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Autor Thema: Was Strom wirklich kostet  (Gelesen 37051 mal)

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Ohne die Steinkohle hätte es keine Industrialisierung in Deutschland gegeben. Für die Produktion waren Dampfmaschinen und für den  Gütertransport Lokomotiven die Voraussetzung. Es gibt dazu genügend Informationsmöglichkeiten, wer sich interessiert wird sie finden. Auch die Bedeutung des Begriffs Zusatznutzen in diversen Bereichen lässt sich finden.
 
... Die Ungleichverteilung der EEG-Lasten ist kein Versehen, sondern m.E. eine von Anfang an gewollte Quersubventioierung der deutschen Industrie, die es über Steuermittel nicht hätte geben können.
Dies stellt wohl einen bewussten Missbrauch der Energiewende zur Stützung der deutschen Großindustrie dar  ....
Ein "Versehen" war das EEG und diese Umlage ganz sicher nicht! Allerdings belastet die staatlich sanktionierte EEG-Wende die nicht privilegierten Stromverbraucher und nicht den Staatshaushalt, da ist wohl das Motiv zu suchen. So kreativ verhält sich die Politik immer mehr und der Bürger wird neben den Steuern und Abgaben für gesamtgesellschaftliche Aufgaben zusätzlich ungerecht und unsozial zur Kasse gebeten.  Mit den Bedingungen des Grundgesetzes ist das nicht mehr vereinbar.
 
1994 entschied das Bundesverfassungsgericht, dass der Kohlepfennig verfassungswidrig ist, da er die Stromkunden ohne Finanzierungsverantwortung für die Steinkohle allgemein belaste. Trickreich hat man das bei der Gestaltung der EEG-Umlage berücksichtigt und den Weg über den Staatssäckel umgangen, damit sie nicht diesem Schicksal erliegt. Im Ergebnis ist der Tatbestand nicht anders, es zahlen auch hier  nicht verantwortliche und unbeteiligte Stromkunden. Staatliche Behörden und ihre Juristen argumentieren in solchen Fällen in aller Regel mit dem Begriff der Umgehung.
« Letzte Änderung: 09. Februar 2015, 17:07:44 von PLUS »

Offline superhaase

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Ohne die Steinkohle hätte es keine Industrialisierung in Deutschland gegeben. Für die Produktion waren Dampfmaschinen und für den  Gütertransport Lokomotiven die Voraussetzung. Es gibt dazu genügend Informationsmöglichkeiten, wer sich interessiert wird sie finden. Auch die Bedeutung des Begriffs Zusatznutzen in diversen Bereichen lässt sich finden.
Das ist kein Zusatznutzen, das ist der eigentliche Nutzen.
Oder denken Sie, man hätte die Kohlezechen in den Boden getrieben, weil man einfach gerne buddelt?
Mit Ihrem Zusatznutzen-Argument kommen Sie bei Steinkohle und Braunkohle nicht weiter.
8) solar power rules

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Das ist kein Zusatznutzen, das ist der eigentliche Nutzen.
Oder denken Sie, man hätte die Kohlezechen in den Boden getrieben, weil man einfach gerne buddelt? Mit Ihrem Zusatznutzen-Argument kommen Sie bei Steinkohle und Braunkohle nicht weiter.
Ach @superhaase, bei einer Diskussion mit Ihnen sehe ich weder einen Grund-, noch einen Zusatznutzen, da ist Hopfen und Malz verloren. 

Das mit dem Zusatznutzen der Steinkohle sehen andere ganz anders, Menschen aus Deutschland und speziell aus den deutschen Kohlegebieten z.B. die Bedeutung der Steinkohle für das Ruhrgebiet:

"Ohne den Abbau und die Verwendung der Steinkohle hätten im Ruhrgebiet die großen Industriewerke, das weit verzweigte Eisenbahnnetz, die Eisenhütten und die vielen Industriezweige gar nicht entstehen können. Gerade durch die Steinkohle haben im Ruhrrevier viele Millionen Menschen Arbeit gefunden.

Aber auch die Wälder und Baumbestände in Deutschland hätten ein schnelles Ende gefunden, wenn die Menschen weiterhin Holz und Holzkohle als Energieträger genutzt hätten." ..........

Offline superhaase

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Re: Was Strom wirklich kostet
« Antwort #63 am: 09. Februar 2015, 17:54:42 »
Sie verwechseln hier Ursache und Wirkung.
Bekannte Kohlelagerstätten und Kohleabbau (in geringerem Maße) gab es schon vor der industriellen Revolution.
Der gesteigerte Kohleabbau war eine Folge der industriellen Revolution, die einen stark steigenden Energiebedarf verursachte.
Die Erfindung der Dampfmaschine hat die industrielle Revolution ausgelöst, und nicht die Kenntnis über Steinkohle. Dieser von Ihnen der Steinkohle zugeschriebene "Zusatznutzen" der industriellen Revolution gehört also der Dampfmaschine.

Aber wir schweifen vom Thema ab.
Die Geschichte des Steinkohlebergbaus hat nichts mit den wahren Kosten und einem eventuellen "Zusatznutzen" der heutigen Steinkohleverstromung zu tun.
« Letzte Änderung: 10. Februar 2015, 10:41:47 von superhaase »
8) solar power rules

Offline Wolfgang_AW

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Das mit dem Zusatznutzen der Steinkohle sehen andere ganz anders, Menschen aus Deutschland und speziell aus den deutschen Kohlegebieten z.B. die Bedeutung der Steinkohle für das Ruhrgebiet:

"Ohne den Abbau und die Verwendung der Steinkohle hätten im Ruhrgebiet die großen Industriewerke, das weit verzweigte Eisenbahnnetz, die Eisenhütten und die vielen Industriezweige gar nicht entstehen können. Gerade durch die Steinkohle haben im Ruhrrevier viele Millionen Menschen Arbeit gefunden.

Aber auch die Wälder und Baumbestände in Deutschland hätten ein schnelles Ende gefunden, wenn die Menschen weiterhin Holz und Holzkohle als Energieträger genutzt hätten." ..........

Sicher war die fortschreitende Industrialisierung ohne die Steinkohle nicht denkbar. Nebem dem "Zusatznutzen" sollte man vorurteilsfrei aber auch die Nachteile sehen, die immer häufiger auch bei uns zu Tage treten.

Zunehmende Bergschäden wie z.B. Erdbeben, Tagesbrüche oder auch die tickende Zeitbombe hochgiftiger Sondermüll, der "kostengünstig" in stillgelegte Zechen eingelagert wurde und nun auch in Gefahr steht, in den Wasserkreislauf zu geraten. Man spricht auch von sogenannten Ewigkeitskosten.

Inwieweit in den Anfängen des Abaues von Zusatznutzen zu reden ist, ist eher fraglich. Der Zusatznutzen, nämlich das Geld, lag wohl eher in wenigen Händen. Bis heute gibt es z.B. in indischen Kohlegruben Kinderarbeit und auch bei uns war es eher eine Plackerei mit vielen gesundheitlichen Schäden. In dem von Ihnen angeführten Ruhrgebiet gabe es viele Jahre mehr Schatten als Sonne.

Zitat
In den 1960er Jahren setzt man sich langsam mit der neuen Situation auseinander, so dass ein Strukturwandel möglich wird. Während der Zeit der Montanindustrie sind Bildung, Kultur, Landschaftspflege und Angebote zur Naherholung im Ruhrgebiet vernachlässigt worden. Es gibt keine Universität und die meisten Menschen haben weder einen hohen Bildungsabschluss noch eine gute Ausbildung, da dies bisher nicht nötig war. Die Natur ist zersiedelt und zerstört.

Von dem "Zusatznutzen" der Luftverschmutzung  und der Staublunge ganz zu schweigen.

Viele dieser Risiken wurden sozialisiert (zum Teil immer noch), die Gewinne privatisiert.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

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...Von dem "Zusatznutzen" der Luftverschmutzung  und der Staublunge ganz zu schweigen.
@Wolfgang_AW, ja klar, die Staublunge! Was soll das denn. Heute ist es zum Glück eine grüne Lunge. Verstehen Sie es nicht oder wollen Sie es partout aus purer Opposition nicht verstehen?

Sie blicken aus einer modernen Brille mit eingefärbten Gläsern. Was Sie beschreiben sieht man heute so, aber was für Alternativen gab es denn zu dieser Zeit? Man kann es sich einfach machen und aus der eigenen Sichtweise immer die Nachteile herausstellen. Besserwissen und keine bessere Alternativen aufzeigen ist einfach.  Die Menschen waren froh mit der Kohle Arbeit gefunden zu haben um ihre Familien ernähren zu können. Trotz der von Ihnen beschriebenen schlimmen Zustände kamen die Menschen zur Kohle.

Die Auseinandersetzung die wir heute mit Migration und Integration führen ist keine Erfindung aus heutiger Zeit.   Menschen, die kamen und dauerhaft blieben, die gibt es in Deutschland schon lange. Das Ruhrgebiet ist ein Beispiel:  http://de.wikipedia.org/wiki/Ruhrpolen

Heute kommen wieder viele Menschen aus dem Ausland um Arbeit zu finden. Was wird wohl der Kritiker im nächsten Jahrhundert daran schlecht finden und was steht dann im Fokus? Wenn es ums Klima geht, da gibt es Wissenschafler die sehen heute die Landwirtschaft als vorrangige Quelle von schädlichen Treibhausgasen. Methan  und Lachgas seien als Treibhausgase viel potenter als Kohlendioxid. Was geschieht hier? Der Feinstaub aus den "gemütlichen" ungefilderten Einzelöfen, wo Holz, Kohle und sonstwas verbrannt wird ist gut für die Lunge und das ist der moderne Fortschritt?


Es ging lediglich um den Begriff "Zusatznutzen" und der Einseitigkeit wie man die Menschen für dumm verkauft, wenn man auf der einen Seite die Nachteile und auf der anderen Seite die Vorteile herausstellt. Das ergibt niemals einen gültigen Vergleich.

@Wolfgang_AW, es bringt mich nicht um, wenn Sie das nicht verstehen wollen oder können. Vielleicht fragen Sie sich doch ein wenig warum das so ist. Vielleicht ist es doch die Ideologie, die eine sachliche und faire Auseinandersetzung mit einem Thema verhindert.
« Letzte Änderung: 10. Februar 2015, 10:34:05 von PLUS »

Offline superhaase

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Re: Was Strom wirklich kostet
« Antwort #66 am: 10. Februar 2015, 10:36:16 »
Wie gesagt, wir schweifen vom Thema ab.
Die Geschichte des Steinkohlebergbaus hat nichts mit den wahren Kosten und einem eventuellen "Zusatznutzen" der heutigen Steinkohleverstromung zu tun.
Schon gar nicht können die früher einmal (und inzwischen nicht mehr) im Ruhrgebiet existenten Arbeitsplätze im Kohlebergbau als Zusatznutzen für die heutige deutsche Kohleverstromung gelten.
Das ist abstrus.

Selbst wenn man Arbeitsplätze bei der Stromerzeugung als Zusatznutzen einstufen möchte, dann haben auch die erneuerbaren Energien da einiges an Zusatznutzen zu bieten.
Das ist kein Punkt zugunsten der Kohleverstromung.

Sie werden keinen echten Zusatznutzen der Kohleverstromung finden. Auch bei den erneuerbaren Energien fiele mir jetzt kein echter Zusatznutzen ein.
Beide Stromerzeugungsarten haben eigentlich nur Nachteile, abgesehen von ihrem eigentlichen Nutzen - der Stromerzeugung.

Es ging lediglich um den Begriff "Zusatznutzen" und der Einseitigkeit wie man die Menschen für dumm verkauft, wenn man auf der einen Seite die Nachteile und auf der anderen Seite die Vorteile herausstellt. Das ergibt niemals einen gültigen Vergleich.
Die zur Diskussion stehende Studie haben Sie nach eigener Aussage doch noch nicht einmal gelesen.
Wieso behaupten Sie dann, dass diese Studie für konv. Stromerzeugung nur Nachteile und für die erneuerbare Stromerzegung nur die Vorteile herausstellen würde?

Das ist also in Ihren Augen eine "sachliche und faire Auseinandersetzung mit einem Thema".
Es ist schon erstaunlich, dass Sie anderen immer eine "Ideologie" unterstellen, während Sie selbst völlig losgelöst von Fakten debattieren.
Es scheint doch ganz offensichtlich so, dass Sie hier rein ideologisch geleitet agieren.
« Letzte Änderung: 10. Februar 2015, 10:53:44 von superhaase »
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Offline Wolfgang_AW

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Es ging lediglich um den Begriff "Zusatznutzen" und der Einseitigkeit wie man die Menschen für dumm verkauft, wenn man auf der einen Seite die Nachteile und auf der anderen Seite die Vorteile herausstellt. Das ergibt niemals einen gültigen Vergleich.

@Wolfgang_AW, es bringt mich nicht um, wenn Sie das nicht verstehen wollen oder können. Vielleicht fragen Sie sich doch ein wenig warum das so ist. Vielleicht ist es doch die Ideologie, die eine sachliche und faire Auseinandersetzung mit einem Thema verhindert.

Eben! Es ging um den von Ihnen eingebrachten Begriff "Zusatznutzen". Ich setzte dann auf der anderen Seite Nachteile dagegen. Daraufhin werfen Sie mir Ideologie in der Auseinandersetzung vor.

Werden nun "Zusatznutzen" der EE angeführt, erntet man von Ihnen nur Hohn und Spott. So sehen also bei Ihnen sachliche und faire Auseinandersetzungen aus.
Führt man sachliche Argumente ein, ist man ein Ideologe - versucht man einen fairen Ausgleich zu schaffen, wird von Ihnen nicht darauf eingegangen.


Das ist also in Ihren Augen eine "sachliche und faire Auseinandersetzung mit einem Thema".
Es ist schon erstaunlich, dass Sie anderen immer eine "Ideologie" unterstellen, während Sie selbst völlig losgelöst von Fakten debattieren.
Es scheint doch ganz offensichtlich so, dass Sie hier rein ideologisch geleitet agieren.

Da kann ich mich nur anschließen

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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(Alfred Polgar)

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Das ist also in Ihren Augen eine "sachliche und faire Auseinandersetzung mit einem Thema".
Es ist schon erstaunlich, dass Sie anderen immer eine "Ideologie" unterstellen, während Sie selbst völlig losgelöst von Fakten debattieren.
Es scheint doch ganz offensichtlich so, dass Sie hier rein ideologisch geleitet agieren.
Da kann ich mich nur anschließen
@Wolfgang_AW, so so, da können Sie sich anschließen, "völlig losgelöst von Fakten". Fakten müssen bei Ihnen zur eigenen Meinung zur eigenen Ideologie passen sonst sind es keine. Das ist Ideologie, was denn sonst! Typisch für politische Ideologien ist die Vertretung bestimmter Interessen, die starke Absicht und das agieren zu ihrer Umsetzung. Eine Ideologe möchte nicht aufklären, sondern in seinem Sinne rücksichtslos beeinflussen. Genau das zeigen Ihre selektierten und kommentierten Links überdeutlich.

Wer eine Meinung hat, ignoriert die Fakten: Eine Studie ist als Fälschung entlarvt, eine Behauptung als Legende und Verschwörungstheorie enttarnt? Egal,...

Ausgang waren die "Zusatzkosten", sie sind in der verlinkten Studie behandelt, aber eben sehr einseitig und für einen gültigen Vergleich ungeeignet. Das ist Fakt!

Offline superhaase

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Ausgang waren die "Zusatzkosten", sie sind in der verlinkten Studie behandelt, aber eben sehr einseitig und für einen gültigen Vergleich ungeeignet. Das ist Fakt!
Ja?
Wo haben Sie das gezeigt?

Haben Sie die Studie denn inzwischen überhaupt ganz gelesen?
« Letzte Änderung: 10. Februar 2015, 15:37:01 von superhaase »
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