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Autor Thema: Ständige Preisverhandlungen E.ON Ruhrgas/ Gazprom?  (Gelesen 3275 mal)

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Ständige Preisverhandlungen E.ON Ruhrgas/ Gazprom?
« am: 20. August 2010, 15:43:08 »
Ständige Preisverhandlungen E.On Ruhrgas / Gazprom?

Zitat
Von E.ON Ruhrgas hieß es, das Unternehmen spreche ständig mit seinen Zulieferern über die Anpassung der Verträge an die aktuelle Marktsituation. Weitere Details nannte die Tochter der Düsseldorfer E.ON AG nicht.  

Die langfristigen Gaslieferverträge von Gazprom mit europäischen Kunden sind an den Ölpreis gekoppelt. Nachdem der Ölpreis 2008 auf mehr als 140 USD je Barrel gestiegen war, wurde die Kritik an dieser Preisformel immer lauter. Zudem sind die Gaspreise wegen der zunehmenden Verfügbarkeit von verflüssigtem Erdgas (LNG) und der verstärkten Förderung von sogenanntem \"Shale Gas\" in den USA erheblich unter Druck gekommen. Die Preise, die Gazprom seinen Kunden im Rahmen der langfristigen Lieferverträge in Rechnung stellt, liegen deshalb deutlich über den Preisen am Spot-Markt.

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Ständige Preisverhandlungen E.ON Ruhrgas/ Gazprom?
« Antwort #1 am: 24. August 2010, 14:13:54 »
Gaspreise der Gazprom deutlich über Marktpreis

Zitat
Sowohl der russische Gasversorger Gazprom als auch das deutsche Unternehmen E.ON geraten bezüglich der Gaspreise immer weiter unter Druck. Gazprom gerät enorm unter Druck, da der größte europäische Konkurrent des Unternehmens Statoil zugestimmt hat, bis zu 30 Prozent seines Gases zum aktuellen Marktpreis zu verkaufen. E.ON gerät hingegen durch die Gaskunden unter Druck, denn diese dringen auf das Unternehmen bezüglich der Gaspreisanpassung ein.

Die Gaspreise in den Langfristverträgen mit Ölpreisbindung liegen deutlich über den Marktpreisen für Erdgas. Die entsprechenden bisherigen Klauseln taugen weder zur Weitergabe von Kostenänderungen des Vorlieferanten noch als Spannungsklauseln zur Anpassung an den aktuellen Marktpreis für Erdgas (siehe auch BGH VIII ZR 304/08 und VIII ZR 178/08 für HEL- Klauseln in Letzverbraucherverträgen], so dass ihnen insgesamt eine innere Rechtfertigung fehlt. Das war schon immer so.

Da auch die Bezüge aufgrund von Langfristverträgen von Gazprom in die Erdgasimportpreise eingehen, liegen Erdgasimportpreise  selbst auch über dem Marktpreis für Erdgas.

 

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