52). Der Informatiker aus Dortmund ist Gründungsmitglied und Vorsitzender der Nuklearia in spe.
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"Nicht gut, denn vor allem durch Luftverschmutzung fordert Kohle weltweit eine Million Menschenleben – und zwar Jahr für Jahr. Wer etwas für die Gesundheit der Menschen tun will, solle die Kohlekraftwerke abschalten, fordert die Nuklearia. Kernkraft sei sauber, preiswert und auch in windstillen Nächten verfügbar – und zwar ohne Umwelt und Gesundheit durch CO2, Feinstaub und Schwermetalle zu belasten. Was viele nicht wissen: Ein Kohlekraftwerk setzt drei- bis zehnmal mehr Radioaktivität frei als ein Kernkraftwerk."

Offline Wolfgang_AW

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Re: Kohleverbrennung und Ihre Nebenwirkung
« Antwort #8 am: 31. Oktober 2013, 13:29:05 »
Na dann ... lassen wir doch die Energiearten incl. Kohle und Atomstrom zu fairen Preisen antreten.

Mal sehen welche Erzeugungsarten sich unter Berücksichtigung aller Faktoren/Subventionen im Wettbewerb noch halten könnten.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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Re: Kohleverbrennung und Ihre Nebenwirkung
« Antwort #9 am: 31. Oktober 2013, 14:52:09 »
Na dann ... lassen wir doch die Energiearten incl. Kohle und Atomstrom zu fairen Preisen antreten.

Mal sehen welche Erzeugungsarten sich unter Berücksichtigung aller Faktoren/Subventionen im Wettbewerb noch halten könnten.
Sorry, @Wolfgang_AW, haben Sie den Zusammenhang nicht verstanden? Ja, die externen Kosten, die gibt es immer und nicht nur bei Kohle- und Atomstrom.
Sie machen vor keiner nationalen Grenze halt. Die Beurteilung und Berücksichtung des Externen geht in jeder Hinsicht nur global, Deutschland ist keine Insel.
 
Welche Erzeugungsarten unter Berücksichtung des Energiebedarfs der Menschheit können denn nach Ihrer Meinung immer ausreichend liefern. Menschen sind nicht nur die EEG-Wind- und Sonnenstromeinspeiser, andere Energieverbraucher haben auch den Anspruch und das Recht auf ausreichende bezahlbare Energie und zwar zu fairen Preisen.

Die EEG-Umlage und damit im Zusammenhang die höchsten Strompreise in Europa ändern kein Jota am Klima, noch nützt das der Umwelt. Es ist ein offener unsozialer und grundrechtswidriger Missbrauch. Die Umwelt wird dazu auch noch zunehmend belastet. Wenn das CO2 an der Klimaerwärmung beteiligt sein soll, dann führt diese EEG-Politik gerade nicht zu einer Reduzierung. Der deutsche CO2-Ausstoß hat im letzen Jahr wieder zugenommen!

Welche Auswirkungen und externen Kosten dürfen denn diesen EEG-EE mit der zwanzig Jahre garantierten Einspeisung zu garantierten Wucherpreisen zugerechnet werden?

Das ist wie mit dem Dosenpfand. Einwegflaschen mögen sich für den Getränkeabfüller rechnen, volkswirtschaftlich, klima- und umwelttechnisch ist das gar nicht sicher. Kosten, Aufwand - Ergebnis? Man darf bei näherer Betrachtung nur staunen. Einmal eingeführt hinterfragt die Entwicklung und den Sinn und Zweck keiner mehr. Das darf bei diesem weit bedeutenderen EEG nicht auch noch passieren.

Welche Erzeugungsarten sollen den Strom liefern, die das auch können (!), wenn die Sonne nicht scheint und Flaute herrscht. Der Fakt bleibt dauerhaft, die Sonne scheint jahreszeitlich unterschiedlich und im Schnitt nur zu einem Drittel der Zeit!

In der Zeit, wo die Sonne nicht scheint und Flaute herrscht, nutzt kein noch so großer und weiterer Zubau etwas. Wieviel Windräder, Maisfelder und Solarparks wollen wir denn unter den gegebenen Bedingungen den Menschen und der Umwelt in Deutschland noch zumuten. Wer haftet für die externen Auswirkungen. Die heutigen Profiteure sind nicht vorgesehen! Wo bleiben da Ihre Fragen? Fehler der Vergangenheit rechtfertigen noch lange keine Neuen!

Die Welt geht diesen deutschen Sonderweg ohnehin so nicht mit. Wenn sie nicht endlich aufstehen und sich massiver wehren, werden die deutschen Verbraucher weiter grenzenlos zur Kasse gebeten und bleiben doch die Dummen dabei. 

Offline Wolfgang_AW

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Re: Kohleverbrennung und Ihre Nebenwirkung
« Antwort #10 am: 01. November 2013, 00:12:22 »
Na dann ... lassen wir doch die Energiearten incl. Kohle und Atomstrom zu fairen Preisen antreten.

Mal sehen welche Erzeugungsarten sich unter Berücksichtigung aller Faktoren/Subventionen im Wettbewerb noch halten könnten.

Welche Erzeugungsarten unter Berücksichtung des Energiebedarfs der Menschheit können denn nach Ihrer Meinung immer ausreichend liefern. Menschen sind nicht nur die EEG-Wind- und Sonnenstromeinspeiser, andere Energieverbraucher haben auch den Anspruch und das Recht auf ausreichende bezahlbare Energie und zwar zu fairen Preisen.
(...)
Welche Erzeugungsarten sollen den Strom liefern, die das auch können (!), wenn die Sonne nicht scheint und Flaute herrscht. Der Fakt bleibt dauerhaft, die Sonne scheint jahreszeitlich unterschiedlich und im Schnitt nur zu einem Drittel der Zeit!

IMHO blieben nur die EE und Gaskraftwerke übrig.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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