Wer Kraftstoffe aus Nahrungspflanzen erzeugt, handelt unverantwortlich gegenüber Menschen und Natur.
Das ist in dieser Pauschalisierung nicht richtig - ja dumm.
Kraftstoffe aus der Landwirtschaft haben z.B. in der EU und in den USA, wo eine immense Überproduktion an Nahrungsmitteln herrscht, durchaus ihre Berechtigung und sogar Vorteile hinsichtlich der Welternährungssituation, weil weniger subventionierte Exporte von Überschüssen weniger Zerstörung von Landwirtschaft in Schwellen- und Entwicklungsländern bedeuten können.
Diese Zerstörung von Produktion und Märkten in vielen Teilen der Welt sind die Hauptursachen von Hunger und stark schwankenden (und somit zeitweise extrem steigenden) Lebensmittelpreisen, die zu Hunger und Armut führen.
Gerade auch internationale Organisationen haben sich bei diesem Thema nicht mit Ruhm bekleckert oder sogar schuldig gemacht (z.B. Weltbank und IWF, die Entwicklungsländern verbieten, ihre heimische Landwirtschaft durch Zölle zu schützen, während z.B. die EU selbst ihre Agrarmärkte nicht voll öffnet).
Weil die Lebensmittelpreise steigen, sich der Hunger verschärft, ...
Beides hat mit dem Biosprit so gut wie nichts zu tun.
Das ist ein Märchen, das von den wahren Ursachen ablenken soll.
Siehe oben.
... die Regenwälder für den Anbau gerodet und seine Bewohner vertrieben werden.
Das trifft z.B. auf Biosprit aus der EU nicht zu.
Wieder eine unsinnige Pauschalisierung.
Agrarenergie ist keinesfalls die Lösung unserer Energie- und Klimaprobleme, ...
Das hat niemand behauptet.
In sinnvollem Maß und mit der richtigen Strategie betrieben kann sie aber zu einer Lösung ein Stück beitragen.
Agrarenergie ist nicht schwarz oder weiß.
Wie immer ist es auch hier angebracht, zu differenzieren, statt pauschale \"Weisheiten\" herauszuposaunen.
... denn allein durch die Rodungen steigt mehr C02 in die Atmosphäre als eingespart wird.
Auch das ist in dieser Verallgemeinerung nicht richtig.
Zehn internationale UNO-Organisationen empfehlen den Regierungen der größten Industrieländer (G-20) ganz klar und deutlich, die Förderung von sogenanntem Biosprit zu beenden.
Sicher ist die derzeitige Förderpraxis bedenklich und zu kritisieren.
Viele negative Folgen der aktuellen, teilweise ungezügelten Förderpraxis sind erkannt.
Eine Änderung ist offensichtlich erforderlich.
Eine völlige Beendigung aller Förderung von Bioenergie bzw. Agrosprit erscheint hingegen nicht gerechtfertigt und auch nicht zielführend - weder umweltpolitisch, noch ernährungspolitisch.
ciao,
sh