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Autor Thema: E.on stoppt Pläne für neue konventionelle Kraftwerke  (Gelesen 7068 mal)

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Offline RR-E-ft

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E.on stoppt Pläne für neue konventionelle Kraftwerke
« am: 24. August 2012, 11:36:22 »
E.On stoppt Pläne für neue konventionellen Kraftwerke in Deutschland

http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:energiewende-eon-stoppt-plaene-fuer-gaskraftwerke/70080648.html


Zitat
Hinzu kommt eine generell sinkende Stromnachfrage durch die Wirtschaftskrise in Europa. Die Folge: Gaskraftwerke, die früher mindestens 4000 Stunden pro Jahr liefen, kommen heute nur noch auf wenige Hundert Betriebsstunden. Auch die bevorstehende Stilllegung der restlichen deutschen Kernkraftwerke werde nichts daran ändern, dass auf Jahre ausreichend Kraftwerksleistung zur Verfügung stehe, so Eon.

Kein Wort mehr über eine angeblich bestehende Stromlücke durch die völlige Abschaltung aller Kernkraftwerke in Deutschland.
« Letzte Änderung: 24. August 2012, 11:38:20 von RR-E-ft »

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Ein Wort zur Versorgungssicherheit
« Antwort #1 am: 24. August 2012, 12:32:24 »
Kein Wort mehr über eine angeblich bestehende Stromlücke durch die völlige Abschaltung aller Kernkraftwerke in Deutschland.
So so, ist jetzt alles gut und die Wende schon vollzogen?! Dann kann der Strom wieder billiger werden. Die Sonne schickt ja keine Rechnung und wir sparen Kohle und Gas. Warten wir mal bis Oktober. ;)

Sorry, der Überschuß vom sonnigen Augustsonntag nützt für die Weihnachtsbeleuchtung nichts. Stromlücken dürfen zu keiner Zeit auftreten, sonst gehen nicht nur die Lichter aus. Es gibt keine Speicher und wenn der E.On-Stopp Schule macht, bald auch keine Ersatz- und Schattenkraftwerke mehr. - Kein Grund zum Jubeln! -

Offline RR-E-ft

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Re: E.on stoppt Pläne für neue konventionelle Kraftwerke
« Antwort #2 am: 24. August 2012, 13:00:57 »
Nach der von ftd dem E.ON- Konzern zugeschriebenen Aussage steht auch nach der bevorstehenden Abschaltung der restlichen Kernkraftwerke in Deutschland ausreichend Kraftwerksleistung zur Verfügung. Es bestünden nämlich bisher erhebliche Überkapazitäten.

Laut Handelsblatt http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/stromerzeugung-eon-baut-keine-neuen-kraftwerke/7047282.html weist E.ON Warnungen vor einer Stromlücke deshalb ausdrücklich zurück.

Man darf wohl gestrost unterstellen, dass die Verantwortlichen bei E.On wissen, dass der im August erzeugte Solarstrom ohne Speicherung nicht zur Beleuchtung in der Weihnachtszeit taugt, sofern die Weihnachtszeit nicht auf den sonnigen August vorverlegt wird.

E.On geht also davon aus, dass bisher bereits hinrichend Kaltreserve bestehe, man deshalb keine weitere Kaltreserve in Form konventioneller Kraftwerke zubauen wolle.
« Letzte Änderung: 24. August 2012, 13:11:51 von RR-E-ft »

Offline RR-E-ft

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Re: E.on stoppt Pläne für neue konventionelle Kraftwerke
« Antwort #3 am: 24. August 2012, 13:24:26 »
Im Frühjahr 2011 hieß es noch, durch die Stilllegung der Kernkraftwerke werde es zu einer Angebotsverknappung kommen, weshalb die Großhandelspreise für Strom steigen würden.
Ein solcher Anstieg der Großhandelspreise ist jedoch ausgeblieben.

Dies führen die Konzerne nunmehr auf ein Überangebot an Kraftwerksleistung zurück.
Entgegen ursprünglicher Planung nimmt man nun sogar von der Errichtung weiterer konventioneller Kraftwerke Abstand,
um das bereits vorhandene Überangebot nicht noch weiter auszuweiten.

Anders gewendet: Mit einer Verknappung der konventionellen Kraftwerksleistung sollen die Großhandelspreise zumindest stabilisiert werden, so dass sie nicht weiter absinken.
Besser wäre für die Konzerne, wenn die Großhandelspreise wieder steigen würden, was aus deren Sicht jedoch offensichtlich nicht zu erwarten steht.

Die Probleme mit dem Überangebot an konventioneller Kraftwerksleistung wären wohl noch weit größer,
wenn man nicht schon die Kraftwerksleistung deutscher Kernkraftwerke in nicht unerheblichem Umfang durch deren Stillegung vom Markt genommen hätte.
« Letzte Änderung: 24. August 2012, 13:34:58 von RR-E-ft »

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Re: E.on stoppt Pläne für neue konventionelle Kraftwerke
« Antwort #4 am: 24. August 2012, 15:00:46 »
Man darf wohl gestrost unterstellen, dass die Verantwortlichen bei E.On wissen, dass der im August erzeugte Solarstrom ohne Speicherung nicht zur Beleuchtung in der Weihnachtszeit taugt, sofern die Weihnachtszeit nicht auf den sonnigen August vorverlegt wird.
Das glaube ich auch, dass das die  Verantwortlichen bei E.On wissen. Bei den sonstigen Verantwortlichen habe ich bei der gegebenen Entwicklung meine Zweifel. Die Überkapazitäten sind längst nicht mehr konventionell.

Der Ausbau der Windkraft in Schleswig-Holstein soll vorläufig gestoppt werden fordert eben die Deutsche Energieagentur.

 "Wir dürfen künftig keine Windkraftanlagen in Regionen bauen, die nicht einspeisen können, weil die Netze fehlen", sagte Dena-Chef Stephan Kohler gestern und nannte unter anderem Schleswig-Holstein.

Angesichts der sich verschärfenden Debatte über hohe Strompreise verstehe niemand mehr,  wenn wir Windräder in Regionen bauen, in denen die Anlagen abgeregelt werden müssen, aber trotzdem für jede nicht eingespeiste Kilowattstunde bezahlt werden muß.

Das Problem kam ja völlig überraschend wie die Jungfrau zum Kind. Wer fördert denn den Unfug so extrem und rücksichtslos ohne Hirn und ohne Koordination.  Jetzt streiten sich schon offshore mit onshore wer denn die geplanten Windräder überhaupt bauen darf. Vermutlich wieder die teuerste und unsicherste Lösung und die abgeregelten und sonstigen virtuellen "Über"-Kapazitäten zahlen die Verbraucher wieder zusätzlich. 

Aber das mit der vorverlegten Weihnachtszeit, möglichst flexibel in den Sommer, nach Wetterlage von Wind- und Sonnenschein, wäre eine kleine Möglichkeit zur Entschärfung des Problems. ;)

Offline superhaase

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Re: E.on stoppt Pläne für neue konventionelle Kraftwerke
« Antwort #5 am: 24. August 2012, 15:26:37 »
Nun stellt sich wohl als wahr heraus, was ich unter Zitierung der norwegischen STATKRAFT schon vor einigen Monaten hier in einem anderen Thread thematisiert hatte:

Wir brauchen keinen erheblichen Zubau konventioneller Kraftwerksleistung für ein Gelingen der Energiewende.
Der vorhandene Kraftwerkspark genügt weitgehend, um die schwankenden erneuerbaren Energien zu ergänzen. Zum Teil ist dabei sicherlich eine Umrüstung für einen flexibleren Betrieb erforderlich.

Vor kurzem habe ich eine Forderung der Kohlestromkonzerne gelesen, die von den Netzbetreibern eine Kostenübernahme der Fixkosten von auf Geheiß der Netzbetreiber als Reservekraftwerke bereitgehaltenen fossilen Kraftwerke fordern. Dabei würden dann alle Einnahmen durch den Stromverkauf, wenn diese Kraftwerke gelegentlich zum Einsatz kommen, wieder gegengerechnet.
Dazu würde also offenbar der bestehende Kraftwerekspark ausreichen und es müssten keine teueren neuen Kraftwerke gebaut werden, die sich dann erst einmal wieder amortisieren müssen.

Dieses Modell würde - mit im Zuge von Auktionen bzw. Ausschreibungen vereinbarten zeitbegrenzten Reservekraftwerksverträgen - m.E. eine der besten und günstigsten Möglichkeiten gerantieren, das Problem der Reservebereitstellung für die Übergangszeit der Energiewende zu lösen, bis später einmal andere Möglichkeiten wie Speicherung, Demand-Side-Management etc. diesen Zweck erfüllen und fossile Reservekraftwerke nach und nach überflüssig machen.

STATKRAFT sagt zwar, dass eine Subvention für Reservebereitstellung nicht notwendig ist, aber ich bin mir da nicht so sicher, ob das nicht nur für eine konsequente und frühzeitige Anbindung norwegischer Speicherkapazitäten gilt, für die sich ja die norwegische STATKRAFT im eigenen Interesse einsetzt. Leider scheint das aber bisher politisch bei uns nicht gewollt zu sein - aus welchem Grund auch immer.

ciao,
sh
« Letzte Änderung: 24. August 2012, 15:29:26 von superhaase »
8) solar power rules

Offline Netznutzer

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Re: E.on stoppt Pläne für neue konventionelle Kraftwerke
« Antwort #6 am: 25. August 2012, 15:08:41 »
Zitat
Vor kurzem habe ich eine Forderung der Kohlestromkonzerne gelesen, die von den Netzbetreibern eine Kostenübernahme der Fixkosten von auf Geheiß der Netzbetreiber als Reservekraftwerke bereitgehaltenen fossilen Kraftwerke fordern.

Klar, dass man schon wieder auf Subventionen setzt, und die als Subventionsprofiteur gutheißt. Das gesamte System ist nicht überlegt, und die Politik rennt von einer Subvention zur nächsten. Subvention für EE-Strom, Subvention für kKWK-Strom, Subvention für Ersatzstrom, Subvention für Industrien die sich abschalten lassen, Subvention für Industrien, die sich zuschalten lassen, Subvention für Netzbetreiber die Offshore Parks anschliessen,Subvention für energieintensive Betriebe, Subvention für untaugliche PV-Wechselrichter, Subvention bei der KA, Subvention für atypische Stromabnehmer, Subvention für Speicherheizungen, Subvention für Schienenverkehr, Subvention für E-Mobilität, Subvention für Speicherstrom.

Abgesehen von den Verbrauchern unter 100.000 kWh/a besteht die gesamte Strompolitik/Wirtschaft nur noch aus Subventionen, die, wie es der grüne sogen. Energieexperte ausgedrückt hat, nur noch von 140 Mrd. kWh getragen werden, bei einem Jahresverbrauch von ca. 550 Mrd. kWh's.

Gruß

NN

Es wird der Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen.

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Re: E.on stoppt Pläne für neue konventionelle Kraftwerke
« Antwort #7 am: 25. August 2012, 19:10:37 »
Ja @NN Zustimmung". So ist das, man redet immer wieder von Markt und Wettbewerb und feiert doch eine Subventionsorgie nach der anderen. Planwirtschaft statt Marktwirtschaft wird betrieben.

Langsam aber sicher wird immer mehr Menschen klar, was für Märchen da erzählt werden. Leider wird man wohl erst wieder aus Schaden klug. Das Sprichwort stimmt. Es fehlen noch ein paar Milliarden dazu. Leider!

Den Unterschied bezahlen die einfachen Verbraucher.
« Letzte Änderung: 30. August 2012, 18:23:28 von PLUS »

Offline superhaase

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Re: E.on stoppt Pläne für neue konventionelle Kraftwerke
« Antwort #8 am: 25. August 2012, 19:35:41 »
Zitat
Vor kurzem habe ich eine Forderung der Kohlestromkonzerne gelesen, die von den Netzbetreibern eine Kostenübernahme der Fixkosten von auf Geheiß der Netzbetreiber als Reservekraftwerke bereitgehaltenen fossilen Kraftwerke fordern. Dabei würden dann alle Einnahmen durch den Stromverkauf, wenn diese Kraftwerke gelegentlich zum Einsatz kommen, wieder gegengerechnet.

Klar, dass man schon wieder auf Subventionen setzt, und die als Subventionsprofiteur gutheißt. Das gesamte System ist nicht überlegt, und die Politik rennt von einer Subvention zur nächsten.
Wo wäre da eine Subvention?
Es würde eine Dienstleistung ausgeschrieben, soweit sie von den Netzbetreibern für erforderlich gehalten wird, und der günstigste Anbieter bekäme den Zuschlag. Ähnliches wurde schon immer für Regelleistung gemacht. Warum also nicht auch wie vorgeschlagen für die "Kaltreserve", die im Zuge der Energiewende für nötig erachtet wird?

Subvention sieht anders aus.
« Letzte Änderung: 27. August 2012, 15:01:50 von superhaase »
8) solar power rules

 

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