Ich glaube, dass vor allem der Freiflächenzubau erst einmal drastisch einbrechen oder gar zum Erliegen kommen wird.
Es rentiert sich im Augenblick nicht. Das war auch bestimmt die Absicht hinter der aktuellen Kürzung, denn die Freiflächenanlagen haben einen Großteil des Leistungszubaus ausgemacht.
Ich finde das aber auch gut so. PV gehört aufs Dach. Es gibt genug Dächer.
Die aktuelle Kürzung beweist m.E. recht gutes Augenmaß.
Interessant ist auch, dass die PV-Anlagen auf \"neu errichteten unbewohnten Gebäuden im Außenbereich\" nur noch wie Freiflächenanlagen vergütet werden. Da wird es also keine weiteren \"Pseudo-Heustadl\" mehr geben. Darüber hatten sich ja viele aufgeregt.
Es wird schon spannend, wie der PV-Markt das verkraften wird.
Bei dem Preisniveau Ende letzten Jahres haben ja auch die Chinesen unter Herstellungskosten abverkauft und Verluste geschrieben. Auch in China wurde die Produktion gedrosselt und es wurden ganze Fabriken stillgelegt.
Da haben sich auch die CHinese kräftig verrechnet und sich selbst ins Knie geschossen mit ihrer aggressiven Expansionspolitik.
Jetzt wird sich zeigen, ob diese Marktüberhitzung mit den daraus resultierenden Vollbremsungen der Fördergesetze in vielen Ländern nur eine Beschleunigung der Konsolidierung bewirken (d.h. es werden nun die ältesten und ineffizientesten PV-Fabriken stillgelegt und die verbleibenden neueren können auf dem nun niedrigen Preisniveau wieder mit Gewinn produzieren), oder ob die Förderkürzungen überzogen sind und nun der PV-Weltmarkt mehr oder weniger abgewürgt wird, so dass auch neuere PV-Fabriken unrentabel sind und zumachen müssen. Das letztere wäre natürlich katastrophal und müsste zu Gegenmaßnahmen führen - also evtl. auch wieder zu einer Erhöhung der Förderung, das darf man nicht ausschließen.
Ich denke aber, dass es mit einer verringerten weltweiten Produktionskapazität auf dem aktuellen Förderungs- und Preisniveau weitergehen wird, also der aktuelle \"PV-Crash\" eine beschleunigte Konsolidierung darstellt.
Wichtig für die weltweite PV-Industrie wäre nun in erster Linie in den Ländern, in denen die PV auf dem aktuellen Preisniveau schon ohne Förderung rentabel ist, die politischen und bürokratischen Hürden zu beseitigen, so dass dort die Privatleute und die Industrie ungehindert und ohne Subventionen PV-ANlagen auf ihre Dächer schnallen können.
Hier muss die PV-Industrie (auch die chinesische) mehr Lobby-Arbeit leisten, ich denke hier tut sie noch zu wenig. Die Bundesregierung sollte dazu starke Unterstützung bieten.
Dies würde den Weltmarkt in ausreichender Weise ankurbeln und die PV endgültig etablieren. Da ist es dann kein Problem, wenn in Deutschland vorrübergehend nur mehr wenig installiert wird - ein paar Jahre später mit weiter fallenden PV-Preisen wird der Zubau dann ohne Förderung auch in Deutschland wieder uneingeschränkt zunehmen können.
Da wird dann auch keiner mehr gegen Zubauraten von 10 GWp/a meckern. Auch kein PLUS, gelle?
ciao,
sh