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Haushalt mit Wärmepumpe - Anbieterwechsel möglich

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Agenor:
Hallo!

Wir haben im letzten Oktober unseren Neubau bezogen. Diesen beheizen wir mit einer Wärmepumpe.

Nun überlege ich ob ein Anbieterwechsel für uns sinnvoll ist. In mehreren Informationen die ich gelesen habe wird berichtet, dass ein Wechsel kaum machbar ist, wenn mit Strom geheizt wird. Daher die Frage ob ein Wechsel bei uns möglich ist.


Die Gegebenheiten:
Bei unseren lokalen Stadtwerken haben wir zwei Verträge: Einen für den Normalstrom und eine für den Heizstrom. Beide Verträge sind zunächst noch einmal gleich. Zum Heizstromvertrag gibt es jedoch noch einen zugehörigen Sondervertrag.

Der Sondervertrag regelt, dass der Strom für die Wärmepumpe vergünstigt angeboten wird. Während der Normalstrom 22ct/kWh kostet, kostet der Strom für die Wärmepumpe 16ct/kWh.

Bedingung des Sondervertrages ist, dass der gesamte Haushaltsstrom (also Normalstrom und Heizstrom) von den Stadtwerken bezogen werden muss. Zudem wird der Strom für die Wärmepumpe an zwei Zeiträumen pro Tag abgeschaltet.


Die Wärmepumpe braucht im Jahr ca. 4MW, an Normalstrom verbrauchen wir ca. 4,8MW.

Über Verivox habe ich den Anbieter TelDaFax ermittelt bei dem der Gesamtverbrauch von rund 9MW ca. 16,8 ct/kWh kostet. Also auch wenn es hier keinen getrennten Tarif für Normal- und Wärmepumpemstrom gibt wären wir hier deutlich günstiger.


Alle Informationen die ich bislang gefunden haben besage, dass kaum ein Versorger Heizstrom anbietet weil es für Sie zu aufwändig ist zwei Tarife mit zwei Zählern, etc anzubieten. Wenn aber der Haupttarif eines Anbieters für mich fast so günstig ist wie der Heizstromtarif meines aktuellen Anbieters ist es mich natürlich egal, dass keine zwei getrennten Tarif angeboten werden. Ich wäre ja auch vollkommen damit zufrieden einen Tarif zu haben über den der gesamte Stromverbrauch läuft.

Die gefunden Informationen sagen pauschal, dass ein Anbieterwechsel nicht (bzw. kaum) möglich ist, wenn mit Strom geheizt wird. Als Beispiel wird in diesen Informationen aber immer nur von Nachtspeicherheizungen gesprochen für die günstigerer Nachttarif angeboten werden müsste. Dieses anbieten von zwei Tarif wäre für die meisten Versorger zu aufwändig und daher uninteressant.

Ich verstehe hierbei zwei Dinge nicht:
1. Es wird wie gesagt immer nur von Nachspeicherheizungen als Hindernis gesprochen. Der Wechsel beim heizen mit einer Wärmepumpe also gar kein Problem oder gibt es hier die gleichen Schwierigkeiten.

2. Klar ist es für den Kunden gut, wenn er für die Heizungen ein günstigeren Zweittarif erhält. Wenn aber ein Anbieter B insgesamt so günstig ist wie der Heiztarif von Anbieter A, dann kann man doch einfach den gesamten Strom von Anbieter B beziehen. Als Kunde verlange ich doch nicht zwingend zwei Tarif. Man möchte doch insgesamt einfach das günstigste Modell für sich wählen. Wo ist also das Problem, wenn ein Kunde der mit Strom heizt zu einem Anbieter wechselt wo er insgesamt am günstigen fährt?


Besten Dank
Agenor

bjo:

--- Zitat ---Original von Agenor
2. Klar ist es für den Kunden gut, wenn er für die Heizungen ein günstigeren Zweittarif erhält. Wenn aber ein Anbieter B insgesamt so günstig ist wie der Heiztarif von Anbieter A, dann kann man doch einfach den gesamten Strom von Anbieter B beziehen. Als Kunde verlange ich doch nicht zwingend zwei Tarif. Man möchte doch insgesamt einfach das günstigste Modell für sich wählen. Wo ist also das Problem, wenn ein Kunde der mit Strom heizt zu einem Anbieter wechselt wo er insgesamt am günstigen fährt?


Besten Dank
Agenor
--- Ende Zitat ---

Hallo,
für WP gilt das selbe wie für Stromheizung. Technisch ist der Wechsel kein Problem!
es stellen sich folgende Fragen!
- kannst du mit dem WP Strom wechseln, läßt der Versorger das zu?
- wenn nein was ich glaube
-- ist die Vertragliche Bündelung mit dem Normalstrom überhaupt zulässig?

technisch gibt es keine Begründung für die Bündelung!

= > sich mal hier im Forum da gibts schon Beiträge dazu

die offizielle Begründung für die Verweigerungshaltung der Grundversorger die zumeist auch Netzbetreiber sind (Tochtergesellschaften), ist das Sie mit dem Zu und Abschalten der WP`s und der Speicherheizungen die Netzauslastung regulieren können.

Gridpem:
@ Agenor,

ganz so einfach ist das nicht zu beantworten. Die Probleme liegen ähnlich wie bei Nachtspeicherheizungen.

Von Deinem jetzigen Versorger weg zu kommen ist nicht das Problem. Einfach Vertrag kündigen.
Das Problem liegt darin, einen anderen Versorger zu finden, der solche Anlagen beliefert. Wenn Du den findest, ist auch ein Wechsel kein Problem.

Wenn die Wärmepumpe einen gesonderten Zähler hat, sollte ein Wechsel kein Problem sein. Dann kannst Du mit der Wärmepumpe beim jetzigen Versorger bleiben und kannst mit dem anderen Zähler einen anderen Lieferanten Deiner Wahl suchen.

Wenn Du keinen gesonderten Zähler für die Wärmepumpe hast, wird es schwierig. Dann brauchst Du einen Lieferanten der Wärmepumpen versorgt. Das hängt mit der Strombeschaffung für diese Anlagen zusammen. Die Menge, die der Lieferant für jeden einzelnen Tag beschaffen muss ist abhängig von der Tagesmitteltemperatur am Ort. Daher muss für jeden Tag die Energiemenge berechnet werden. Viele bundesweite Lieferanten betreiben den Aufwand der dafür notwendig ist nicht.

Der Versorger vor Ort war bis vor 3 jahren gesetzlich verpflichtet diesen Aufwand zu betreiben und hat daher meist alle notwendigen Voraussetzungen und nutzt das geschickt als Kundenbindungsinstrument.
Du kannst Dir für die Wärmepumpe auch einen gesonderten Anschluss (Zähler) installieren lassen, musst die Kosten für die Installation aber selbst bezahlen. Such Dir da mal einen unabhängigen Energieberater und lasse Dich schlau machen, ob sich das für Dich rechnet.

Zur Problematik der Versorgung von Nachtspeicher- und Wärmepumpenanlagen hat die Bundesnetzagentur als Regulierer vor etwa einem Jahr eine umfangreiche Studie mit 2 Gutachten veröffentlicht. Wenn Du Lust hast die zu lesen

http://www.bundesnetzagentur.de/cae/servlet/contentblob/132386/publicationFile/1600/GutachtenHeizstrommarktI_Id17128pdf.pdf

http://www.bundesnetzagentur.de/cae/servlet/contentblob/132398/publicationFile/1601/GutachtenHeizstrommarktII_Id17130pdf.pdf


viel Spass dabei und ruhig Mut zum Wechseln

Gruß aus Meck-Pomm

Christian Guhl:

--- Zitat ---Original von GridpemWenn die Wärmepumpe einen gesonderten Zähler hat, sollte ein Wechsel kein Problem sein. Dann kannst Du mit der Wärmepumpe beim jetzigen Versorger bleiben und kannst mit dem anderen Zähler einen anderen Lieferanten Deiner Wahl suchen.
--- Ende Zitat ---
Das Problem dabei ist, dass alle Heizstromverträge, die ich kenne, Kopplungsverträge sind. Das bedeutet, wenn ich Heizstrom haben will, muss ich auch den übrigen Strombedarf vom selben Versorger beziehen. Ein Vertrag, über den ich ausschließlich mit Heizstrom beliefert werde, bietet nach meiner Kenntnis keiner an.

Gridpem:
@ Christian Guhl

das kann ich nicht bestätigen. Sieh doch einfach hier.

z.B. E.ON edis : http://www.eon-edis-vertrieb.com/html/14231.htm
E.ON Avacon: http://www.eon-avacon-vertrieb.com/CMS/Default.aspx?id=1210&ch=2

oder Vattenfall: http://www.vattenfall.de/de/privatkunden-berlin-elektro-speicherheizung.htm

Da könnte ich noch eine ganze Reihe quer durch Deutschland aufzählen.
Das sind die derzeit aktuellen Angebote, die aber, wie schon gesagt, nur dort angeboten werden wo der Lieferant auch Grundversorger ist.

@ Agenor

bei welchem Netzbetreiber / Grundversorger bist Du denn ? Vielleicht kann ich Dir einen Tipp geben.

Gruß aus Meck-Pomm

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