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Autor Thema: Mit Solarstrom absahnen  (Gelesen 15944 mal)

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Offline hko

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Re: Mit Solarstrom absahnen
« Antwort #30 am: 08. Dezember 2012, 17:14:08 »
wegen der deutlich höheren Volllaststunden von Windkraftanlagen (ca 2000 Stunden bis 4000 Stunden) gegenüber PV-Anlagen (ca 1000 Stunden) und einem viel besseren Ertrag in den Wintermonaten wäre das Speicherproblem deutlich geringer.

Das Gegenteil ist der Fall. Für die Windkraft braucht man zur stärkeren Nutzung im wesentlichen seasonale Speicher, da es eine große seasonale Schwankung zwischen Sommer und Winter gibt. Da Wind weht auch häufig dann wenn der Verbrauch niedrig ist. Seasonale Speicher sind extrem teuer da ja nur einmal im Jahr eine Beladung und eine Entladung stattfindet.

Im Gegensatz dazu reicht für PV erst Mal ein Tagesspeicher von etwa der 3-fachen Speicherkapazität des Tagesverbrauchs um über den Tag einen Ausgleich herzustellen. Bei richtiger Auslegung kann der Verbrauch überwiegend dezentral gedeckt werden, d.h. ein auch ein Netzausbau ist nicht nötig. Man kann auch den lokalen Verbrauch vollständig in der Schwankung nach fahren, so dass man eine konstante Einspeisung ins Netz leifern könnte.

ich habe den Eindruck, dass Sie nur einen Teil meines Beitrages gelesen haben. Also noch einmal:
Zitat von: http://www.photovoltaik-web.de/batteriesysteme-akkusysteme-pv/kostenvergleich-akkusystem.html
Vergleich der Kosten pro entnommener Kilowattstunde aus dem Speichersystem:
Das ist schwer zu sagen. Es gibt noch zu wenig Anbieter und ob die Angaben derer stimmen, die noch in den Startlöchern sitzen ist auch zweifelhaft. Es kristallisieren sich aber folgende Zahlen heraus:
Blei-Säure-Lösungen: Ca. 40 Cent pro gespeicherter und entnommener kWh
Lithium-Ionen-Lösungen: Ca. 50 Cent pro gespeicherter und entnommener kWh
diese Kosten resultieren ausschließlich aus den Kosten der Speicher, weil die Batterien nur begrenzte Lebensdauern haben.

In der Energiedepesche Dez 2012, Seite 34 "Der Traum von der Abkopplung" geht Wolfgang Suttor nur kurz darauf ein:
Zitat von: Wolfgang Suttor
Sie werden sich vielleicht wundern, dass ich nicht die Batterien genannt habe. Diese Lösung ist leider noch recht unwirtschaftlich
...

Tatsächlich würden gerade für PV seasonale Speicher benötigt, da es eine große seasonale Schwankung zwischen Sommer und Winter gibt.
In Sommermonaten bis zu 6- (in Worten sechs) facher Tages-Ertrag gegenüber Wintermonaten :(


Warum sollte man die PV weg lassen?

Sie erzeugt am Tag, wenn sie erzeugt, zur Zeit des höchsten Strombedarfs.
statt wenn sie erzeugt sollte es besser heißen: falls sie erzeugt. Leider gibt es in unserem Land anders als z.B. in Spanien oder in der Sahara doch immer wieder längere Perioden ohne Sonnenschein :(


Ab 2020 werden in dem Maße wie der PV-Ausbau erfolgte immer mehr Anlagen aus dem EEG herausfallen. Dann beginnt das goldene Zeitalter der PV.
wobei die PV-Anlagen, die in 2012 in Betrieb gegangen sind, uns noch bis 2031 belasten werden :(

Gibt es eigentlich Garantien dafür, dass PV-Anlagen nach 20 Jahren noch leben?

Gruß hko

Offline egn

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Re: Mit Solarstrom absahnen
« Antwort #31 am: 09. Dezember 2012, 07:31:18 »
diese Kosten resultieren ausschließlich aus den Kosten der Speicher, weil die Batterien nur begrenzte Lebensdauern haben.

Ich kann heute Lithiumspeicher kaufen die kosten etwa 300 €/kWh und haben bei 70 % Entladung eine Zykluszahl von 5000.


Das ergibt grob gerechnet Speicherkosten von etwa 10 ct/kWh. Da die Zahl der Zyklen für 80 % Restkapazität angegeben sind und man die Akkus auch noch viel länger betreiben kann, sind die effektiven Speicherkosten noch niedriger. Eine Lebensdauer von 20 Jahren dürfte kein Problem sein.

Dass die Systemkosten heute noch so hoch sind liegt daran, dass das Thema sehr neu ist und auch noch kein richtiger Wettbewerb herrscht. Die Unternehmen kassieren erst mal bei den Early-Adoptern ab, denen der Preis im Prinzip egal ist, und lassen sich damit die Entwicklungskosten zahlen. In ein paar Jahren fängt dann erst der Wettbewwerb an und dann werden wie bei den anderen Komponenten auch die Preise rapide sinken.

Zitat
Tatsächlich würden gerade für PV seasonale Speicher benötigt, da es eine große seasonale Schwankung zwischen Sommer und Winter gibt.
In Sommermonaten bis zu 6- (in Worten sechs) facher Tages-Ertrag gegenüber Wintermonaten :(

Wenn sie Autarkie ereichen wollen dann ist das richtig. Aber es geht um das Gesamtsystem der EE. Niemand will ersthaft mit einer einzelnen EE lokal Autarkie erzielen. Und wie ich geschrieben habe, schwanken die monatlichen Energiemengen in Summe von PV und Wind bei einer ausgewogenen Installation kaum. So werden die Häuser mit PV-Speicher in den Sommermonaten weitgehend selbst versorgt, im Winter beziehen sie den Strom überweigend aus dem Netz von Windkraftwerken.
Zitat
statt wenn sie erzeugt sollte es besser heißen: falls sie erzeugt. Leider gibt es in unserem Land anders als z.B. in Spanien oder in der Sahara doch immer wieder längere Perioden ohne Sonnenschein :(

IN diesen Zeiten kommt der Strom von anderen Kraftwerken.

Zitat
wobei die PV-Anlagen, die in 2012 in Betrieb gegangen sind, uns noch bis 2031 belasten werden :(

Und? Dafür liefern sie dann ab 2032 Strom zu den Grenzkosten.

Jede Investition kostet erst mal. Sind dann aber die Kapitalkosten zurückgezahlt dann hat man im Prinzip nur noch die Grenzkosten. Das ist bei PV und Windkraftwerken so, aber auch bei konventionellen Kraftwerken und AKWs.

Zitat
Gibt es eigentlich Garantien dafür, dass PV-Anlagen nach 20 Jahren noch leben?

Gibt es Garantien dafür dass konventionelle Kraftwerke in 20 Jahren noch funktionieren?

Klar werden mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit bei einzelnen Anlagen einzelne Komponenten innerhalb der ersten 20 Jahre ausfallen. Aber das ist normal. Genauso wie es normal ist dass AKWs mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit einen Unfall haben.

Es gibt Anlagen auf Testfeldern die sind schon älter als 20 Jahre. Es gibt viel mehr Anlagen die schon älter als 10 Jahre sind. Bisher wurde nicht von einem verstärkten Ausfall von Modulen berichtet. Im Gegenteil, die angenommene Degradation von 80 % in 25 Jahren scheint viel zu hoch zu sein. Nach den bisherigen Erfahrung scheint sie bei mono- und polykristalinen Solarzellen deutlich niedriger zu liegen. Und selbst wenn die Module nur noch 80 % der Anfangsleistung nach 20 Jahren hätten, sind diese ja dann nicht kaputt. Sie können dann immer noch viele Jahre Strom zu Grenzkosten von nahe 0 ct/kWh liefern, denn sie sind ja ausfinanziert.   

Probleme gibt es eher mit den Wechselrichtern. Aber da die neuen Wechselrichter einen deutlich besseren Wirkungsgrad haben, gleichen sich die Austauschkosten zumindest teilweise wieder aus.

Offline PLUS

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Solaristen auf Abwegen - wo bleiben die Juchtenkäfer?
« Antwort #32 am: 26. Januar 2013, 11:27:06 »
Bäume sind den sogenannten Bürgersolaranlagen nicht zum ersten Mal im Weg. Sogar vertraglich hat man sich die Entfernung absichern lassen. Umwelt-, Klima-, Natur will man angeblich schützen, die Energieversorgung sichern. Dabei geht es nur um den maximalen Profit. Die Auswirkungen auf Dritte oder Umwelt und Co. sind im konkreten Fall ohne Belang. Bei den Windrädern setzt sich das jetzt fort. Wie pervers die Entwicklung bereits ist zeigt sich hier. Die Journalistin erinnert sich sogar an die Parkschützer bei Stuttgart 21. Warum finden sich bloß hier und sonst bei dieser "EE-Wende" keine Juchtenkäfer.

Zitat
Der Baum bleibt erst mal
Grund- und Werkrealschule Hemmingen: Schlichtungsgespräche wegen Baumverpflanzaktion

Es hat ein bisschen an Stuttgart 21 erinnert: Weil die Solaranlage auf dem Dach der Hemminger Schule nicht genug Sonne abbekommt, sollte der Ahornbaum auf dem Pausenhof umgesetzt werden. SchülerInnen, Eltern und der Rektor Eberhard Kammerer wollen sich das aber nicht gefallen lassen.
VON CORINNA PEHAR

Es hatte sie kalt erwischt: »Der Pausenhof gleicht einer Betonwüste, wir waren schon überrascht, dass jetzt der einzige Baum dort weg soll«, sagt die Elternbeiratsvorsitzende Petra Becker. Ihrer Meinung nach wäre es »sehr schade um den gesunden Baum«. Auch Rektor Eberhard Kammerer fühlte sich zunächst überrumpelt, als er letzte Woche von der Aktion gehört hatte, zumal er als Mitglied des Gemeinderats nichts davon wusste. »Mittlerweile haben sich die Wogen aber geglättet«, betont der Schulleiter.

Nach Gesprächen mit Bürgermeister Thomas Schäfer und den Beteiligten der SolarGbR habe sich herausgestellt, dass der Beschluss in einem anderen Ausschuss zustandegekommen sei. »Deshalb habe ich nichts davon gewusst«, erklärt Kammerer. Jetzt sei er froh, dass man eine »gute Lösung für alle Beteiligten« suche. Über den Aufschrei verblüfft zeigt sich Bürgermeister Schäfer: »Die Welle kam wie aus dem Nichts.« Einerseits könne er schon ein Stück weit nachvollziehen, dass die SchülerInnen so an dem Baum beziehungsweise dem Schatten, den der Ahorn im Sommer spendet, hingen. Aber andererseits sei es beschlossene Sache, dass der Baum weichen muss, sobald er 50 Zentimeter über die Dachoberkante wachse. »Wir sind vertraglich dazu verpflichtet – aus diesem Grund wollten wir den Baum in den Schlosspark versetzen«, erläutert Schäfer. .........

Hier klicken und weiterlesen: Quelle: Stadtanzeiger
« Letzte Änderung: 26. Januar 2013, 11:42:54 von PLUS »

Offline Cremer

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Nix mit Solarstrom absahnen
« Antwort #33 am: 29. Januar 2013, 13:01:13 »
Letzte Woche war aber nichts mit Solarstrom absahnen. :(
War am Mittwoch und Donnerstag durch Niedersachsen Raum Oldenburg-Bremen gefahren, hatte 2 Tage totaler Sonnenschein.  8)
Aber alle  PV-Felder konnten kein Strom erzeugen, waren mit einer dicken Schneeschicht bedeckt. ;D Lediglich wenige PV Elemente auf Dächern waren ab einem steileren Dachwinkel schneefrei.
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

info@bifep-kh.de
www.bifep-kh.de
gerd@cremer-kreuznach.de

 

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