In weniger als drei Monate kennen wir den neuen \"President\" Frankreichs. Zur Zeit deutet alles darauhin, dass es am 06. Mai 2012 zu einer Wahl zwischen Sarkosy und Hollande, dem Kandidaten der sozialistischen Partei (PS), kommen wird. Egal welcher der beiden die Wahl für sich entscheidet : in der Frage der Nuklear-Nutzung wird sich in den nächsten fünf Jahre nicht viel ändern.
In der Frage der militärischen Ausrüstung gibt es keine Divergenz zwischen den beiden. Die atomare Ausrüstung ( Force de Frappe) bleibt bestehen. Daran wird nicht gerüttelt.
Bei der Erzeugung von Nuklear-Strom will Hollande ein einziges AKW (Fessenheim im Elsaß) in den nächsten fünf Jahre schließen. Fessenheim ist mit 2000MW am Netz. Dafür hat er bereits zugesagt, dass der weitere Ausbau der AKW-Anlage der dritten Generation in Flamanville nicht gestoppt wird, falls man ihn wählt, und 2016 mit einer Leistung von 1650MV in Betrieb gehen soll. Sarkosy hat den Mitarbeiter und den Gewerkschaften zugesagt, dass er Fessenheim nicht schließen werde. Insgesamt hält er an der bisherigen Strom-Politik fest.
Hollande möchte, bis zu einem Horizont 2025, den Anteil des Nuklear-Stromes am Gesamtverbrauch von 75% auf 50% reduzieren. Sarkosy bezeichnet dies als utopisch.
Besonderer Druck auf die Parteien seitens der Wählerschaft bezüglich der Umwelt-Politik besteht z.Z. nicht. Während die Franzosen als vornehmlich zu lösende Probleme die Arbeitslosichkeit (50%), die Verbesserung der Kaufkraft (34%) und die Erhöhung des Standarts von Schulen und Unterricht (ebenfalls 34%) ansehen, haben sich nur noch 16% für den Umweltschutz ausgesprochen. Dies entspricht einem Minus von 11% im Vergleich zu den Umfragen vor den Presidentschaftswahlen 2007. Bei der Umfrage konnte jeder der Befragten drei Punkte ankreuzen die ihm besonders wichtig erschienen. Da verwundert es auch nicht, dass die Kandidatin der Grünen, Eva Joly, in den Meinungsumfragen nur noch zwischen 2 und 3 % herumdümpelt.