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Firmen erzeugen selbst Strom: Großkunden laufen RWE, Eon und Co. davon

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PLUS:

--- Zitat von: RR-E-ft am 30. Oktober 2012, 10:26:50 ---..
Sichergestellt werden sollte, dass der Allgemeinheit keine Kosten mehr durch solche Einspeisungen entstehen.
Zu denken ist dabei auch an Netzausbaukosten, falls das vorhandene Netz den Abtransport des eingespeisten Stroms nicht bewältigen kann.   

--- Ende Zitat ---
Ja, dazu ist es höchste Zeit. Denken reicht nicht, es ist zu realisieren!


--- Zitat ---Diese Maßnahmen dienen zur Erhöhung der Übertragungsfähigkeit des Stromnetzes, tragen der gestiegenen Netzlast durch Eigenerzeugungsanlagen Rechnung und sind ein wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit.
--- Ende Zitat ---

Beispiel

Auch in diesem Beispiel bezahlt das die Allgemeinheit, obwohl ein Teil den bevorzugten Solarstromeinspeisern geschuldet wäre! Solarstrom wird immer noch nicht bedarfsgerecht erzeugt. Glühende Drähte - eiskalte Drähte. Warum soll dieser Unfug von den Verbrauchern auch noch subventioniert werden? Es ist Zeit, dass sich das Bundesverfassungsgericht damit befasst.

In der Vorstellung des Users @superhaase zeigt sich der profitorientierte eigennützige Solarismus in seiner Reinkultur:

Sich jahrzehntelang jährlich in mehrfacher Milliardenhöhe durch die nicht privilegierten Stromverbraucher fördern lassen, dann sich eigennützig in die Eigenversorgung verabschieden.  Was wird denn mit über der Hälfte des Haushaltstrompreises neben der unmittelbaren Infrastuktur noch alles für die Allgemeinheit finanziert?! Auch davon verabschiedet man sich!

Die Infrastruktur und die Vorteilen will man aber weiter haben. Falls der Eigenstrom mal nicht reicht oder aber zur lukrativen Vermarktung des Überschusses.  Mindestens der durch Abschaltung nicht erzeugte Strom, weil die Netze überlastet sind, oder weil kein Bedarf besteht, soll auch noch von den nicht privilegierten Stromverbrauchern bezahlt werden.  Dazu Schatten- bzw. Ersatzkraftwerke et. pp. . Weg mit der Subventionierung - Vermarktung ja, aber im Markt.

RR-E-ft:


Es ist nicht ersichtlich, wann vorrangig einzuspeisender PV- Strom schon mal die Stromnachfrage überstiegen hat.

Insofern war wohl immer Platz im Netz für diesen Strom.
Es mag sein, dass durch diese Einspeisung Strom aus konventionellen Kraftwerken im Netz nicht benötigt wurde und deshalb überschüssig war.
Es kommt immer öfter vor, dass konventionelle Kraftwerke abgeregelt werden müssen.
Es ist aber nicht ersichtlich, wann die Stromnachfrage vollständig aus erneuerbaren Energien gedeckt wurde,
so dass der Börsenstrompreis deshalb deren Grenzkosten entsprach  und somit null betrug.

Über Zeiten, in denen der - zu vergütende - Börsenstrompreis null beträgt,
braucht sich die Allgemeinheit wohl grundsätzlich auch nicht beschweren,
wenn die Anlagenbetreiber als Stromerzeuger nur noch den Börsenstrompreis abzüglich Vermarktungskosten als Vergütung bekommen.

Stromnetzkosten sollten die Stromerzeuger tragen, so dass der Strom, der weit transportiert werden muss, teurer und weniger gut zu vermarkten ist als Strom, der verbrauchsnah erzeugt wird.
Nur so gibt es wohl marktgerechte Preissignale, die dazu führen, dass Strom verbrauchsnah produziert wird, was die Stromnetzkosten im Rahmen hält.

Natürlich könnte ein ähnlicher Effekt erzielt werden, wenn etwa der Stromüberschuss in Norddeutschland
im Norden  zu geringeren Strompreisen führt und stromintensive Industrie sich deshalb dort ansiedelt, wo der Strom preisgünstig erzeugt wird.

Über entsprechende Preissignale muss sichergestellt werden, dass Stromerzeugung und Stromnachfrage regional möglichst übereinstimmen.   
 

superhaase:

--- Zitat von: RR-E-ft am 30. Oktober 2012, 12:50:33 ---Stromnetzkosten sollten die Stromerzeuger tragen, so dass der Strom, der weit transportiert werden muss, teurer und weniger gut zu vermarkten ist als Strom, der verbrauchsnah erzeugt wird.
Nur so gibt es wohl marktgerechte Preissignale, die dazu führen, dass Strom verbrauchsnah produziert wird, was die Stromnetzkosten im Rahmen hält.
--- Ende Zitat ---
Das wäre eine völlige Umkehrung der bisherigen Praxis.
Praktisch eine Verschiebung der Strom-Marktebene von der Höchstspannungsebene in die Niederspannungsebene. Das Thema hatten wir ja schon mal bei der Diskussion über vermiedene Netzentgelte und EEG-Vergütung.
Ob das sinnvoll ist, darüber lässt sich gewiss streiten.

Jedenfalls wäre das ein Wettbewerbsvorteil für die Photovoltaik im Vergleich zu Windkraftwerken, Atomkraftwerken und Braunkohlekraftwerken. Auch Steinkohle und Gaskraftwerke wären im Nachteil, sofern sie nicht mitten in Städten stehen würden, was ja eigentlich keiner will.

RR-E-ft:
Wenn es marktwirtschaftlich zugehen soll, bedarf es einer Steuerung über Preissignale.

Fraglich, woher  denn das Preissignal kommen soll, dass dafür Sorge trägt,
dass Stromerzeugungseinheiten dort errichtet werden, wo ein Verbrauch zu decken  ist
bzw. große Stromnachfrager sich dort ansiedeln, wo Strom im Überfluss günstig produziert wird bzw. werden kann.

Früher siedelten Industrieunternehmen an Kohlerevieren oder zumindest an schiffbaren Flüssen, wo mit der  Brennstoff- die Energieversorgung gesichert war.
Nach dem Zeitalter der fossilen Energien muss wohl eine neue Standortbestimmung anstehen. 

Die derzeitige EEG- Förderung bewirkt, dass Stromerzeugungsanlagen irgendwo in die Landschaft gestellt werden,
vollkommen losgelöst davon, ob dort regional eine entsprechende Nachfrage zu decken ist oder nicht.
Im Zweifel müssen teure Stromtrassen gebaut werden, die so nicht benötigt würden,
wenn nur Erzeuger und Nachfrager anders räumlich zusammenfänden.

Der Bedarf an neuen Stromtrassen resultiert hauptsächlich daraus,
dass die Stromerzeugung dort erfolgt, wo kein Bedarf zu decken ist
und Bedarf dort zu decken ist, wo es an Stromerzeugung fehlt. 

PLUS:

--- Zitat von: RR-E-ft ---Über Zeiten, in denen der - zu vergütende - Börsenstrompreis null beträgt, braucht sich die Allgemeinheit wohl grundsätzlich auch nicht beschweren, wenn die Anlagenbetreiber als Stromerzeuger nur noch den Börsenstrompreis abzüglich Vermarktungskosten als Vergütung bekommen.
--- Ende Zitat ---

Über den Börsenstrompreis braucht sich der nicht privilegierte Haushaltsstromverbraucher ohnehin nicht zu beschweren. Es sind die bald neun weiteren Komponenten aus denen sich der zu bezahlende Strompreis zusammensetzt.

Bestandteile des deutschen Strompreises für nicht privilegierte Haushalte:
[*]  Erzeugung
[*]  Vertrieb 
[*]  Netzentgelte 
[*]  § 19-Umlage
[*]  Stromsteuer 
[*]  Konzessionsabgabe 
[*]  KWK-Aufschlag 
[*]  EEG-Umlage
[*]  Umlage für die Haftungsregelung zum Anschluss der Offshore-Windparks
[*]  darauf noch die Mehrwertsteuer[/list]

--- Zitat von: RR-E-ft ---Früher siedelten Industrieunternehmen an Kohlerevieren oder zumindest an schiffbaren Flüssen, wo mit der  Brennstoff- die Energieversorgung gesichert war.
Nach dem Zeitalter der fossilen Energien muss wohl eine neue Standortbestimmung anstehen. Die derzeitige EEG- Förderung bewirkt, dass Stromerzeugungsanlagen irgendwo in die Landschaft gestellt werden, ......
--- Ende Zitat ---
 
Sinnvoll wäre wohl gewesen, dieses, aus Erfahrung bewährte Prinzip, zuerst für die Energieerzeugung anzuwenden. Wenn durch die extreme Förderung die PV-Stromerzeugung für die Investoren selbst am Nordpol profitabel wird, dann spielt der wirtschaftlich sinnvolle Standort keine Rolle mehr.  ;)

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