Original von Cremer
Sicher ist jetzt vor allem:
Bei Abschaltung der Kernkraftwerken als günstige Strompreislieferanten werden die Strompreise m.E. um ca. 5 Cent/kWh steigen, da teuere Kohle- und Gaskraftwerke vermehrt eingesetzt werden müssen.
Herzlichen Dank mal wieder an uns Deutsche. Typisch, dass gleich alles übertrieben werden muss.
@Cremer
Bei Ihrer Einschätzung sind wohl die Pferde mit Ihnen durchgegangen.

Bei Wegfall der Stromerzeugung in den Kernkraftwerken wird die merit-order-Abfrage hin zu den Erzeugern mit höheren Grenzkosten verschoben.
Insoweit
kann sich etwas an den Großhandelspreisen ändern,
muss aber nicht. Durch die Medien geht die Vermutung, dass die Großhandelspreise für Strom deshalb um 10 Prozent steigen könnten.
Wenn der EEX- Preis Grundlastlieferungen (BASE) bei ca. 60 EUR/ MWh liegt, könnte es demnach zu einem Anstieg der Großhandelspreise um 6 EUR/ MWh bzw. 0,6 Ct/ kWh kommen.
Zu berücksichtigen ist jedoch, dass auch zwischenzeitlich um ca. 3,0 Ct/ kWh
gesunkene Großhandelspreise die Verbraucher nicht erreicht hatten. Insoweit ist da noch eine Menge Luft für die Verbraucherpreise.
Nochmals:
Von den günstigen Stromerzeugungskosten der Atomkraftwerke haben die Verbraucher rein gar nichts, weil nicht die Stromerzeugungskosten der Kernkraftwerke
preisbestimmend sind, sondern nach der merit-order- Preisbildung immer die demgegenüber deutlich höheren Stromerzeugungskosten in Kohle- und Gaskraftwerken den Großhandelspreis setzen. Immer die teuerste gerade benötigte Stromerzeugungseinheit bestimmt den Großhandelspreis.
Die günstigen Stromerzeugungskosten in Kernkraftwerken wären deshalb nur dann preisbestimmend, wenn die gesamte Nachfrage
ausschließlich mit Atomstrom gedeckt werden kann bzw. wird, was jedoch bekanntlich gerade nicht der Fall ist.
Gott sei Dank ist das nicht der Fall, weil bei einer neuen Risikobewertung etwa zu Flugzeugangriffen, Starkbeben und Konstruktionsfehler alle Meiler ihre Betriebserlaubnisse verlieren könnten [und müssten] und dann in Deutschland die Lichter ausgingen, wenn man keine anderen ausreichenden Stromerzeugungskapazitäten hätte.
Die Differenz zwischen den Stromerzeugungskosten und dem nach der Merit-order- Preisbildung bei den Grenzkosten der teuersten benötigten Erzeugungseinheit (Kohlekraftwerk, Gaskraftwerk) eingestellten Großhandelspreis stecken sich schon immer allein die Kernkraftwerksbetreiber in die Tasche.
Belaufen sich die Grenzkosten der Stromerzeugung in Kernkraftwerken auf 15 bis 20 EUR/ MWh und der Großhandelspreis an der EEX jedoch auf 50 bis 60 EUR/ MWh, fällt die Differenz und somit der der Gewinn der Atomkraftwerksbetreiber entsprechend hoch aus.
Komischerweise liegen in Frankreich trotz des hohen Anteils an Kernkraftstrom die Großhandelspreise nicht wesentlich geringer als in Deutschland.
Auch dort wirkt sich der hohe Atomstromanteil nicht wesentlich auf die Großhandelspreise aus. Sieh mal an.
Herr Cremer als Verbraucher sieht davon
nichts.
Grundsätzlich und keine Preisfrage:Nach
Murphys Gesetz tritt
der schlimmste Fall - ob er zuvor gedacht wurde oder nicht -
garantiert ein.
Die Frage ist nur,
wann er eintritt.
Das kann schon heute oder morgen sein.
Kein Grund zur Panik, aber für rationale Überlegungen.
Man kann etwas
nach menschlichem Ermessen für sicher halten.
Gut, wenn die Grundannahmen der Einschätzung zutreffen, und Risiken nicht bewusst ausgeblendet wurden, so wie etwa das Risiko terroristischer Angriffe mit Verkehrsflugzeugen auf deutsche Atommeiler seit dem 11.09.2001 oder terroristische Angriffe auf deutsche Atommeiler mit mobilen panzerbrechenden Waffen.
Absolute Sicherheit gibt es jedoch tatsächlich nicht.Wenn wir mit dem ICE fahren, nehmen wir dabei das Risiko, dabei unser Leben zu verlieren (Eschede)
immer in Kauf, auch wenn wir uns dessen nicht bewusst sind.
So ist es immer, wenn wir Technik benutzen.
Und selbst, wer große Angst hat, deshalb nicht aufsteht und zu Hause im Bett bleibt, kann sein Leben verlieren.
Die meisten Leute sterben wohl zu Hause im Bett.
Wir müssen uns jedoch entscheiden:
Wollen wir tatsächlich das
nicht auszuschließende Risiko eines Super- GAU in Deutschland in Kauf nehmen?!
Diese Frage steht ebenso wie diejenige danach, wie wir unsere entsprechende Entscheidung durch politische Willensbildungsprozesse durchsetzen können.
Wurden oder werden wir überhaupt danach gefragt?
Schließlich geht es um eine grundlegende Entscheidung für uns, unsere Kinder und nachfolgende Generationen.
Ich meine persönlich, dass man die Finger von dieser Technik lassen sollte.
Die Einschätzung traf Kardinal Höffner bei der Deutschen Bischofskonferenz bereits 1980, längst vor Tschernobyl.
Siehste hier.Es braucht solcher Katastrophen für die menschliche Erkenntnis also nicht erst!
Der Mensch ist gut beraten, in Demut auch seine Grenzen zu erkennen bzw. anzuerkennen.
Das ist alles andere als ein dummes Geschwätz.
Man sollte sich angesichts erkannter und bekannter Rsiken nicht allein auf Beten und Hoffen verlegen.
Ich fahre auch weiterhin mit dem ICE. Aber Atomkraft- Nein danke!
Ich würde etwas darum geben, wenn sich auch andere Gedanken darum machen würden.
Besinnt Euch! Man und frau muss dafür kein Aschekreuz auf der Stirn tragen.
Die Rente ist sicher, Asse auch, deutsche Atomkraftwerke nicht minder wie japanische....
Das lässt sich von Politikern beschließen und verkünden.
Hilft aber im Fall der Fälle rein gar nichts.
Fragt nur die 36 Millionen Menschen im Großraum Tokio.