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Autor Thema: Nachtspeicherheizung  (Gelesen 38806 mal)

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Offline Sukram

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Re: Nachtspeicherheizung
« Antwort #30 am: 02. November 2012, 00:15:11 »
Sowas gibt's natürlich- Häuser, die um einen -zig m³-Tank, vom Keller bis zum Dach, herumgebaut sind.

Warum aber nicht die recht hohe Phasenwechselenergie (genauso hoch wie die Wärmespeicherkapazität 0° >80°) von Wasser vs. Eis nutzen?

z.B. Viessmann Eisspeichersystem

http://www.viessmann.de/de/ein-_zweifamilienhaus/topinfos/Eisspeicher-System.html

wird in der Erde verbuddelt...
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
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LVZ: Mit was Heizen Sie Herr Minister?

BMU: Eine 40 Jahre alte Ölheizung, welche vor 10 Jahren einen neuen Brenner erhielt und in Berlin mit einer Gasheizung.

Offline superhaase

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Re: Nachtspeicherheizung
« Antwort #31 am: 02. November 2012, 09:17:14 »
Für eine Speicherung von einigen Tagen bis wenigen Wochen für ein modernes EFH brauchts nur einige m³, keine zig m³.

Ein Eisspeicher hilft hier wenig, um Strommangelzeiten zu überbrücken, weil man ja dann trotzdem jeden Tag eine große Menge Strom braucht, damit die Wärmepumpe dem Eis die Wärme entzieht und dem Haus zuführt.
Ein Speicher mit warmem Wasser braucht dagegen nur eine vergleichsweise leistungsarme Umwälzpumpe für das warme Wasser.
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Offline Energiesparer51

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Re: Nachtspeicherheizung
« Antwort #32 am: 02. November 2012, 11:38:55 »
Wärme per WP auf Vorrat zu speichern, reduziert die Effizienz der WP nicht unerheblich. Es werden zur Speicherung höhere Temperatuen benötigt als bei direkter Nutzung. Das reduziert den COP. Zusätzlich gibt es Speicherverluste. Für gut gedämmte Einfamilienhäuser reicht eine Wärmepumpe mit relativ niedriger Leistung, soll sie mehr Energie zwischenspeichern als jetzt schon durch EVU-Abschaltzeiten eforderlich, wird sie wieder viel größer als nötig und treibt damit auch die Kosten in nicht unerhebliche Höhen.

Eine beispilehafte Luft-Wasser-WP hat bei L2 W35 einen COP von 3,6 und bei L2 W50 noch einen COP von 2,4.
http://www.laeuchliag.ch/default-Dateien/Masse_Luft-Wasser.pdf

Ein Speicher mit einigen m³, sagen wir mal 10 m³ kann bei 50°C statt 35°C, also einer Temperaturdifferenz von 15 K 174 kWh speichern. Reduziert man die Temperaturdifferenz auf 10 K, da man die 5K sicher als Differenz für die Wärmeübetragung in den Speicher oder aus ihm heraus braucht, bleiben nutzbare 116 kWh. Auf eine Woche verteilt stehen dann 690 W Heizleistung zur Nutzung zur Verfügung. Das passt bei Frostperioden nahe der Auslegungstemperatur wohl nur für fast- Passivhäuser.

Dieser Speicher
http://www.aee-intec-events.org/gs2012/images/stories/Vortrge/Beikircher.pdf
verspricht Verluste von 2 W/K, was um den Faktor 10 niedriger sein soll als üblich. Gegenüber dem Aufstellraum hat der Speicher im angenommenen Fall eine Übertemperatur von 30 K, d.h. Verluste von 60 W bis 600 W. Der extrem verlustarme Speicher verliert damit überschlägig 1,4 kWh pro Tag, der "übliche" 14 KWh pro Tag und damit über 10% am Tag.
« Letzte Änderung: 02. November 2012, 11:53:24 von Energiesparer51 »
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Offline superhaase

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Re: Nachtspeicherheizung
« Antwort #33 am: 02. November 2012, 12:18:35 »
Wärme per WP auf Vorrat zu speichern, reduziert die Effizienz der WP nicht unerheblich.
Ja, sicher.
Aber wenn der Strom in Stromüberschusszeiten sehr viel billiger ist als zu Strommangelzeiten, dann kann man mit entsprechenden Stromtarifen dies mehr als ausgleichen.

Vorausgesetzt natürlich, mann möchte diese Möglichkeit der CO2-freien Heizung mit Überschüssen regenerativen Stroms nutzen und schafft die entsprechenden Rahmenbedingungen.
Derzeit gibt es die dazu nötigen Stromtarife ja noch nicht - es gibt aber auch noch nicht die in Zukunft erwarteten großen Überkapazitäten an Wind- bzw. Solarkraftwerken.
Es ist halt eine Möglichkeit - natürlich kein Allheilmittel. Sicher ist so eine Heizung auch nicht für alle denkbaren Häuser geeignet.
« Letzte Änderung: 02. November 2012, 12:23:12 von superhaase »
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Re: Nachtspeicherheizung
« Antwort #34 am: 02. November 2012, 12:44:37 »
Aber wenn der Strom in Stromüberschusszeiten sehr viel billiger ist als zu Strommangelzeiten, dann ...........
Das hier ist ja eine schöne Diskussion und Auseinandersetzung mit der EE-Nutzung für Immobilienbesitzer mit dickem Geldbeutel. Für die Masse der Haushalte, auch für den überwiegenden Teil der gewerblichen Stromverbraucher muss die Speicherung der Energie aus erneuerbaren Quellen großtechnisch und wirtschaftlich gelöst werden. Der Weg zu einer sicheren. preisgünstigen, verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche leitungsgebundene Versorgung der Allgemeinheit mit Elektrizität und Gas wurde an manchen Stellen leider verlassen. Das wird so nichts mit der Energiewende und mit der Erreichung der tollen sogar gesetzlichen Zielen.

Es sei denn, man nutzt bald die schon hervorragend vorhandene Erdgasinfrastruktur. In Stuttgart wandelt die weltweit größte Forschungsanlage Strom in Methan-Gas um das so gespeichert wird. Die sogenannte Power-to-Gas-Anlage erreiche eine Vorstufe zur industriellen Anwendung der neuen Stromspeichertechnologie, teilte das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) Baden-Württemberg mit. Die Anlage könne bis zu 300 Kubikmeter Methangas pro Tag produzieren.
Die Energiedichte von Methan ist viermal höher als die von Wasserstoff, was eine Speicherung erleichtert.

Es wird ja immer mit der regionalen Wertschöpfung argumentiert. Warum sollen die nicht privilegierten Stromverbraucher im Ausland ökologisch umstrittenen Pumpspeicher finanzieren, die teueren Leitungen noch dazu, den überschüssigen Strom vom Augustsonntag fördern und dann dorthin verschenken, wenn sich regionale Lösungen anbieten, die die vorhandene Infrastruktur nutzen könnten.

Power-to-Gas ist nicht die Lösung aller Speicherprobleme, aber es könnte ein wesentlicher Beitrag zur Energiewende sein, die auch der Masse der Verbraucher nutzt.

Offline superhaase

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Re: Nachtspeicherheizung
« Antwort #35 am: 02. November 2012, 14:53:35 »
Power-to-Gas ist nicht die Lösung aller Speicherprobleme, aber es könnte ein wesentlicher Beitrag zur Energiewende sein, die auch der Masse der Verbraucher nutzt.
Das ist sicher richtig.

Gleiches gilt für Speicherheizungen mit Wärmepumpen und großem Warmwasserspeicher.
Eine Power-to-Gas-Anlage mit anschließender Verheizung des Gases hat prinzipiell einen Kettenwirkungsgrad von weit unter 100%. Vorteil ist hier allerdings die extrem verlustarme Langzeitspeicherung (z.B. saisonal).
Eine Wärmepumpe hat aber, wie oben von Energiesparer genannt, Wirkungsgrade von weit über 100% (bei COP 2,4 eben 240%) und ist zudem technisch viel einfacher und leicht skalierbar überall einsetzbar. Für kurz- bis mittelfristige Speicherung im Bereich von Tagen und wenigen Wochen ist das energetisch weitaus günstiger.
« Letzte Änderung: 02. November 2012, 14:56:24 von superhaase »
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Offline Energiesparer51

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Re: Nachtspeicherheizung
« Antwort #36 am: 02. November 2012, 14:59:14 »
Das Direktverheizen von Strom statt Gas spart, wie ich oben weiter schon schrieb, mehr Gas, das in den Speichern bleiben kann, als die natürlich verlustbehaftete Umwandlung dieser Strommenge in künstliches Gas, das dem Gasnetz wieder zugeführt weden kann. Heizstäbe in vorhandene Gasheizungen bzw. Warmwasserspeichern nachzurüsten ist auch eine technisch sehr simple Angelegenheit.

PS: Die Idee ist nicht von mir.
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline egn

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Re: Nachtspeicherheizung
« Antwort #37 am: 03. November 2012, 10:11:08 »
Das hier ist ja eine schöne Diskussion und Auseinandersetzung mit der EE-Nutzung für Immobilienbesitzer mit dickem Geldbeutel. Für die Masse der Haushalte, auch für den überwiegenden Teil der gewerblichen Stromverbraucher muss die Speicherung der Energie aus erneuerbaren Quellen großtechnisch und wirtschaftlich gelöst werden.

Großtechnisch lässt sich das nicht so einfach wirtschaftlich ösen, da bei einer großtechnischen Lösung immer mit dem Preis vor der Einspeisung ins Netz zu konkurrieren ist. Außerdem kann man hier nicht die Möglichkeit nutzen direkt die Nutzenergie zu speichern.

Die dezentrale Lösung, z.B. durch speichern direkt als Nutzenergie wie Wärme/Kälte, ist dagegen eine sehr einfache und kostengünstige Lösung. Im einfachsten Fall wird für einen Haushalt das Warmwasser mit einem Wärmepumpenspeicher erzeugt, entweder durch günstigen Strom aus dem Netz in Überschusszeiten, und/oder aber zu großem Teil mit eigener PV-Anlage auf dem Dach in Eigenversorgung. Der Strom von der PV-Anlage vom Dach ist heute schon günstiger als der Netzstrom und durch die Wärmepumpe kommt man auf das Niveau des Preises von Primärenergieträgern, die sonst für die Bereitstellung von Wärme nötig wären.

Hinzu kommt auch noch, dass im Gegensatz zu den früheren Nachtspeichertarifen die Wärmepumpe nicht mehr in der Nacht zu kältesten Zeit läuft, sondern am Tage wenn die Sonne scheint und es warm ist. Das erhöht den COP einer Wärmepumpe erheblich.

Zitat
Power-to-Gas ist nicht die Lösung aller Speicherprobleme, aber es könnte ein wesentlicher Beitrag zur Energiewende sein, die auch der Masse der Verbraucher nutzt.

Power-to-Gas ist von den Kosten her die allerletzte Möglichkeit weil damit erhebliche Mengen an Energien vernichtet werden. Davor gibt es unzählige Möglichkeiten die regenerativen Strom weit effizienter und wirtschaftlich zu nutzen.

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Re: Nachtspeicherheizung
« Antwort #38 am: 03. November 2012, 12:38:14 »
@egn, Sie argrumentieren aus der Sicht eines betuchten Eigenheimbesitzers der die globalen Auswirkungen und die Gesamtkosten, insbesondere die, die er einsparen will, die aber nicht verschwinden, sondern ihn nur nicht mehr belasten sollen, negiert. Z.B.:

Zitat
Der Strom von der PV-Anlage vom Dach ist heute schon günstiger als der Netzstrom ...

Das sieht nur so aus, wenn man Brutto und Netto gleichsetzt.

Zitat
Power-to-Gas ist von den Kosten her die allerletzte Möglichkeit weil damit erhebliche Mengen an Energien vernichtet werden. Davor gibt es unzählige Möglichkeiten die regenerativen Strom weit effizienter und wirtschaftlich zu nutzen.

Das gilt auch für jedes Pumpspeicherkraftwerk. Das ist nunmal die Krux der nicht bedarfsgerechten Erzeugung von Wind- und PV-Strom. Das war doch bekannt und ist keine Überraschung!

Die Energiewende kann nur gelingen, wenn rund um die Uhr zuverlässig, bedarfsgerecht und preisgünstig (wettbewerbsfähig) Energie zur Verfügung steht (Insgesamt siehe Ziele § 1 EnWG!). Ohne Speicherung geht es da bei den EE nicht und jede Speicherung kostet. Dazu gehört auch der vielfältige Energieverlust.

Unbestritten, Wärmepumpenspeicher & Co. mögen sich für den Immobilienbesitzer aus seiner egoistischen Sicht nach den gegebenen Bedingungen ja rechnen, für die Allgemeinheit bzw. die gesamte Volkswirtschaft reicht diese "Energiewende" nicht. Denken Sie auch mal an die Mieter in den Städten, die die Zeche der Eigenheimbesitzer mit PV-Spardach etc. vorrangig bezahlen. In Berlin oder Hamburg leben mehr als zwei Drittel der Menschen in Mietwohnungen! Ohne Großtechnik wird das nichts. Energie wird nicht nur für Heizung und Wärme gebraucht. Denken Sie nur mal an den Güter- und Personenverkehr. Nur um ein Beispiel, den Bahnstrom, zu nennen und die Beispiele sind mindesten so "unzählig" wie die angedeuteten EE-Nutzungsmöglichkeiten.   

.... und wie schnell sich die Dinge ändern zeigt sich hier, zwischen der Verteufelung der Speicheröfen bis zur individuellen EE-Speicherlösung vergehen nur wenige Monate.

Offline hko

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Re: Nachtspeicherheizung
« Antwort #39 am: 03. November 2012, 16:56:12 »
In Zukunft wird es bei zunehmendem Ökostromanteil im deutschen Strommix durchaus sowohl ökologisch als auch ökonomisch sehr sinn voll, wieder mit Strom zu heizen.
Ideal wäre da allerdings nicht blanke Speicherheizungen, sondern Wärmepumpen mit einen großen Pufferspeicher, der auch für mehrere Tage oder gar Wochen Puffern kann.
So wären längere Überschussproduktionen sinnvoll verwendbar.
Wenn man sich von fossilen Energien verabschieden will, bleibt ja auch gar nichts anderes Übrig, als auch dden Heizwärmebedarf langfristig mittels Ökostrom zu decken.
Das sag ich ja schon immer: Wir werden eine Renaissance der Speicherheizungen und der Warmwasserboiler sehen.
und damit die überschüssige PV-Energie aus den Sommermonaten zum Heizen für die Wintermonate speichern ;D ;D ;D

Gruß hko

Offline superhaase

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Re: Nachtspeicherheizung
« Antwort #40 am: 03. November 2012, 19:22:15 »
Unbestritten, Wärmepumpenspeicher & Co. mögen sich für den Immobilienbesitzer aus seiner egoistischen Sicht nach den gegebenen Bedingungen ja rechnen, für die Allgemeinheit bzw. die gesamte Volkswirtschaft reicht diese "Energiewende" nicht. Denken Sie auch mal an die Mieter in den Städten, die die Zeche der Eigenheimbesitzer mit PV-Spardach etc. vorrangig bezahlen. In Berlin oder Hamburg leben mehr als zwei Drittel der Menschen in Mietwohnungen! Ohne Großtechnik wird das nichts.
Keiner hier sagt, dass man auf "Großtechnik" ganz verzichten soll/muss.
Aber es ist einfach wirtschaftlich und ökologisch sinnvoller und einfacher, auch zuerst einmal die "Kleintechnik" zu nutzen.

Übrigens: Warum sollten nicht auch Mietwohnungen mittels Wärmepumpen beheizt werden?
Dem steht doch nichts entgegen. Der Besitzer muss halt eine solche Heizanlage einbauen. Dazu kann er dann auch PV-Dachstrom nutzen, um z.B. das Warmwasser zumindest im Sommerhalbjahr für alle Mieter mittels PV-Wärmepumpe zu erzeugen.

Ihre ständige Jammerei, die armen unterprivilegierten Mieter würden unter der Energiewende nur leiden und seien bis in alle Ewigkeit auf fossile Energien angewiesen, entbehrt doch jeder Grundlage.
Sie sollten mal eine neue Platte auflegen.
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Offline egn

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Re: Nachtspeicherheizung
« Antwort #41 am: 04. November 2012, 11:21:27 »
@egn, Sie argrumentieren aus der Sicht eines betuchten Eigenheimbesitzers der die globalen Auswirkungen und die Gesamtkosten, insbesondere die, die er einsparen will, die aber nicht verschwinden, sondern ihn nur nicht mehr belasten sollen, negiert.

Sie unterstellen schon wieder was Falsches - ich bin kein Eigenheimbesitzer.

Zitat
Das sieht nur so aus, wenn man Brutto und Netto gleichsetzt.

Nein, das sieht auch so aus wenn man Brutto mit Brutto gleichsetzt. Die Netzparität ist bereits beim Bruttostrompreis erreicht. PV-Anlagen gibt es heute schon für rund 1.500 €/kWp

Zitat
Das gilt auch für jedes Pumpspeicherkraftwerk.

Das Pumpspeicherkraftwerk ist weit effizienter, aber auch gegenüber der Speicherung von Nutzenergie unterlegen.

Zitat
Das ist nunmal die Krux der nicht bedarfsgerechten Erzeugung von Wind- und PV-Strom. Das war doch bekannt und ist keine Überraschung!

Einmal ist die Erzeugung derzeit völlig bedarfsgerecht, da es bisher noch keinen Zeitpunkt gab wo die regenerative Erezugen die vertikale Netzlast überstieg. Dies war früher eher für die reine Grundlasterzeugung der Fall, für die man die Nachtstromtarife eingeführt hat, und wo die Stromversorger die Hausbesitzer gedrängt haben Nachtspeicherheizungen zu installieren.

Zitat
Die Energiewende kann nur gelingen, wenn rund um die Uhr zuverlässig, bedarfsgerecht und preisgünstig (wettbewerbsfähig) Energie zur Verfügung steht (Insgesamt siehe Ziele § 1 EnWG!). Ohne Speicherung geht es da bei den EE nicht und jede Speicherung kostet. Dazu gehört auch der vielfältige Energieverlust.

Ohne direkte Speicherung von Strom geht es nicht wenn man sich dem 100 % Ziel nähert. Wir sind aber bisher sehr weit von einer 100 % Versorgung enfernt. Es gibt viel andere Möglichkeiten, die ohne oder nur mit geringen Verlusten es ermöglichen die Erzeugung und den Verbrauch zu entkoppeln.

Zitat
Denken Sie auch mal an die Mieter in den Städten, die die Zeche der Eigenheimbesitzer mit PV-Spardach etc. vorrangig bezahlen. In Berlin oder Hamburg leben mehr als zwei Drittel der Menschen in Mietwohnungen! Ohne Großtechnik wird das nichts.

Auch Mietwohnungen kann man problemlos mit dieser Technik mit Warmwasser versorgen.

Zitat
Energie wird nicht nur für Heizung und Wärme gebraucht. Denken Sie nur mal an den Güter- und Personenverkehr.

Das Elektroauto ist hier doch prädestiniert dafür. Auch hier wird der Strom quasi als Nutzenergie gespeichert. Ob jetzt das Elektroauto nachts aufgeladen wird, wenn viel Wind weht, oder aber tagsüber wenn die Sonne scheint, ist im Prinzip egal.

Zitat
Nur um ein Beispiel, den Bahnstrom, zu nennen und die Beispiele sind mindesten so "unzählig" wie die angedeuteten EE-Nutzungsmöglichkeiten.   

Warum soll Bahnstrom nicht auch zum großen Teil aus regenerativen Energien kommen können. Die Bahnstrecken sind einige 10.000 km lang und bieten unzählige Möglichkeiten der Installation von PV- und Windkraftwerken. Und zu Zeiten wo weder Wind noch Sonne den Bedarf decken kann, können konventionelle Kraftwerke mit Brennstoffen einspringen.

Was ähnliches gilt für den Straßengüterverkehr. Das Konzept von Siemens mit der Oberleitung auf der rechten Spur der Autobahn für Hybrid-LKWs wäre schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Damit könnte ein nicht unbeträchtlicher Teil des Straßenverkehrs elektrifiziert werden, ohne dass man große teure Akkus braucht.

Offline PLUS

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Re: Nachtspeicherheizung
« Antwort #42 am: 04. November 2012, 12:17:05 »
Sie unterstellen schon wieder was Falsches - ich bin kein Eigenheimbesitzer.
@egn, falsch, ich habe nicht "unterstellt" dass Sie ein Eigenheimbesitzer sind. Das kann ich ja nicht wissen. Ich habe geschrieben dass Sie so argumentieren.

Nein, das sieht auch so aus wenn man Brutto mit Brutto gleichsetzt. Die Netzparität ist bereits beim Bruttostrompreis erreicht. PV-Anlagen gibt es heute schon für rund 1.500 €/kWp
Sie argumentieren schon wieder wie ein Eigenheimbesitzer. Ihre "Netzparität" sagt überhaupt nichts zur Wirtschaftlichkeit oder zur Wettbewerbsfähigkeit. Ihre "Netzparität" ist dabei zu einem wesentlichen Teil noch hausgemacht  indem die EEG-Umlage den Haushaltsstrompreis wesentlich zu Ihrer "Netzparität" hochtreibt.  Der unzuverlässige PV-Strom aus den Kleinstdachkraftwerken kostet immer noch zigfach mehr als aus jeder anderen Erzeugung. Sie negieren bei Ihrer Netzparitätsbetrachtung einfach alle Bestandteile des Haushaltsstrompreises (Brutto - Netto). Wie funktioniert das teuer geförderte System insgesamt? Keine Auswirkungen auf niemand?! So argumentiert ein eigennütziger Hausbesitzer mit Solardachsparkasse aber kein verantwortlicher Versorger und schon gar kein Verbraucher der auch die Verpflichtung für seine Mitmenschen, die Allgemeinheit,  im Auge hat. 

Ansonsten erzählen sie Zukunftsmärchen, die mit einer sicheren und preisgünstigen Versorgung wenig zu tun haben. Zeigen Sie doch einmal auf, was die effektiv genutzte Energie unter Berücksichtigung der Verluste aus einem Pumpspeicherkraftwerk aus den Alpen oder aus Skandinavien kostet.  Kommen Sie nicht wieder mit der Nutzenergie. EE steht nicht bedarfsgerecht zur Verfügung. EE ist geprägt von Überschuss und Mangel. Ohne Ausgleich geht es nicht.

Auch ihr Elektrostraßenverkehr ist noch weit weg von einer gesicherten Eignung. Was da bis jetzt mit Elektroantrieb herumfährt sind u.a. oft von Stadtwerken und Stadtkämmerern subventionierte Prestigeanschaffungen, die in der Regel bei hohen Kosten nutzlos verschwendet herumstehen. Macht sich halt gut fürs "grüne Image". Wie lange noch? Der Wind dreht sich!  Autos fahren z. B. auch umwelt- feinstaub- und klimafreundlich mit Gas.
- - - -
Ihre ständige Jammerei, die armen unterprivilegierten Mieter würden unter der Energiewende nur leiden und seien bis in alle Ewigkeit auf fossile Energien angewiesen, entbehrt doch jeder Grundlage. Sie sollten mal eine neue Platte auflegen.
@superhaase, die Mieter sind nicht privilegierte Energieverbraucher, nicht "arme unterprivilegierte". Sie wurden so nie von mir bezeichnet, ich habe auch noch nie geschrieben, dass sie in alle Ewigkeit auf fossile Energien angewiesen wären. Das entbehrt jeder Grundlage! Sie sollten als PV-Subventionsempfänger nicht auch noch diejenigen beschimpfen, die quasi Ihre unwirtschaftliche und unzuverlässige Hobbystromerzeugung garantieren und dazu noch ihre Dachsparkassenrendite finanzieren.

Offline superhaase

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Re: Nachtspeicherheizung
« Antwort #43 am: 04. November 2012, 17:00:42 »
Der unzuverlässige PV-Strom aus den Kleinstdachkraftwerken kostet immer noch zigfach mehr als aus jeder anderen Erzeugung. Sie negieren bei Ihrer Netzparitätsbetrachtung einfach alle Bestandteile des Haushaltsstrompreises (Brutto - Netto). Wie funktioniert das teuer geförderte System insgesamt? Keine Auswirkungen auf niemand?!
Falls Sie es noch nicht bemerkt haben sollten:
Es geht bei dieser Diskussion um den zukünftig ungeförderten Solarstrom - und in diesem Thread um die Verwendung von Überschussen aus der regenerativen Stromerzeugung (nicht nur PV sondern vor allem auch Windstrom) mit z.B. Speicherheizungen.
Ihr Lamento bzgl. PV-Förderung ist hier also fehl am Platz. Wie immer können Sie nicht beim Thema bleiben.  ::)

Zitat
Ansonsten erzählen sie Zukunftsmärchen, die mit einer sicheren und preisgünstigen Versorgung wenig zu tun haben.
Diese borniert blöde Phrase dreschen Sie ständig.
Sie hatten auch immer behauptet, die Netzparität sei ein Zukunftsmärchen. Nun ist sie erreicht und nun zeigen sich auch die von Ihnen immer als Zukunftsmärchen diffarmierten Auswirkung: Es beginnt der ungeförderte PV-Zubau an Fahrt aufzunehmen und ein völliges Ende der EEG-Förderung von PV-Strom steht in Kürze bevor.

Der einzige Märchenerzähler sind hier doch Sie, mit Ihrem einzigen Märchen "die PV ist ineffizient und unzuverlässig und morgen geht die Welt unter weil der Strom unbezahlbar wird ..."

Zitat
Zeigen Sie doch einmal auf, was die effektiv genutzte Energie unter Berücksichtigung der Verluste aus einem Pumpspeicherkraftwerk aus den Alpen oder aus Skandinavien kostet.
Das können Sie doch ganz einfach selbst nachgucken: sehen Sie sich die Spitzenlastpreise an der EEX an, zu denen der Pumpspeicherstrom verkauft wird. Da ist dann die Gewinnmarge der Pumpspeicherbetreiber auch schon drin.
Diese Spitzenpreise für die Pumpspeicherkraftwerke gab es schon immer, das ist nichts neues.
Es ist absolut unverständlich, warum Sie hier immer eine Ausländerhetze gegen Pumpspeicherkraftwerksbetreiber in den Nachbarländern fahren. WAS SOLL DAS? Sind Sie eigentlich noch bei Trost?
Es ist doch egal wo das Pumpspeicherkraftwerk steht, wenn es seine Dienstleistung anbietet. Wollen Sie nun beim Strom wieder eine nationalstaatliche Abschottung einführen? Wozu? Damit Strom noch teurer wird? Haben Sie überhaupt mal darüber nachgedacht, bevor Sie solchen Dummfug schreiben?
« Letzte Änderung: 04. November 2012, 17:03:21 von superhaase »
8) solar power rules

Offline luispold

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Re: Nachtspeicherheizung
« Antwort #44 am: 10. November 2012, 19:28:24 »
Hallo allerseits,

meine ersten Erfahrungen mit der Nachtspeicherheizung habe ich gemacht!

Der Nachtspeicherofen und die anderen Elektro-Heizgeräte , den ich mit dem Haus zusammen gekauft habe sind heftige Stromverbraucher! Den Ölofen mit zentraler Ölversorgung habe ich dem Metallwiederverwertungskreislauf übergeben (20 Euro Abholhonorar für den leeren Öltank musste ich zahlen). Mit etwa 300 ltr. Öl aus dem Tank konnte ich einen Bekannten beglücken. Der hat ein Notstromaggregat.

Das Haus in dem ich jetzt lebe wurde Mitte der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts gebaut. Mit Gasbeton Aussenwänden von 30 cm Stärke. Es hat nur eine Teilunterkellerung. Die Wohnräume sind nicht unterkellert und das Dachgeschoss hat eine Dämmung von ????. Müsste unter die Deckenverkleidung schauen, bin aber noch nicht dazu gekommen. Jedenfalls wird das Dachgeschoss durch den neu eingebauten Grundofen (Holzbefeuerung) bullig warm. Gefühlt wärmer wie das Erdgeschoss in dem der Ofen steht! Mal sehen wie lange der kommende Schnee liegen bleibt.

Der Nachtspeicherofen wird derzeit nicht genutzt und der Stromverbrauch liegt derzeit etwa bei dem Verbrauch der verkauften Immobilie (2-Familienhaus mit Brennwert-Erdgasheizung) die wir zuletzt mit 2 Personen bewohnt haben.

2 Kühlschränke
2 Gefrierschränke
Waschmaschine und Wäschetrockner
Warmwassererzeuger
diverse Kleinverbraucher und Lichtquellen

also nicht besonders energiesparend!

Vom 4. bis 10.11.

53 kW/h Tagstrom
35 kW/h Nachtstrom meine Frau wäscht in der Nacht

Die Kosten des Holzverbrauchs kann ich noch nicht nennen. Habe gestern ein Angebot von 55 Euro für einen vom Lieferanten gestapelten m3 Mischholz - ofenfertig - bekommen. Die Baywa bietet sowas der Zeit für 99 Euro (ab Baumarkt ungstapelt) an.

Für meine Lebensplanung ist die Energie-Situation jetzt recht positiv. Aber was wird, wenn ich die  Holzheizung nicht mehr bewältige?

Also werde ich aufpassen, was sich so Neues am Markt entwickelt, welche Heizungen alternativ in Frage kommen.

Am Strom aus der Steckdose komme ich nicht vorbei.

2 Nachbarhäuser, mit recht jungen Eigentümern, haben ihre Dachflächen mit PV bepackt. Eine Familie beheizt u. a. ein Schwimmbad damit und betreibt eine Ölheizung. Keine Holzfeuerungsanlagen in beiden Häusern.

Ein weiterer Nachbar (75 J.) setzt auf Holz. Hat ein Waldstück extra gekauft und hat einen derzeitigen Holzvorrat wie ein Holzhändler. Für die Zeit, wenn er nicht mehr fit ist zum Holzmachen! sagt er!

Eine 10 kW-PV-Anlage habe ich angedacht aber wieder verworfen. Glaube nicht, dass sich die PV Anlagen für den Kleindachbesitzer rentieren. Die Kosten für die Instandhaltung sind mir unbekannt und auch nicht vorherzusehen.

Wir 4 Energieverbraucher im Bäderdreieck von Niederbayern können abwarten, reagieren und agieren!






wenn wir Verbraucher uns nicht wehren, ziehen uns die Versorger das Fell über die Ohren

 

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