... jetzt den Südeuropäern die Schuld für zu niedrige CO2 Zertifikatspreisee geben, weil sie dort kein Wirtschaftswachstum mehr haben und nicht nachfragen.
Ist das Leben nicht wunderbar?
Gruß
NN
Polemik pur, da wurde was gelesen und wenig verstanden!
Klimaschutz rettet den EmissionshandelDie wahren Probleme des europäischen Emissionshandels liegen weiter zurück, sie wurzeln nicht zuletzt in der enorm erfolgreichen Lobbyarbeit der europäischen Industrie. Denn von Anfang an wurden die Unternehmen mit Emissionsrechten reichlich bedient. Wo doch mal welche fehlten, ließen sie sich im Ausland kostengünstig beschaffen. Und was die Unternehmen nicht brauchten, konnten sie ansparen für spätere Jahre.
Ergebnis: Selbst die dritte Handelsperiode, die im vorigen Monat begann und bis 2020 laufen wird, ist schon jetzt mit einem Überschuss von geschätzt fast zwei Milliarden Zertifikaten gesegnet. Damit könnte sich die deutsche Industrie mehr als vier Jahre lang versorgen. Der Preis dümpelt um die fünf Euro.
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Vor vier Jahren hatten sich die EU-Staaten vorgenommen, bis 2020 ein Fünftel weniger Treibhausgase auszustoßen, gemessen an 1990. Allerdings ist dieses Ziel schon so gut wie erfüllt. Auch das erklärt die niedrigen Preise für die Zertifikate. Denn deren Gesamtmenge bemisst sich am EU-Klimaziel. Ist das erst erreicht, ist der Überfluss logische Folge - und das womöglich schon 2013, nicht erst 2019. Eine Anhebung des Klimaziels auf 30 Prozent wäre längst überfällig. Nicht zuletzt auch als Signal an andere Industrienationen.
Nur: Deutschland macht bei alledem keine gute Figur. Die Bundesregierung, früher so gern Vorreiter im Klimaschutz, könnte den Reformen in Brüssel zum Durchbruch verhelfen. Doch sie schweigt dazu. Namentlich Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler streikt, der FDP-Chef will von Korrekturen nichts wissen.
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Es wäre ein Desaster, gäbe Europa dieses Werkzeug verloren.
EU-Emissionshandel-Reform-KritikDoch der immer wieder beschworene Plan, in den weltweiten Klimaverhandlungen nach dem Desaster von Kopenhagen einen zweiten Anlauf zu wagen und bis 2015 einen umfassenden und ehrgeizigen Weltklimavertrag abzuschließen, ist vollkommen illusorisch. Die größten Schwellenländer wollen diesen Plan nicht, und der amerikanische Senat wird ihn niemals ratifizieren, selbst wenn US-Präsident Barack Obama ihn unterschreiben sollte.
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In diesem Jahr beginnen die Verhandlungen über die EU-Energie- und Klimaziele für die Zeit nach 2020. Alle Mitgliedsstaaten haben darin ein Veto-Recht. Deshalb werden die Bremser deutliche Kurskorrekturen durchsetzen können.
Endgültig abstimmen wollen Polen und seine Verbündeten aber erst nach dem Weltklimagipfel 2015. Sollte dieser wie erwartet scheitern, lässt sich ein Dämpfen des europäischen Ehrgeizes um so leichter begründen.
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Der schwarze Peter liegt innerhalb der EU verlässlich bei Polen, in der globalen Klimapolitik bei den USA und China. So lässt sich das Gesicht wahren, selbst wenn die eigene Klimapolitik dadurch am Ende scheitert, frei nach dem Motto "an uns hat es nicht gelegen".
Die Polen haben Angst vor höheren Energiepreisen und den Verlust von Arbeitsplätzen - Klimaschutz ist dort kein Top-Punkt in der täglichen Politik. Zudem die Energieversorgung hauptsächlich über die Kohle läuft.
Die USA sind dabei, sich durch Fracking als Gas-Exporteur Nr. 1 zu etablieren - wirtschftliches Wachstum steht derzeit an erster Stelle und
in China kann bei gewünscht gleichbleibendem Wirtschaftswachstum eine Energiewende nicht, in der eigentlich notwendigen Geschwindigkeit, vollzogen werden.
Das massenhafte Verschenken von Zertifikaten fällt nun Deutschland eben voll auf die Füße.
Die Rechnung, insbeondere für die Bremser, wird noch voll zuschlagen!!
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW