Energiepreis-Protest > EnerGen Süd eG

6,6 Mio. vergessen ...

<< < (2/6) > >>

egn:
Wenn man die vergessene EEG-Abgabe hinzurechnet dann wurde der Strom tatsächlich nicht billiger als bei anderen Anbietern angeboten und das trotz der geringen Kosten für das Management.

Und die Genossenschaft wurde nur wegen des Kalkulationsfehlers überrollt. Ohne diesen hätten sie wohl 90 % weniger Mitglieder.

tangocharly:
Was die Entwicklung der EnerGen Süd (EGS) anlangt, stand da schon (wie sicher auch andernorts) manches Buschfeuer im Raum und mußte mit (mehr oder weniger) Aufwand gelöscht werden.

siehste da

Hatte man sich da seinerzeit auf Vorstandsebene wohl etwas vergaloppiert, so ist doch Fakt, dass die EGS seinerzeit (und heute ?) unter kaufmännischer Betreuung der Stadtwerke Schwäbisch Hall stand.

Wenn nur der Einkauf (siehe link oben) von dieser Betreuung ausgeschlossen war, dann wäre im Umkehrschluß auch die Kalkulation der Preise unter besagter Betreuung gelegen.

Sollte dies richtig sein, dann stünde schon die Frage im Raum, wer da kaufmännisch versagt haben sollte.

Der seinerzeitige Vorstandskollege hatte sich wohl etwas vollmundig darüber mokiert, dass die EGS \"nur ein Verkaufsmäntelchen der Stadtwerke Schwäbisch Hall darstelle\" (quasi die Discounter-Marke der Stadtwerke).

Auf welchen Grundlagen mag der seinerzeitige Vorstandskollege zu seiner Auffassung gelangt sein ?

Ein Blick über die Grenze in die Schweiz, wo man zur Energiebelieferung in Richtung D ausgerichtet ist, zeigt doch wiederum, dass dort entweder Wissen oder aber Vermutung, eine Auffassung, wie seinerzeit der ausgeschiedene Vorstandskollege, zumindest anflugsweise bilden konnte.

In der Schweiz sitzt die EKS.
Und dieses Unternehmen erklärt seinen potentiellen Kunden, wie man mit diesem Unternehmen zusammen kommen kann.

Auf der homepage des Unternehmens findet sich die Überschrift \"Lieferantenwechsel Deutschland\". Es ist von Direktlieferung und von Beistellung die Rede. Im Rahmen der Beistellung bietet die EKS AG dem Stromlieferanten einen Kooperationsvertrag an.  Und wenn man die Liste der Kooperationspartner aufklickt, dann sieht man dort Erstaunliches.

Naja, mir ist es persönlich egal wie sich die EGS organisiert. Und wenn es mit Hilfe der Stadtwerke SH gelingt, ein reibungslos funktionierendes Versorgungssystem zu sichern, dann ist das auch O.K.

Entscheidend ist, wer der Vertragspartner ist und wie die Preise gebildet werden. Bei Letzterem existieren ja auch noch die institutionellen Gremien. Und dort wird man sich auch mit der Frage befassen, wer, wann und wie zur Rechenschaft gezogen werden muß.

Dass sich Preise an den Gestehungskosten orientieren müssen, dürfte Jedermann klar sein.

Und dass das \"Vergessen\" von Kostenanteilen als Marketing-System laufen soll, dürfte wohl auch keiner glauben, oder ?

PLUS:
@tangocharly, verantwortlich ist zuerst der geschäftsführende Vorstand der Genossenschaft und ergänzend für die notwendige Aufsicht der Aufsichtsrat.

In Schwäbisch Hall wurden Dienstleistungen eingekauft. Schwäbisch Hall ist sicher nicht für den Energieeinkauf, die Verkaufspreise oder deren Kalkulation verantwortlich. Man erbringt reine Dienstleistungen (Abrechnung etc. pp), die auch für andere Versorger, wie z.B. EWS Schönau, Greenpeace, Bürgergas etc. erbracht werden. Siehe Referenzliste.


--- Zitat ---Ein Dienstleistungskonzept mit modularem Aufbau, das alle Bereiche vom Netznutzungsmanagement über die Abrechnung bis zur Kundenbetreuung abdeckt.
--- Ende Zitat ---
Auch der Sonderfall \"Schweizer Grenze\" und die genannten \"Kooperationspartner\" haben damit nichts zu tun.

Hat sich der Vorstand bzw. die Genossenschaft zusätzlich externes Fachwissen eingekauft und sich beraten lassen, ändert das an der primären Verantwortung nichts.  Bekannt ist davon doch nichts? Gegebenenfalls kann der Vorstand bzw. die Genossenschaft bei einer Falschberatung oder fremd eingekauften fehlerhaften Kalkulation Schadenersatz geltend machen. Man hat aber wohl selbst falsch gerechnet.  :rolleyes:

egn:

--- Zitat ---Original von tangocharly
Dass sich Preise an den Gestehungskosten orientieren müssen, dürfte Jedermann klar sein.

--- Ende Zitat ---

Der Gestehungspreis ergibt sich letztlich aus den Kosten am Terminmarkt. Wenn man sich hier z.B. die Entwicklung des Kontraktes für Base-Load für 2012 ansieht (bei Peakload sieht es auch nicht anders aus) erschließt sich mir nicht wie generell Stromversorger damit Preiserhöhungen um mehrere ct/kWh begründen wollen. Seit Anfang 2009 bewegt sich der Preis zwischen 50 und 60 €/MWh. Effektiv liegt der Preis am Terminmakt sogar unter dem Preis von 2006 und 2007. Und es gibt ja z.B. Anbieter wie Flexstrom die den Strom zwar mit Vorkasse aber doch noch zu Preisen wie vor zwei Jahren anbieten. Wenn das also nicht auch ein Schneeballsystem ist na muss noch erhebliche Luft vorhanden sein. Und auch die Preise für die Jahreskontrakte in 2013 und 2014 liegen derzeit nicht wesentlich anders. Ursache für Preiserhöhungen in breiter Front müssen deshalb irgendwo anders liegen.

Um auf EGS zurück zu kommen - Die EGS hat langfristig nur eine Chance am Markt wenn sie zu den günstigsten am Markt gehört. Sie hat nun Mal den Nachteil dass man noch einen Mitgliedsbeitrag zahlen muss. Und wenn die EGS zusätzlich Experten braucht um das Geschäft abzuwickeln dann muss sie diese auch bezahlen. Dann schmilzt der Vorteil durch die schlanke Struktur wieder weg.

tangocharly:

--- Zitat ---Original von egn

--- Zitat ---Original von tangocharly
Dass sich Preise an den Gestehungskosten orientieren müssen, dürfte Jedermann klar sein.

--- Ende Zitat ---
[...] Seit Anfang 2009 bewegt sich der Preis zwischen 50 und 60 €/MWh. Effektiv liegt der Preis am Terminmarkt sogar unter dem Preis von 2006 und 2007. Und es gibt ja z.B. Anbieter wie Flexstrom die den Strom zwar mit Vorkasse aber doch noch zu Preisen wie vor zwei Jahren anbieten. Wenn das also nicht auch ein Schneeballsystem ist na muss noch erhebliche Luft vorhanden sein. Und auch die Preise für die Jahreskontrakte in 2013 und 2014 liegen derzeit nicht wesentlich anders. Ursache für Preiserhöhungen in breiter Front müssen deshalb irgendwo anders liegen.

--- Ende Zitat ---

Sie haben da schon recht. Aber wer, wenn nicht der Markt, soll sonst die Preisbildung auf den verschiedenen Lieferantenebenen kontrollieren.

Unser Gesetzgeber hat sich für die Öffnung des Marktes entschieden. Das \"Hauen und Stechen\" findet aber nicht bei den Vier Großen Krokodilen statt (vielleicht demnächst Fünf Große Krokodile - wenn Gazprom so richtig einsteigt), sondern bei den Letztverbrauchern und deren Lieferanten.

Wenn man sich die Fülle von Gerichtsverfahren ansieht, die von Letztverbrauchern angestrengt werden mußten, dann sieht man halt letztlich doch, dass eben nicht der Markt die Preise kontrolliert, sondern die Gerichte.

Das wiederum, so meint der VIII. Senat, sei nicht der Wille des Gesetzgebers, denn die Preisaufsicht sei abgeschafft. Da darf auch die Entscheidung des VIII. Senats vom 19.11.2008 (VIII ZR 138/07) nicht falsche Hoffnungen wecken (wo der VIII. einmal gibt und ein andermal nimmt !).

Ich will mir hier nicht die Mühe machen, Gerichtsverfahren aufzuzählen, wo sich Lieferanten mit ihren Vorlieferanten wegen der Preisgestaltung streiten (auch nicht, weil in deren Lieferverträgen unwirksame Preisanpassungsklauseln stecken).

Selbstbedienungsmarkt ist halt auch Markt (auch wenn ein anderer letztlich die Zeche zahlt). Und ein Wechselkunde ist auch ein Marktteilnehmer (auch wenn er letztlich die Zeche zahlt und effektiv nur die Wahl zwischen Pest und Cholera hat).

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln