Energiepolitik > Fossile Energie / Atomkraft
Keine Strom- und Netzengpässe im Rekordwinter: Atomkraft an die Wand geblasen
PLUS:
@egn, jetzt lenken Sie aber vom Thema ab. @Sukram hat recht, es ist nichts mehr \"eingermaßen planbar & kalkulierbar\" bei dieser Energie- und Förderpolitik. Ja, es geht um die konkrete Situation jetzt, man nehme diesen Winter als Vorwarnung. Ja, hier zeigt sich eine gravierende Fehlplanung. Von vorneherein gewusst hat man, dass Wind- und Sonnenstrom wetterabhängig erzeugt wird und dass davon in unseren Breiten in aller Regel nicht genug produziert werden kann. Die Sonne scheint hier unregelmässig, im Schnitt nur rund zu einem Drittel der Zeit. Im Winter wo Strom am meisten gebraucht wird scheint die Sonne am wenigsten. Dass es Ersatz- und Ergänzungskraftwerke braucht dürfte klar sein. Aber man hat insbesondere die PV davon völlig losgelöst und rücksichtslos gefördert. Anreiz war der garantierte Profit für zwanzig Jahre. Weit mehr als 100 Mrd.€ wurden so in D schon in Renditesolardächer und Renditesolarparks investiert. Man darf liefern ob der Strom gebraucht wird oder nicht. Wenn Strom gebraucht wird muss man aber nicht. Speicher und Netze, darum müssen sich die EE-Einspeiser nicht kümmern, der Ertrag ist so oder so gesichert.
Welcher Investor nimmt unter diesen wettbewerbswidrigen Bedingungen sein Geld in die Hand und investiert? Z.B. in Ersatz- und Ergänzungskraftwerke? Wind- und Sonnenstrom müssen endlich dem Wettbewerb unterworfen werden mit aller Konsequenz.
Die gesamte Zeche sollen ja die nicht privilegierten Verbraucher bezahlen. Dabei schrumpfen diese Zahler und die Schulden wachsen weiter ungebremst.
Man hat festgestellt, dass das viel Geld kostet und man wird sich damit beschäftigen.
PS: und @superhaase erfindet dann schnell noch die nächste Subvention - eine schöne \"Leistungsbereitstellungvergütung\", damit das mit PV & Co. so weiter gehen kann. Er ist da nicht der Erste. Die Leistungsbereitstellungsvergütung oder wie man das auch nennen will, wer zahlt die? Dreimal darf man raten. Man kann das Ergebnis im EUROFORUM gleich mit beraten.
Es kommt dann wie bei den unvollständigen Sonnenstrommärchen \"merit order\". Der Sonnenstrom senkt angeblich ständig die Preise, wie man in vielen Berichten lesen kann. Dem ungeachtet erhöhen die Versorger die schon höchsten Verbraucherpreise regelmässig weiter.
Energiesparer51:
--- Zitat ---Original von superhaase
Gerade durch die zunehmenden EE-Anteile am Strommix werden bald immer öfter flexible Gaskraftwerke gebraucht werden, die hohe Vollaststundenzahlen erreichen werden.
...
ciao,
sh
--- Ende Zitat ---
wie sollen denn bei hoher Flexibilität gleichzeitig hohe Volllastzeiten zustande kommen? Durch extem niedrige Volllastzeiten der Regenerativen?
egn:
--- Zitat ---Original von superhaase
Selbstverständlich sollten nur noch GuD-Kraftwerke mit einer erheblichen KWK-Quote genehmigt werden.
--- Ende Zitat ---
Wie soll das funktionieren?
Der Strombedarf korreliert nicht unbedingt immer exakt mit dem Wärmebedarf, gerade auch wenn Industrie angeschlossen ist. So ein Kraftwerk müssten dann wärmegeführt betrieben werden, d.h. es müsste produzieren egal wie hoch die Stromeinnahmen gerade wären. Es müsste auch produzieren wenn die intermittierenden regenerativen Energiequellen gerade produzieren. Das ist meiner Meinung nach kontraproduktiv. Und so riesige Wärmespeicher rentieren sich garantiert nicht dass man viele Stunden die Wärme zwischen puffert.
KWK im großen Maßstab ist nur sinnvoll mit Grundlastkraftwerken, die nahezu durchgehend Wärme bereit stellen. Zudem braucht man auch einen Backup wenn das Kraftwerk mal ausfällt.
Ein flexibler stromgeführter Betrieb geht nur mit Wärmespeicher, und das ist nur bei kleineren BHKWs sinnvoll machbar.
--- Zitat ---wie sollen denn bei hoher Flexibilität gleichzeitig hohe Volllastzeiten zustande kommen? Durch extem niedrige Volllastzeiten der Regenerativen?
--- Ende Zitat ---
Wir haben doch derzeit nur einen Anteil von 20 % bei den regenerativen Energien an der Erzeugung. D.h. das sind dann etwas mehr als 2000 Volllaststunden. Da bleiben doch im Schnitt immer noch mehr als 6000 Volllaststunden für die anderen Kraftwerke übrig. Und bei 40 % Anteil in 2020 sind es immer noch 4500 Volllaststunden. GUD-Kraftwerke können derzeit mit einer solchen Volllaststundenzahl rentable betrieben werden, AKWs und Braunkohle Kraftwerke in Grundlast dagegen nicht.
superhaase:
--- Zitat ---Original von Energiesparer51
wie sollen denn bei hoher Flexibilität gleichzeitig hohe Volllastzeiten zustande kommen? Durch extem niedrige Volllastzeiten der Regenerativen?
--- Ende Zitat ---
Natürlich, genau das ist der Punkt.
PV hat bei uns etwa 1000 Vollaststunden im Jahr, und Windkraft (onshore) etwa 2000.
Wind und Sonne laufen sowohl jahreszeitlich als auch wetterabhängig zu einem großen Teil antizyklisch, so dass sie sich gegenseitig ergänzen und die Unstetigkeit zu einem Teil geglättet wird.
Aber es ist völlig klar, dass für den Ausgleich der Schwankungen eine erhebliche Volllaststundenzahl zusammenkommen wird, sofern nicht große Speicherkapazitäten zur Verfügung stehen.
Eine Alternative zum Gaskraftwerksneubau wäre allerdings ein Ausbau der Seicerhkapazitäten, oder eine Anbindung der bereits bestehenden skandinavischen Speicherkapazitäten mit einem entsprechenden Netzausbau.
Wenn nun die potentiellen Gaskraftwerks-Investoren eine unsichere bzw. unrentable Zukunft erwarten, liegt es vielleicht an der Befürchtung, dass man mit dem Speicherausbau bzw. der ausländischen Speicheranbindung zu schnell vorankommen könnte?
@egn: Sicher ist keine sehr hohe KWK-Quote wie bei einem wärmegeführten KWK-Kraftwerk möglich. Aber GuD-Kraftwerke an Fern- und Nahwärmenetzen für Industrie und Haushalte gibt es ja heute schon. Auch wenn im Sommer dann nur ein kleiner Teil der Abwärme genutzt werden kann, so kann doch im Winter praktisch die gesamte Abwärme genutzt werden. Bisher wird ja im Winter oft mit reinen Heizwerken ohne Stromerzeugung in Fernwärmenetzen zugeheizt.
Neue Gaskraftwerke auf der grünen Wiese sollten jedenfalls vermieden werden, soweit möglich.
ciao,
sh
Energiesparer51:
--- Zitat ---Original von superhaase
Aber es ist völlig klar, dass für den Ausgleich der Schwankungen eine erhebliche Volllaststundenzahl zusammenkommen wird, sofern nicht große Speicherkapazitäten zur Verfügung stehen.
...
ciao,
sh
--- Ende Zitat ---
Sehen wir mal von den Speichern ab, ist das Ihr Gefühl, oder haben Sie eine Quelle, die das modellhaft berechnet hat?
Bei diesem Ansatz kann man den Nutzen der PV und Windkraft am Ende in einer ersparten Gasmenge für diese flexiblen Kraftwerke zusammenfassen und bei hoher Auslastung ist die Ersparnis relativ klein. Es wäre also eher besser, wenn diese Kraftwerke nur eine geringe Volllastzeit erreichen würden.
Vielleicht meinte Herr Huepenbeker das indem der PV und Wind als nutzlos einstufte, weil sie nur zusammen mit herkömmlichen Kraftwerken funktionieren.
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