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Autor Thema: E.ON könnte 30 Kraftwerke mit 11.000 Megawatt Leistung abschalten  (Gelesen 3599 mal)

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Offline RR-E-ft

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http://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article114421399/Der-E-on-Chef-hadert-mit-der-Energiewende.html

Zitat
E.on könnte europaweit 30 Gas- und Kohlekraftwerke stilllegen, die meisten aus Altergründen. Damit würde der Versorger Kraftwerke mit einer Leistung von 11.000 Megawatt abschalten – das entspricht elf Atomkraftwerken.

Man erinnere sich, wovor der Konzern im Falle der Abschaltung der Atomkraftwerke noch 2010/11 gewarnt hatte:
Zumindest steigende Großhandelspreise, wenn nicht gar Blackout- Gefahr wegen einer Stromlücke.

Offline PLUS

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Auch diese Medaille hat zwei Seiten oder "Volles Risiko"!
« Antwort #1 am: 14. März 2013, 16:17:58 »
Man erinnere sich, wovor der Konzern im Falle der Abschaltung der Atomkraftwerke noch 2010/11 gewarnt hatte: Zumindest steigende Großhandelspreise, wenn nicht gar Blackout- Gefahr wegen einer Stromlücke.
Mindestens das GUD-KW Irsching gehört nicht zu den "Altersgründen".

Man könnte bei dieser Energiewende an viel erinnern und man erinnert sich: Netzagentur warnt vor Kraftwerksabschaltungen in Süddeutschland

Hat denn der Konzern Stromlücken mit Blackout-Gefahren und steigende Großhandelspreise bei der dauerhaften Abschaltung von 11.000 Megawatt ausgeschlossen?

Zur Risikoabsicherung sagte Teyssen:  "Um es klar zu sagen: Wir sind keine Spielverderber, aber eben auch nicht die Lastesel der Energiewende."

Wer bezahlt den angesprochenen "finanziellen Ausgleich" für die Riskoabsicherung der EE-Erzeugung? Die Nutznießer und Profiteure der EE-Förderung? Wenn nicht, führt das nicht zu weiter steigenden Preisen? Für wen? Wohl wie gehabt, wir werden sehen!
« Letzte Änderung: 14. März 2013, 16:21:41 von PLUS »

Offline superhaase

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Re: Auch diese Medaille hat zwei Seiten oder "Volles Risiko"!
« Antwort #2 am: 14. März 2013, 19:54:23 »
Wer bezahlt den angesprochenen "finanziellen Ausgleich" für die Riskoabsicherung der EE-Erzeugung? Die Nutznießer und Profiteure der EE-Förderung?
Ja sicher zahlen das die Nutznießer und Profiteure der Stromversorgung: Die Stromverbraucher.
Wer soll das denn sonst bezahlen - etwa die Benzinverbraucher, oder die Tomaten-Esser?
Wer Strom haben will und verbraucht, der soll dafür auch alle nötigen Kosten zahlen. Dazu gehört selbstverständlich auch die Absicherung der Stromversorgung mittels Reservekraftwerken. Das war schon immer so und soll auch so bleiben.
Oder denken Sie, die Reservekraftwerke haben früher die Aktionäre von EON bezahlt?
Märchenerzähler!
8) solar power rules

Offline Energiesparer51

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E.ON und andere, die in moderne Gaskraftwerke investiert haben, wollen damit auch Geld verdienen. Das geht bei dem derzeitigen Börsenpreisniveau für Strom und Gas nicht. Zumindest nicht wie geplant. Von daher finde ich die Aussage von E.ON nachvollziebar.

Das Problem sind aber nicht die Erneuerbaren an sich, sondern die Preisfindung an der Börse. Wie man das ändern könnte haben wir schon mal diskutiert.
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline egn

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Der Strommarkt ist schon lange von Überkapazitäten geprägt, insofern ist es nur konsequent die Kraftwerke abzuschalten. Dies ist für die Konzerne vor allem deswegen nötig, weil sie jetzt zu Lastspitzenzeiten nicht mehr ihr teuerstes Spitzelastkraftwerk ins Rennen schicken können, um in der Merit-Order den Preis für allen erzeugten Strom nach oben treiben und somit die Einnahmen aus 40 Jahre alten Kraftwerken auch noch lukrativ sind.

Die Gaskraftwerke (auch moderne) gehen auch deshalb vom Netz weil der Markt für CO2-Zeritfikate am Boden liegt und gleichzeitig Kohle unschlagbar günstig ist. Das Pipelinegas, vor allem aus Russland, kann hier im Preis nicht konkurrieren. Hätten die Konzerne nicht ihre Pläne für ein eigenes LNG Terminal aufgegeben, dann bestünde vielleicht noch eine geringe Chance. Aber das war wohl auch eine Konsequenz der Verhandlungen mit Russland über eine Reduzierung des Lieferpreises.

So werden modernste Gaskraftwerke wohl bald eingemottet werden, bis sie in ein paar Jahren, wenn die PV 50 GW weit überschreitet, und die Verbindungen ins Ausland nicht mehr ausreichen, um den bei starker PV-Erzeugung überflüssigen Kohlestrom vollständig ins Ausland zu drücken. Dann müssen dann auch die Kohlekraftwerke tagsüber abgeregelt. Dann bekommen die Gaskraftwerke in den Morgen- und den Abendstunden wieder eine Chance, weil der Preis dann an der Börse stärker schwanken wird.

Eine weitere Konkurrenz werden die heute in Grundlast erzeigenden Kraftwerke bekommen, wenn immer mehr PV-Installateure die Grundlastversorgung im Eigenverbrauch mit Batteriespeicher selbst übernehmen. Dies wird auch ohne weitere Förderung durch das EEG passieren, wenn der Preis des Stroms aus dem Netz immer weiter steigt und die Stromgestehungskosten für selbst erzeugten PV-Strom immer weiter sinken.

Die regenerativen Energien haben jetzt schon gewonnen. Der Rückzug der konventionellen Stromerzeugung wird immer schneller voran schreiten.

 

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