Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Solarbranche muss auf eigenen Füssen stehen
Sukram:
--- Zitat ---Umweltminister Röttgen will die Subventionen für Solarstrom um 15 Prozent kappen und damit Verbraucher entlasten. Doch Experten glauben nicht an einen nennenswerten Spareffekt. Tatsächlich dürften die Kosten noch ansteigen - weil der Markt schneller wächst, als die Beihilfen sinken.
...
Ursprünglicher Vorschlag abgemildert
... Ursprünglich hatte er eine Absenkung der Förderung um bis zu 17 Prozent geplant, jetzt sind es nur 15 Prozent geworden.
Experten geht das nicht weit genug. \"Die Produktionskosten sind schneller gesunken als die Vergütungssätze im Erneuerbare-Energien-Gesetz\", sagt Anne Kreutzmann vom unabhängigen Solarstrom-Magazin \"Photon\". \"Angemessen wäre eine Reduzierung von 20 Prozent gewesen.\"
...mussten die Verbraucher den eingespeisten Sonnenstrom mit 10,4 Milliarden Euro subventionieren, statt wie veranschlagt mit 2,4 Milliarden Euro. Die Förderkosten haben sich damit in den vergangenen drei Jahren verzehnfacht: 2006 lagen sie erst bei gut einer Milliarde Euro. ...
Eigenstromverbrauch wird stärker gefördert
Durch Röttgens Novelle werden nun obendrein die Besitzer von Solardachanlagen gefördert, die ihren Strom selbst nutzen: Sie erhalten künftig fünf Cent Förderung pro Kilowattstunde, bislang waren es 3,5 Cent. Die Kapazitäten vor Ort soll dadurch von 1700 Megawatt auf 3000 Megawatt steigen. Sollten private Energieerzeuger dann noch mehr Strom für den Eigenverbrauch produzieren, sinken die Förderbeiträge wieder leicht. Bei 3500 bis 6500 Megawatt gebe es in Tausenderschritten einen Abschlag von 2,5 Prozent.... \"Wir werden ab 2013 Haushaltsstrom zu Normalkosten herstellen\", sagte Röttgen.
Experten geht das nicht schnell genug. \"Wir sind schon viel weiter, als die Solarbranche zugeben will\", sagt Holger Krawinkel vom Bundesverband der Verbraucherzentralen. In Süddeutschland könne Solarstrom schon heute so günstig sein wie Strom aus der Steckdose - und für 2010 sei ein weiterer Preisrückgang um 20 Prozent zu erwarten. \"Aber die Lobbyisten denken nur an den Kampf um Subventionen.\"
--- Ende Zitat ---
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,672959,00.html
nomos:
@Sukram, die hier genannten 100 Milliarden werden wohl noch deutlich überschritten:
Vor zwei Jahren das einzige Land mit dem unbegrenzten Fördervolumen: Solarzellenlobby
Aber keiner hat das ja gewusst und kein Politker etwas geahnt.
In zwei Jahren: Wenn wir das gewusst hätten, ............
Die Verdachtstendenz der Verfassungswidrigkeit wird nicht schwächer.
Mal sehen was kommt.
nomos:
--- Zitat ---Die Kürzung ist ein längst überfälliger Schritt. Die Förderung bedeutet nämlich, dass die Netzbetreiber den Solarstrom abnehmen müssen und zwar zu einem garantierten Preis, der rund acht Mal höher ist als der Strompreis an der Leipziger Strombörse. Die Versorger geben diese Einspeisevergütung über eine Erhöhung der Strompreise an ihre Kunden weiter. Also zahlen die Verbraucher die Zeche.
......
Wenn der Umweltminister nichts unternommen hätte, hätten sich die Solarschulden für die zwischen 2000 und 2013 installierten Anlagen auf gut 100 Milliarden Euro summiert. So werden es etliche Milliarden weniger.
........
Nach unserer Einschätzung ist der Arbeitsplatzeffekt durch diese Art der Förderung in Wirklichkeit negativ. Ja, in der Solarbranche sind Arbeitsplätze entstanden. Aber wenn die Verbraucher wegen der hohen Einspeisevergütung höhere Strompreise bezahlen müssen, steht ihnen weniger Geld für Ausgaben in anderen Bereichen zur Verfügung. Dort gehen dann Arbeitsplätze verloren. Und das sind mehr an der Zahl, als die neuen Stellen in der Solarbranche.
--- Ende Zitat ---
WiWO:Solarförderung \"Arbeitsplätze in der Solarbranche sind zu teuer erkauft\"
Keine Panik bei deutschen Solaraktien
Die Enteignung der Verbraucher geht weiter:
Man muss sich die Größenordnung einfach vor Augen halten.
Die Verbraucher könnten sich für die aufgebrummten Solarschulden den größten privaten Strom- und Gasversorger-Konzern Europas (E.ON) zweimal kaufen.[/list]PS:
Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) fordert eine einheitliche europäische Förderung für erneuerbare Energien. Dena-Chef Stephan Kohler: \"Ansonsten besteht die Gefahr, dass wir mit sehr hohen Kosten für die Verbraucher den Ökostromanteil ausbauen, aber anderswo der Strom verbraucht wird und wir dafür sogar teils noch draufzahlen.\"
Kohler nannte als Beispiel den 3. Oktober des vergangenen Jahres. Aufgrund sehr kräftiger Winde über Deutschland habe die Produktion der Windmühlen den Bedarf überschritten. Deutsche Energiekonzerne, die den Ökostrom abnehmen und vermarkten müssen, zahlten laut Kohler zeitweise 1600 Euro pro Megawatt, um den überflüssigen Strom ins Ausland loszuwerden. \".....Es darf aber nicht passieren, dass unsere Verbraucher für Ökostrom viel Geld zahlen, der Strom dann aber häufig gratis ins Ausland fließt. Die Stromkunden bezahlten die Differenz zwischen der Förderung - bei Wind seien es rund acht Cent pro Kilowattstunde - und dem Marktpreis. Deshalb müsse die Ökostromförderung in Europa vereinheitlicht werden, damit überall unter ähnlichen Bedingungen Öko-Kraftwerke gebaut würden.\"
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Kohler zufolge müssen der Beitrag zur gesicherten Stromversorgung sowie die effiziente CO2-Vermeidung stärker in den Fokus rücken.
Daher sei es problematisch, dass mit der Photovoltaik eine Technik den größten Teil des Geldes bekomme, die bisher weniger als ein Prozent des verbrauchten Stroms erzeuge. Wind und Bioenergie, Kraft-Wärme-Kopplung und Effizienzmaßnahmen seien \"viel billiger und vermutlich mittelfristig wichtiger, erhalten aber wesentlich weniger Förderung\", sagte er.
......
Cremer:
Na, hat denn jemand diese Wocher im ZDF die sendung \"Abenteuer Wissen\" gesehen.
Da ging es um Windkraftanlagen.
da wurde es mal wieder deutlich gesagt, dass die Windmühlen große nachteile haben wie Lärm und vorallem Schlagschatten. So deutlich war mir das bisher noch nicht gewesen.
Und dann die Windkraftanlagen in der Nordsee, die Gäste der Inselbewohner können dann künftig auf solch einen windpark schauen. Schöne Aussichten.
Ganz zu schweigen von den Lärmemissionen unter Wasser für die Tierwelt.
Da wurde auch gesagt, dass die Windenergie max. nur bis zu 30% der benötigten Energie liefern kann.
Siehe auch Spiegel dieser Woche, da gibt es eine Reihe von Leuten gegben Biogasgroßanlagen in einem Dorf und gegen PV-Anlagen in dem anderen Ort.
Ich kann nur sagen: Nein Danke
superhaase:
--- Zitat ---Original von nomos
...
Kohler nannte als Beispiel den 3. Oktober des vergangenen Jahres. Aufgrund sehr kräftiger Winde über Deutschland habe die Produktion der Windmühlen den Bedarf überschritten. Deutsche Energiekonzerne, die den Ökostrom abnehmen und vermarkten müssen, zahlten laut Kohler zeitweise 1600 Euro pro Megawatt, um den überflüssigen Strom ins Ausland loszuwerden. \".....Es darf aber nicht passieren, dass unsere Verbraucher für Ökostrom viel Geld zahlen, der Strom dann aber häufig gratis ins Ausland fließt.
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--- Ende Zitat ---
Das ist eine völlige Verdrehung der Tatsachen.
Der Windstrom hat den Bedarf nicht überschritten, das ist totaler Dummschwätz. Dafür reicht die gesamte installierte Windleistung in Deutschland von ca. 25 GW bei einer minimalen Netzlast von 35 GW noch gar nicht aus. Außerdem muss man zu den 35 GW Minimallast noch die \"normalen\" Exportmöglichkeiten und die mögliche Last der Pumpspeicherkraftwerke hinzuaddieren.
Ferner gibt es die Möglichkeit, bei Gefährdung der Netzstabilität Windkraftparks zu drosseln oder gar abzuschalten. Das wäre jedenfalls um ein Vielfaches billiger, als Strom für 1,60 Euro pro kWh ins Ausland \"zu drücken\" - aber das geht halt nur dann, wenn es wirklich die Netzstabilität erfordert und die Windkraft Schuld an der Misere hat (was offenbar nicht der Fall war).
Der Strom, der da unter Zugabe von Geld ins Ausland verschenkt wurde, war Strom aus den trägen Braunkohle- und Atomkraftwerken, die man nicht Drosseln oder Abschalten wollte/konnte.
Siehe z.B. hier:
Negative Strompreise: Weil E.on & Co. ihre AKWs und Kohlekraftwerke weiterlaufen lassen, müssen sie mitunter Abnehmer bezahlen, damit sie ihre elektrische Energie auch los werden.
Lieber zahlte man für einige Stunden hohe Summen drauf, um diese Saurierkraftwerke weiterlaufen lassen zu können. Eine Frage der Wirtschaftlichkeit für die Kraftwerksbetreiber, denn rechtzeitiges Herunterfahren und späteres Wiederhochfahren der sehr trägen Kraftwerke hätte noch mehr Geld gekostet.
Das betrifft aber den Stromverbraucher nicht im Geringsten, das geht ausschließlich zu Lasten der Kraftwerksbetreiber, die mit ihren alten abgeschriebenen Grundlastkraftwerken sowieso riesige Gewinne einfahren (und sich daher solche kurzfristigen Kuriositäten auch locker leiten können).
Es ist also falsch, zu behaupten, der Stromverbraucher müsste dieses Geld aufbringen, um überschüssigen Ökostrom loszuwerden.
Erstens war es nicht Ökostrom, sondern Braunkohle- und Atomstrom, und zweitens musste der Verbraucher dafür keinen Cent bezahlen, sondern die Braunkohle- und Atomkraftwerksbetreiber.
Dass diese Probleme der Braunkohle- und Atomkraftwerksbetreiber nun wieder den erneuerbaren Energien (hier der Windkraft) in die Schuhe geschoben werden, ist die typische Propagandamasche der vier großen Stromkonzerne.
Eigentlich zeigen diese Beispiele der negativen Strompreise an der Strombörse eher, dass die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke und auch der Neubau große Kohlekraftwerke auf der grünen Wiese unsinnig ist und schadet.
--- Zitat ---Daher sei es problematisch, dass mit der Photovoltaik eine Technik den größten Teil des Geldes bekomme, die bisher weniger als ein Prozent des verbrauchten Stroms erzeuge.
--- Ende Zitat ---
Das ist erwiesenermaßen eine glatte Lüge. Kohler weiß es besser:
Schon 2008 waren es 1,06% und 2009 waren es geschätzte 1,3-1,4%. 2010 werden es wohl schon mindestens 1,7% werden.
--- Zitat ---Wind und Bioenergie, Kraft-Wärme-Kopplung und Effizienzmaßnahmen seien \"viel billiger und vermutlich mittelfristig wichtiger, erhalten aber wesentlich weniger Förderung\", sagte er.
--- Ende Zitat ---
Auch das ist erwiesener Dummsprech.
Der Herr kohler tut ja gerade so, als ob die hohe PV-Vergütung konstant wäre und auch in Zukunft so hoch bleiben würde.
Die enorme Degression der PV-Vergütung (beispiellos unter den erneuerbaren Energien) und das lngfristige Ziel lässt er hier mal wieder völlig außer Acht.
Die Photovoltaik wird in den nächsten Jahren (2012 wird hier immer mehr zum Konsens) die Netzparität erreichen, dann wird die Förderung von Neuanlagen durch hohe Einspeisevergütungen stark zurückgehen und bald ganz eingestellt werden. Die Photovoltaik wird dann zum Selbstläufer. Die Anlagenbesitzer werden dann versuchen, den Strom möglichst selbst zu verbrauchen und nur noch den Überschuss zu Marktpreisen ins Netz einspeisen und so den Strompreis tagsüber drücken.
Außerdem muss man für die zukünftige Stromversorgung alle Erneuerbaren Energien in einem Gesamtkonzept betrachten, und nicht nur einzeln.
Gerade hierbei ist die Photovoltaik ein wichtiger Bestandteil, die sie weitgehend antizyklisch zum Windstromangebot Strom produziert.
Sommer: Viel Sonnenstrom, wenig Windstrom.
Winter: Viel Windstrom, wenig Sonnenstrom.
Hochdruckgebiet: Viel Sonnenstrom, wenig Windstrom.
Tiefdruckgebiet: Viel Windstrom, wenig Sonnenstrom.
Es ist daher für eine stabile und sichere Stromversorgung der Zukunft günstig, wenn ausreichend viel PV-Leistung zur Verfügung steht. Das macht die Stromversorgung in Zukunft somit auch billiger, weil das Netzmanagement einfacher wird (weniger Speicherkapazitäten und weniger Reserveleistung nötig).
Es wäre also absolut töricht, jetzt alles Geld in Windkraftwerke zu stecken, weil deren Strom momentan billiger ist. Eine Stromversorgung zu 100% aus Windkraft ist kaum machbar, dazu bräuchte man unvorstellbar große Speicherkapazitäten.
Wer solch dummes Zeug verzapft, wie der Herr Kohler hier, ist entweder strunzdumm und hat von der Materie keine Ahnung, oder er ist ein intriganter Knecht der großen Energiekonzerne, der wider besseres Wissen Lügen verbreitet, um persönliche Vorteile daraus zu ziehen.
Da Herr Kohler ja an der Datenquelle sitzt und von der Materie Ahnung haben sollte, ist also Letzteres anzunehmen.
--- Zitat ---Original von Cremer
Da wurde auch gesagt, dass die Windenergie max. nur bis zu 30% der benötigten Energie liefern kann.
--- Ende Zitat ---
Wo ist da das Problem?
30% Windstrom, 30% Solarstrom, und 40% aus Biomasse, Geothermie, Wasserkraft etc.
Macht dann 100%. Das reicht doch. ;)
--- Zitat ---Siehe auch Spiegel dieser Woche, da gibt es eine Reihe von Leuten gegben Biogasgroßanlagen in einem Dorf und gegen PV-Anlagen in dem anderen Ort.
Ich kann nur sagen: Nein Danke
--- Ende Zitat ---
Da muss ich Ihnen zustimmen: Solche Leute, die Biogas- und PV-Anlagen ablehnen, möchte ich auch nicht zum Nachbarn haben. Nein Danke! ;)
ciao,
sh
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