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Autor Thema: Deutschland verpasst den neuen Atomkraft-Boom  (Gelesen 4399 mal)

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Offline userD0005

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Re: Deutschland verpasst den neuen Atomkraft-Boom
« Antwort #1 am: 10. März 2013, 12:38:01 »
Boom der Kernkraft... HÄH?
neue Projekte? Brasilien, Bulgarien....
Na klar, abgesichert mit deutschen Bürgschaften.
Natürlich ist das kein Steuergeld und auch keine direkte oder indirekte Subvention.
NÖÖ, natürlich nicht.

Ich frag mich wer diesen Bericht bestellt und bezahlt hat.
Fehlt bloss noch das "Atomio Männchen", dass uns von einer strahlenden Zukunft berichtet.


Offline superhaase

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Re: Deutschland verpasst den neuen Atomkraft-Boom
« Antwort #2 am: 14. März 2013, 20:44:05 »
Der Herr Daniel Wetzel versucht schon seit langem verzweifelt, eine Renaissance oder einen Boom der Atomkraft herbei zu schreiben.

Er ist eine zynische Witzfigur, der dazu ständig versucht, die Opfer der Atomkatastrophe in Fukushima als wehleidige Jammerlappen zu verhöhnen, die doch nur an einer Angstpsychose leiden und nicht an "echten" Strahlenfolgen.
Das Schilddrüsenkrebsrisiko steigt ja "nur" von 0,5 % auf 1,25 %. Das sei ja nicht so schlimm, die doofen Japse und ihre nervigen Bälger sollen sich mal nich so haben!
"Nur" die zweieinhalb-fache Anzahl von Schilddrüsenkrebserkrankungen, ja mei, was is des scho? Des is doch nix!

So sieht "Die Welt" des Herr Daniel Wetzel aus:
Fukushima: keine Toten, keine Folgen, alles harmlos, nur die dummen hysterischen Japse inklusive des Atomkonzerns Tepco und der Regierung sind hysterisch und sperren völlig unbegründet ganze Landstriche?

Übrigens hab ich vor ein paar Tagen im Fernsehen einen Bericht gesehen, dass in Fukushima und Umgebung in den angeblich unverseuchten Gebieten, die nicht gesperrt sind, mehr als die Hälfte der untersuchten Kinder deutliche Veränderungen an den Schilddrüsen aufweisen. Die Ärzte machen sich große Sorgen (haben wohl eine Angstpsychose, würde der Herr Wetzel sicher tönen). Und sie beklagen, dass bisher überhaupt nur ein kleiner Teil der Bevölkerung untersucht wurde - es fehlen einfach die Mittel, auch die finanziellen.

Herr Wetzel:
Wer den Krebs kriegt, der muss das hinnehmen?
Das ist seine Pflicht - er muss das gefälligst für die vollen Taschen der Atommafia erdulden?
Vielleicht möchte der Herr Wetzel vorschlagen, Tepco solle den potentiellen Schilddrüsenkrebskindern gleich vorsorglich den ganzen Kehlkopf amputieren, damit diese lästigen, von einer Angstpsychose geplagten Jammerlappen auch nichts mehr gegen die heilige Atomkraft sagen können?

Der Zynismus und die Menschenverachtung des Herrn Daniel Wetzel von der Welt sind in der deutschen Presselandschaft beispiellos.    >:(
8) solar power rules

Offline Netznutzer

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Re: Deutschland verpasst den neuen Atomkraft-Boom
« Antwort #3 am: 14. März 2013, 22:19:08 »
Schimpfwörter werden abgeleitet aus Begriffen, die…rassistisch sind ... Japse...

Zitat
Das sei ja nicht so schlimm, die doofen Japse und ihre nervigen Bälger sollen sich mal nich so haben!
Fukushima: keine Toten, keine Folgen, alles harmlos, nur die dummen hysterischen Japse inklusive des Atomkonzerns Tepco und der Regierung sind hysterisch und sperren völlig unbegründet ganze Landstriche?

Immerhin verwendet Herr Wetzel keine rassistischen Ausdrücke...

Gruß

NN

Offline Wolfgang_AW

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Re: Deutschland verpasst den neuen Atomkraft-Boom
« Antwort #4 am: 16. März 2013, 15:30:11 »
Methusalem-Reaktoren

Zitat
Pünktlich zum Jahrestag der Fukushima-Katastrophe fantasiert die Welt eine Renaissance der Atomkraft herbei, die Deutschland verpassen würde.
...
Eine fast 95-prozentige Mehrheit in einem Referendum, mit dem sich das italienische Wahlvolk im Sommer 2011 gegen den Bau neuer Atomkraftwerke aussprach, zählt ebenso wenig wie die 200.000 Taiwaner, die am Samstag im ganzen Land für die Stilllegung der drei auf der Insel betriebenen und gegen den Bau eines weiteren AKW demonstrierten.
Demonstrationen gegen die Atomkraftnutzung gab es am Wochenende und am Montag wie berichtet in Japan und Deutschland, in Indien, in Großbritannien, in Frankreich - 20.000 nahmen an Protesten in Paris teil -, auf Sri Lanka, in der Türkei und einer ganzen Reihe weiterer Länder. Atomkraft ist zwei Jahre nach Fukushima bei vielen Menschen rund um den Globus und oft bei der Mehrheit der Betroffenen unbeliebter denn je.
...

Ein kleiner Trost ist da, dass auch jenseits des Atlantiks von einem "Atomkraft-Boom" nicht die Rede sein kann. Jedenfalls kann die Washington Post keinen ausmachen. Nur fünf Reaktoren seien dort im Bau, mindestens ebenso viele müssten in den nächsten Jahren stillgelegt werden ( über die Verzögerungen auf den dortigen Baustellen haben wir bereits in der letzten Wochenschau berichtet).
...

Auch in den USA sind die Erneuerbaren jedenfalls auf dem Vormarsch. Nicht zuletzt die Windenergie hat wieder halbwegs passable Aussichten, da im Februar die Steueranreize endlich verlängert wurden. Und mit dem weiteren Preisverfall bei den Solaranlagen dürfte in den vielen sonnenreichen Regionen im Südwesten der USA demnächst der große Durchbruch kommen.
Damit wird sich auch dort langfristig das Problem stellen, wie sich unstetig anfallender Sonnen- und Windstrom möglichst effektiv speichern lassen.
...

Zeit also, in die Hände zu spucken, statt die Energiewende zu chaotisieren, wie es Merkels Minister-Duo Philipp Rösler und Peter Altmaier gerade versuchen, oder die Öffentlichkeit mit Desinformationskampagnen in die Irre zu leiten, was offensichtlich das Bestreben von Beiträgen wie dem eingangs erwähnten Welt-Artikel ist.
...

Ein Grund mehr, die Energieversorgung, also das Rückgrat der modernen Industriegesellschaft, demokratischer öffentlicher Kontrolle zu unterwerfen. Ganz so, wie es diverse Initiativen in verschiedenen Städten und Landkreisen anstreben.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

 

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