Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: vertrag kündigen oder nicht ??  (Gelesen 13341 mal)

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Offline VolkerM

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vertrag kündigen oder nicht ??
« am: 07. März 2010, 18:22:39 »
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Bin seit mehr als 10 Jahre bei einem Flüssiggasanbieter. 2006 wurde ein neuer Vertrag gemacht mit einem Sonderpreis. Laufzeit 2 Jahre und anschließend verlängert sich dieser um 1 Jahr. Sonderpreis 0,45 € ohne MwSt. Jetzt werden 0,56 € ohne MwSt verlangt. Wie soll ich mich nun verhalten ? Habe das Haus mit diesem Gastank übernommen. Tank ist zur Miete. Alle anderen sind am Erdgas angeschlossen. Habe schon mehrere Std in diesem Forum gelesen, sehr interessant, aber im Moment für mich nicht so hilfreich. Bei diesen Verträgen sind doch immer Klauseln versteckt, auf die man ohne die nötigen Kenntnisse erst später darauf kommt, wenn es Probleme gibt. Dieser Vertrag wurde weder von mir, noch von Sch.....G
gekündigt. Ich habe mich also darauf berufen. Bitte deshalb um etwas Hilfe !! Noch einen schönen Abend für alle.............
VolkerM

Offline Watzl

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vertrag kündigen oder nicht ??
« Antwort #1 am: 07. März 2010, 20:38:52 »
Bitte konkretisieren  sie ihre Frage

Gibt es Probleme mit dem Vertrag allgemeine?

Sind sie nicht einverstanden, weil nun 0,56 € als Preis fürs Gas velangt wird, wo das doch im letzten Jahr noch 0,46 € waren?

Zitat
Dieser Vertrag wurde weder von mir, noch von Sch.....G gekündigt. Ich habe mich also darauf berufen.

Wie ist das zu verstehen?


Leider ist es bei ihren bisherigen Angaben schlecht möglich, mehr dazu zu sagen.


Machen sie also bitte einen zweiten versuch.


H. Watzl

Offline VolkerM

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vertrag kündigen oder nicht ??
« Antwort #2 am: 08. März 2010, 09:51:36 »
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Guten Morgen,
ersteinmal geht es um meinen Vertrag. Wenn mir ein Sonderpreis angeboten wurde, hatte ich gedacht, dass dieser Gültigkeit hat, solange er nicht gekündigt wird. Wenn man aber an der Preisschraube drehen kann wie man will, ist dieser Vertrag mit einem Sonderpreis doch einfach s...... !
Vertrag überprüfen lassen und wo ??
Welche Alternativen habe ich noch ? Eigener Tank oder vielleicht Anschluß ans öffentliche Gasnetz ? Egal, ist alles mit nicht wenig Geld verbunden aber diese Knebelverträge möchte ich einfach nicht mehr haben.
Noch einen schönen Tag............
VolkerM

Offline Ready XL

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vertrag kündigen oder nicht ??
« Antwort #3 am: 08. März 2010, 11:10:52 »
@VolkerM,

hier sind noch Fragen offen.

1. Gehört der Tank Westfalen?
2. Wieviele Abnehmer hängen eventuell dran oder sind Sie alleine?

Vertragsverlängerungen von mehr als 2 Jahren sind nicht zulässig. Sollte der Tank nicht Ihnen gehören, wird Westfalen für die Abholung horrende Preise verlangen.

Ich würde auf jeden Fall für einen eigenen Tank plädieren.

Ready XL

Offline VolkerM

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vertrag kündigen oder nicht ??
« Antwort #4 am: 08. März 2010, 17:01:09 »
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Der Tank gehört S.........s und ist nur für mich. Habe inzwischen ein wenig
forschen lassen. Es gibt ein BGH Urteil vom 29.04.08, ging durch alle Instanzen, wo ganz klar festgelegt wurde, das bei einem Gassondervertrag
( Sonderpreis) eine Preiserhöhungsklausel unwirksam ist. Sehr interessantes Urteil. Nun gut, ein eigenen Tank wird wohl demnächst anstehen.
VolkerM

Offline Ready XL

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vertrag kündigen oder nicht ??
« Antwort #5 am: 08. März 2010, 17:07:49 »
Zitat
Original von VolkerM
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Der Tank gehört S.........s und ist nur für mich.

...was ist denn mit S.....s gemeint?

Ready XL

Offline VolkerM

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vertrag kündigen oder nicht ??
« Antwort #6 am: 09. März 2010, 11:37:50 »
Hallo, damit ist mein Gasanbieter gemeint. Solange diese Preisangelegenheit noch nicht eindeutig geklärt ist, werde ich mich mit Namen zurückhalten. Ich versuche wenigstens Fair zu bleiben !
VolkerM

Offline Onkel-Olli

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vertrag kündigen oder nicht ??
« Antwort #7 am: 10. März 2010, 11:17:30 »
um hier halbwegs vernünftigen Rat zu geben, sind mehr Informationen notwendig.

Welchen jährlichen Energiebedarf haben Sie (also Liter oder kWh, wenn Sie das wissen)?
Wie hoch sind die aktuellen, laufenden Kosten (Miete und ggf. Gebühren?)

Das mit dem Gasvertrag ist ähnlich wie mit einem Telefonvertrag:
Wenn ich wenig telefoniere und nur erreichbar sein möchte, achte ich auf eine geringe laufende Belastung. Der Minutenpreis ist dann recht nebensächlich, also Prepaid = Grundkosten Null Minutenpreise zwischen 1 und 19 Cent. Wenn ich aber viel telefoniere, komme ich evtl. mit einer Flatrate 25,- € im Monat all inclusiv günstiger.

Umgesetzt auf Gas bedeutet das, dass je weniger Energiebedarf ich habe, um so schwieriger wird es die Gestehungskosten wieder reinzuholen.

In Ihrem Beispiel ist das aktuelle Angebot Ihres Versorgers sicher ca. 0,10 € zu hoch (Brutto) und interessant ist hierbei, dass Sie Autogas bereits für den selben Preis erhalten (obwohl höher besteuert). Darüber sollte man mit dem Lieferanten mal reden, evtl. lässt sich ja auf dieser Basis noch etwas regeln.

Die Frage bleibt, werden Sie die evtl. anfallenden Gestehungskosten über die Einsparung beim Literpreis wieder reinholen können. Dazu sind, wie gesagt, mehr Informationen nötig.


MfG

Onkel- Olli
der Ex- Vertragshai

keine Beratung/ kein Verkauf alles unverbindlich, private Meinung

Offline VolkerM

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vertrag kündigen oder nicht ??
« Antwort #8 am: 10. März 2010, 15:20:52 »
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Hallo,
genau diese Gedanken hatte ich auch. Jahresbedarf sind ca 2500 Liter. Die Wartungspauschale liegt bei 115,00 € im Jahr. Nun muß man einfach mal rechnen !!

MfG
VolkerM

Offline Onkel-Olli

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vertrag kündigen oder nicht ??
« Antwort #9 am: 11. März 2010, 14:36:13 »
Mmh...., 2.500 Liter sind schon recht viel.

da braucht man also mind. einen 2,1 Tonner mit max. 4.250 Liter Fassungsvermögen um entsprechend flexibel zu sein.

Kostenpunkt ist unterschiedlich, je nach Variante und Möglichkeiten.

Wenn man einen Gebrauchten, guten, unterirdischen finden kann, der auch noch alle Papiere hat und problemlos TÜV bekommt, dann kann man da schon mit 1.500,- € raus sein. Aber ich befürchte, dass man dazu sehr viel Glück benötigt.

Wenn man einen neuen Tank kauft, den Alten abholen lässt oder selber wegschaffen kann, dann wird sich das Ganze wohl nicht unter 3.500,- € bewegen. Natürlich abhängig davon, was man an Eigenleistung einbringen kann, welche örtlichen Voraussetzungen gegeben sind usw.

Bsp. das was ein oberirdischer Tank billiger ist als ein ui setzt man zum großen Teil bei der erforderlichen Betonplatte zu. Wenn man aber eine betonierte Fläche schon hat, kann man da evtl. sparen.
Das was der oi bescheidener aussieht, macht er durch evtl. geringere Wartungskosten wett, weil z.B. die zehnjährige Prüfung günstiger wird.
Wenn man zur Aufstellung eine Stelle zur Verfügung hat, wo\'s keiner sieht oder einen die Optik nicht weiter stört, dann spart das evtl. auch wieder was.

Den 3.500,- € Anschaffungskosten (evtl. auch mehr) stehen dann jährliche Einsparungen von 250,- € Gas (Preisdifferenz von 0,10 €) + 115,- € Wartungspauschale gegenüber. Macht 365,- € im Jahr, dauert also mind. 10 Jahre bis sich das rechnet aber auch nur wenn man tatsächlich immer von mind. 0,10 € erreichbarem Unterschied ausgeht und diesen auch tatsächlich immer schafft und kein Vertragskunde kommt der sagt: \"Du, ich hab letzte Woche zum gleichen Preis getankt wie Du!\" oder noch schlimmer \"Du, ich hab jetzt 0,10 € günstiger getankt, als Du vor 6 Monaten ....!\"

Denn einige Leute haben hier schon bewiesen, dass es nicht unbedingt so sein muss, dass man als \"freier Kunde\" auf jeden Fall günstiger kommt und dass die Differenz sowohl größer als auch kleiner sein kann und das dies von manigfaltigen Faktoren abhängig ist.

Ein auch nicht ganz unwesentlicher Aspekt ist, dass sich hier gelegentlich Jemand freut, dass sein Vertragsanbieter die Zuleitung reparieren, den Anstrich erneuern oder Beschädigungen beseitigen musste und ihn das nix gekostet hat. Oder das der Regler seinen Geist aufgegeben hat und erneuert werden musste. Wobei man im letzten Fall dann meist feststellt, dass der Regler vom Kunden bezahlt werden muss.

Das sind jedoch alles Sachen, die mir bei meinem eigenen Tank auch passieren können und ebenso wie die vorgeschriebenen Prüfungen durchaus etwas mehr Geld kosten können als man bisher auf dem Zettel hat. Und in diesem Fall bin ich auf jeden Fall Derjenige, der für die anfallenden Kosten aufkommen muss. was die Berechnung der Rentabilität dann wieder unschön beeinflusst.

Ganz sicher ist, dass man sich den Kauf leisten können sollte und nicht deswegen eine Finanzierung aufnehmen muss oder noch schlimmer, immer wieder den Dispo in Anspruch nehmen muss.

6 % Zínsen verursachen effektiv 210,- € Kosten im Jahr und ein Dispo wird in den Kosten deutlich deftiger ausfallen (locker auch mal 13,5 % und mehr) wobei dann aber hoffentlich nicht immer in gleicher Höhe erforderlich, verursacht aber eben auch Kosten.

Es gibt also eine ganze Menge mehr zu beachten, als nur den reinen Literpreis. Na denn viel Spass.

Schöne Grüsse,

Onkel- Olli
der Ex- Vertragshai

Offline Watzl

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vertrag kündigen oder nicht ??
« Antwort #10 am: 11. März 2010, 15:43:51 »
Ein wesentlicher Aspekt bei der ganzen Sache ist doch auch die Tatsache, dass hier jemand nach 10 Jahren Kundendasein überhaupt überlegt, aus dem Vertrag auszusteigen.

Warum tut er das?

Unzufriedenheit mit dem Preis, aber auch mit der Art und Weise, wie diese Firma, der man über 10 Jahre lang das Gas abgekauft hat, ihr also ein Auskommen ermöglicht hat, wie diese Firma sich nun verhält.

Allein das schon ist eine Grund dafür auszusteigen!

Ein eigener Tank hat hier den Vorteil, dass man sein eigener Herr ist.
Es gibt genug Hilfestellung, um den eigenen Tank selbst zu managen. Nach ganz kurzer Zeit, weiß man dann, was zu tun ist.

Das Vehalten  der Vertragspartner ist einfach nicht kalkulierbar.
Zig Beiträge hier beweißen es.

Guten Erfolg weiterhin

H. Watzl

Offline Ready XL

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vertrag kündigen oder nicht ??
« Antwort #11 am: 11. März 2010, 16:34:41 »
@VolkerM,

...ob sich ein eigener Tank nun nach 8 oder 10 Jahren amortisiert, ist m.E. zweitrangig. Der eigene Tank hat halt den Riesenvorteil, dass man den Machenschaften bzw. Schikanen des Tankeigentümers nicht mehr ausgeliefert ist.

Wenn ich könnte, ich hätte schon langst einen eigenen Tank.

Ready XL

Offline VolkerM

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vertrag kündigen oder nicht ??
« Antwort #12 am: 12. März 2010, 08:13:21 »
Guten Morgen,
na das sind doch wirklich aussagefähige Antworten !! An dem jetzigen Platz passt nur ein Tank mit 2700 L. Um nun wirklich etwas flexibler zu sein, müsste er nun wirklich eine andere Größe haben. Ja ja, da gibt es doch schon einiges zu beachten. Aber auf jeden Fall haben mir die Antworten hier schon sehr geholfen. Weshalb sind eigentlich die Gaskosten hier im Norden höher ?
Noch einen schönen Tag.............
VolkerM

Offline Onkel-Olli

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vertrag kündigen oder nicht ??
« Antwort #13 am: 12. März 2010, 12:01:57 »
Wir orakeln hier ob oder ob nicht, können aber nicht wirklich Rat geben, da die Konditionen nicht bekannt sind.

Prinzipiell ist es wohl so, dass ein Vertragsanbieter den Liefervertrag für 5 Jahre verlängert haben möchte (Planungssicherheit), das Sonderangebot bezüglich Bezugspreis jedoch zeitlich oder mengenmäßig begrenzt.

Jetzt wäre zu prüfen, ob der offerierte Sonderpreis ggf. die selbe Laufzeit hat oder anderweitig begrenzt ist (z.B. \"bei der nächsten Belieferung ...\" oder \"bis zum 31.12.2008\" oder etwas in der Art).

Zwar unwahrscheinlich aber durchaus denkbar, dass der Anbieter hier einen Fehler, bei der Formulierung, gemacht hat und der Sonderpreis durchaus noch Bestand hat. Denkbar wäre aber auch, dass der Anbieter zwischenzeitlich die neue Preisstruktur (per Anschreiben) mitgeteilt hat, was solche Anbieter eigentlich regelmäßig machen.

Wenn man es selber nicht rauslesen kann, muss man evtl. einen Fachanwalt beauftragen, was sich jedoch nur lohnt, wenn man entsprechend rechtsschutzversichert ist. Oder man hat Jemanden der sich damit halbwegs auskennt und das kostenlos erledigt, was ich jedoch nicht öffentlich machen würde.

Generell ist es wohl so, dass man ein Unternehmen betreibt, um daraus Gewinn zu erwirtschaften. Das liegt nicht nur in der Natur der Sache sondern ist sogar gesetzlich so vorgeschrieben. Wenn Sie keinen Gewinn erwirtschaften, kann es passieren, dass man Ihnen zum einen die Selbständigkeit abspricht (Finanzamt - negatives Betriebsergebnis = keine Steuern schauen die sich nicht ewig an) oder sogar von amtswegen die Firma dicht macht (Insolvenzverfahren/ Klage wegen Insolvenzverschleppung) , wenn Sie nicht mehr in der Lage sind die Sozialversicherungsbeiträge zu entrichten oder Ihren Angestellten keinen Lohn mehr zahlen...

Das ist sicher bei den großen Vertragsanbietern nicht der Fall, aber ich habe bereits mehrfach versucht zu erklären, dass man ein unterschiedliches Geschäftsmodell, nicht lediglich an einem, isoliertem Kostenfaktor fest machen kann.

Um das mal noch etwas plastischer zu erklären:
Sollten alle Vertragsanbieter, für die Lieferung des Gases, allen Kunden immer den gleichen Preis offerieren wie die freien Anbieter, würde das im Umkehrschluss bedeuten, dass der freie Anbieter seine Kunden betrügt, da er ja definitiv geringere Grundkosten hat/ hatte (Tank hat der Kunde gekauft, für Installation und Wartung zahlt der Kunde), für den Brennstoff jedoch das gleiche verlangt wie der Vertragsanbieter, der auch noch Kosten für den Tank, Installation und Wartung hat/ hatte!

Es kann also eigentlich nicht sein, dass beide unterschiedlichen Geschäftsmodelle den gleichen Brennstoffpreis (flächendeckend/ durchschnittlich) haben. Es sei denn, man legt die Grundkosten komplett auf Wartung/ Wartungsvertrag um, was aber auch wieder kaum Jedem gefallen wird.

Die Frage ist also wie hoch ist die Differenz und ist diese plausibel zu rechtfertigen. Das ist wieder ein grundsätzliches Problem, ob der Preis nicht schon generell zu hoch ist, da bereits die auf dem Markt erhältlichen (glaube ausschließlich von Monopolisten angeboten) Grundstoffe bereits zu teuer sind!!! Die Diskussion hatten wir bereits an anderer Stelle, das auch der freie Markt nicht wirklich \"frei\" ist! Aber dieses Problem werden wohl die Flüssiggaskunden (mangels Masse) nicht lösen.

VolkerM hat scheinbar einen recht günstigen Vertrag, zumindest was die Grundkosten betrifft (115,- €/ Jahr). Mit dieser Summe würde er einen selbst zu kaufenden Tank nie finanziert bekommen, da er ja nicht mal die jährlich anfallenden Zinsen für einen Tank zahlt (2.457,- € / 6%/ 147,42 €)! Selbst wenn er den Betrag regelmäßig ansparen würde, hätte er erst nach ca. 20 Jahren, das Geld für einen eigenen Tank zusammen. Was wiederum im Umkehrschlusss bedeutet, dass ein Vertragsanbieter ein berechtigtes Interesse haben muss, den Kunden langfristig zu binden!

Aktuell ist der Gaspreis für alle hoch, bei VolkerM geht es aktuell darum, ob er sein jährlichen Gasbedarf für 1.383,50 € oder für 1.666,- € decken kann. Macht eine Differenz von maximal 282,50 € im Jahr, also 23,54 € im Monat!!! Eventuell kann er den Preis bei seinem Lieferanten auch noch verhandeln und etwas günstiger gestalten. Nennt man das eine gestörte, unzumutbare Geschäftsbedingung??? und lohnt es sich dafür wirklich 115,- € Grundkosten gegen eine Summe X zu tauschen?

Nur mal noch ein anderes Beispiel dazu: Ich habe drei Kinder (Nur für den einen oder anderen Schlauberger, ich hab mehr als drei Kinder aber nur drei besuchen aktuell den Kindergarten) die den örtlichen Kindergarten, halbtags besuchen. Dafür muss ich monatlich 387,60 € berappen! Wie gesagt halbtags (20 h/ Woche) und monatlich! Macht ein Jahresvolumen von 4.651,20 € und da ist die Verpflegung noch nicht mal dabei! Dagegen nehmen sich 1.666,- € Heizkosten doch geradezu erträglich aus.

Obwohl hier sicherlich erhebliches Einsparungspotential besteht, würde ich nicht auf die Idee kommen, meine Kinder in einen anderen, billigeren Kindergarten zu bringen, weil der örtliche Kindergarten zum Einen zu Fuss zu erreichen, sehr schön, fast familiär ist, außerdem Arbeitsplätze vor Ort und das Gemeindeleben, nicht ganz unwesentlich, gesichert werden.

Kann man also mal drüber nachdenken. Nicht über meine Kinder, sonder die Geschäftsbeziehung zum Vertragsanbieter.


In dem Sinne,


Schöne Grüße,


Onkel- Olli
der Ex- Vertragshai

Offline Watzl

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vertrag kündigen oder nicht ??
« Antwort #14 am: 14. März 2010, 22:17:45 »
Bezüglich Flüssiggasverträgen braucht niemand zu oraklen, dazu gibt es zu viele eindeutige Berichte von Betroffenen.

Man mag ja trefflich streiten und sich zum Pfennigfuchser machen, um evtl. für diese Vertragsfirmen eine Lanze zu brechen. Die wollen schließlich ja auch leben, so wird u. a. argumentiert.

Wie lebt es sich mit einem Vertrag? Anfangs ganz gut. Irgendwann merkt dann jeder, dass es immer wieder erforderlich ist, sich mit dem Vertragsanbieter auseinanderzusetzte und schließlich zu steiten. Dann wird einem die eigentliche Situation bewußt - man hat sich an einen Vertragasnabieter gebunden im Glauben, unter einen guten Vertrag seine Unterschrift gesetzt zu haben, im Glauben einen ordentlichen Vertragsparten gegenüber zu haben. Doch diesem Partner ist es gelungen, dem Flüssiggaskunden z.B. die genauen Ausstiegsbedingungen bei Vertragsbeginn so zu umgarnen, dass der nicht merkt, was er da unterschreibt: alle Ausstiegskosten hat der Mieter zu trage.

Das System läuft so: supergünstiger Einstiegspreis oder auch Erstbefüllungspreis genannt. Der Kunde beißt an. Dann steigt der Preis Jahr für Jahr. Motzt der Kunde, so gibt man sich wieder großzügig, motzt er nicht, steigt der Preis.

So wurde mir das einmal von einem sog. Außendienstler einer Vertragsfirma erklärt.

Normalerweise versucht man für sich günstige Bedingungen in einem Vertrag festzuhalten. Die Bedingungen sind aber immer nur für den Vertragsanbieter günstig. Als Kunde kann man sich immer nur mit dem Vertragsanbieter abkotzen, weil er die Bedingungen festlegt.

Daher: bei der ganzen Sache geht es um mehr als den bloßen Gaspreis. Es geht um Zufriedenheit, gegenseitiges Vertrauen, um, Verlässlichkeit, darum, dass man sich eben nicht Jahr für Jahr erneut ärgern muss, weil man wieder ein Angebot des Vertraganbieters bekommen hat, mit dem man nicht einverstanden ist.

Schon seltsam!!
Bei diesen Verträgen kann der Anbieter letztlich den Preis nach Belieben bestimmen, da der Mieter das Gas bei keinem anderen kaufen kann. Kündigt er daraufhin den Vertrag, dann treffen ihn die ganzen Rückbaukosten.
Der damit verbundene Ärger kann wohl schlecht mit Euros beziffert werden.

Also Finger weg vom Vertrag.
Und wer kann, der steige aus.

H. Watzl

 

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