Energiepolitik > Erneuerbare Energie
EEG - Umlagekonto schon in den Miesen
RR-E-ft:
@sh
Auf dem weltweiten PV- Markt bestehen bereits erhebliche Überkapazitäten. Das Angebot übersteigt die Nachfrage bei weitem.
In einer solchen Situation haben die Hersteller als Anbieter zwei Möglichkeiten. Sie können ihre Produktion drosseln oder ganz einstellen, bis das Angebot wieder der geringen Nachfrage entspricht.
Sie können aber auch mit ihren Preisen heruntergehen, bis zu einem Preis, der die Nachfrage derart anreizt, dass eine vollständige Marktberäumung gewährleistet ist.
Dieser für die Marktberäumung derzeit notwendige Preis kann deutlich unter den Herstellungskosten liegen.
Gehen die Hersteller mit Ihnen und allen Ihren Fachleuten davon aus, dass die Nachfrageschwäche nur temporär ist, die Nachfrage alsbald weltweit anziehen wird, evtl. weit über das hinaus, was das derzeitige Überangebot überhaupt hergibt, werden sie ihre Produktion wohl nicht einstellen, allenfalls drosseln, sondern durch ein temporäres Tal der Tränen gehen und ihre Preise entsprechend drastisch absenken.
Wenn die Hersteller ihre Preise deshalb drastisch absenken, um zu einer Markträumung zu gelangen, sollte die Nachfrage von allein zünden.
Zündet die Nachfrage in den sonnigen Gegenden dieser Erde dadurch immer noch nicht, dann zündet sie dort wohl erst recht nicht, wenn die Preise aufgrund der Herstellungskosten wieder höher liegen werden.
Die staatlich garantierte Einspeisevergütung in Deutschland zündet jedenfalls die Nachfrage in den besonders sonnigen Gegenden unserer Erde nicht. Es ist eher das Gegenteil der Fall.
Das weltweite Angebot der Hersteller wird (aufgrund von \"Planungssicherheit\") nach Deutschland gezogen, obschon die PV- Nutzung andernorts wirtschaftlich weit effizienter wäre.
Wenn der PV- Strom bei den - infolge des weltweiten Überangebots- derzeit geringen Herstellerpreisen unterhalb der Herstellerkosten nicht wettbewerbsfähig ist, dann wird er es, wenn die Herstellerpreise wieder anziehen, unter sonst gleichen Bedingungen erst recht nicht sein.
Jeder Stromerzeuger hat die Möglichkeit, seinen Strom selbst zu vermarkten. Will er dabei als Lieferant für leitungsgebundene Stromversorgung (Stromversorger) auftreten, hat er die gleichen Probleme wie alle anderen Lieferanten auch.
Ganz andere Probleme stellen sich hingegen wohl, wenn der erzeugte Strom auf Akkus gezogen und zum Jahrmarkt gekutscht wird.
Entfällt der Abnahmezwang der Netzbetreiber, müssen die Stromerzeuger ihren nicht eigenverbrauchten Strom sowieso selbst vermarkten.
Wenn Sie meinen, das wäre alsbald der Fall, dann müssen diejenigen, die über ihren eigenen Bedarf hinaus Strom erzeugen wollen, diese Fragen in ihre wirtschaftliche Betrachtung jedenfalls mit einstellen.
Bezieht jemand leitungsgebunden Strom von einem Stromlieferanten, dann kommen Netzentgelte und die staatlichen Abgaben und Umlagen bekanntlich mit auf die Rechnung.
Das ist eben deutlich anders als beim Eigenverbrauch. Ob sich unter diesen Umständen Solarstrom tatsächlich gut selbstvermarkten lässt, steht eher zu bezweifeln.
Ich persönlich würde wohl keinen Strom von einem Lieferanten beziehen wollen, der den Strom nur liefert, wenn seine Anlage welchen erzeugt.
Der Strompreis für solche \"Lotterie\"- Lieferungen müsste jedenfalls deutlich geringer liegen als für eine uneingeschränkt gesicherte Lieferung.
Der Eigenverbrauch sei ja angesichts der bisher schon besonders hohen Strompreise für Haushaltskunden heute schon wettbewerbsfähig.
Wer mit Vattenfall- Chef Hattaka davon ausgeht, dass die Strompreise für Haushaltskunden alsbald um weitere 30 Prozent steigen werden,
für den ist wohl klar, dass in diesem Bereich keine Förderung mehr notwendig sein kann.
superhaase:
--- Zitat ---Original von RR-E-ft
Gehen die Hersteller mit Ihnen und allen Ihren Fachleuten davon aus, dass die Nachfrageschwäche nur temporär ist, die Nachfrage alsbald weltweit anziehen wird, evtl. weit über das hinaus, was das derzeitige Überangebot überhaupt hergibt, werden sie ihre Produktion wohl nicht einstellen, allenfalls drosseln, sondern durch ein temporäres Tal der Tränen gehen und ihre Preise entsprechend drastisch absenken.
Wenn die Hersteller ihre Preise deshalb drastisch absenken, um zu einer Markträumung zu gelangen, sollte die Nachfrage von allein zünden.
Zündet die Nachfrage in den sonnigen Gegenden dieser Erde dadurch immer noch nicht, dann zündet sie dort wohl erst recht nicht, wenn die Preise aufgrund der Herstellungskosten wieder höher liegen werden.
--- Ende Zitat ---
Bei Ihrer Sichtweise blenden Sie völlig aus, dass es sich bei der Entwicklung der Kosteneffizienz und somit der Senkung Herstellungskosten um einen kontinuierlichen Prozess handelt.
Sie berücksichtigen nicht, dass - wie in der Entwicklung über die letzten 15 Jahre - sich die Herstellungskosten aufgrund von Skalierungseffekten und kontinuierlicher Verbesserung der Systeme und der Effizienz im ganzen Produktionsbereich verringern.
Dabei spielt eine temporäre Überkapazität an Produktionsanlagen überhaupt keine Rolle. Die darf, ja muss man dabei unbeachtet lassen, sofern man dafür sorgt, dass sie nicht zu Überförderung und temporären teueren Zubauauswüchsen führt, die an sich nicht zur Weiterentwicklung und Herstellungskostensenkung beitragen.
Der Markt regelt dann von ganz alleine den Abbau der unrentablesten Überkapazitäten. Zumeist sind das eben die ältesten und teuersten Prouktionsanlagen, die dann stillgelegt werden.
Die Weiterentwicklung und die Kostensenkungen lassen sich nicht aus dem Hut zaubern, das kostet Zeit und Geld. Dieses Geld muss irgendwo her kommen. Dazu wurde die Anschubfinanzierung für die zunächst unwirtschaftlichen Techniken über das EEG in die Welt gesetzt, um diesen Prozess anzustoßen und über die erforderliche Zeit am Leben zu erhalten.
Wenn es so einfach wäre, wie Sie es in Ihrem letzten Beitrag darstellen, dann hätte man kein EEG gebraucht, sondern von Anfang an nur sagen müssen:
--- Zitat ---\"Liebe kleine ineffiziente PV-Nische, leih Dir Geld von den Banken, entwickle im stillen Kämmerlein eine wettbewerbsfähige PV-Technik und stampfe dann riesige PV-Fabriken aus dem Boden, die dann in der Lage sind, wettbewerbsfähige PV-Anlagen zu liefern, deren Strom auch noch gegen die Subventionen der den Markt beherrrschenden konventionellen Kraftwerkstechniken ankommen kann.
Wenn Du das geschafft hast und dann eine große PV-Industrie geworden bist und in den Startlöchern stehst, dann darfst Du uns Deine billigen PV-Anlagen gerne anbieten und wir versprechen Dir, dass dann auch alle sofort überzeugt sind und Dir alle Welt schlagartig und vorbehaltlos Deine Produkte abkauft und alles bereitsteht, diese in die weltweite Stromversorgung zu integtrieren.\"
--- Ende Zitat ---
Stellen Sie sich die Welt, wirtschaftliche Prozesse und technologische Entwicklungen so einfach vor?
Ich nicht.
RR-E-ft:
@sh
Sie verkennen wohl, dass nunmehr auf dem weltweiten PV- Markt bereits ein erhebliches Überangebot besteht.
Das war ja nicht immer so. Die Hersteller wurden dazu überreizt angereizt.
Natürlich geraten die Hersteller dadurch auch unter Druck, ihre Herstellungskosten weiter zu senken, so dass die am Markt erzielbaren Preise mindestens wieder die Herstellungskosten decken. Es ist jedoch für den Augenblick hinsichtlich der weltweiten Nachfrage belanglos, ob die Herstellerpreise aufgrund des Überangebotes drastisch sinken oder aber infolge ebenso drastisch geringerer Herstellungskosten. Der dadurch gesetzte Marktpreis beeinflusst die weltweite Nachfrage. Entweder sie zündet bei solch aktuell günstigem Marktpreis oder sie zündet nicht. Zündet sie nicht, werden die bestehenden Produktionskapazitäten dauerhaft zurückgebaut.
superhaase:
--- Zitat ---Original von RR-E-ft
@sh
Auf dem weltweiten PV- Markt besteht doch bereits ein drastisches Überangebot. Natürlich geraten die Hersteller dadurch auch unter Druck, ihre Herstellungskosten weiter zu senken, so dass die am Markt erzielbaren Preise mindestens wieder die Herstellungskosten decken. Es ist jedoch für den Augenblick belanglos, ob die Herstellerpreise aufgrund des Überangebotes drastisch sinken oder aber infolge ebenso drastisch geringerer Herstellungskosten. Der dadurch gesetzte Marktpreis beeinflusst die weltweite Nachfrage. Entweder sie zündet bei solch aktuell günstigem Marktpreis oder sie zündet nicht.
--- Ende Zitat ---
Was hilft es den PV-Unternehmen, wenn die Nachfrage unterhalb ihrer Herstellungskosten zündet und sie nicht in der Lage sind, diese Nachfrage zu bedienen, ohne schnell Pleite zu gehen?
Genau dieses wenig hilfreiche Szenario beobachteten wir doch mit dem Zünden der Nachfrage in Deutschland letztes Jahr aufgrund von Dumpingpreisen.
Was ist dadurch gewonnen, außer immense Kosten und Geldverschwendung?
Nichts.
So gewinnt man den Blumentopf doch nicht.
Die kontinuierliche Entwicklung muss aufrechterhalten werden, bis die Herstellungskosten so niedrige Preise ermöglichen, dass die ungeförderte Nachfrage zündet.
Ich verkenne keineswegs das vorhandene Überangebot.
Überschwinger und solche fehl-subventionierten Überkapazitäten baut der Markt wieder ab, wenn man nicht zulässt, dass damit unbegrenzte Fördergelder abgegriffen werden, was bei uns leider nicht rechtzeitig verhindert wurde.
RR-E-ft:
@sh
Was nutzt den PV- Herstellern weltweit Überkapazitäten aufzubauen, die nicht nachgefragt werden?
Diese Entwicklung darf nicht kontinuierlich fortgesetzt werden.
Sie denken den weltweiten PV- Markt immer von der Herstellerseite her.
Sie sollten ihn vielleicht mal von der Nachfrageseite her denken.
Wann zündet die Nachfrage in den sonnigen Gegenden dieser Welt?
Das sollte aufgrund der höheren wirtschaftlichen Effiziens eher der Fall sein als im weniger sonnenverwöhnten Deutschland.
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