Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Reform des EEG
Wolfgang_AW:
--- Zitat von: Netznutzer am 21. März 2013, 10:25:50 ---
So viel zum Nährwert dieses Kurzgutachten, mit dem wohl vermittelt werden soll, wie preiswert EEG-Strom ist.
Gruß
NN
--- Ende Zitat ---
Sie sollten zunächst das Gutachten überhaupt mal lesen!
Dann wäre Ihnen aufgefallen, das es in dem Gutachten, neben einer Beschreibung des IST-Zustandes, mehr um die Möglichkeiten einer Strategie geht, die Umlagensteigerung sinnvoll zu begrenzen bzw zurückzuführen. Zudem die Veröffentlichung aus dem Jan 2012, mit den Daten aus 2011 stammt.
Mit den Cent-Beträgen wird zur Verdeutlichung argumentiert, wobei für 2013 mit zwei Szenarien, eines oberen/unteren Szenario gearbeitet wird.
Es geht doch darum, der Politik und Interessierten (die sich die Mühe des Lesens machen) Wege aufzuzeigen, wieder auf einen vernünftigen Pfad zu kommen, der durch eine Vielzahl von Ausnahmeregelungen und spezielle Vergünstigungen verlassen wurde.
Nichts anderes wird aufgezeigt und hätte möglicherweise selbst bei Ihnen den zitierten Kommentar vermieden.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
PLUS:
--- Zitat von: Wolfgang_AW am 21. März 2013, 11:33:57 ---Es geht doch darum, der Politik und Interessierten (die sich die Mühe des Lesens machen) Wege aufzuzeigen, wieder auf einen vernünftigen Pfad zu kommen, der durch eine Vielzahl von Ausnahmeregelungen und spezielle Vergünstigungen verlassen wurde.
--- Ende Zitat ---
Es geht darum, wer die gemachte Milliardenzeche bezahlen soll. Auf wen kann man sie mit dem geringsten Widerstand abwälzen. Manche wollen damit weiter ihre Nebelkerzen werfen. Aufgeklärte Verbraucher riechen dies. @Wolfgang_AW, wegbegutachten wird nicht funktionieren.
Netznutzer:
@ w aw
Ich habe hier nicht 15 Monate alte Studien zitiert/verlinkt, ich habe nur aufgezeigt, wie weit daneben solche Studien/speziell diese liegen, was u.a. natürlicherweise auch am Auftraggeber liegt, der sich gerade wieder auf Länderebene erfolgreich gegen eine Begrenzung des Umlageanstiegs gewehrt hat. Der eingeschlagene Weg ist ziemlich eng und weit beschritten, da wir NIEMAND die Lösung finden, wie in 2015 die Umlage auf 3 ct/kWh zurückgefahren werden kann.
Nachgdem ich Montag sehen durfte, wie unsere nächsten Ökodiktatoren im ZDF sich darüber muckieren, dass konkurenzloser, innerstäftischer Schienenverkehr an der EEG-Umlage beteiligt werden soll, sprich, ich als ein Bewohner eines Ortes ohne jeglichen Schienenverkehr, subventioniere direkt mit meiner EEG-Umlage die Ortsschieneverkehre der Republik, dann weiss ich schon jetzt, dass Herr Vattenfall mit seiner Prognose ( 6ct/kWH) für 2014 Recht haben wird. Subvention für Önv ist doch eine gute Sache. Dann aber bitte aus dem Stadtsteuersäckel!!! Wenn grün-roten-blutroten Dummpolitikern nichts anderes einfällt, als dem Preisverfall bei CO2 Zertifikaten die Schuld zu geben, dann ist doch klar, was die Sozengemeinschaft will. Offiziell die Stromsteuer um 25% senken, 0,5 ct/kWh, und auf der anderen Seite die Zertifikate um 2 ct/kWh verteuern. Das bringts. Nachdem man (und ich schreibe hier ausdrücklich nicht wer) also soviel CO2 eingespartt hat, dass die Preise deshalb fallen, fällt mal wieder das Prinzip der Mindessteuer/Steuererhöhung ein.
Was fehlt? Das Eingeständnis, dass das EEG bei Produktionsmengen von 5 % des Gesamtstroms und hohen Börsenstrompreisen funktionierte. Das haben wir nun aber nicht mehr. Aber da es ja nur um fremder Leute Geld geht, besteht ja kein Handlungsbedarf. Wenn im September gewählt wird, dann ist davon auszugehen, dass bis zum 15.10. eine dann gebildete Regierung, sofern sie eine BR-Mehrheit haben sollte, nicht etwas tiefgreifendes bzgl. des EEG's beschliessen wird. Wieder ein Jahr weg.
Aber dann können die Auftraggeber der Studie diese hochhalten und erzählen wie man es hätte machen können, getreu dem Motto, "wenn der Hund nicht geschissen hätte...". Die vielen von Ihnen zitierten Ausnahmeregelungen kosten nun wahrlich weniger, als die Zahlungen an Anlagebetreiber. Aber auch das sind nur kleine Puzzleteile.
Gruß
NN
Wolfgang_AW:
Strommarktdesign: Was sagt die GEODE dazu?
GEODE
--- Zitat ---Die GEODE ist der europäische Verband der unabhängigen Strom- und Gasverteilerunternehmen. Derzeit sind bereits über 500 Unternehmen in den unterschiedlichsten europäischen Ländern direkt und indirekt als Mitglieder vertreten.
--- Ende Zitat ---
Stellungnahme EEG-Strommarktdesign
--- Zitat ---Die Besonderheiten gerade der fluktuierenden Erzeugung aus Wind und Sonne bei vernachlässigbaren Grenzkosten werden vom geltenden System nur unzureichend abgebildet, so dass nach Ansicht der GEODE zum Teil falsche Anreize gesetzt werden. Erforderlich ist ein Lösungsansatz,
welcher insbesondere den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien sicherstellt, den hierfür notwendigen Netzausbau ermöglicht und Anreize zu Flexibilitäten im Stromversorgungssystem schafft. Zugleich muss eine Umsetzung der Energiewende auf die kosteneffizienteste Weise angestrebt werden.
...
Das EEG ist nach Auffassung der GEODE grundsätzlich geeignet, den Ausbau der erneuerbaren Energien sicherzustellen. Zur verbesserten Marktintegration müssen jedoch sämtliche EEG-Strommengen direkt vermarktet werden. Aus verfassungsrechtlichen Gründen muss dabei gewährleistet werden, dass die den Betreibern von Altanlagen bislang gewährte Vergütung grundsätzlich bestehen bleibt
....
Die EEG-Strommengen werden nach diesem Modell zukünftig nicht – wie bisher – an den Netzbetreiber, sondern an einen Stromhändler verkauft. Damit wird ein weiteres wichtiges Ziel erreicht: Über den EEG-Ausgleichsmechanismus werden keine EEG-Strommengen weitergegeben und die Übertragungsnetzbetreiber müssen keine systemfremde Vermarktung von EEG-Strommengen durchführen.
...
Aus GEODE-Sicht kann deshalb kein Zweifel bestehen, dass das EEG grundsätzlich ein geeignetes Förderinstrument ist, um die ambitionierten Ziele
zum Ausbau der erneuerbaren Energien zu erreichen. Dabei führt das EEG zu einer Diversifizierung und Dezentralisierung des Erzeugungsmarkts, was aus wettbewerblicher Sicht sehr zu begrüßen ist. Ein Quotenmodell ist nach Auffassung von GEODE nicht geeignet, die ambitionierten Ziele zu erreichen.
--- Ende Zitat ---
In der Stellungnahme werden folgende weiteren Punkte angeführt:
* Forderung GEODE: Weiterentwicklung des bestehenden EEGAusgleichsmechanismus
* Ausbaupfad für erneuerbare Energien vorgeben
* EEG-Vergütungen an Kostenentwicklung laufend anpassen
* Verbesserte Marktintegration der erneuerbaren Energien
* Direktvermarktung forcieren
* Strom aus Neuanlagen muss direktvermarktet werden
* Pflicht zur Direktvermarktung in verfassungsrechtlich zulässiger
Weise auch für alle Altanlagen einführen
* Ergänzung der Direktvermarktung bei kleinen Altanlagen durch
einen Grundabnehmer
* Keine Vermarktung der EEG-Strommengen durch Übertragungsnetzbetreiber
* Marktprämienmodell modifizieren
* Managementprämie laufend anpassen
* Gleitende Prämie für Neuanlagen „deckeln“
* Marktprämie durch Kapazitätskomponente ergänzen
* Vorausschauender Netzausbau muss durch angemessene Weiterentwicklung
der Regulierungsvorschriften ermöglicht werden
* Anreize zur lastnahen Erzeugung setzen
* Schnellere Refinanzierung der Netzausbaukosten
* Notwendigkeit eines neuen Strommarktdesigns
* Vollständige Direktvermarktung der EEG-Strommengen
* Übertragungsnetzbetreiber übernehmen wieder ihre eigentliche
Aufgabe als Netzbetreiber
* Notwendigkeit und Eckpunkte einer ergänzenden strategischen Reserve
* Modifikation des MinutenreservemarktesVorschläge ohne Ende, jedenfalls genug um eine EEG-Novelle auf den Weg zu bringen, der allen Beteiligten wieder gerechter wird, als das zur Zeit der Fall ist.
Leider wird sich vor der Wahl an der Mutlosigkeit der politisch Verantwortlichen nichts mehr ändern.
Insofern kann ich dem Satz des Foristen NN zustimmen: Wieder ein Jahr weg.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
egn:
Mittlerweile wird doch schon die überwiegende Menge an Windstrom direkt vermarktet und nicht mehr über den Netzbetreiber. Allerdings hat dies zur Folge, dass das EEG_System ausgeblutet wird und der durchschnittliche Preis pro kWh EEG-Strom ansteigt, weil gerade die günstigsten Stromerzeuger aus der EEG Finanzierung aussteigen.
Das system ist nur brauchbar wenn wirklich wieder aller Strom komplett vermarktet wird. Übrigens hatten wir so ein System schon vor der EInführung der AusglMech, nur waren die Netzbetreiber, in deren Netz eingespeist wurde dafür verantwortlich. Wäre man bei dem alten System geblieben dann gäbe es jetzt diese Probleme gar nicht.
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