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GASAG erhöht zum 01.10.05 um 0,5 ct/kwh

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Cremer:
@MikeV2002,

sehen Sie, wir sind ebenso kleine Verbrauchewr und haben uns in dem zurückliegenden Jahr seit September 2004 durchgekämpft und haben sehr viel dazugelernt.
Vor allem stecken wir den Kopf nicht in den Sand, wie viele von meinen Bekannten - leider - sondern gehen konstruktiv die Sache an. Was meinen Sie was man da in einem Jahr alles an Kenntnissen dazugewonnen hat.

Heute erhalten meine Stadtwerke in der Regel mindestens 1 Brief pro Woche, öfters sogar 2. Regelmäßig bei jeder Preiserhöhung gehen gebetsmühlenhaft die Musterbriefe an die SW. Nach dem wir uns als BIFEP organisiert haben, gehen wir auch gegen falsche Brennwerte vor und gegen den 11% Gewinn der SW, der gemäß eines Gewinnabführungsvertrages an die anderen defizitären  Betriebe der Stadt abgeführt werden, um diese am Leben zu halten, dies ist eine kommunale Steuer.  

Fangen Sie und beginnen mit dem Widerspruch gemäß Musterbrief, auch in Ihren anderen Liegenschaften.

ubu:
Hallo MikeV2002 und alle anderen,


erstmal herzlichen Dank an ALLE, die sich mit unermüdlichem Eifer befleißigen, meine Erkenntnisse zu diesem leidigen

Thema zu erweitern, manchmal sind mir die Sphären allerdings doch einfach zu hoch. Dennoch ist es dann aber lustig,

mitzulesen.


Trotzdem:

Hier in Berlin kommt zu dem Ganzen noch hinzu, dass die Alg2-Bezieher sich u. U. gar keine neuen \"Abschlags\"-Erhöhungen

mehr \"leisten\" können, da die Obergrenze der vom AA übernommenen Warmmiete (Brutto-Kaltmiete  + Heizkosten) bei 360,00

€ liegt. Danach muss ab 1.1.2006 in kostengünstigere Wohnungen umgezogen werden oder der überschüssige Betrag darf

noch aus der Regelleistung von 345,00 € beglichen werden! Das nur nebenbei... (Obwohl, so nebenbei ist es nicht, weil auch

ich davon betroffen bin.)


Ich hab mal die Entwicklung des Arbeitspreises \"meines\" Gasag-Fixpreis-Tarifs (\"Fixpreis\" und \"Vario\" wurden 05/2001
 
eingeführt, davor gab es eine verbrauchsmäßige BEST-Preis-Abrechnung) von Ende 1998 bis Ende 2005 aufgelistet und von der

 Internetseite der Gasag den Jahresüberschuss übernommen, andere Zahlen sagen mir dort nichts und sowas wie \"Gewinn\"
 
finde ich da nicht. DM-Beträge sind in € umgerechnet.


In der 1. Spalte sind die Laufzeiten, in der 2. Spalte der Grundpreis/Monat (netto), in der 3. Spalte der Arbeitspreis (netto) von

\"Best\"-Preis und \"Fixpreis\", in der 4. Spalte die Erhöhung / Minderung des Arbeitspreises, in der 5. Spalte der Arbeitspreis (netto)

des äquivalenten Tarifs \"Vario\" und in der 6. Spalte der o. a. Jahresüberschuss. (Eine richtige Tabelle bekomme ich hier aus

 Formatgründen leider nicht rein.)



12/98-12/99     7,24€       3,1     ----------  ---   ---------  
12/99-12/00     7,67€       3,4     +09,7%  ---    27Mio €
12/00-04/01     8,18€       4,0     +11,8%  ---   ---------
05/01-04/02     8,18€       3,9     -02,5%  4,0   55Mio €
05/02-12/02     8,00€       3,5     -10,3%  3,6   57Mio €
01/03-09/03     8,00€       3,7    +05,7%  3,9   --------
10/03-09/04     8,00€       3,7    +00,0%  3,9   60Mio €
10/04-09/05     8,00€       3,9    +05,4%  4,2   54Mio €
10/05-09/06     8,00€       4,8    +23,1%  4,7



Die Gasag rühmt sich ja damit, lt. Stiftung Warentest im \"unteren Preissegment\" beim Vergleich der GVU zu liegen und auch

die Preise im Lauf der Zeit nur moderat erhöht zu haben.


Es gab ja auch Preisminderungen wohl im Unterschied zu anderen Versorgern. Aber lassen diese Prozentsätze

Rückschlüsse auf  \"billige\" Preisgestaltung zu? Gibt´s die überhaupt in unserem Wirtschaftssystem? Oder nutzt dieser

Versorger doch nur seine Monopolstellung hier in Berlin aus? Einen anderen Anbieter kann ich mir ja schließlich nicht

aussuchen. Ich kann das  leider alles nicht nachvollziehen mangels Billigkeitsnachweis.


Und ab 10/2005 fühle ich mich doch einfach nur noch über den Tisch gezogen! Eine 23 %ige Erhöhung bei \"meinem\" Tarif,

eine 11%ige Erhöhung bei den anderen Tarifen oder gar eine 20 %ige, wenn ich z. B. in den Vario-Tarif gewechselt wäre, wie

von der Gasag freundlicherweise im Erhöhungsschreiben von Mitte September vorgeschlagen, KANN einfach nicht

rechtmäßig sein! Außerdem bleiben bei der Gasag doch noch ein paar Millionen übrig, obwohl die Mitarbeiter/innen lt.

Website von 2000 bis 2004 um 1/3 geschrumpft sind, nämlich von 1271 auf 843.


Bekannte von mir, die im Vario-Tarif sind, haben Mitte September ein Schreiben von der Gasag bekommen, in dem sie NICHT

auf die kommenden Preiserhöhungen aufmerksam gemacht wurden, sondern nur ein freundliches Angebot bekamen, doch

ab 1.10. in den Fixtarif (\"Für ein Jahr Preisstabilität\") wechseln zu können \"...man habe die Kapazitäten für diesen Tarif erhöht.\"


Beim Querlesen habe ich mir behalten (von der VZ?), dass die Gasag 5 Zulieferfirmen für ihr Gas hat, da wird doch wohl eine

andere Preisgestaltung möglich sein, alle müssen doch irgendwie billig wirtschaften.


VZ-Berlin: \"Entgegen den Vorschriften in § 1 des am 13. Juli 2005 in Kraft getretenen Energiewirtschaftsgesetzes sind die

Erdgaspreise der GASAG weder preisgünstig noch verbraucherfreundlich und sind schon gar nicht „billig“ nach § 315 Abs. 3

des Bürgerlichen Gesetzbuches.\"

So, das musste mal geschrieben werden.

Viele Grüße

ubu

Cremer:
@ubu,

es stimmt nicht, dass die GASAG zu den Günstigsten zählt. das trifft vielelicht auf den Großraum Berlin/Brandenburg zu, nicht jedoch zu anderen Ländern. Wir haben jetzt einen Bruttoprteis von 4,62 Cent/kwh inkl. Mehrwert bei einem Grundpreis von 180 €

Kampfzwerg:

--- Zitat ---
Hier in Berlin kommt zu dem Ganzen noch hinzu, dass die Alg2-Bezieher sich u. U. gar keine neuen \"Abschlags\"-Erhöhungen
mehr \"leisten\" können, da die Obergrenze der vom AA übernommenen Warmmiete (Brutto-Kaltmiete  + Heizkosten) bei 360,00
€ liegt. Danach muss ab 1.1.2006 in kostengünstigere Wohnungen umgezogen werden oder der überschüssige Betrag darf
noch aus der Regelleistung von 345,00 € beglichen werden! Das nur nebenbei... (Obwohl, so nebenbei ist es nicht, weil auch
ich davon betroffen bin.)

--- Ende Zitat ---


@ubu

Das ist nicht nur in Berlin so!
um so wichtiger ist es, sich zu informieren und sich dann gegen Willkür zu wehren. Egal ob bei Behörden oder Gasversorgern.
Leider verhalten sich immer noch zu viele Bürger passiv nach dem Motto \"ich kann es sowieso nicht ändern\". Eine typisch deutsche Wesensart.
Wenn das alle machen würden, gäbe es definitiv noch mehr (Amts-)Mißbrauch als jetzt.
Nur Mut!

RR-E-ft:
@Kampfzwerg

Speziell in Preußen kamen Revolutionen (fast) immer nur von oben.
Man denke an Bismarck.

Vielleicht hoffen nun wieder alle auf den Präsidenten des Bundeskartellamtes.


Freundliche Grüße
aus Jena


Thomas Fricke
Rechtsanwalt

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