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Autor Thema: TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen  (Gelesen 73904 mal)

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Offline superhaase

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TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #15 am: 08. Dezember 2011, 16:01:46 »
Es ist hier bei der Pleite von Teldafax sicher nicht angebracht, auf Verbraucherschützer und Politiker zu schimpfen.
Diese haben vor Strom- oder Gasliefervertrögen mit Vorauskasse und Kaution immer gewarnt.

Vielleicht ist einfach die eigene Unvorsichtigkeit Schuld an der Misere?
Die Aussicht auf billige Energie hat vielleicht die Gefahr, dass Vorauszahlungen auch vergeblich sein könnten, verdrängen lassen?
Auch der Name Teldafax war ja schon aus dem Telekomunikationsbereich her bekannt - und sicher nicht im positiven Sinn.

Hier noch ein interessante Artikel für Teldafax-Geschädigte:
Dreist, dreister, Teldafax
Kunden sollen nochmal blechen


ciao,
sh
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Offline energienetz

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Offline CHristian

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TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #18 am: 10. Dezember 2011, 09:46:13 »
@superhaase: Die Konstruktivität deines Beitrags vermisse ich. Offenbar gefällt es dir nicht, wenn andere ihre freie politische Meinung äußern und konkret etwas unternehmen ...?

Es ist immer leichter, ohne reelle Fall- bzw. Sachkenntnis* Urteile zu fällen statt valide Fragen zu beantworten, schon klar. Hier einstweilen der Link zum Fortgang im Fall, wobei noch entscheidene Fragen offen sind: http://www.nwzonline.de/Aktuelles/Wirtschaft/Ausweserems/NWZ/Artikel/2756774/Auch-nach-Pleite-%C4rger-um-Billiganbieter.html. Ich werde mich aber konkret darum kümmern, sie einer Antwort zuzuführen, die dann anderen ebenso konkret weiter helfen kann. Denn das ist hier notwendig - und da blieben mir Politik wie Verbraucherschutz bisher reell weiterführende Antworten schuldig, so dass offenbar jeder selbst die Sache in die Hand nehmen und klären muss. Die Frage, wozu dann die stets populistisch Wechsel und Sparen anratende Politik bzw. der von ihr flankierte Verbraucherschutz von uns alimentiert werden, muss erlaubt sein! Sie nicht zulassen zu wollen, soll Demokratie untergraben statt Antworten zu liefern, oder was ist der Sinn?

*Vorauskasse und Kaution ist nur ein Aspekt, nun geht es um Ignorieren von rechtmäßigen Kündigungen, vertragliche Knebelung, Verschieben der Verträge zwischen verschiedenen Töchtern etc. - viele detaillierte Fragen bzw. \"Einzelfälle\", bei denen die, die Bürger vertreten bzw. schützen sollten, nirgends klare Antworten oder auch nur Interesse daran haben. Einfacher: jeder ist selbst verantwortlich und Schuld, wenn er diese doch so einfache, nur von der Politik nicht gut zu regelnde Thematik nicht versteht und handzuhaben weiß. Meine Meinung: die ganze Liberalisierung ist eine Mogelpackung, bei der am Ende wie stets die Bürger die Dummen sind o. sein werden. Also: aufwachen und aufklären statt auf Züge aufspringen, die interessierte Gruppen in Gang setzen!

Offline superhaase

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TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #19 am: 10. Dezember 2011, 11:10:03 »
Zitat
Original von CHristian
@superhaase: Die Konstruktivität deines Beitrags vermisse ich. Offenbar gefällt es dir nicht, wenn andere ihre freie politische Meinung äußern und konkret etwas unternehmen ...?
Ihre politische Meinung und deren Äußerung interessiert mich wenig.
Beides will Ihnen auch niemand nehmen.

Es musste nur mal klargestellt werden, dass Verbraucherschützer und Politiker schon immer vor Vorauszahlungstarifen bei Strom und Gas eben wegen der Insolvenzproblematik gewarnt hatten.

Wer es trotzdem riskiert hat, wusste also was er tat.
Jetzt Politiker oder Verbraucherschützer zu beschimpfen, weil sie zu mehr Wettbewerb und Wechselbereitschaft aufrufen, ist gelinde gesagt töricht.
Schließlich wurde nicht dazu aufgerufen, Hirn von Gier fressen zu lassen. ;)

ciao,
sh
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Offline CHristian

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TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #20 am: 10. Dezember 2011, 11:29:20 »
Gut, dann darf aber jeder selbst ohne Bevormundung entscheiden, was für ihn angebracht ist. Hier geht es um eine klare, konkrete Problematik, nicht Gemeinplätze oder Beschimpfung, wie Sie pauschal in Abwehrverhalten (vermutlich sind Sie selbst diesbezüglich \"intersssiert\") unterstellen.
Politik ist mehr als Talkshow, wo populistisch wohlfeile Ratschläge und Forderungen artikuliert werden: HANDELN ZÄHLT! Vorauskasse ist unstrittig ein Vertrauensbonus, den sich jeder überlegen solte: wobei man immer Verständnis für weniger intelligente, zur kritischen Wahrnehmung fähige Mitbürger haben sollte, die durch trickreiche Argumentationen und Konstrukte abgezockt werden: Gegenüber ihnen haben ihre schlaueren, daher eben gewählten Vertreter gerade eine Verantwortung, betrügerische Konstrukte z.B. zu verbieten statt zuzulassen und hernach davor zu warnen. Da bisher Versorger sicher waren und überall dieser Eindruck sicherer Versorgung publiziert wurde, verstehe ich Menschen, die sich verführen ließen. Es geht aber um weit mehr und es ist arm, erst die Menschen zum Sparen aufzufordern und nachher ihnen mit Sprüchen wie \"Gier frisst Hirn\" zu kommen, die schon deshalb nur dumm sind, da Sie diesen unterstellten Hirnfraß nirgends werden je nachweisen können. Solch Gerede ist nur Ablenkungsmanöver statt politische Verantwortung, was bestätigt: die Politik liberalisiert (von Machtfaktor her) hochproblematische Märkte gedankenlos, die Bürger sollen die Folgen allein verantworten, mit Verbraucherschutz (teure Energie-Hotline, die 1,5 Euro je Minute kostet, außer banalem Smalltalk aber nichts Rechtsverbindliches\" bieten kann und will) als Feigenblatt...

Konsequenz: Bloß nie (aus \"Gier\") wechseln, um sich so vor Folgen zu schützen. Wäre die Politik ernsthaft an fairer Liberalisierung zum Nutzen der Bürger (statt der Staatskasse) interessiert, würde sie Probleme erstens qua Führungsanspruch antizipieren oder zumindest zweitens bei ihrem Auftreten ernst nehmen statt wie im Teldafax-Fall zu ignorieren: vorher die Leute aufs Wechseln als Teuro-Bremse heiß machen, so politisch eigene nützliche Aktivität und Kompetenz vortäuschend, nachher aber nur selbst abtauchen? Nein, das ist mieser, aber typischer Politik-Stil. Oder hat sich irgendwo ein Politiker den besagten Problemen und Folgen seiner Promotion fürs Anbieterwechseln gestellt, sich gezeigt o. auch nur schon darauf hingewiesen, dass man durch Falschangaben von Anbietern gegenüber Netzbetreibern vertraglich geknebelt werden und so eben jede Menge Stress erleben kann: weil neue oder kleine Anbieter eben durch keinerlei Aufsicht so kontrolliert werden, dass Verbraucher vor betrügerischen Absichten geschützt und im konkreten Sich-organisieren unterstützt werden! Das ist nämlich hier die Krux: es sind konkrete Fälle, wogegen die \"repräsentative Vertreterkaste\" der Bürger gern nur im unverbindlich Allgemeinen bleibt, d.h.: sich drückt o. zugleich Geld verdient und sich vermehrt!

Offline PLUS

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TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #21 am: 10. Dezember 2011, 12:11:21 »
@CHristian, man braucht den superhaasen nicht so ernst nehmen. Richtig ist, dass sich jeder Verbraucher Verträge genau ansehen sollte. Es geht aber hier noch um Rechtsstaatlichkeit und um das offensichtliche Versagen der Politik und der Behörden.

Es ist wie bei den Lebensmitteln. Kauft nur im Feinkostladen BIO, das ist gesund. Selbst das stimmt ja so nicht. Kauft jetzt einer schlechte Gurken bei ALDILIDLNORMAPLUS und beschwert sich, dann kommt superhaase und sagt ihm \"selbst schuld\".

Nein, so einfach geht das nicht. Verbraucher sind grundsätzlich zu schützen.
Was die Vorauskasse angeht, sie hat eben auch Kosten- und andere Vorteile für die Versorger, die sich im Preis niederschlagen. Viele Verbraucher haben ja lange Zeit so günstig ihre Energie bezogen. Die Gesamtrechnung sollte man beim aktuellen Verlust nicht aus den Augen verlieren. Man kann diese Variante deshalb nicht pauschal verdammen. Man darf sonst in keinem Vertragsverhältnis mehr einen Jahresbeitrag vereinbaren.

Eine andere Frage, die noch beantwortet werden muss, ist das politische und behördliche Versagen in diesem konkreten Fall.

PS:
Ja, es ist ein unglaubliches Trauerspiel! Das Insolvenzrisiko bei der Strom- und Gasversorgung, immerhin ein Bereich der Daseinsvorsorge, hat die Politik bisher nicht geregelt und die Verbraucher vor den Folgen geschützt.

Im Reiserecht geht es dagegen nicht um Grundbedarf, dort hat der Gesetzgeber die Verbraucher vor dem Insolvenzrisiko abgesichert ( siehe BGB §651k ). Jeder anständige Politiker sollte sich dafür schämen und unverzüglich für Abhilfe sorgen.  

Offline CHristian

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TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #22 am: 10. Dezember 2011, 13:11:46 »
Dito! Man darf beides nicht einfach vermengen. Natürlich hat jeder eine Eigenverantwortung, zugleich aber haben Politik oder eben \"Vertreter-Institutionen\" ihren Job: Strukturen praktikabel gut gestalten, Bürger vor Gefahr schützen o. bei Problemen helfen. Wenn sie dabei zusehens versagen o. sich vor den Aufgaben in concreto drücken o. Dinge nur zerreden, sind sie nur überflüssig.

Offline superhaase

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Offline CHristian

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TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #24 am: 11. Dezember 2011, 19:48:45 »
Nein, danke an den Forengott! Da hat sich ja mal wer gekümmert, schade nur, dass es VZ vor Ort gar nicht wissen und alles so ungeheuer kompliziert sein soll: enormer Aufwand wegen recht geringer Summe, so beschäftigt Teldafax nun weiter die Leute...* Zu unterscheiden wäre juristisch: der Fall der Vorauszahlung/Kaution etc. (mit der bitteren Konsequenz, dass trotz Kunden-Guthaben noch Geld gefordert wird) oder der Fall, in dem die Nötigung in den gekündigten Vertrag (trotz Bestätigung der Sonderkündigung an uns per Falschangabe beim Netzbetreiber) bzw. ein Schaden (Platzen des neuen Vertrags mit neuem Anbieter/Ersatzversorgungsmehrkosten) geltend gemacht wird, wie bei uns z.B. Ist solch Schadensersatz-Anspruch oder andere (davon schreibt die VZ Schleswig-H. nichts) rechtmäßig vertretbar - und wenn ja wie?

Zu den Kosten ist hier beim BdE (auch recht versteckt) nachlesbar: \"Wenn der Versorger vor Gericht siegt, dann muss der Verbraucher seine eigenen und die gegnerischen Anwaltskosten zahlen und für die Gerichtskosten aufkommen. Bei einem Streitwert von zum Beispiel 300 Euro summieren sich diese Kosten auf 250 Euro, bei einem Streitwert von 1.300 Euro stehen 1.400 Euro auf dem Spiel. Unterliegt der Versorger, dann muss er die gesamten Kosten tragen.\" Die Gefahr ist hier in einem Vergleich zu sehen. Die große Frage ist aber, ob ein Inso-Verwalter bzw. Inkasso überhaupt sehr viel Aufwand für kleine Summen bis 300 Euro treiben darf, kann bzw. will. Denn wer soll bezahlen bei Vergleich bzw. Niederlage: jede Belastung der Masse muss wohl vor den Gläubigern gerechtfertigt werden. Sind also überhaupt reale Mahnbescheide oder Gerichtsverfahren zu erwarten oder nicht eher abwegig, so dass alles bei Theaterdonner bleibt?


*Wenn man überlegt, wieviele Stunden Aufwand und Stress solch ein per Schneeballverfahren auf Betrug ausgerichtetes Unternehmen nun noch alle Ex-Kunden kostet und wie gering am Ende die Konsequenzen für die von krimineller Energie geriebenen Insolvenz-Macher sind, ist das ein fatales Missverhältnis zugunsten der Betrüger als Täter und zulasten der Opfer - daher auch meine Politik-Schelte, denn der Gesetzgeber will Märkte liberalisieren, regelt aber nicht vernünftig die Abläufe und mutet einseitig Verbrauchern all die Risiken und Probleme zu, die unser aller Leben dann immer mehr verkomplizieren und erschweren, so dass man u.U. besser gleich resignieren sollte, so meine Bilanz nach x Arbeitsstunden wg. 150 Euro Forderung: die 700.000 potentiellen Opfer sind dem Inso-Gericht nur lästig und es wird pauschal ausgeschlossen, ihre Fragen zu beachten. Wer zählt und im Fokus steht, sind nur die Großen, die Wichtigen bzw. die Täter, wie so oft erscheint qua Liberalisierung das gemeine Volk nur als acht- und rechtlos behandelte Rangiermasse, die weiter bezahlen soll, wo andere, allen voran die Anwälte, gutes Geld kassieren... Ist das noch fairer Rechtsstaat, Demokratie oder dient dies Liberalisieren unterm Strich längst einer heimlichen Oligarchie?

Offline kamaraba

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TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #25 am: 11. Dezember 2011, 22:03:33 »
Mein Gott, man muss doch hier nicht so in Polemik verfallen und erwarten, dass seine eigenen Unzulänglichkeiten von anderen ausgebügelt werden.
\"Gier frisst Hirn\", da ist schon was dran. Wenn Strom fast überall um die 20 Cent/kWh kostet und ein Anbieter (hier TelDaFax) mit 14 Cent/kWh oder so und Vorauskasse winkt, da klingeln, zumindest bei mir, alle Alarmglocken.
Wer immer nur sparen, sparen, sparen will, spart auch an einer eigenen Rechtsschutzversicherung. Die Tipps der Verbraucherzentrale sind nützlich und auch der n-tv Beitrag gibt einiges her. Unbestritten - die Politik hat im Falle TelDaFax komplett versagt. Dieses Thema muss noch aufgearbeitet werden, aber dazu haben wir ja noch 7 Jahre Zeit.
Gruss aus der EnBW-Hauptstadt Karlsruhe
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Offline bolli

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TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #26 am: 12. Dezember 2011, 09:07:49 »
Ich denke auch, dass man hier 2 Dinge trennen muss:

1. Die Frage der Vorkassezahlung. Da stimme ich karamba vollkommen zu. Bei den enorm günstigeren Preisen muss man sich fragen, wie das bei Versorger real vonstatten gehen soll. Das ist ähnlich wie bei den \"Superrendite\"-Versprechen in der Finanzwirtschaft. Wer da an die 20% Rendite zu 0 Risiko glaubt, der wartet am 24.12. auch auf\'s Christkind. Dem ist dann aber auch nur begrenzt zu helfen. Ich verkenne dabei übrigens nicht, dass es mittlerweile eine Menge Personen in den Republik gibt, die mit jedem Cent rechnen müssen und die deshalb meinen, sich dieses \"Geschäft\" nicht entgehen lassen zu dürfen. Da muss auch an dieser Stelle noch zweimal nachgedacht werden.

2. Was anderes ist es mit der Aufsichtspflicht der Behörden. Wenn tatsächlich die bisher zu Tage getretenen Informationen vorlagen und die Behörden da ziemlich eindeutige Hinweise hatten, dass es sich um ein Schneeball-System handelte und bereits 2009 erheblich Fehlbeträge da waren, dann muss an diesen Stellen eine deutliche Personalbereinigung erfolgen, wer auch immer letztlich da seine Finger drin hat. Denn meist erkennt \"das Fußvolk\" diese Sachverhalte, \"der Kopf\" oder die Politik hält aber die schützende Hand drüber, da man ja die Wirtschaft nicht beschädigen darf. Das kann so nicht weitergehen.
Da geht jelicher Verbraucherschutz ins Leere.

Offline PLUS

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TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #27 am: 12. Dezember 2011, 11:20:37 »
Nein @kamaraba und @bolli, diese Verbraucherbeschimpfung der TeldaFax-Kunden ist nicht gerechtfertigt. Es ist auch nicht richtig, Vorauskassetarife generell abzulehen. Es sind nicht die Tarife, es ist der Verbraucherschutz der hier versagt hat.

Vorauskasse- und Pakettarife haben Kostenvorteile, die sich im Preis auswirken. Der Versorger kann exakt kalkulieren, hat einen geringeren Inkasso- und Verwaltungsaufwand und kein Ausfallrisiko. Der Verbraucher nimmt für den geringeren Preis die im Vertrag enthaltenen Bedingungen in Kauf, er trägt z.B. das Verbrauchsrisiko und das Preisänderungsrisiko. Damit aber noch lange nicht die Auswirkungen einer verschleppten Insolvenz auch in Folge von Staatsversagen. Nicht vergessen, hier geht es um einen Bereich der Daseinsvorsorge!

Der Vergleich mit Finanzprodukten, die den möglichen spekulativen Kapitalverlust in den Bedingungen bereits enthalten, ist unzulässig. Hier geht es dann gegebenenfalls um falsche oder mangelhafte Beratung und die Haftung dafür. Wer Strom oder Gas mit Vorauskasse- oder Pakettarifen kauft, will lediglich Energie zu diesen Bedingungen beziehen. Es geht da nicht um abgeleitete Spekulationen.

Es geht um das nochmal deutlich zu machen, um Staatsversagen, um Staatshaftung. Nochmal, im Reiserecht wird der Kunde vor Insolvenz des Vertragspartners geschützt. Das gilt u.a. auch für Geldanlagen auf Konten. Wer das Geld auf dem Festgeldkonto parkt bekommt mehr Zinsen als auf dem Girokonto. Das Insovenzrisiko ist deshalb aber nicht berührt.

Ich erwarte von der Politik, dass sie jetzt unverzüglich einen wirksamen Insolvenzschutz bei der Strom- und Gasversorgung installiert. Dazu erwarte ich endlich den nötigen Druck durch die Verbraucherschützer.  Jeder kann das Beispiel zum Anlass nehmen und die Erwartung seinen Abgeordneten im Bund oder Land beibringen. Ich empfehle das ausdrücklich.

Offline Energiesparer51

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TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #28 am: 12. Dezember 2011, 11:59:21 »
Zitat
Original von PLUS


Ich erwarte von der Politik, dass sie jetzt unverzüglich einen wirksamen Insolvenzschutz bei der Strom- und Gasversorgung installiert. Dazu erwarte ich endlich den nötigen Druck durch die Verbraucherschützer.  Jeder kann das Beispiel zum Anlass nehmen und die Erwartung seinen Abgeordneten im Bund oder Land beibringen. Ich empfehle das ausdrücklich.

Wer soll das bezahlen? Sie regen sich doch an anderer Stelle stets darüber auf, wenn der Staat Kosten auf den kleinen Stromkunden abwälzt. Jetzt fordern Sie, dass die Masse der umsichtig agierenden Stromkunden für das Risiko der Blauäugigen, die auf Nepper Schlepper und Bauernfänger hereinfallen, haften sollen?

Na schönen Dank auch!
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline PLUS

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TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #29 am: 12. Dezember 2011, 12:35:12 »
Zitat
Original von Energiesparer51
Wer soll das bezahlen? Sie regen sich doch an anderer Stelle stets darüber auf, wenn der Staat Kosten auf den kleinen Stromkunden abwälzt. Jetzt fordern Sie, dass die Masse der umsichtig agierenden Stromkunden für das Risiko der Blauäugigen, die auf Nepper Schlepper und Bauernfänger hereinfallen, haften sollen? Na schönen Dank auch!
    Ich bin für fairen Wettbewerb
und für Verbraucherschutz. Insolvenzsicherung gibt es in vielen relevanten Bereichen der Daseinsvorsorge. Z.B. bei der betrieblichen Altersvorsorge oder der Altersteilzeit um noch ein Bespiel zu nennen. Das ist in einer soziale Marktwirtschaft eigentlich eine unverzichtbare Selbstverständlichkeit!

@Energiesparer51, Ihre Beschimpfung von Verbrauchern als \"Blauäugige\", die halt auf \"Nepper Schlepper und Bauernfänger\" hereingefallen sind, halte ich nicht nur für ungebührlich, sondern auch für absolut unsolidarisch unter Verbrauchern.

Zu einem funktionierenden Wettbewerb gehören selbstverständlich auch unterschiedliche Angebote. Bei der Gas- und Stromversorgung auch Festpreise, befristete Verträge, auch Pakete und unterschiedliche Zahlungsweisen, z.B. neben Abschlags- auch Vorauszahlungen.

Der Wettbewerb und eine Angebotsvielfalt hat mit den Kosten für eine Insolvenzsicherung nichts zu tun. Eine Insolvenzsicherung ist in diesem Bereich eine Grundvoraussetzung für den Wettbewerb. Die Politik hat hier bis heute versagt! Es wird ja gerade im Energiebereich im Bund und den Ländern schon viel Geld für diverse Behörden und Institutionen aufgebracht. Es stellt sich auch hier die Frage der Wirksamkeit, der Zielerreichung. Diese Kosten für die diversen \"Staatsaufsichten\" sind enorm und sie werden bereits \"auf den kleinen Stromkunden\" abgewälzt.

Nochmal, auch im sicher nicht der Daseinsvorsorge zuzurechnenden Reiseverbraucherrecht gibt es eine gesetzliche Insolvenzsicherung, die selbstverständlich einkalkuliert wird.  

Wenn wieder nichts passiert, einige der so \"umsichtig agierenden Stromkunden\" sind dann in irgendeiner Form beim nächsten Mal dabei. Da bin ich mir sicher![/list]

 

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