Original von PLUS
Klima- Umwelt, Zukunftsicherung der Versorgung sind Aufgaben der Allgemeinheit und nicht wie die Tendenz aufzeigt, der nicht privilegierten Stromverbraucher alleine. Das sage ich.
Ich aber sage: Es ist die Aufgabe der
Gemeinschaft der Stromverbraucher, die Strom aus dem Netz beziehen. Je mehr jemand bezieht und die Strukturen in Anspruch nimmt, desto mehr soll er für diese Aufgaben bezahlen. Das ist die gerechteste Lösung.
Warum soll jemand, der von seinem gewerblichen Geschäft her oder in seinem Privatbereich aus welchen Gründen auch immer wenig Strom verbraucht, hier denselben Beitrag leisten wie große Stromverbraucher?
Wäre das nicht eine Art \"Quersubventionierung\", gegen die Sie an andere Stelle (zurecht) poltern?
Ich denke, das lässt sich nicht rechtfertigen.
Aber gut, hier sind wir schon immer verschiedener Meinung.
Dass es hier inzwischen eine große Menge privilegierter Stromverbraucher gibt, ist m.E. nicht in Ordnung. Die anfängliche Ausnahmeregel zum Schutz von im internationalen Wettbewerb stehenden Unternehmen im stromintensiven Wirtschaftszweig ging wohl für die meisten Leute noch in Ordnung. Dass dies nun so unverhältnismäßig ausgedehnt wurde, hingegen nicht.
Da sind wir wohl gleicher Meinung.
Die PV-Anlagen wurden mit diesen Argumenten gefördert und langfristige Verpflichtungen (Solarschulden & Co.) in dreistelliger Milliardenhöhe aufgehäuft. Jetzt verbrauchen die mit Milliarden geförderten Dachsparkassenbesitzer den Strom daraus dann selbst und verabschieden sich so auch noch aus der Finanzierung dieser allgemeinen Aufgaben.
Und wieder erzählen Sie Unsinn.
Bei
zukünftigen PV-Anlagen wird der selbst verbrauchte Strom eben nicht gefördert. Somit wird der entsprechende Kaufpreisanteil der Anlage auch nicht über die Förderung finanziert.
Im Gegenteil wird durch die Ersparnis aus dem Eigenverbrauch ja bei weiter sinkender Einspeisevergütung die nicht mehr kostendeckende Einspeisevergütung ausgeglichen und somit quasi subventioniert. Durch diesen Effekt, der mit Erreichen der Netzparität einsetzt, kann die Einspeisevergütung schneller gesenkt und früher ganz beendet werden, als es die sinkenden PV-Herstellungskosten zulassen würden.
Ein Effekt der Netzparität, den ich Ihnen schon mehrmals erklärt habe, und den Sie immer geleugnet haben.
Aber auch bei
bisher installierten PV-Anlagen trifft Ihr Vorwurf nur auf eine sehr kleine Minderheit zu, die die seit zwei Jahren bestehende Eigenverbrauchsregelung in Anspruch genommen haben. Das waren nicht viele, soviel ich weiß, weil es sich kaum gelohnt hat mit der ganzen Nachversteuerung und der komplizierten Bürokratie.
Alle bisherigen PV-Anlagen, die keine Eigenverbrauchsförderung in Anspruch genommen haben, werden ihren Strom auch weiterhin nicht selbst verbrauchen, weil Sie ja fürs Einspeisen eine höhere Vergütung bekommen und so eine höhere Rendite erzielen.
Ihre \"Gemüsevergleiche\" sind da geradezu absurd.
Nein, der Gemüsevergleich trifft den Nagel auf den Kopf.
Wer - ob wegen Enthaltsamkeit, Investition in energiesparende Geräte, Eigenstromerzeugung, oder aus welchem Grund auch immer - wenig oder gar keinen Strom aus dem Netz bezieht, soll auch weniger zu der Finanzierung der Aufgabe Energiewende und Umbau der Stromversorgung herangezogen werden. Für die Finanzierung \"stromverbrauchs-fremder\" Aufgaben lässt sich ein Zwang zum Strombezug aus dem Netz erst Recht nicht herleiten, da trifft der Gemüsevergleich \"noch perfekter\" zu. Die Finanzierung dieser Aufgaben sollte möglicherweise auf andere Beine gestellt werden, wenn man Gerechtigkeit schaffen will.
Die PV-Strom-Selbstverbraucher, die für ihren selbstverbrauchten Strom keine Förderung erhalten, sind da mit Stromsparkühlschrank-Käufern, Wäscheleinebenutzern oder \"Immer-wenn-ich-aus-dem-Zimmer-gehe-schalte-ich-das-Licht-aus\"-Freaks gleichzusetzen. Und somit ist das absolut äquivalent zum Selbstanbau von Gemüse im eigenen Garten.
Übrigens: Der PV-Strom-Selbstverbraucher hat für seine PV-Anlage (oder den Teil, der seinem Eigenverbrauch entspricht) ja immerhin die Mehrwertsteuer bezahlen müssen. Das ist ein ganz schöner Batzen: Bei PV-Anlagenkosten von netto 10.000 € und einem Eigenverbrauchsanteil von 30% muss auf 3000 € eine Mehrwertsteuer von 570 € bezahlt werden. Für den Gewinn aus eingespeistem Strom muss er Einkommensteuer bezahlen. Es ist also nicht so, dass sich ein PV-Anlagenbetreiber gar nicht an der Finanzierung gesellschaftlicher Aufgaben beteiligt, wie Sie es immer darstellen.
Über eine gerechte Beteiligung an den Netzkosten lässt sich wie gesagt reden, sofern der PV-Betreiber wie üblich ja noch am Netz hängt und einen Teil seines Stroms daraus bezieht und im Falle der Stillstandszeiten seiner PV-Anlage auch die zeitweise Vollversorung seiner Strombedürfnisse erwartet. Dazu wäre es nur erforderlich, die Netzentgelte umzugestalten und mehr auf die Anschlussleistung abzustellen, statt auf den Strombezug.
@Superhaase, \"sinnvoll\", Sie machen Witze. Mit was vergleichen Sie denn und was kostet denn der selbstverbrauchter Solarstrom? Aus der eigennützigen Sicht eines PV-Dach-Strom-Selbstverbrauchers rechnet sich das vielleicht gegen den Grundversorgerendverbraucherpreis der Stadtwerke. Damit ist er aber immer noch fünfmal teuerer wenn man sich die Preisbestandteile ansieht. Nochmal, sehen Sie sich diese an und erklären Sie der Allgemeinheit und dem Rest der Stromverbraucher wer bei Wegfall für Ersatz sorgen muss. Sich extrem subventioneren lassen bis zum beitragsfreien Selbstverbrauch und dann tschüss. So haben Sie sich das als Solarist vorgestellt.
Sicher vergleiche ich da den Haushaltstrompreis (netto) mit den PV-Stromgestehungskosten (netto).
Da ist der selbsterzeugte PV-Strom eben inzwischen günstiger.
Das können Sie nicht wegdiskutieren.
Und was die anderen Preisbestandteile angeht, muss ich die ja nicht zahlen, wenn ich keinen Netzstrom beziehe, das ist äquivalent zum Stromsparen (siehe Erläuterung oben).
Ihre Behauptung, ich würde mich erst subventionieren lassen, um dann meinen Strom selbst zu verbrauchen, ist nicht richtig, wie ich oben auch schon erläutert habe. Ich werde bis zum Ende der Förderungsdauer meinen kompletten Strombedarf aus dem Netz beziehen und mich so vollumfänglich während der gesamten Förderungsdauer wie jeder andere an der Finanzierung der EEG-Umlage beteiligen.
Als PV-Anlagenbetreiber hatte man vor der kurzfristigen (und kaum in Anspruch genommenen) Eigenverbrauchsförderung gar keine Veranlassung, den Strom selbst zu verbrauchen, weil man so auf Geld verzichten würde.
Aber selbst wenn ich jetzt meine Installation ändern würde und einen Teil meines Strom selbst verbrauchen würde, wäre das kein unredliches Verhalten, wie Sie denken, sondern sehr generös, denn ich würde mich zwar in dem Moment mit dem selbst erzeugten Stromanteil aus der Finanzierung der EEG-Umlage verabschieden, aber gleichzeitig ja auch auf die entsprechende Förderung verzichten, die viel höher ist. Somit würde ich die PV-Stromerzeugung zu meinem Hobby machen, wie Sie immer sagen und nicht mehr fördern lassen.
Wie gesagt würde Ihr Vorwurf auf den Teil des PV-Strom zutreffen, der über die wenig genutzte Eigenverbrauchsförderung gefördert wird. Man hat das aber vom Gesetzgeber her damit begründet, dass darüber auch die Allgemeinheit über eine Entlastung der EEG-Umlage entschädigt wird, was insgesamt für die restlichen Stromverbraucher mehr erspart, als es sie kostet.
Darüber gingen die Meinungen hier im Forum schon damals bei der Einführung der Eigenverbrauchsförderung auseinander.
Diesen Acker müssen wir aber nicht mehr bearbeiten, da die Eigenverbrauchsförderung ja nun nach kurzer Zeit schon wieder obsolet geworden ist.
Als Fazit bleibt:
Ihr Vorwurf, der selbst verbrauchte PV-Strom sei immer noch zu teuer, basiert auf einer grundlegenden Unkenntnis der Fakten.
Mit Erreichen der Netzparität ist selbst verbrauchter Solarstrom eben nicht mehr teuer, sondern wettbewerbsfähig und günstig.
Es ist ja auch der wichtige Effekt der Netzparität, dass sich nun selbst verbrauchter Solarstrom auch ohne Förderung rentiert und daher für den weiteren Zubau dieser Teil des erzeugten PV-Stroms keine Förderkosten mehr verursacht. Darüber hinaus wird durch diesen Effekt auch die Förderung des eingespeisten PV-Stroms schneller gesenkt, wie oben erwähnt.
Sie haben das ja noch nie verstanden, obwohl ich Ihnen das schon zigmal erklärt habe.
Es liegt wohl daran, dass Sie nicht zuhören wollen und sich in Ihrem aufgeregten Kreuzzug gegen das EEG und gegen die PV in lauter Scheinargumenten verstricken und Tatsachen und Zusammenhänge einfach leugnen.
ciao,
sh