Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Die Energiewende nach einem Jahr Atommoratorium
egn:
--- Zitat ---Original von RR-E-ft
Möglicherweise wären die Milliardenbeträge, die für die Förderung der PV nach den bisherigen Regelungen aufgewendet werden müssen, besser in Forschung und Entwicklung von Speichertechnologien für Windstrom sowie in die Steigerung der Energieeffizienz investiert worden....
--- Ende Zitat ---
Welche Milliardenbeträge, die in die PV gesteckt wurden, stünden denn frei für die Investition in Forschung und Entwicklung zur Verfügung.
Die meisten PV Anlagen sind von Privatleuten und Bauern zum großen Teil auch aus Eigenkapital finanziert worden. Diese Mittel stünden für die von Ihnen gewünschten Investitonen gar nicht zur Verfügung. Das Kapital wäre schlicht un einfach auf irgendwelchen Bankkonten liegen geblieben oder teilweise auch verkonsumiert worden. Es wird bei der Diskussion um das EEG immer verkannt, dass es Investitionskapital für den Umbau der Energieversorgung mobilisiert hat, das sonst überhaupt nicht für diesen Zweck zur Verfügung gestanden hätte. Man hätte natürlich auch die Steuern erhöhen können und der Staat das Geld mit der Gieskanne über die Forschungseinrichtungen verteilen können. Davon wäre aber wohl keine einzige Solaranlage auf den Hausdächern von Privatleuten installiert worden. Das EEG hat zu einer Eigendynamik in der Energiewirtschaft geführt, die beispiellos ist. Dies liegt auch daran, weil sich die Mehrzahl der Leute mit dem was sie auf dem Dach installiert haben, identifizieren und durch die offene Sichtbarkeit es sich auch zu einem Aushängeschild für das eigene Ökobewusstsein entwickelt hat. Dies alles wäre nicht der Fall gewesen, wenn man die Geldmittel in irgendwelchen Forschungseinrichtungen *verbrannt* hätte, anstatt das Geld marktgetrieben in die Produktion von Anlagen zu stecken.
Es ist deshalb regelmäßig eine Milchmädchenrechnung wenn man meint dass die gleichen Geldmittel auch für andere zwecke zur Verfügung stehen würden.
Didakt:
--- Zitat ---von egn:
Dies liegt auch daran, weil sich die Mehrzahl der Leute mit dem was sie auf dem Dach installiert haben, identifizieren und durch die offene Sichtbarkeit es sich auch zu einem Aushängeschild für das eigene Ökobewusstsein entwickelt hat.
--- Ende Zitat ---
Wie bitte? Was wollen Sie uns denn gegen besseres Wissen einreden. An dieses Scheinargument glauben Sie doch wohl selbst nicht! Die meisten Anlagenbetreiber reiben sich der Rendite wegen die Hände! Was denn sonst? Das sind meine Erfahrungen aus vielen Gesprächen mit diesen Leuten, zum Teil in der Verwandtschaft.
RR-E-ft:
@egn
Also wenn es um ein öffentliches Bekenntnis geht, reicht vielleicht auch ein einfaches Schild an der Grundstückszufahrt.
Ich meine auch nicht die Investitionen der Anlagenbetreiber, sondern die Mittel, die über die EEG- Umlage zu diesen fließen.
Ich möchte nicht darüber streiten, ob die EEG- Förderung der PV in der bisherigen Form zu Fehlallokationen führt.
superhaase:
@RR-E-ft:
Wäre also Ihrer Ansicht nach eine Forschungsumlage auf die Strompreise das bessere Instrument gewesen, um diese Gelder für die Energiewende zu \"heben\"?
Ich denke nicht.
Welche Innovations- und Entwicklungs- bzw. Marktdynamik staatlich bürokratisch verteilte Forschungsgelder haben, und wie effizient sie die technische Entwicklung vorantreiben, ist durchaus zu hinterfragen.
Ich bin überzeugt, dass es keine bessere Forschungs- und Entwicklungsförderung gibt als einen lukrativen Markt, um den viele Wettbewerber ringen.
Insbesondere hinsichtlich Effizienzsteigerung und Kosteneffizienz.
Eine staatlich verteilte Forschungsförderung kann so etwas, wie jetzt bei der PV die letzten Jahre angestoßen wurde, niemals leisten.
Wir wären mit einer Forschungsumlage statt einer EEG-Umlage sicher nicht so weit wie heute.
Wie allerdings bekannt und unbestritten:
Leider wurde die Dynamik der Entwicklung und deren Folgen (hohe Förderkosten für die Stromverbraucher) trotz frühzeitiger Warnungen von unseren Politikern völlig unterschätzt und verpennt.
Aber man hat ja inzischen aus den negativen Erfahrungen gelernt und will nun schneller reagieren und so die weiteren Kosten bei der PV im Griff halten.
Jedenfalls ist inzwischen in der Politik zu erkennen, dass nicht mehr gepennt, sondern bezüglich PV-Förderung immer sehr schnell reagiert wird - fast schon zu schnell, wenn man die inzwischen halbjährlichen Gesetzesnovellen betrachtet. ;)
Welche Kosten durch die Offshore-Windkraft auf uns Stromverbraucher noch zukommen, wird m.E. leider durch die vorgeschobene Diskussion um die angeblich noch zu befürchtenden horrenden PV-Förderkosten zu sehr in den Hintergrund gedrängt.
Es ist nun mal Fakt, dass die hohen PV-Förderkosten der bisher errichteten Anlagen (die von PLUS gerne zitierten Solarschulden) ja schon entstanden sind und nicht mehr rückgängig zu machen sind.
Der weitere PV-Ausbau wird hingegen im Vergleich dazu und auch im Vergleich zum Offshore-WIndkraftausbau kaum noch Förderkosten verursachen.
Ich habe das dumpfe Gefühl, dass hier die Energiekonzernlobby mit der auch über deren verbundene Politiker betriebenen ANti-PV-Kampagne die Bevölkerung und die Wirtschaft von den immensen zukünftigen Offshore-Windkraftkosten abzulenken versucht.
Schließlich können die großen Energiekonzerne hier noch viel Geld verdienen, was sie an Land mit Windkraft oder PV kaum erreichen werden können.
Und da Ihnen das Geschäft mit Kohle- und Atomstrom ja langsam abstirbt ...
ciao,
sh
PLUS:
Ja wie sieht das aus nach einem Jahr. Die meisten Experten sind nicht der Meinung das es gut aussieht. Das auch wegen der einseitigen und extremen deutschen Solarförderung. Dass mit der Solarförderung eine Fehlallokation einhergeht bestreitet kein ernsthafter Experte. Nur Lobbyisten und eingefleischte Solaristen bestreiten das noch. Dass schon heute die Verbraucher die Zeche für diese Fehlallokation zahlen ist offenkundig, das dicke Ende kommt erst noch. Der gesamten Volkswirtschaft wird geschadet.z.B.:
--- Zitat ---Die Stromkosten steigen, die Versorgung wird unsicherer, Wettbewerb auf dem Strommarkt findet praktisch nicht mehr statt. Die deutsche Monopol-Kommission warnt in einem Gespräch mit der F.A.Z. vor einem „Kosten-Tsunami“ und fordert ein Umsteuern. ..
--- Ende Zitat ---
[/list]Nur zur Klarstellung: \"Tsunami\" halte ich als Bezeichnung für weniger gelungen. Es ist ein unzulässiger Missbrauch und wird den Opfern dieser Naturkatastrophen nicht gerecht. Leider macht selbst die F.A.Z. vor solchen unangemessenen Vergleichen nicht halt. F.A.Z.[/list] ... und aus Bayern gibt es auch andere differenzierende Stimmen als der in Beton gegossene egoistische Solaristenstandpunkt von superhaase:
--- Zitat ---Der Verband DIE FAMILIENUNTERNEHMER ist generell für die Kürzung der Solarförderung. Dazu sei allerdings auch kurz vorausgeschickt, dass diese Position unabhängig vom Befürworten oder Ablehnen der Energiewende an sich ist. Tatsächlich unterstützen viele Familienunternehmer die Abkehr von der Atomkraft und den Ausbau erneuerbarer Energien. Aber gerade weil wir uns mit der Energiewende hehre Ziele gesteckt haben, müssen wir nach effektiven Wegen suchen. Und die Solarförderung ist da kontraproduktiv. Warum ist das so? Anstoß-Subventionen, insbesondere in Forschung und Entwicklung, können der Wirtschaft gesellschaftlich wichtige Impulse geben. Zu hohe und zu dauerhafte Subventionen sichern jedoch nur Pfründe und verzerren regelmäßig die Wirtschaftstrukturen zum Nachteil aller. ....
--- Ende Zitat ---
hier weiterlesen: Ruf aus Südostbayern \"Sonnenkraft, nein danke! - Weniger Geld für den Solarstrom[/list]
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