Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Stadtwerke fordern Gaskraftwerk-Abschaltung
Wolfgang_AW:
--- Zitat von: PLUS am 07. März 2013, 18:00:07 ---
--- Zitat von: Wolfgang_AW am 07. März 2013, 16:34:46 ---Auch fehlt mir der Glaube daran, dass der Markt (wer oder was das auch immer sein mag) es schon richten wird und dabei vor allem den nicht priviligierten Strom-/Wärmeverbraucher im Auge hat.
Im Gegenteil, die Erfahrung lehrt, dass es im Marktliberalismus schneller noch teuerer wird, da der Markt vielmehr den Renditegedanken im Blickfeld hat.
--- Ende Zitat ---
Wo haben Sie denn Ihre Erfahrungen gemacht? Die jüngste Geschichte hat uns gerade gelehrt, dass Planwirtschaft nicht zum Ziel führt. Wer aus Erfahrungen lernt, weiß das und muß nicht den Glauben bemühen. Die soziale Marktwirtschaft führt zum Ziel. Erkennbar ist, wenn es so weitergeht, davon bald nicht mehr viel.
--- Ende Zitat ---
Sie vertauschen ein weiteres mal bewußt Äpfel mit Birnen. Wenn Sie nochmal in Ruhe mein posting durchlesen, dann fällt Ihnen sicher auf, dass ich von Marktliberalismus sprach, während Sie die soziale Marktwirtschaft bemühen.
Der Markt richtet gar nichts von alleine, außer die eigenen Gewinne.
Die jüngste Geschichte liefert dazu vielfältige Beispiele, wie die Finanzkrise, oder Immobilienmarkt wo der nicht priviligierte Mieter bald die Miete nicht mehr zahlen kann, oder auch große Fondsgesellschaften, die tausende von Wohnungen kaufen, null investieren und sie dann nach abziehen der Mieten an die nächste Fondgesellschaft verkaufen, natürlich ohne Gewerbesteuer zu bezahlen.
Oder falls es Ihnen nicht zu mühsam ist schauen Sie doch mal über den Tellerrand hinaus z.B. das privatisierte Schienennetz in GB oder das privatisierte Wassernetz vieler Gemeinden in Spanien.
Aber auch in jüngerer Vergangenheit größere Investitionen unserer Stromriesen in ihre Netze - Nullinger, so dass der nicht priviligierte Stromverbraucher den Ausbau der Stromnetze ein weiteres mal zahlen kann. Usw, usw. es gäbe noch ein lange Reihe von Beispielen.
Sie sagen es: Wer aus Erfahrungen lernt, weiß das und muß nicht den Glauben bemühen.
Heute gilt ohne Eingriffe im Markt: Gewinne privatisieren - Verluste sozialisieren
Und was das EEG anbelangt, vielleicht hilft Ihnen ja Optimismus ;-)
Reform des EEG
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
PLUS:
@Wolfgang_AW, was vertauschen Sie? Unsere Wirtschaftsordnung ist nicht der Marktliberalismus sondern die soziale Marktwirtschaft. Was Sie da beschreiben hat damit nichts zu tun.
Die soziale Marktwirtschaft ist der einzig richtige Weg zwischen Kapitalismus und Staatswirtschaft für einen demokratischen Sozial- und Rechtsstaat, wie es Deutschland ist. Das gilt es zu verteidigen, denn die Gefährdung nimmt zu wie man sieht.
Der Staat hat hier die Rahmenbedingungen zu setzen und sich als Hüter der sozialen Ordnung zu betätigen. D. h. Wettbewerb mit Augenmaß und sozialer Verantwortung, aber keine Plan- oder Staatswirtschaft. Die jüngste Geschichte und der Blick über die Grenzen sollten Lehre genug sein.
Nichts ist perfekt, aber die von Ihnen propagierten Staatswirtschaft ist bei aller Erfahrung für die Mehrzahl der Menschen unsozial, demotivierend und unfrei. Das ist kein Erfolgs-, sondern ein Misserfolgsmodell: Nein danke!
Ihre Beispiele haben alle einen ursprünglichen Kern: Über die Verhältnisse leben, Schulden machen und dann Schnitt. Banken haben Staaten, Unternehmen und Menschen Geld geliehen. Geld von Sparern, die ihre Altersversorgung oder die Ausbildung ihrer Kinder sicherstellen wollten etc. pp.. Die Kredite wurden nicht bedient und letztendlich nicht zurückbezahlt. Ist das in Ordnung? Auf dieser Basis funktioniert keine Wirtschaftsordnung! Beispiel Schuldenschnitt Griechenland! Staatsanleihen waren einmal mündelsicher. Für die Griechenlandanleihen wurden vom deutschen Staat von den Banken kein Cent Eigenkapitalhinterlegung verlangt. Wer hat da betrogen und wer wurde betrogen? Oder .. kriminelle Banken (USA) haben wertlose Immobilienkredite in "Wertpapiere" verbrieft und betrügerisch an gutgläubige Anleger verkauft. Man könnte Bücher füllen. Ja, da ist unverantwortliches Handeln im Spiel, Betrug und verwerfliche und kriminelle Machenschaften. Genau solche Staaten, schon gar nicht Deutschland und solch ein Europa mit Politikern, die da mitspielen, das begünstigen, zulassen und sich dann aus der Verantwortung stehlen, haben mit Rechtsstaatlichkeit und einer demokratischen Wirtschaftsordnung wie die soziale Marktwirtschaft nichts gemein. Was ist das? Marktliberalismus, Staatswirtschaft? Es ist auf jeden Fall nicht mehr rechtsstaatlich!
Ihr Spruch "Heute gilt ohne Eingriffe im Markt: Gewinne privatisieren - Verluste sozialisieren" ist für die Gläubiger, die ihre Ersparnisse verloren haben und noch werden, blanker Hohn. Viele sind Betroffene und haben es nur noch nicht registriert. Vor allem die Verluste in der Altersversorgung werden unterm Teppich gehalten. Aber was schockt heute noch, wenn Bundesminister schon mal eine Billion Euro für die deutsche Energiewende wirkungslos an die Wand malen können.
Was die Wohnungsituation in Deutschland angeht, da hat der Staat versagt. Begonnen bei den Energiekosten, das muss ich wohl hier nicht auch noch erläutern. Mietwohnungsbau im Sozialstaat, ich sehe hier insbesondere mein Bundesland B-W, wurde vernachlässigt bis zum gehtnichtmehr. Richtig, der Markt ist hier wenig sozial, aber letztendlich auch hier ein Korrektiv. Lesen Sie mal diesen aktuellen Bericht:
Das zentrale Ergebnis der aktuellen Wohnungsprognose bis 2016: Nach langen Jahren schwacher Wohnbautätigkeit befindet sich der Wohnungsbau in Deutschland in einem kräftigen Aufschwung, der bis über das Jahr 2016 hinausreichen und die vom Nachfrageüberhang bestimmte Lage in manchen Regionen entspannen wird.
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