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Autor Thema: Schieflage beim Ökostrom  (Gelesen 6476 mal)

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Offline ElCattivo

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Schieflage beim Ökostrom
« am: 06. Dezember 2010, 14:57:36 »

Offline PLUS

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Schieflage beim Ökostrom
« Antwort #1 am: 06. Dezember 2010, 18:51:16 »
@ElCattivo, die Berliner tun gerade so, als sei das geheim und eine Sensation. Wer keine Scheuklappen aufhat und sich nicht nur aus der Solarecke informiert, der hat die schiefe Ebene schon lange im Blick.  In Bayern ;) sieht man das häufig anders, man ist ja laut jüngstem Spiegelbericht der größte Nutznießer der Milliardenumverteilung zu Lasten der Verbraucher.

Nicht einmal zur missbräuchlichen zweckfremden Industrieförderung taugt die Förderung. Die deutschen Hersteller verlagern ihre Produktionen schon ins Ausland. Q-Cells und Solarworld betreiben schon Werke in Malaysia und Südkorea, Schott Solar will neue Fabriken in Asien bauen.....

Da fordert doch eben die Kandidatin für das Berliner Rathaus eine Milliardenförderung für E-Autos. Nein Danke, die Solarweltmeisterschaft reicht! Immer mehr OBs haben schon eine steuersubventionierte E-Flotte vor der Türe und lassen sich damit in der Presse ablichten. Meistens sind das die Stadtoberhäupter mit den größten Schuldenetats.

Aber noch direkt zum Thema. Gegen die Direktvermarktung des EE-Stroms ist grundsätzlich nichts einzuwenden, vorausgesetzt der Verkauf erfolgt im fairen Wettbewerb. Subventionen und Privilegien für Einzelne sind für die Allgemeinheit schädlich, auch wenn sie über die Hintertüre erfolgen.

Offline superhaase

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Schieflage beim Ökostrom
« Antwort #2 am: 06. Dezember 2010, 20:01:46 »
Zitat
Original von PLUS
Subventionen und Privilegien für Einzelne sind für die Allgemeinheit schädlich ...
So allgemein kann man das nicht sagen.

Subventionen und gesetzliche Regelungen zur Bevorzugung bestimmter Güter kann für die Allgemeinheit doch auch sehr nützlich sein.

Bestes Beispiel hierfür ist die Bevorzugung von Ökostrom nach demm EEG.
Das ist für die Allgemeinheit äußerst nützlich.
Man verfolgt damit ja ein höheres Ziel ...

ciao,
sh
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Offline ElCattivo

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Schieflage beim Ökostrom
« Antwort #3 am: 07. Dezember 2010, 14:23:39 »
Laut energate wird diese Lücke wohl bald geschlossen:

Zitat
06.12.2010 - 16:38

BMU will Grünstrom-Privileg beschneiden

Berlin (energate) - Das Bundesumweltministerium (BMU) will das sogenannte Grünstrom-Privileg bei der EEG-Novelle stutzen. \"Wir sehen, dass einige Großunternehmen sich dieses Privileg zunutze machen wollen, um mit Ausgründungen in die Direktvermarktung von Grünstrom einzusteigen und werden dem die Grundlage entziehen\", erfuhr energate von einem Gesprächspartner aus dem BMU. Das Ministerium werde solchen Geschäftsmodellen einen Riegel vorschieben, damit es nicht zu Entmischungseffekten beim EEG-Strom komme, die die EEG-Umlage in die Höhe treiben würden, hieß es.
...

[Edit Evitel2004: Artikel gekürzt, bitte hier mal lesen: Verlinkung von Medienberichten ]

Offline RR-E-ft

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Schieflage beim Ökostrom
« Antwort #4 am: 07. Dezember 2010, 14:26:25 »
Recht so.

Offline Netznutzer

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Schieflage beim Ökostrom
« Antwort #5 am: 07. Dezember 2010, 15:11:53 »
Dass beim Selbstverbrauch im Bereich der PV sich die Leute mit ihren selbstverbrauchten Mengen aus der EEG-Umlage entziehen und zusätzlich noch aus dem EEG Topf Geld erhalten, ist anscheinend noch niemandem aufgefallen.

Gruß

NN

Offline superhaase

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Schieflage beim Ökostrom
« Antwort #6 am: 07. Dezember 2010, 15:52:01 »
Vielleicht würde es reichen, nur den Teil des eingekauften Stroms eines Versorgers von der EEG-Umlage zu befreien, der auch aus EE-Anlagen kommt, und somit nicht den Kohle- und Atomstrom.

Die Direktvermarktung von EE-Strom voranzutreiben, ist ja an sich kein schlechtes Ding.
Unbeabsichtigte Fehlanreize sind offenbar erkannt worden, und sollten nun baldmöglichst beseitigt werden.

@Netznutzer:
Dieses andere Thema ist doch schon hier und auch in den Zeitungen und in der Politik im Zuge der lezten EEG-Novellierung diskutiert worden.

ciao,
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Offline ElCattivo

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Offline superhaase

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Schieflage beim Ökostrom
« Antwort #8 am: 16. Dezember 2010, 11:02:50 »
Man kann diesem Appell voll und ganz zustimmen.
Sehr vernünftig.

Nur fürchte ich, dass die Politik wieder nicht dazu fähig ist, schnell und vorausschauend zu handeln. Ich sehe schon wieder ein monatelanges Gezerre auf uns zu kommen, bei dem irgendwelche Landesfürsten meinen, irgendwelche vermeintlichen Arbeitsplätze von irgendwelchen PV-Lobbyisten schützen zu müssen.  :rolleyes:

ciao,
sh
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Schieflage beim Ökostrom
« Antwort #9 am: 16. Dezember 2010, 15:28:02 »
Ja wird es denn bald Weihnachten?  ;)

Sollte das Grünstrom-Privileg fallen, steht schon Ersatz für die Versorger parat.  Die neue Wunderkerze nennt sich \"Kapazitätsprämie\" und die Prämie  wird auch von Importkohlekraftwerken beansprucht. Grund ist wieder das EEG mit der bevorzugten Einspeisung der EE. Wer soll das bezahlen? Ihr dürft raten.  

Mit der Kapazitätsprämie soll ein finanzieller Anreiz gesetzt werden, damit überhaupt neue Kraftwerke gebaut werden, die die Schwankungen der Erneuerbaren ausgleichen können. Weil diese Kraftwerke unregelmässig und zu selten laufen werden, wird sich ohne diese Prämie kein Investor mehr finden.

Zum Ausgleich sind aber keine Kohlekraftwerke sondern flexible moderne Gaskraftwerke  (GUD) die richtige Ergänzung. Außerdem ist bei den Versorgern schon wieder ausgemacht, dass diese Zeche wieder einmal die Verbraucher bezahlen sollen.

Es wird Zeit, dass die EE-Profiteure ihren Teil zur Energiewende beitragen!

siehe auch hier: Der nächste Angriff auf die Verbraucher

Offline superhaase

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Schieflage beim Ökostrom
« Antwort #10 am: 16. Dezember 2010, 15:45:47 »
Sehnse, lieber nomos=PLUS:

In dem Artikel steht auch, dass dieser Weg wohl unvermeidbar ist.
Also wird eine solche Kapazitätsprämie kommen.
Sie ist eigentlich nichts anderes als die heute schon übliche Bezahlung von Regelungs- und Reserveenergiekapazitäten. Nur wird das deutlich zunehmen und damit deutlich teurer.

Jetzt gibt es aber dazu doch eine Alternative, die wohl auf Dauer viel billiger kommt und auch Umweltfreundlicher ist:
Die Anbindung der skandinavischen Speicherseen.

Die Norweger werden am An- und Verkauf des Strom für Ihre Pufferdienstleistung verdienen - aber das wird doch erheblich billiger als der Bau neuer fossiler Kraftwerke und deren Kapazitätsprämie.
Umweltfreundlicher sowieso.

Jetzt müssten Sie, lieber nomos=PLUS, sich nur noch dazu durchringen, den Norwegern für Ihre Dienstleistung auch eine Vergütung zu gönnen.
Dagegen haben Sie ja immer gewettert - völlig sinnfrei.

So oder so: irgendwie muss es ja technisch und kaufmännisch auf die Reihe gebracht werden.
Die beste Lösung ist die Anbindung Skandinaviens mit seinen Speicherseen.

ciao,
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Schieflage beim Ökostrom
« Antwort #11 am: 16. Dezember 2010, 16:07:57 »
Man o man, @solarsuperhaase, bei zuviel Sonne besteht die Gefahr von Sonnenbrand, Sonnenstich und Überhitzung. Nochmal gute Besserung!

Lassen Sie den Norwegerstrom in Ruhe, der ist nicht das Problem. Sie sollten diese gute Sache nicht schon wieder missbrauchen. Der von Ihnen propagierter PV-Strom kostet die Verbraucher schon genug an nutzlos verschwendeten Milliarden. Da ist nicht nur die wucherverdächtige Einspeisevergütung, es sind die Folgekosten, die Einspeiser wie Sie wenig interessieren. Nicht Ihr Problem! Die Verbraucher zahlen!  X(

Die Schieflage hat der Redakteur der Frankfurter Rundschau im verlinkten Artikel zutreffend beschrieben. Das braucht keine Ergänzung von Ihnen.

Offline superhaase

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Schieflage beim Ökostrom
« Antwort #12 am: 16. Dezember 2010, 16:21:41 »
Zitat
Original von PLUS
Lassen Sie den Norwegerstrom in Ruhe, der ist nicht das Problem. Sie sollten diese gute Sache nicht schon wieder missbrauchen.
Wer sagt denn, dass \"der Norwegerstrom\" ein Problem sei?
Inwiefern \"missbrauche\" ich eine \"gute Sache\"?
Sie sprechen wieder mal wirr.  :tongue:
Ich befürworte doch nur eine von vielen Fachleuten gutgeheißene Lösungstrategie (die Sie, lieber nomos=PLUS hier des öfteren beschimpft haben!):

Die Anbindung der skandinavischen Speicherseeen ist doch die Lösung für die Pufferungsprobleme, die mit dem Umbau zu erneuerbaren Energien auf uns zu kommen.
Das hat übrigens mit PV-Strom wenig zu tun, dieser Speicherbedarf entsteht auch ganz ohne PV - soger noch in größerem Maße.

ciao,
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Schieflage beim Ökostrom
« Antwort #13 am: 16. Dezember 2010, 16:37:13 »
Zitat
Original von superhaase
Ich befürworte doch nur eine von vielen Fachleuten gutgeheißene Lösungstrategie (die Sie, lieber nomos=PLUS hier des öfteren beschimpft haben!):
..
Das hat übrigens mit PV-Strom wenig zu tun, dieser Speicherbedarf entsteht auch ganz ohne PV - soger noch in größerem Maße.
Chronisch unverbesserlich! Ich verbitte mir das! Ich habe zu keiner Zeit die Netzanbindung nach Norwegen \"beschimpft\" und die Ausschmückung mit den \"vielen Fachleuten und gutheißenden Lösungsstrategien\" können Sie sich sparen.  Sie taugt nichts zur Ablenkung vom deutschen Solarförderirrsinn den Sie hier massgeblich propagieren. Ich habe nichts gegen Strom aus Wasserkraft und auch nichts gegen Pumpspeicher, allerdings gegen Profitgier und Missbrauch zum Beispiel hier .

Dass Ihr PV-Strom versorgungstechnisch keine große Bedeutung hat, hätten Sie nicht extra betonen müssen. Er kostet uns Verbraucher nur Milliarden!  X(

Offline Netznutzer

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Schieflage beim Ökostrom
« Antwort #14 am: 16. Dezember 2010, 17:00:52 »
Zitat
Die Anbindung der skandinavischen Speicherseeen ist doch die Lösung für die Pufferungsprobleme, die mit dem Umbau zu erneuerbaren Energien auf uns zu kommen. Das hat übrigens mit PV-Strom wenig zu tun, dieser Speicherbedarf entsteht auch ganz ohne PV - soger noch in größerem Maße.

@ Plus

Da haben Sie\'s: PV Strom verursacht gar kein Speicherproblem, weil dieser 8760 Stunden im Jahr produziert wird und immer reichlich zur Verfügung steht. Sie sehen: Superhaasens Sachverstand löst alle Energieprobleme dieser Welt. Schuld sind bestimmt Kraftwerke, die 8.000 Stunden im Jahr laufen. Aber wie ich vor kurzem schon feststellte: Benutzungsstunden und PV Einspeiser, das passt nur zusammen, um die Gier des zu erwartenden Profits zu berechnen und zu befriedigen.

Gruss

NN

 

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