Energiepolitik > Erneuerbare Energie

Firmen erzeugen selbst Strom: Großkunden laufen RWE, Eon und Co. davon

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PLUS:

--- Zitat von: RR-E-ft am 01. November 2012, 14:16:52 ---@PLUS

Sie fordern immer Marktwirtschaft ein.

Sie zeigen aber überhaupt keinen Weg auf, wie allein durch Marktkräfte über Preissignale [Preise] gesteuert,
der so notwendige wie gesellschaftlich gewollte Umbau der Energiewirtschaft
weg von Kernenergie und kohlendioxidemmitierender Verbrennung hin zur Stromerzeugung aus
erneuerbaren Energien [sog. Energiewende] erfolgen kann.

Ein konstruktiver Problemlösungsansatz von Ihnen ist nicht ersichtlich.
Außer so langweiliger wie ermüdender Polemik tragen Sie wohl nichts zur Diskussion bei.   

Lässt sich das wirklich nicht abstellen, dass Sie immer wieder die gleiche Polemik zum Vortrag bringen?

--- Ende Zitat ---
Was ist Polemik? Ihr Beitrag zählt sicher dazu! Ist ja oft so im Forum, was nicht passt wird unsachlich angegangen.
 
Warum haben Sie denn die Überschrift "PLUS x PLUS = MINUS" ( Heute um 14:16:52) nochmal geändert. PLUS x PLUS gibt wohl doch nicht MINUS. Mein Nick hat sich wohl doch nicht so ganz zur Verunglimpfung geeignet. Immerhin haben Sie das erkannt.

Es multiplizierte sich beim Thema EE-Förderung so manches. Dabei stört offensichtlich nur das eine, was in die eigene Landschaft passt dagegen nicht. off topic

superhaase:

--- Zitat von: RR-E-ft am 01. November 2012, 01:12:18 ---Soweit eine solche Eigenbedarfsdeckung erfolgt, beteiligen sich diese Verbraucher- Erzeuger nicht mehr an all den Kosten und Umlagen, die neben dem Marktpreis (derzeit Börsenpreis) im allgemeinen Strompreis enthalten sind (Netzentgelte, EEG- Umlage, Stromsteuer....).

Diese Kosten und Umlagen würden über den Strompreis allein diejenigen aufzubringen haben, die ihren Verbrauch nicht durch selbst erzeugten Strom decken.

Tatsächlich bleiben aber auch diese Selbstversorger auf die vorhandene Infrastruktur (fossile Kraftwerke und Stromnetze) angewiesen.

[...]

Von denjenigen, die von einer Wettbewerbsfähigkeit etwa der PV infolge Netzparität ausgehen, ist bisher leider nichts dazu zu hören, wie sie sich an diesen Systemkosten beteiligen werden, die schließlich auch die Voraussetzung dafür sicherstellen, dass sie ihren erzeugten, jedoch nicht selbst verbrauchten Strom zum Marktpreis in das Netz einspeisen, so dass damit anderweitiger Verbrauch gedeckt werden kann.
--- Ende Zitat ---
Dass von "denjenigen" nichts zu hören ist, ist ein falscher Eindruck. Ich bin ja schiließlich einer "derjenigen"! ;)

Für dieses "Problem" der Kosten für die vorzuhaltenden Infrastruktur und die vorzuhaltende Kraftwerksleistung, die ein "Teileigenversorger" bei Ausfall seiner Eigenstromerzeugungsanlage dann jederzeit mit Garantie aus dem Netz beziehen möchte, habe ich doch auch hier schon vor langer Zeit eine Lösung vorgeschlagen:

Die Netzkosten müssen weniger auf den Arbeitspreis, sondern viel stärker auf den Grundpreis bzw. den Leistungspreis umgelegt werden.
Ideal wäre m.E., wenn man nur noch die Verlustenergie der Netze auf den Arbeitspreis umlegt, und alle anderen Netzkosten (also den Löwenanteil) auf die Anschlusskosten, nämlich abhängig von der gewünschten Anschlussleistung, d.h. Grundpreis und Leistungspreis nach Lastprofilmessung (wie schon bei Großkunden üblich).

Somit müssten sich auch alle PV-Anlagenbetreiber verstärkt und fair an den Netzkosten beteiligen, sofern sie nicht in Speicher investieren und somit ihr Lastprofil optimieren oder sich gar autark machen.


--- Zitat ---Dabei verbleibt es beim Problem, dass sich der Marktpreis derzeit nach merit-order- Preisbildung an der Börse bildet und somit bei zunehmender Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien mit Grenzkosten null selbst gegen null strebt.
Um so weiter sich der Marktpreis deshalb  null nähert, um so weniger kann dieses bisherige System noch funktionieren.

Fraglich, wo sich dann der Marktpreis einstellen soll, den alle Stromerzeuger dann noch für ihren eingespeisten Strom erhalten.
--- Ende Zitat ---
Auch das sag ich doch schon dauernd hier:
Bei zunehmender Umstellung der Stromerzeugung auf erneuerbare Energien mit zumeist Grenzkosten nahe null ist das Prinzip der Strombörse mit Merit-Order-Preisbildung nicht mehr funktionsfähig.
Wir müssen langfristig ein anderes Marktmodell für den Stromhandel finden.

Abgesehen davon gab und gibt es ja erhebliche Zweifel, ob dieses Strombörsenmodell jemals das richtige Modell für den Stromhandel war. Es hat zu Marktmanipulationen geradezu eingeladen, und außerdem hat es bestimmten Kraftwerksarten (Braunkohle, Atom) übermäßige Gewinne beschert, die eigentlich durch nichts zu rechtfertigen sind.


--- Zitat ---Und wie man im Übrigen ein funktionierendes Preissignal bewirkt, dass dafür sorgt, dass Strom möglichst verbrauchsnah erzeugt bzw. möglichst erzeugungsnah verbraucht wird, ist bisher auch nicht ersichtlich.
--- Ende Zitat ---
Wie schon gesagt, halte ich das für gar nicht notwendig.

Die nötigen Netzkosten bei nicht verbrauchsnaher Erzeugung z.B. durch Wind und insb. Offshore-Wind sind so extrem nicht, dass man darauf verzichten muss. Eine Verteilung der Erzeugung möglichst auf die gesamte Fläche Deutschlands (bzw. Europas) hat den nicht unerheblichen Vorteil der regionalen Nivellierung der lokel unstetigen Erzeugung bei Wind- und Sonnenstrom. Dies macht das Erreichen einer sicheren Stromversorgung einfacher und günstiger, weil man dadurch weniger Speicher braucht.
Der Erforderliche Netzausbau kostet sicher Geld, aber das ist m.E. bezahlbar und entspricht nicht den Horrormärchen, die da gestreut werden.
Es stellt sich ja auch die Frage, was günstiger kommt: Erzeugung verteilt über die ganze Fläche mit einem zugehörigen Netzausbau, oder Erzeugung nur unmittelbar an den Verbrauchszentren, und somit viel weniger regenerativer Erzeugungskapazität, Stetigkeit und Sicherheit, mit der Folge, jeweils lokal viele Speicher und (fossile?) Reservekraftwerke errichten/weiterbetreiben zu müssen. Auch zur Absicherung der nach Ihrem Wunsch entstehenden "lokalen Selbstversorgungsinseln" müsste man ein starkes Netz bereithalten - oder entsprechende teuere Redundanzen in den lokalen Inseln.
Das ist m.E. nicht erstrebenswert.

Ich denke nicht, dass es nötig ist, die Erzeugung und den Bedarf von Strom mittels Preissignalen näher zusammenzubringen.
Vor allem bei der Windkraft ist dies kaum möglich.
Auch bei der Biomasse macht es wohl wenig Sinn, die Biomasse per LKW zu den Kraftwerken in die Städte zu karren, nur um die Kosten für die Stromleitung zu sparen. Hier ist das genauso wie bisher mit den Braunkohlekraftwerken.

Der Netzausbau bringt wohl mehr Vorteile (auch ökonomisch) als eine erzwungene lokale Verschränkung von Erzeugung und Verbrauch.

egn:

--- Zitat von: RR-E-ft am 01. November 2012, 10:11:29 ---Im Umfange dieses Fortfalls braucht man keine Stromerzeugungs- und Transportkapazitäten mehr.
...
werden die konventionellen Erzeugungs- und Transportkapazitäten weiter benötigt.

--- Ende Zitat ---

Ich sehe den Unterschied nicht, da ein Kühlschrank, eine Waschmaschine, ein Herd, usw. weiterhin die gleiche Anschlussleistung hat egal ob er Energieeffizienzklasse C oder A+++ hat. Der Unterschied besteht in den Geräten dann nur darin dass sie diese Anschlussleistung seltener benötigen, und das Gleiche gilt bei der Eigenversorgung mit PV-Strom.


--- Zitat ---Nun ist es aber wohl so, dass in Norddeutschland kein so hoher Verbrauch zu decken sein wird, wie dort etwa Stromerzeugung durch neue offshore- Anlagen anfallen wird.
Deshalb will man ja neue Trassen von Nord nach Süd quer durch die Republik errichten.

--- Ende Zitat ---

Nein, der Grund warum die Trassen überwiegend gebaut werden sollen ist dass parallel dazu die konventionellen Kraftwerke weiter laufen sollen damit dann der Strom nach Südeuropa und Frankreich verkauft werden kann.

Zudem geht es bei der Offshore-Windkraft darum dass die Energiekonzerne wieder Marktanteil bei der Erzeugung zurück gewinnen wollen. Denn die Offshore-Windkraft lässt sich nur mit Großkapital ausbauen. Im Prinzip soll die Offshore-Windkraft bei den Konzernen die AKWs bezüglich der Gewinne ersetzen. Dafür bekommen sie mehr als das Doppelte pro kWh wie die kleinteilig aufgebaute Binnenwindkraft.


--- Zitat ---Solche neu errichteten Trassen sind dann ebenso Realität wie die durch ihre Errichtung und ihren Betrieb anfallenden Kosten,
die real gedeckt werden müssen. 

--- Ende Zitat ---

Wenn man von der Prämisse wegkommt dass man die Offshore-Windkraft für die Deckung des Strombedarfs in Süddeutschland braucht, dann entfallen automatisch auch die Trassen und die Kosten dafür.


--- Zitat ---Die Industie pocht auch in Süddeutschland auf den Tisch und verlangt Strom so billig wie möglich.

--- Ende Zitat ---

Offshore-Windkraft inklusive der dafür nötigen Trassen und diese Forderung schließen sich gegenseitig aus!

Offshore-Windkraft kostet mehr als mittlerweile die PV. Sie kostet auch weit mehr als der Strom von dezentralen BHKWs und vor allem die Binnenwindkraft. Die Absicherung kann durch wenige Gaskraftwerke erfolgen, die den Strom zu weit günstigeren Preisen produzieren können als die Offshore-Windkraftwerke.

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