Original von Netznutzer
Ökostrom ist hierzulande Strom, der nicht nur nicht per EEG gefördert wurde, sondern der in aller Regel auch gar nicht EEG-förderfähig wäre.
Diese Behauptung stimmt absolut nicht! Jede EEG-Anlage, die nicht mehr förderfähig ist, würde lt. Gesetz den Phelix Quartalspreis erhalten, z.Zt. um 4,24 ct/kWh. Ferner gab es schon Zeiten, in denen Deponiegasstrom unterhalb der Börsenpreise per EEG gefördert wurde. Jede kWh aus EEG-Anlagen, die nicht den Kriterien des EEG zur Förderung entsprechen, würde als Ökostrom vermarktet werden dürfen.
Lieber Netzbetreiber, Sie bestätigen doch mit Ihrer Aussage genau diese Behauptung. Diese ist also offenbar richtig.
Selbst wenn der hier angebotene Ökostrom aus Norwegen kommt, so wurde hier noch vor kurzem sich wehement darüber beschwert, dass durch vermeintlichen Nichtnetzausbau die Importmöglichkeiten von umweltfreundlichem Ökpostrom aus Norwegen geblockt wird.
Das ist offensichtlich so und ist auch zu kritisieren.
Manche träumten hier bereiits von der europäischen Vollversorung durch norwegischen Ökostrom ...
So etwas hab ich hier noch nicht gelesen.
Sie versuchen hier doch nicht etwa, anderen unsinnige Aussagen unterzuschieben?
Von daher gibt es reichlich Möglichkeiten, Wettbewerb statt Subventionierung zu gestalten, wenn man es nur will. Es ist aber nicht gewollt, weder von der Politik, natürlich auch nicht von den Anlagenbetreibern. Weil es eben so bequem ist. Einspeisen wann man will, so viel wie man will, kein Fahrplanmanagement und sich das Recht rauszunehmen, rumzumaulen, wenn es Veränderungen gibt.
Das ist eine arg verkürzte und die Tatsachen verdrehende Sichtweise.
Würde Kohle- und und Atomstrom seine externen Kosten selbst tragen müssen und nicht subventioniert, dann müsste er laut Sachverständigenrat im Großhandel heute etwa 11 ct/kWh kosten.
Da ist Windstrom heute schon billiger.
Soviel mal zum Thema Wettbewerb und Subventionierung.
Ferner ist völlig klar, dass Strom aus erneuerbaren Energien in Zukunft irgendwann nicht mehr nach dem Prinzip \"Einspeisen wann man will, so viel wie man will, kein Fahrplanmanagement und sich das Recht rauszunehmen, rumzumaulen, wenn es Veränderungen gibt\" erzeugt und abgenommen werden kann, wenn er noch deutlich mehr und schließlich einmal 100% Anteil am deutschen Stromverbrauch ausmacht.
Dies hat auch nie jemand erwartet oder versprochen.
Das EEG war und ist das Instrument zur Anschubfinanzierung neuer Technologien und zur Markteinführung von neuem Ökostrom.
Es funktioniert sehr gut, aber wird nicht in alle Ewigkeit so bestehen bleiben.
Das weiß jeder, der sich damit ernsthaft beschäftigt hat.
Das ist auch nie anders erzählt worden.
Mir ist zumindest nicht bekannt, dass irgendwer erzählt hätte, das EEG würde in seiner aktuellen Form für immer bestehen bleiben und somit die Energieversorgung für alle Zukunft sichern können - es wurde ja auch schon mehrfach angepasst.
(siehe eingeführte Netzmanagementanforderungen für Windstromanlagen; die Direktvermarktung von Strom aus \"EEG-Anlagen\" ist auch eine Weiterentwicklung hin zu einem Ende Förderung. Das spielt derzeit praktisch noch keine Rolle, aber wird in Zukunft wohl an Bedeutung gewinnen.)
Sie kritisieren also eine Einstellung bzw. Auffassung, die gar niemand vertritt, die Sie aber anderen damit unterschieben.
Das kann man auch als Polemisieren bezeichnen.
Warum polemisieren Sie so vehement gegen die Umstellung unserer Energieversorgung auf erneuerbare Energien?
ciao,
sh