Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: EEG- Strom drückt die Börsenpreise/ EEG- Umlage steigt 2012 voraussichtlich  (Gelesen 21733 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
EEG- Strom drückt die Börsenpreise

Zitat
Bisher funktioniert der Strommarkt so: Ökostrom aus Wind, Sonne oder Biomasse wird per Umlage von den Stromkunden bezahlt. Er hat laut Gesetz Vorrang - selbst wenn man ihn verschenken müsste. Danach kommt Strom aus Kernkraft- und Braunkohlekraftwerken zum Zuge, anschließend der etwas teurere Steinkohlestrom. Wenn die Nachfrage groß genug ist, können dann auch Gaskraftwerke ihren Strom verkaufen. Die sind teurer, weil Gas deutlich mehr kostet als Kohle. Die Kosten des teuersten Kraftwerks bestimmen wiederum den Strompreis für alle. An einem 61-Euro-Tag dürften also auch einige Gaskraftwerke laufen. Aber diese Tage werden seltener. \"Je mehr Erneuerbare in den Markt drängen, desto stärker sinkt der Börsenpreis\", sagt Thorsten Lenck von der Beratungsfirma Energy Brainpool. Der Zuwachs bei Wind und Sonne geht als Erstes zulasten der teuren Gas- und Steinkohlekraftwerke. Wenn dann nur noch die billigen Kraftwerke produzieren, drückt das den Strompreis.

Da wohl noch zu keinem Zeitpunkt EEG- Strom die gesamte Stromnachfrage deckte, wurde der EEG- Strom zur Deckung der Nachfrage immer benötigt. Überschüssig im Netz war demnach wohl  Strom aus konventionellen Kraftwerken.


Zitat
Die Regierung reagiert skeptisch. Das Wirtschaftsministerium fürchtet planwirtschaftliche Auswüchse, und das Umweltressort glaubt nicht, dass das Missing-Money-Problem wirklich existiert. Von selbst verschwinden würde es, wenn der Börsenpreis nach der Energiewende tatsächlich steigt, wie so oft prognostiziert wird. Doch danach sieht es nicht aus. Direkt neben Raum drei, schräg gegenüber vom Kopierer, wird der Strom für die Jahre 2012 bis 2017 gehandelt: Der Preis für 2017 liegt bei 61,80 Euro - und damit kaum höher als heute.

Fataler Nebeneffekt:

Industrielle Großkunden, die von der EEG- Umlage befreit sind, profitieren von den sinkenden Großhandelspreisen, ohne an der EEG- Umlage- Belastung beteiligt zu werden.

Haushaltskunden erfahren demgegenüber oft keine Entlastung bei sinkenden Großhandelspreisen, tragen jedoch überproportional die EEG- Umlage- Belastung.


EEG- Umlage steigt 2012 voraussichtlich


Zitat
Ende August hatten die Betreiber regenerativer Elektrizität für ihren Strom aus Wind, Photovoltaik, Wasser oder Biogas als Einspeisevergütung 10,87 Milliarden Euro erhalten. Da die Netzbetreiber den Strom nicht nur abnehmen, sondern auch an der Börse verkaufen müssen, ist dessen Wert bekannt. Er lag bei 2,98 Milliarden Euro. Das ist wenig mehr als ein Viertel der dafür aufgewandten Kosten. Netto, nach Abzug des Börsenverkaufspreises, ergibt sich für die ersten acht Monate eine EEG-Umlage für die Förderung des Ökostroms von 8,6 Milliarden Euro.

Der \"Wert\" des EEG- Stroms liegt wohl nicht allein bei dessen Verkaufserlös, sondern auch in der Minderung der Großhandelspreise.
Um welchen Betrag eine Entlastung bei den Großhandelspreisen eintrat, wird leider nicht berichtet.

Kommen die gesunkenen Großhandelspreise tatsächlich bei den Endverbrauchern an, fällt deren Belastung per Saldo wohl geringer aus.

Offline superhaase

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 4.098
  • Karma: +7/-6
  • Geschlecht: Männlich
EEG- Strom drückt die Börsenpreise/ EEG- Umlage steigt 2012 voraussichtlich
« Antwort #1 am: 14. September 2011, 11:20:04 »
Zitat
Noch funktioniert der Strommarkt einigermaßen. Aber Daniel Wragge von der Strombörse glaubt, dass das nicht mehr lange so bleibt. \"Was machen wir, wenn wir größere Anteile erneuerbarer Energien haben?\", fragt er. \"Dann gibt es keine Preissignale für konventionelle Kraftwerke mehr.\"
Sag ich ja auch:
Die Strombörse ist heute schon ein zumindest problematisches Instrument in seiner aktuellen Ausgestaltung.

In Zukunft, wenn ein Großteil des Strom aus erneuerbaren Energien kommt, die selbst ohne Förderung einen Grenzkostenpreis von nahezu 0 ct/kWh haben, wie soll da die Strombörse noch funktionieren?

Es wird wohl langfristig an einer Umstellung des gesamten Handels- und Vergütungssystems nichts vorbeiführen.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
EEG- Strom drückt die Börsenpreise/ EEG- Umlage steigt 2012 voraussichtlich
« Antwort #2 am: 14. September 2011, 12:13:22 »
Die EEG- Stromerzeugung wird auch derzeit nicht direkt von den Erzeugern zu einem Grenzkostenpreis Null an der Börse angeboten. Die Netzbetreiber vermarkten die  aggregierte EEG- Strommenge an der Börse gesondert.

Sollten die EEG- Anlagenbetreiber eines Tages ihren erzeugten Strom selbst direkt über die Börse vermarkten und diesen Strom dabei zu einem Grenzkostenpreis nahe null anbieten, werden sie dafür sicher auch Abnehmer finden...

Es darf indes stark bezweifelt werden, dass die EEG- Anlagenbetreiber, selbst wenn sie es könnten, den erzeugten Strom direkt an der Börse (oder anderswo) zu einem Grenzkostenpreis nahe null anbieten werden.

Schön wäre es ja. Über die dann phantastisch niedrigen (und tatsächlich an sie weitergegebenen) Großhandelspreise könnten die Endkunden dann wohl eine Rendite für ihre bisherigen milliardenschweren Aufwendungen für die EEG- Umlage erzielen. Wie die betroffenen  Endkunden, die bisher die milliardenschweren Aufwendungen für die EEG- Umlage aufbringen, daraus zukünftig einen wirtschaftlichen Vorteil erlangen sollen, bleibt jedenfalls bisher schleierhaft.

Wenn die betroffenen Endkunden mit immer geringerem Grenznutzen immer höhere EEG- Umlagen zu schultern haben, muss man denen wohl schließlich zumindest eine klingende Geschichte erzählen können,
warum bzw. wie  sich diese Zahlungen in Milliardenhöhe für sie zumindest zukünftig bezahlt machen sollen.

Die Monopolkommission wirft im aktuellen Sondergutachten Strom und Gas 2011 die wohl nicht vollkommen unberechtigte Fage auf, ob die Milliardenbeträge, welche die EEG- Umlage ausmachen, nicht an anderer Stelle mit größerem Effekt (also effizienter) hätten eingesetzt werden können [Gebäudesanierung/ Wärmedämmung/ Entwicklung der Elektromobilität....].

Die Frage stellt sich wohl am gravierendsten hinsichtlich der bisherigen und zukünftigen Aufwendungen für den Aufbau der PV- Kapazitäten in Deutschland.

Offline ElCattivo

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 186
  • Karma: +0/-0
EEG- Strom drückt die Börsenpreise/ EEG- Umlage steigt 2012 voraussichtlich
« Antwort #3 am: 14. September 2011, 13:08:28 »
Zitat
Original von RR-E-ftDie EEG- Stromerzeugung wird auch derzeit nicht direkt von den Erzeugern zu einem Grenzkostenpreis Null an der Börse angeboten. Die Netzbetreiber vermarkten die  aggregierte EEG- Strommenge an der Börse gesondert.
Wie kommen Sie darauf? Selbstverständlich wird EEG-Strom von den TSO mit Grenzkosten Null angeboten. Ergänzt um eine Preisgrenze, die vermeiden soll, dass große Mengen zu deutlich negativen Preisen (dreistellig) \"verkauft\" werden.

Zitat
Original von RR-E-ftSollten die EEG- Anlagenbetreiber eines Tages ihren erzeugten Strom selbst direkt über die Börse vermarkten und diesen Strom dabei zu einem Grenzkostenpreis nahe null anbieten, werden sie dafür sicher auch Abnehmer finden...
Was heißt hier \"eines Tages\"? bereits heute werden tausende Megawatt EEG-Strom direkt vermarktet. Und abgesehenen vom Biomasse (wegen der Brennstoffkosten) werden die an der Börse angebotenen Kilowattstunden selbstverständlich mit Grenzkosten Null angeboten. Alles andere wäre auch absurd. Der größere Teil landet freilich wegen des Grünstromprivilegs gar nicht erst an der Börse. Mit dem Wechsel zum Marktprämienmodell dürfte sich das im nächsten Jahr ändern.

Zitat
Original von RR-E-ftEs darf indes stark bezweifelt werden, dass die EEG- Anlagenbetreiber, selbst wenn sie es könnten, den erzeugten Strom direkt an der Börse zu einem Grenzkostenpreis nahe null anbieten werden.
Aha. Und das Argument für diese These lautet?

Zitat
Original von RR-E-ftSchön wäre es ja. Über die dann phantastisch niedrigen (und tatsächlich an sie weitergegebenen) Großhandelspreise ...
Ist Ihnen bekannt, dass sich beim Preisfindungsverfahren nach Merit Order ein Gleichgewichtspreis einstellt, der für alle Marktteilnehmer gilt? Auch für diejenigen, die zu Grenzkosten Null angeboten haben.
Insofern kann man vielleicht nicht von \"phantastisch niedrigen\" Großhandelspreisen sprechen. Es steht aber außer Frage, dass die Preise heute ohne die Einspeisung der EE höher wären. Insbesondere der preissenkende Effekt der PV-Einspeisung lässt sich sehr gut am zusammenlaufenden Spread zwischen Peak- und Offpeakpreisen ablesen. Auch die Anzahl der dreistelligen Spot-Börsenpreise [€/MWh] geht immer weiter zurück. Der letzte vierstellige Preis ist sogar schon fast fünf Jahre her.

Offline egn

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 835
  • Karma: +0/-0
EEG- Strom drückt die Börsenpreise/ EEG- Umlage steigt 2012 voraussichtlich
« Antwort #4 am: 14. September 2011, 13:37:50 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Die EEG- Stromerzeugung wird auch derzeit nicht direkt von den Erzeugern zu einem Grenzkostenpreis Null an der Börse angeboten. Die Netzbetreiber vermarkten die  aggregierte EEG- Strommenge an der Börse gesondert.

Wie denn genau?


Zitat
Sollten die EEG- Anlagenbetreiber eines Tages ihren erzeugten Strom selbst direkt über die Börse vermarkten und diesen Strom dabei zu einem Grenzkostenpreis nahe null anbieten, werden sie dafür sicher auch Abnehmer finden...

Es darf indes stark bezweifelt werden, dass die EEG- Anlagenbetreiber, selbst wenn sie es könnten, den erzeugten Strom direkt an der Börse (oder anderswo) zu einem Grenzkostenpreis nahe null anbieten werden.

Warum sollen die Anlagenbetreiber das nicht tun wenn ihre tatsächlichen Grenzkosten nahe 0 liegen?

Ein Windkraft/PV-Anlagenbetreiber hat nichts davon wenn er es nicht tut. Er kann ja die Lieferung nicht zu einem anderen Zeitpunkt nachholen.

Zitat
Schön wäre es ja. Über die dann phantastisch niedrigen (und tatsächlich an sie weitergegebenen) Großhandelspreise könnten die Endkunden dann wohl eine Rendite für ihre bisherigen milliardenschweren Aufwendungen für die EEG- Umlage erzielen. Wie die betroffenen  Endkunden, die bisher die milliardenschweren Aufwendungen für die EEG- Umlage aufbringen, daraus zukünftig einen wirtschaftlichen Vorteil erlangen sollen, bleibt jedenfalls bisher schleierhaft.

Solange noch ein einziges konventionelles Kraftwerk gleichzeitig produziert werden die Betreiber von Windkraft-/PV-Anlagen den Grenzpreis dieses Kraftwerks als Einnahme erzielen.

Zitat
Die Monopolkommission wirft im aktuellen Sondergutachten Strom und Gas 2011 die wohl nicht vollkommen unberechtigte Fage auf, ob die Milliardenbeträge, welche die EEG- Umlage ausmachen, nicht an anderer Stelle mit größerem Effekt (also effizienter) hätten eingesetzt werden können [Gebäudesanierung/ Wärmedämmung/ Entwicklung der Elektromobilität....].

Das würde alles gemacht wenn es die Leute wollten. Die Investition bringt aber dem Investor praktisch nichts ein. Die Energieersparnis kann derzeit die hohen Kosten solcher Sanierungen nicht finanzieren.

Zitat
Die Frage stellt sich wohl am gravierendsten hinsichtlich der bisherigen und zukünftigen Aufwendungen für den Aufbau der PV- Kapazitäten in Deutschland.

Sie haben doch selbst schon festgestellt dass die Kosten nur die halbe Wahrheit sind. Alleine die Senkung des Börsenpreises zu den Spitzenzeiten durch PV bringt bei einem derzeitigen Anteil der PV zu diesen Zeiten von etwa 20 % an der Stromerzeugung den 5-fachen Nutzen. Vor Jahren gab es um die Mittagszeit regelmäßig Preis die 3-stellig waren. Nimmt man nur an dass der Preis mittags bei 10ct/kWh und er heute im Schnitt bei etwa 6 ct/kWh. Dann ist der Nutzen alleine etwa 20 ct pro eingespeister PV kWh. Diesen Preis haben wir bei den EEG-Vergütung mittlerweile fast erreicht. Tatsächlich liegen die Kosten heute bei Neuanlagen schon deutlich darunter. Mittlerweile kann man Module schon für weniger als 1 €/Wp netto einkaufen. Selbst bei Ebay gibt es Einzelmodule für den Endkunden schon für 1,1 €/Wp. Rechnet man noch 50 ct/kWh für Wechselrichter und Installation dazu dann ist man bei etwa 1,60 €/Wp für eine komplette Anlage die rund 900 kWh/kWp erzeugt. Geht man mit diesen Werten in die Tabelle so kommt man auf tatsächliche Stromgestehungskosten von etwa 13,8 ct/kWh. Dem stehen dann die 20 ct/kWh die man gegenüber der herkömmlichen Erzeugung eingespart hat gegenüber.

Da muss man sich nur die Frage stellen warum der PV-Ausbau nicht noch mehr forciert wird. Dies sorgt dann auch für eine noch schnellere Degression der EEG-Vergütung.

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
EEG- Strom drückt die Börsenpreise/ EEG- Umlage steigt 2012 voraussichtlich
« Antwort #5 am: 14. September 2011, 13:41:45 »
@ElCattivo

Börsenpreisbildung nach merit- order ist mir ebenso ein Begriff wie der preissenkende merit- order - Effekt.
Es war gerade mein Kritikpunkt, dass letzterer leider zumeist nicht in die Betrachtung einbezogen wird.

Offline superhaase

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 4.098
  • Karma: +7/-6
  • Geschlecht: Männlich
EEG- Strom drückt die Börsenpreise/ EEG- Umlage steigt 2012 voraussichtlich
« Antwort #6 am: 14. September 2011, 13:50:47 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Die Monopolkommission wirft im aktuellen Sondergutachten Strom und Gas 2011 die wohl nicht vollkommen unberechtigte Fage auf, ob die Milliardenbeträge, welche die EEG- Umlage ausmachen, nicht an anderer Stelle mit größerem Effekt (also effizienter) hätten eingesetzt werden können [Gebäudesanierung/ Wärmedämmung/ Entwicklung der Elektromobilität....].

Die Frage stellt sich wohl am gravierendsten hinsichtlich der bisherigen und zukünftigen Aufwendungen für den Aufbau der PV- Kapazitäten in Deutschland.
Genau dieses Argument mit dem anderswo billiger zu erreichenden Umweltnutzen ist eine sehr oberflächliche und nicht ausgereifte Sichtweise.
Es kann langfristig gesehen durchaus günstiger kommen, anfangs auch in teuerere Techniken zu investieren, insbesondere, wenn diese großes Kostensenkungspotential (\"Lernkurve\") haben.

Das ist in Kapitel 4.2 dieser Studie schön erklärt:
Kurzanalyse zu den Kosten und Nutzen des Ausbaus erneuerbarer Energien

Dass gerade die Photovoltaik ein enormes Kostensenkungspotential hat, hat sie schon bewiesen.
Dass sie bald zum \"Preisbrecher\" wird, haben Roland Berger und Prognos kürzlich festgestellt.

Insofern stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit der PV-Förderung eben gerade nicht mehr.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
EEG- Strom drückt die Börsenpreise/ EEG- Umlage steigt 2012 voraussichtlich
« Antwort #7 am: 14. September 2011, 14:06:22 »
Wir müssen wohl bloß einfach abwarten, bis PV vollkommen ohne Förderung endlich zum Preisbrecher wird und als solcher auch dann erhalten bleibt,  wenn für diese Anlagen - wegen beschränkter Lebensdauer -  ebenfalls Ersatzinvestitionen erforderlich werden.

Offline ElCattivo

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 186
  • Karma: +0/-0
EEG- Strom drückt die Börsenpreise/ EEG- Umlage steigt 2012 voraussichtlich
« Antwort #8 am: 14. September 2011, 14:15:27 »
Zitat
Original von RR-E-ftDa wohl noch zu keinem Zeitpunkt EEG- Strom die gesamte Stromnachfrage deckte, wurde der EEG- Strom zur Deckung der Nachfrage immer benötigt.
Eben nicht. Auch EE-Anlagen müssen immer häufiger abgeregelt werden. Fragen Sie mal die Kollegen von 50 Hertz.

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
EEG- Strom drückt die Börsenpreise/ EEG- Umlage steigt 2012 voraussichtlich
« Antwort #9 am: 14. September 2011, 14:21:16 »
Zitat
Original von ElCattivo
Zitat
Original von RR-E-ftDa wohl noch zu keinem Zeitpunkt EEG- Strom die gesamte Stromnachfrage deckte, wurde der EEG- Strom zur Deckung der Nachfrage immer benötigt.
Eben nicht. Auch EE-Anlagen müssen immer häufiger abgeregelt werden. Fragen Sie mal die Kollegen von 50 Hertz.


@ElCattivo

Es ist bekannt, dass EE- Anlagen abgeregelt werden.

Aber gab es schon einmal die Situation, dass zuvor alle konventionellen Stromerzeugungseinhheiten vollständig vom Netz genommen/ abgeregelt wurden, so dass die gesamte Nachfrage ausschließlich und vollständig durch EE- Stromerzeugung gedeckt wurde und hiernach immer noch ein EE- Stromüberschuss verblieb, der ein Abregeln erforderte? Ich meine, dass wäre dann eine solche Situation, wo EE- Strom überschüssig sei und nicht gebraucht werde.

Offline ElCattivo

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 186
  • Karma: +0/-0
EEG- Strom drückt die Börsenpreise/ EEG- Umlage steigt 2012 voraussichtlich
« Antwort #10 am: 14. September 2011, 14:33:43 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Es ist bekannt, dass EEG- Anlagen abgeregelt werden.

Aber gab es schon einmal die Situation, dass zuvor alle konventionellen Stromerzeugungseinhheiten vollständig vom Netz genommen/ abgeregelt wurden, so dass die gesamte Nachfrage ausschließlich und vollständig durch EEG- Stromerzeugung gedeckt wurde und hiernach immer noch ein EEG- Stromüberschuss verblieb, der ein Abregeln erforderte?
Es gibt ja eigentlich keine falschen Fragen. Daher versuche ich es anders. Die Beantwortung dieser Frage führt zu nichts.
Deutschland ist nun einmal in der physikalischen Realität keine Kupferplatte. Aus diesem Grund muss Strom jedenfalls teilweise verbrauchsnah erzeugt werden. Hinzu kommt, dass fossile Kraftwerke zum Teil auch deshalb nicht heruntergefahren werden können, weil die parallel erzeugte Wärme benötigt wird.
Und so kann es eben passieren, dass Windräder abgeregelt werden müssen, während gleichzeitig ein Kohlekraftwerk weiter produziert.

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
EEG- Strom drückt die Börsenpreise/ EEG- Umlage steigt 2012 voraussichtlich
« Antwort #11 am: 14. September 2011, 14:39:13 »
Zitat
Original von ElCattivo

Und so kann es eben passieren, dass Windräder abgeregelt werden müssen, während gleichzeitig ein Kohlekraftwerk weiter produziert.

Freilich musste das eine Kohlekraftwerk am Netz bleiben, um Wärme zu erzeugen und die Kernkraftwerke auch alle, um mit deren Kühlwasser die Flüsse weiter auf Temperatur zu halten.  ;)

Der Grund liegt wohl eher darin, dass sich die Erzeugung konventioneller Kraftwerke schlechter an Angebot und Nachfrage anpassen lässt, weil man sie nicht eben einfach mal vollständig runterfahren und im nächsten Augenblick wieder hochfahren kann, sie möglichst kontinuierlich gefahren werden müssen bzw. sollen. Vorstellbar, dass zuweilen auch finanzielle Interessen eine Rolle spielen, wenn es darum geht, welche Erzeugungseinheiten gerade gedrosselt werden.

Offline PLUS

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 3.319
  • Karma: +6/-6
EEG- Strom drückt die Börsenpreise/ EEG- Umlage steigt 2012 voraussichtlich
« Antwort #12 am: 14. September 2011, 14:39:39 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Aber gab es schon einmal die Situation, dass zuvor alle konventionellen Stromerzeugungseinhheiten vollständig vom Netz genommen/ abgeregelt wurden, so dass die gesamte Nachfrage ausschließlich und vollständig durch EEG- Stromerzeugung gedeckt wurde und hiernach immer noch ein EEG- Stromüberschuss verblieb, der ein Abregeln erforderte? Ich meine, dass wäre dann eine solche Situation, wo EEG- Strom überschüssig sei und nicht gebraucht werde.
    Man sollte schon von realistischen Szenarien ausgehen. Man kann nicht alles \"abregeln\". Netzsicherheit alleine mit Wind- Solarstrom & Co. ist unreal. Abwarten, bei diesem rücksichts- und speicherlosen Ausbau wird sich in naher Zukunft noch genügend Überschussstrom zum \"Verschenken\" einstellen.

Offline superhaase

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 4.098
  • Karma: +7/-6
  • Geschlecht: Männlich
EEG- Strom drückt die Börsenpreise/ EEG- Umlage steigt 2012 voraussichtlich
« Antwort #13 am: 14. September 2011, 15:34:18 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Wir müssen wohl bloß einfach abwarten, bis PV vollkommen ohne Förderung endlich zum Preisbrecher wird und als solcher auch dann erhalten bleibt, wenn für diese Anlagen - wegen beschränkter Lebensdauer - ebenfalls Ersatzinvestitionen erforderlich werden.
Es ist davon auszugehen, dass es so kommt.
Es ist nichts in Sicht, was dagegen spricht.
Das war auch von Anfang an das Ziel der PV-Förderung mittels EEG.

Zitat
Original von PLUS
Netzsicherheit alleine mit Wind- Solarstrom & Co. ist unreal.
Warum?

Eine Stromversorgung aus 100% Wind- und Solarstrom und Co. ist angestrebt und wird auch erreicht werden.
8) solar power rules

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
EEG- Strom drückt die Börsenpreise/ EEG- Umlage steigt 2012 voraussichtlich
« Antwort #14 am: 14. September 2011, 15:51:19 »
Zitat
Original von superhaase
Zitat
Original von RR-E-ft
Wir müssen wohl bloß einfach abwarten, bis PV vollkommen ohne Förderung endlich zum Preisbrecher wird und als solcher auch dann erhalten bleibt, wenn für diese Anlagen - wegen beschränkter Lebensdauer - ebenfalls Ersatzinvestitionen erforderlich werden.
Es ist davon auszugehen, dass es so kommt.
Es ist nichts in Sicht, was dagegen spricht.
Das war auch von Anfang an das Ziel der PV-Förderung mittels EEG.

So mancher fragt sich, wann es (endlich) soweit sein soll/ könnte.
Ist da überhaupt etwas absehbar?
Wann erfolgen PV- Investitionen bzw. Ersatzinvestitionen ohne jedwede Förderung und wird PV dabei auch noch zum Preisbrecher?

 

Bund der Energieverbraucher e.V. | Impressum & Datenschutz