Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke  (Gelesen 25131 mal)

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Offline superhaase

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #30 am: 21. Februar 2012, 18:07:24 »
Nun mal vorausgesetzt, Statkraft hat nicht ganz recht, bzw. es kommt nicht zu einer zeitgerechten und ausreichenden Anbindung der norwegischen Speicher samt Netzausbau.

Wie erreicht man einen ausreichenden Investitionsanreiz, den die Strombörse mit ihrer Merit-Order laut den von egn verlinkten Studien scheinbar vom Prinzip her nicht in ausreichender Weise bereitstellen kann?

Zitat
Es lässt sich festhalten, dass der liberalisierte Strommarkt in seiner derzeitigen Form – auch ohne Berücksichtigung von Klimaschutz und erneuerbaren Energien – auf Dauer kaum Anreize bietet, in neue Kraftwerke zu investieren (Bode & Groscurth 2009)
Es stellt sich offenbar heraus, dass das ganze Prinzip der Strombörse mit der Merit Order an vielen Stellen mehr Probleme aufwirft (auch Preismanipulationen sind möglich etc.), als es Vorteile bringt.
Es stellt sich m.E. die Frage, wie lange man bei diesem Börsensystem bleiben kann/will. Wenn immer mehr erneuerbare Energiequellen einspeisen, die Grenzkosten von 0 haben, wird das Strombörsensystem irgendwann gar nicht mehr funktionieren.

Zum Investitionsanreiz für neue Gaskraftwerke bleibt wohl nur eine Förderung über die vorgeschlagene Leistungsbereitstellungsvergütung (oder wie man das nennen mag). Diese müsste man dann entsprechend auf die Strompreise umlegen. Sozusagen eine Gaskraftwerks-Umlage.

Oder kann man sich darauf verlassen, dass bei abnehmender Volllaststundenzahl der Grundlastkraftwerke (aufgrund steigender EE-Einspeisungen) die Investoren selbst rechtzeitig erkennen, dass mit Gaskraftwerken ein besseres Geschäft zu machen ist, als mit alten Kohlekraftwerken, die die Hälfte der Zeit stillstehen?
Das wäre meiner Ansicht nach ein Lotteriespiel, das man nicht riskieren sollte.

Fazit: eine staatliche Lenkung mittels einer geplanten und regulierten Gaskraftwerksbereitstelleung müsste her - und somit eine Gaskraftwerksumlage.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline Sukram

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #31 am: 24. Februar 2012, 23:22:30 »
\"Gaskraftwerksumlage\".
Und eine \"Gasnetzumlage\".
Und eine \"Stomfernleitungsnetzumlage\".

Werter Superhaase, wollen Sie eigentlich diese Republik in die Luft gehen lassen, nur damit ihr Wolkenkukuksheim erhalten bleibt?

Ich zitier\' da mal was:

Zitat
Der strenge Frost ist vorbei, Zeit die Energiesituation im Winter zu bilanzieren.

Gaskraftwerke:

Es sind mehrere große Gaskraftwerke zu absoluten Spitzenlastzeiten diesen Winter nicht ans Netz gegangen, weil der Gasdruck zu niedrig war. In Deutschland fehlt es an Gasleitungen, um das Gas bei Bedarf aus den Kavernen im Norden Deutschlands in die Gaskraftwerke zu leiten, ohne dass es in den Häusern von Millionen Deutschen kalt wird. Der Bau der benötigten Pipelines zieht Planungsverfahren und Protest nach sich, der Jahre in Anspruch nehmen wird. Ohne zusätzliche Pipelines sieht es aber schlecht aus.
...

Quelle: Gelbes Forum


(Edit Evitel2004 : kopierten Artikel gekürzt. Muss ich auch alte Forenhasen auf das Urheberrecht erneut verweisen?  )
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
_________________________________

LVZ: Mit was Heizen Sie Herr Minister?

BMU: Eine 40 Jahre alte Ölheizung, welche vor 10 Jahren einen neuen Brenner erhielt und in Berlin mit einer Gasheizung.

Offline superhaase

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #32 am: 25. Februar 2012, 07:57:51 »
Zitat
Original von Sukram
Werter Superhaase, wollen Sie eigentlich diese Republik in die Luft gehen lassen, nur damit ihr Wolkenkukuksheim erhalten bleibt?
Wieso geht da die Republik in die Luft, wenn für eine sichere Stromversorgung gesorgt wird?
Was meinen Sie außerdem mit \"ihr Wolkenkukuksheim\"?
Meinen Sie da die Energiewende, die von der deutschen Gesellschaft beschlossen und auch getragen wird?
Haben Sie schon mal daran gedacht, dass es vielleicht Sie sind, der in einem Wolkenkuckuksheim lebt, er die Augen vor der Realität verschließt?

Fragen über Fragen, die Sie da mit Ihrem Beitrag aufwerfen. ;)

Im übrigen ist es wenig sinnvoll oder womöglich sogar nicht erlaubt, fremde Beitrage von Privatleuten aus anderen Foren hier einfach hereinzukopieren.
Wenn Sie selbst keine solchen ausführlichen Überlegungen zustandebringen, können Sie das Beiträge schreiben auch einfach sein lassen.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline egn

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #33 am: 25. Februar 2012, 09:43:13 »
Zitat
Original von Sukram
Ich zitier\' da mal was:

Warum zitieren Sie immer soviel? Haben Sie keine eigenen Argumente?

Plagiat von Sukram
Zitat
Es sind mehrere große Gaskraftwerke zu absoluten Spitzenlastzeiten diesen Winter nicht ans Netz gegangen, weil der Gasdruck zu niedrig war. In Deutschland fehlt es an Gasleitungen, um das Gas bei Bedarf aus den Kavernen im Norden Deutschlands in die Gaskraftwerke zu leiten, ohne dass es in den Häusern von Millionen Deutschen kalt wird. Der Bau der benötigten Pipelines zieht Planungsverfahren und Protest nach sich, der Jahre in Anspruch nehmen wird. Ohne zusätzliche Pipelines sieht es aber schlecht aus.

In D gab es diesen Winter keine absoluten Spitzenzeiten. Die residuale Last lag deutlich unter 60 GW, bei einer Netto-Engpass-Leistung von knapp 80 GW.

Die Gaskraftwerke wurden allein deshalb benutzt um Frankreich, deren Stromversorgung sich auf Strominporte im Winter verlässt, davor zu retten dass es zu keinem Blackout kommt.

Wir brauchen keine neuen Gas-Pipelines und Speicher (die Speicher sind noch zu 50 % gefüllt) wenn wir uns um primär um unsere Strom- und Gasversorgung kümmern. Sollen doch die Franzosen eigen Gaspiplines, Speicher und Gaskraftwerke bauen damit sie im Winter genügend Strom haben.

Zitat
- clean dark spread. Die Tatsache, dass fossile Kraftwerke nur zu absoluten Spitzenzeiten und bei Ausfall der regenerativen betrieben werden dürfen, führt dazu, das selbst Gaskraftwerke nicht mehr auf die jährliche Mindeststundenzahl kommen, um sich zu amortisieren. Wenn sie mehr in Grundlast fahren, verlieren sie gegen Kohlekraftwerke, und in absoluter Spitzenlast haben sie Mittags mit der Einspeisung durch Solarstrom das Nachsehen.

Heute decken die regenerativen Energien einen Anteil von 20 % an der Stromversorgung, in 2020 sollen es 40-50 % sein. Da das Jahr 8760 h hat müssen alleine wenn man die Volllaststunden der regenerativen Erzeuger berücksichtigt mindestens 4000-5000 Volllaststunden durch andere Kraftwerke abgedeckt werden. Sollte es tatsächlich so sein dass Gaskraftwerke nicht genügend Stunden zusammen bekommen (das GUD-Kraftwerk in Irsching lief übrigens in 2011 mehr als 5000 h), dann sind vielleicht die regenerativen Energien doch nicht so schlecht wie ihr Ruf. Hier ist wieder der typische Widerspruch in der Argumentation zu finden. Auf der einen Seite brauche man unbedingt Kraftwerke, die die großen Lücken die die regenerative Energieerzeugung hat, zu schließen. Auf der anderen Seiten kommen jetzt plötzlich nicht mehr so viele Stunden zusammen damit sich GUD-Kraftwerke rentieren.

Was denn nun?

Zitat
Gaskraftwerke erzeugen Strom für 54 €/MWh. Kohlekraftwerke für 48€/MWh. Dies sind in der Energiewirtschaft Welten.

Der Autor hat die Preisbildung an der Strombörse nicht verstanden. Wenn ein Kraftwerk das mit 54 €/MWh produziert benötigt wird dann bekommt der Betreiber des Kraftwerks das mit 48 €/kWh produziert auch die 54 €/MWh.

Zitat
Immer dann aber, wenn regenerative da sind, haben sie Vorrang und zwar für 120 €/MWh (Wind on shore), 160 €/MWh (off shore) und immer noch mindestens 220 €/MWh (Solar).

Nein, der Strom wird am Spotmarkt zu Grenzkosten nahe 0 €/MWh vermarktet.

Zitat
- Gaspipelines fehlen, sodass Deutschland nicht von der Gasschwemme profitieren kann.

Es fehlen in D keine Gaspipelines, sondern in Frankreich zuzüglich der Gaskraftwerke.

Zitat
Die Netzagentur hat nun klar bestätigt, dass das Stromnetz diesen Winter mehrfach kurz vor dem Zusammenbruch stand. Et hot nochemol joot jejange. Aber das war es dann auch. Zum großflächigen Blackout hat es noch nicht ganz gereicht. Aber die Anschaffung eines GenSet (5 kW im Keller an den Sicherungskasten) ist ratsam. Sobald es einmal kracht werden die Preise hierfür ansteigen.

Die Gefahr eines Blackouts wurde durch betrügerische Aktionen der Bilanzkreisverantwortlichen ausgelöst. Sie haben bei hohen Preisen weniger Verbrauch angemeldet um die Differenz durch billigere Regelenergie ausgleichen zu lassen. Die Verantwortlichen und deren Firmen gehören streng bestraft, durch Entziehung ihrer Lizenz auf Lebenszeit und Verurteilung zu Schadensersatz und Bußgeld in 10-facher Höhe des erschlichenen Vorteils.

Zitat
die wurden alle gebraucht, sogar die in Österreich und das, obwohl die meisten AKWs noch gar nicht vom Netz sind.

Auch wenn das ständig wiederholt wird wird es nicht wahrer. Die Reservekraftwerke wurden rein aus betriebswirtschaftlichen Gründen benötigt und nicht wiel ein echter Erzeugungsengpass bestand.

Zitat
Der Strompreis hat bereits folgende Werke der verarbeitenden Industrie in Deutschland lahmgelegt.
- Norsk Hydro (Aluminiumwalzwerk in Neuss - früher VAW). Die Produktion steht weitestgehend, weil Strom zu teuer ist und im letzten Jahr zahlreiche Millisekundenausfälle - die man als Verbraucher nicht merkt - den Walzvorgang beeinträchtigt haben (derzeit Kurzarbeit)
- Thyssen Krupp Steel: Edelstahlwerk in Bochum (Elektrostahlwerk) wird wegen hoher Strompreise endgültig still gelegt.

Es sind alles vorgeschobene Behauptungen. Der Strom für Industriekunden ist heute günstiger als vor 2008. Das kann jeder im Strompreisindex des VIK nachlesen.

Zitat
- Auribis (Hamburg, größte Kupferhütte Europas). Derzeit wird das Schwesterwerk in Pridop (Bulgarien) ausgebaut
- Aluminiumwerk Dortmund.
- Zahlreiche Umformbetriebe etc.

Der Strompreis kann nicht die Ursache sein. Der Großhandelpreis ist in D niedriger als in Frankreich.

Zitat
Es ist nicht absehbar, dass die deutschen EVUs in weitere fossile KW bauen, da sich ihr Betrieb wegen der regenerativen nicht mehr rechnet.

Wenn also die EVUs neue Kraftwerke bauen sollen dann brauchen sie also höhere Großhandelspreise als heute. Höhere Großhandelspreise führen zu höheren Endkundenpreisen. Was wäre also damit für den Endverbraucher gewonnen?

Vielleicht sollten die EVUs ihre Rendite ziele von 25 % wieder auf ein normales Maß herunterschrauben, dann rentieren sich auch die Kraftwerke.

Zitat
Dies wird in Kreisen von Natur- und Parkschützern als großer Beleg für die Wettbewerbsfähigkeit der regenerativen Energien allerorten gefeiert. Was dabei verschwiegen wird oder schlicht egal zu sein scheint, ist, dass der Preis bei den regenerativen ein behördlich festgelegter Vergütungssatz ist, der 2-5 mal über dem Marktpreis liegt, und es obendrein eine Abnahmegarantie gibt. Das ist für die Investoren eine gut planbare Gelddruckmaschine.

Die Energieversorgung ist immer noch eine Geisel der großen Konzerne, und eine Gelddruckmaschine ist dies schon lange. Im Gegensatz dazu sorgt die Konkurrenz durch die regenerativen Erzeuger dazu dass die EVUs erstmals gegenseitig im Wettbewerb stehen und den Großhandelspreis nicht mehr nach eigenem Belieben manipulieren können.

Zitat
Dass der Strom nicht einfach aus der Steckdose kommt, haben die meisten jetzt kapiert. Woran wir noch üben müssen ist die Erkenntnis, dass Geld nicht aus dem Bankautomaten kommt...

Genau für diese Erkenntnis sorgt die Energiewende bei den Stromkonzernen. Sie können die Preise nicht mehr nach Belieben festlegen sondern stehen im Wettbewerb. Wenn sie mit dem Wettbewerb nicht mehr zurechtkommen, weil sie sich schon ewig im wettbewerbsfreien Raum der Monopole und Oligopole befinden, dann sollen sie das Geschäft abgeben. Es findet sich bestimmt jemand der alles für den symbolischen € übernimmt.

Offline Zeus

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #34 am: 25. Februar 2012, 09:53:14 »
@egn
Wo fehlen in Frankreich gaspipelines, zuzüglich der Gaskraftwerke? Quellen?
Ich habe bisher nie was darüber gelesen.

Offline egn

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #35 am: 25. Februar 2012, 10:07:24 »
Da bisher keine Gaskraftwerke im großen Maßstab in Frankreich gebaut wurden, ist anzunehmen dass wenn eine Vielzahl von Gaskraftwerken gebaut werden würden, um die Spitzenbedarf von 20-30 GWel im Winter zu decken, auch zusätzliche Pipelines und Speicher nötig werden.

Im Stromversorgungskonzept von F spielten ja bisher die Gaskraftwerke keine Rolle. Warum sollte also das Gasnetz darauf ausgelegt sein (insbesondere in Südfrankreich, wo sowieso die Mehrheit elektr. heizt) zusätzlich 50 GW an Gasleistung zu liefern.

Ein Alternative wäre natürlich die Mehrheit der heutigen elektr. Heizung auf Gas umzustellen, dies würde den Gasverbrauch halbieren. Aber auch dann ist das Pipelinenetz und die Speicherkapazität auszubauen.

Oder sie bauen einfach noch 20-30 GW an AKW. Allerdings wird dann die durchschnittliche Volllaststundenzahl aller AKWs auf 4000-5000 h sinken und den heutigen Strompreis verdoppeln.

Offline Wolfgang_AW

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #36 am: 03. März 2012, 16:59:41 »
Zitat
Original von egn
Der Strompreis kann nicht die Ursache sein. Der Großhandelpreis ist in D niedriger als in Frankreich.

Kurze Bestätigung:

Strom in Frankreich teurer als in Deutschland


Zitat
Die Strompreise in Frankreich sind seit Oktober 2011 in jedem Monat höher gewesen als in Deutschland. Besonders teuer war Strom in Frankreich im Februar 2012. Während an der Strombörse für die Kilowattstunde (kWh) Grundlast-Strom am Spotmarkt für Deutschland im Mittel 5,49 Cent bezahlt werden mussten, war französischer Strom trotz der hohen Zahl an Atomkraftwerken mit 8,25 Cent um 50 Prozent teurer. Noch teurer war der Strom im Februar für die Schweiz mit 8,39 Cent je kWh.

Strompreis im Januar niedriger als vor einem Jahr
An der Strombörse musste im Januar 2012 für die Grundlast in Deutschland im Durchschnitt 3,99 Cent je kWh bezahlt werden (Frankreich: 4,19 cent). Vor einem Jahr, im Januar 2011, lag der Strompreis für deutschen Strom mit 5,01 Cent je kWh um 25 Prozent höher, obwohl die mittlerweile abgeschalteten deutschen Atomkraftwerke zu der Zeit noch produzierten (Frankreich Jan. 2011: 5,13 Cent je kWh).


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline PLUS

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #37 am: 03. März 2012, 17:23:43 »
Zitat
Original von Wolfgang_AW
Zitat
Original von egn
Der Strompreis kann nicht die Ursache sein. Der Großhandelpreis ist in D niedriger als in Frankreich.
Kurze Bestätigung:
Strom in Frankreich teurer als in Deutschland
    Es ist immer wieder verblüffend wie in einem Verbraucherforum Großhandelspreise verglichen werden.  Hier interessieren Endverbraucherpreise und die sind in Frankreich noch lange nicht teuerer als in Deutschland. Alleine die EEG-Umlage übersteigt locker die Differenz beim Großhandelspreis. Deutsche Verbraucher zahlen nach wie vor Spitzenstrompreise in Europa und die steigen weiter, insbesondere für die nicht privilegierten Haushaltsstromverbraucher.

Offline Wolfgang_AW

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #38 am: 03. März 2012, 19:02:34 »
Zitat
Original von PLUS
    Es ist immer wieder verblüffend wie in einem Verbraucherforum Großhandelspreise verglichen werden. Hier interessieren Endverbraucherpreise und die sind in Frankreich noch lange nicht teuerer als in Deutschland. Alleine die EEG-Umlage übersteigt locker die Differenz beim Großhandelspreis. Deutsche Verbraucher zahlen nach wie vor Spitzenstrompreise in Europa und die steigen weiter, insbesondere für die nicht privilegierten Haushaltsstromverbraucher.

Schon klar - aber wo wären wir in D z.B. bei einem Grosshandelspreis von 8,39Cent/kwh?

Und wenn Sie die nicht priviligierten Haushaltstromverbraucher schon ansprechen, glauben Sie realistischerweise, dass sich gerade die unterpriviligierten Stromverbraucher zu einem Wechsel des Stromanbieters bewegen lassen?

Lt. Verivox ergeben sich in meiner Region (Grundversorger RWE) bei 2500kwh/a ohne Vorauszahlung, Kaution und Neukundenbonus bereits 123 bessere Angebote gegenüber dem Allgemeinen Tarif.
Die Ersparnis kann sich im Einzelfall immerhin auf ~120 €/Jahr belaufen und somit auf einen Strompreis, den er bei RWE Klassik zuletzt 2009 gesehen hat.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #39 am: 03. März 2012, 20:28:21 »
Zitat
Original von Wolfgang_AW
Schon klar - aber wo wären wir in D z.B. bei einem Grosshandelspreis von 8,39Cent/kwh?
    Machen denn solche \"Wenn-Fragen\" Sinn?!
\"Wenn das Wörtchen wenn nicht wär, wär mein Vater Millionär\".

Aber wenn ;), dann hätten wir ohne die Förderextreme in D keinen solchen Großhandelspreis und ohne die EEG-Umlage schon gar nicht die Spitzenendverbraucherpreise. Die unzuverlässige und bescheidene PV-Leistung zum Versorgungsbeitrag wird völlig überzeichnet. Sie steht in keinem Verhältnis zum milliardenschweren Aufwand. Denken Sie an die Auswirkungen der zwanzig Jahre garantierten Einspeisegarantie zu völlig überzogenen fixen Preisen. Wer zahlt diese bereits gemachte Zeche denn schon heute und erst recht in der Zukunft?! So wie auf der einen Seite die Leistung überzeichnet wird, wird die mit der PV verbundene unsoziale  Umverteilung und Preistreiberei verniedlicht.[/list]
Zitat
Original von Wolfgang_AW
Und wenn Sie die nicht priviligierten Haushaltstromverbraucher schon ansprechen, glauben Sie realistischerweise, dass sich gerade die unterpriviligierten Stromverbraucher zu einem Wechsel des Stromanbieters bewegen lassen?
    Die wirklich \"unterprivilegierten Verbraucher haben oft keine Chance zum Wechsel, da steht schon die fehlende lupenreine Schufaauskunft dagegen. Richtig, sie zahlen in der Grundversorgung noch höhere Preise. Bei Strom und Gas. Die Kommenen langen schon bei der Konzessionsabgabe extra zu, als würden diese Verbraucher Edelgas durch die Leitung erhalten.  

    Zur Erinnerung an eine schon etwas ältere Meldung. Die Lage hat sich nicht verbessert:
Zitat
SCHUFA-EINTRAG VERHINDERT WECHSEL

Tausende Berliner können aufgrund eines negativen Schufa-Eintrags nicht den Strom- oder Gasanbieter wechseln. Konkurrenz-Anbieter zu den Grundversorgern schlössen in der Regel keine Verträge mit Personen ab, die einen negativen Schufa-Eintrag haben. Dieser wird von der SCHUFA vergeben, wenn Verbraucher Rechnungen und Kredite nicht bezahlt haben. Auch Insolvenz und eine eidesstattliche Erklärung zur Zahlungsunfähigkeit haben einen Negativeintrag zur Folge.

Nach Schufa-Angaben sind in Berlin rund 340 000 Personen oder 11,7 Prozent der Bevölkerung über 18 Jahren betroffen. Von den Unternehmen werde die Praxis offen eingeräumt:
«Ich bitte Sie um Verständnis, dass die Nuon Deutschland grundsätzlich bei Vorliegen eines negativen Bescheides keine vertraglichen Lieferbeziehungen mit Kunden eingeht», heißt es in einem Kundenschreiben des Billigstromversorgers.

Der Anbieter Eprimo habe ebenfalls klare Vorgaben:
«Vor jedem Vertragsabschluss holen wir uns eine Kreditauskunft. Fällt die negativ aus, dann lehnen wir ab. Das ist absolut üblich in der Branche», sagte Sprecher Jürgen Rauschkolb.

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) kritisierte dieses Vorgehen. Finanzexpertin Helga Springeneer sagte: «Wer arm ist, muss oft auch noch mehr bezahlen.»
Meine Erfahrungen sind andere. Wer eine leere Schufaseite hat, ist oft auf Informationen und Hilfe angewiesen. Gerade ältere Verbraucher sind ohne Internet aufgeschmissen. Mit Hilfte lassen sich viele bewegen und sie sind dankbar, weil sie nicht selten mit dem Geld rechnen müssen. Sie müssen ja über die EEG-Umlage die Kosten und Renditen der zahllosen PV-Dach- und Parkanlagen in D finanzieren.  
[/list]

Offline huepenbeker

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #40 am: 03. März 2012, 20:32:58 »
Auf einen Blick – diese Länder zahlten 2010 am meisten pro 100 kWh Strom:
1. Dänemark   27,08 Euro
2. Deutschland   24,38 Euro
3. Zypern   20,20 Euro
4. Belgien   19,70 Euro
5. Schweden   19,60 Euro
6. Österreich   19,30 Euro
7. Italien   19,20 Euro
8. Irland   18,80 Euro
9. Spanien   18,50 Euro
10. Niederlande und Malta   17,00 Euro


Diese Länder zahlten am wenigsten:
1. Bulgarien   8,30 Euro
2. Estland   10,00 Euro
3. Lettland und Rumänien   10,50 Euro
4. Griechenland   12,10 Euro
5. Litauen   12,20 Euro
6. Frankreich   12,90 Euro
7. Polen   13,80 Euro
8. Tschechische Republik   13,90 Euro
9. Slowenien   14,30 Euro
10. Großbritannien   14,50 Euro

damit liegt deutschland an zweiter stelle!!!!!
Stoppt Wind-und Solarkraftwerke
Ja zur sauberen Kernkraft!

Offline Energiesparer51

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #41 am: 03. März 2012, 21:27:04 »
Zitat
Original von huepenbeker
Auf einen Blick – diese Länder zahlten 2010 am meisten pro 100 kWh Strom:
1. Dänemark   27,08 Euro
2. Deutschland   24,38 Euro
3. Zypern   20,20 Euro
4. Belgien   19,70 Euro
5. Schweden   19,60 Euro
6. Österreich   19,30 Euro
7. Italien   19,20 Euro
8. Irland   18,80 Euro
9. Spanien   18,50 Euro
10. Niederlande und Malta   17,00 Euro


Diese Länder zahlten am wenigsten:
1. Bulgarien   8,30 Euro
2. Estland   10,00 Euro
3. Lettland und Rumänien   10,50 Euro
4. Griechenland   12,10 Euro
5. Litauen   12,20 Euro
6. Frankreich   12,90 Euro
7. Polen   13,80 Euro
8. Tschechische Republik   13,90 Euro
9. Slowenien   14,30 Euro
10. Großbritannien   14,50 Euro

damit liegt deutschland an zweiter stelle!!!!!

Und wo ist das abgeschrieben? Oder ist die Tabelle Ergebnis eigener Recherchen?
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline egn

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #42 am: 04. März 2012, 10:22:52 »
Und welchen Wohlstand und Kreditwürdigkeit haben die meisten dieser Länder im Vergleich mit D?

In D werden über den Strom nicht nur die Kosten der Erzeugung, des Transports und des Vertriebs bezahlt, sondern auch eine Vielzahl von anderen Kosten, die zum Wohl der Allgemeinheit sind. Die Staaten mit niedrigen Stromkosten finanzieren dies Kosten auf andere Art und Weise, wie z.B. zusätzliche Steuern und Abgaben, über Verschuldung, oder verzichten ganz darauf. Manche Staaten subventionieren sogar den Strom, weil sich sonst ein Großteil der Bevölkerung überhaupt keinen Strom leisten könnte.

Ich war schon in fast allen der genannten Länder, und möchte in keinem davon auf Dauer Leben, weil eben die Lebensbedingungen bei weitem nicht so gut sind wie hier in Deutschland. Wer nur auf die Stromkosten schauen möchte, die für den durchschnittlichen 4-Personenhaushalt in D nur etwa 1,4 % des Haushaltseinkommens ausmachen, dem steht es völlig frei in ein Land mit günstigeren Stromkosten umzuziehen. Allerdings muss er wohl dann auch die daraus resultierenden Nachteile mit in Kauf nehmen.

Irgendwie muss der allgemeine Wohlstand in D im Vergleich zu anderen Ländern auch finanziert werden. Von nichts kommt nichts. Und bevor man sich Gedanken um das bisschen mehr bei den Stromkosten zur Finanzierung der Energiewende macht, gibt es noch ganz andere Ausgabeposten, bei denen man ohne große Nachteile sparen kann.

Offline Zeus

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #43 am: 04. März 2012, 10:29:45 »
@Energiesparer51
Bei Google finden Sie eine ganze Anzahl von Tabellen über die Strompreise in Europa. U.a. unter \"Strompreis in Europa. Nur Dänemark ist teurer als Deutschland\". Auch hier können Sie einiges nachlesen:
http://www.umweltbewusst-heizen.de/Strom/Strompreis/Europa/Strompreis-Europa.html

In Frankreich zahlt der Verbraucher z.Z. zwischen 11,9 und 12,5 Cent/kWh. Dies liegt auch daran, dass in Frankreich Steuern und Netzengelte wesentlich niedriger sind ald in Deutchland.

Offline Energiesparer51

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #44 am: 04. März 2012, 10:56:57 »
Zitat
Original von Zeus
@Energiesparer51
Bei Google finden Sie eine ganze Anzahl von Tabellen über die Strompreise in Europa. U.a. unter \"Strompreis in Europa. Nur Dänemark ist teurer als Deutschland\". Auch hier können Sie einiges nachlesen:
http://www.umweltbewusst-heizen.de/Strom/Strompreis/Europa/Strompreis-Europa.html

In Frankreich zahlt der Verbraucher z.Z. zwischen 11,9 und 12,5 Cent/kWh. Dies liegt auch daran, dass in Frankreich Steuern und Netzengelte wesentlich niedriger sind ald in Deutchland.

@Zeus: Vielen Dank für Ihren Hinweis.
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

 

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