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Autor Thema: Ein Hoch auf die Laufzeitverlängerung :-)  (Gelesen 15566 mal)

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Offline nomos

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Ein Hoch auf die Laufzeitverlängerung :-)
« Antwort #30 am: 14. November 2009, 18:42:45 »
Zitat
Original von Wolfgang_AW
Sie können sooft Sie wollen die These aufstellen, der Vergleich \"AKW-SOLAR\" ist dumm und töricht.

Sie wird deshalb nicht richtiger und fällt auf Sie zurück.

Die Frage, ob Sie gegen PV-Strom sind, haben Sie nicht beantwortet!

Weshalb ist es nicht zulässig, Energiearten miteinander zu vergleichen?

Allerdings ist der Vergleich GELDBEUTEL-SOLAR auch nicht gerade erquickend, Dummheit will ich Ihnen dabei NICHT unterstellen!
    Atomstrom  wurden mit Milliarden Steuergeldern gefördert, dann dürfen jetzt auch Milliarden für ein bisschen Solarstrom den Verbrauchern aufgebrummt werden. Etwas verkürzt, aber so geht doch die Argumentation. Das ist dumm und töricht, ich bleibe dabei. Geldbeutel wurden von mir nicht mit Solar verglichen. Es geht um die Auswirkung der Solarförderung auf den Geldbeutel.

    Energiearten dürfen Sie gerne vergleichen, nur sollte der Vergleich nicht das ausblenden was einem dabei nicht in den Kram (Strommengen ..) passt.  Gegen Sonnenstrom habe ich überhaupt nichts, der kann und wird sicher einen bedeutenden Beitrag zur Energieversorgung der Menschheit leisten.
    Das hat aber mit dieser unsinnigen Förderung nichts zu tun. Dieser Dächerstrom wird keinen wirklichen Beitrag leisten. Da wird nur Geld vernichtet. Sonnenstorm wird nicht nur durch PV erzeugt. Es gibt andere und wohl auch bessere Lösungen, vor allem besser Standorte wie supergeförderte Supersolaranlagen in deutschen Nebelgebieten. Fast jeden Tag gibt es eine neue Rekordmeldung. Wieder die neueste und größte Anlage in xyz. Goldgräberstimmung... Die Gold Nuggets dazu müssen die Verbraucher vergraben.

Offline Wolfgang_AW

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Ein Hoch auf die Laufzeitverlängerung :-)
« Antwort #31 am: 14. November 2009, 23:12:40 »
@ nomos

Zitat
Atomstrom wurden mit Milliarden Steuergeldern gefördert, dann dürfen jetzt auch Milliarden für ein bisschen Solarstrom den Verbrauchern aufgebrummt werden. Etwas verkürzt, aber so geht doch die Argumentation. Das ist dumm und töricht, ich bleibe dabei.

Sehen Sie, so wird ein Schuh daraus, diesem Satz kann ich mich uneingeschränkt anschließen. Aber der pauschale Vergleich AKW-SOLAR = dumm + töricht beleidigt eigentlich Ihre Intelligenz, die ich Ihnen zunächst mal unterstelle, von meiner mal ganz zu schweigen. :D:D

Wobei ich noch nicht ganz bei Ihnen bin, was den direkten Vergleich anbelangt, denn selbst wenn man die Fördergelder (Forschung und Anschubfinanzierung etc) völlig außer acht läßt, so ist es doch auch derzeit noch eine wahnsinnig teuere Stromart, wobei sich die Kosten allerdings nicht im Strompreis niederschlagen. Wäre das der Fall, wir hätten längst keinen Atomstrom mehr, denn die Gewinne aus dieser Energieart sind privatisiert, die Kosten werden weitestgehend sozialisiert.

Um es vorweg zu sagen: Ich besitze keine Eigentumswohnung oder ein Eigenheim. Ich profotiere nicht von Bio-Gas und besitze kein Land auf dem sich Windräder installieren ließen. Ich profitiere allein davon, dass sich möglicherweise der Klimawandel verlangsamen läßt und das bleibt noch abzuwarten, da ich nicht mehr der aller Jüngste bin.

Ich wohne auch nicht im direkten Umfeld eines AKWs, keine Dampfwolken beschatten meinen Balkon, Atomkraft macht mir keine Angst, denn der Gedanke an einen Super-Gau in einem deutschen Atomkraftwerk (oder angrenzenden) beruhigt mich insofern, als dass ich vermutlich gemeinsam mit vielen \"gen Himmel fahren\" würde. Vorsicht Sarkasmus!

Und - ich bin kein \"Fundi\", die Entscheidung zu Atom ist zu früheren Zeiten so gefallen und mit dem Atomkonsens ist das Ableben (so es denn bei dem Konsens bleibt) in absehbarer Zeit besiegelt. Aber noch haben wir die Atomkraftwerke, die enorme Nachteile haben, vor allem in einem vielleicht zukünftig liberalisierten Strommarkt.

Sie machen sich doch bei den erneuerbaren Energien auch ein Gesamtbild und weisen aus Ihrer Sicht auf Punkte hin, die Ihrer Meinung nach kritikwürdig sind.

Dieses Prinzip würde ich aber auch gerne bei der Atomkraft gewahrt sehen und dazu gehört mehr, als nur auf den Strom-Output abzuheben.

Nur ein paar Stichworte zu den Kostenfaktoren, ohne die Gefahren:

Castor-Transporte

Wiederaufbereitung der MOX-Elemente

Nachrüstung

Lagerung Zwischenlager

Versicherung bei Unfällen/Folgeschäden

Stilllegung

Endlagerung

Ich will das an dieser Stelle nicht weiter vertiefen, doch wenn alle Kosten allein die Stromversorger zu tragen hätten, bzw die Stromkunden mit dem Strompreis zahlen müßten, dann wäre schlagartig Schluß mit lustig, weil Stromversorger Pleite oder Strom-Bürgerkrieg.

Das heißt doch aber anders ausgedrückt, dass Atomstrom hochsubventionierter Strom ist, wie gesagt ohne die ganze Anschub- und Forschungsfinanzierung.

Ich meine den laufenden Betrieb.

Das rechtfertigt natürlich nicht Subventionen bei PV-Strom, die inzwischen jenseits von gut und böse liegen. Aber ich sag es nocheinmal, das kann man ändern.

Ich muß den Umstieg aber als nationales Projekt erkennen, dass dabei in dem einen oder anderen Fall über das Ziel hinausgeschossen wird, das liegt doch fast schon in der Natur der Sache. Das kann/muß man korrigieren.

Aber was soll das Geschwätz von der Brückenlösung! Dieses Wort verschwurbelt doch nur die völlig unnötige Laufzeitverlängerung. Eine sofortige Stilllegung aller AKWs ist doch politisch und vermutlich auch rechtlich überhaupt nicht durchzusetzen.

Wie oben bemerkt: Wir haben ein Atomgesetz, nach dem die Reststrommengen übertragen werden dürfen. Wenn ich mal von einer Lebensdauer von ~35 Jahren ausgehe, dann könnte, sofern die Strommenge reicht, Neckarwestheim-2 und Isar-2 bis ungefähr 2024 laufen. Bis dahin werden die erneuerbaren Energien einen Anteil haben, der dem der Atomkraftwerke wohl längst ebenbürtig sein dürfte.

Kernenergie hat auch nur einen Anteil von rund 20% an der Gesamtstromerzeugung.

Und weil Frankreich immer ins Feld geführt wird, ja deren Anteil liegt bei ~ 77% und was sagt uns das?? Das dort die Lichter länger brennen?

Im Gegenteil:

http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/welt_statusbericht_atomindustrie_0908_de_bf.pdf

Zitat
Frankreich hat eine riesige Überkapazität mit der Folge, dass es seinen Stromüberschuss zu Dumpingpreisen in die benachbarten Märkte drückt und den Stromeinsatz für höchst ineffiziente thermische Anwendungen gefördert hat.
(...)
So musste Frankreich 2008 19 TWh Spitzenstrom zu einem wahrscheinlich sehr hohen Preis aus Deutschland zukaufen.

Man stelle sich für die Zukunft vor, Frankreich hat Atomstrom und keiner nimmt ihn ab. Da möchte ich aber mal sehen, wie die Strompreise im gelobten Atomland nach oben schießen. Frankreich hat sich völlig verzockt. Was macht Frankreich dann mit seinen 34 Blöcken, wo heute schon 20 völlig überflüssig sind?

Fazit:

Wir brauchen keine Laufzeitverlängerung

Es wurde doch bereits nicht nur auf dem Papier, sondern an einem Modell nachgewiesen, dass die regenerativen Energien in der Lage sein könnten, den Bedarf zu decken. Sicher muss noch vieles geschehen, Speichertechnik, HGÜ usw. aber das sind doch keine unlösbaren Probleme.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline nomos

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Ein Hoch auf die Laufzeitverlängerung :-)
« Antwort #32 am: 15. November 2009, 12:07:30 »
@Wolfgang_AW, die friedliche Nutzung der Kernenergie ist in Deutschland in seiner Schlussphase. Es werden hier keine neuen AKWs gebaut. Das von Ihnen unter \"Kostenfaktoren\" genannte sind fast ausschließlich unveränderliche Fakten. Ob jetzt die neuesten AKWs ein paar Jahre länger laufen, ändert daran grundsätzlich nichts mehr. Die Nutzung der AKWs als Übergang zu einer Ersatzversorgung und deren Finanzierung halte ich nicht für Teufelszeug. Die AKWs produzieren emmissionsfreien Strom, kein Feinstaub, kein CO2. Wir müssen nicht nur ohne neue AKWs, sondern auch ohne neue Kohlekraftwerke, die alten gehören auch baldmöglichst abgeschaltet (Klimawandel!), auskommen. Der Klimawandel ist ein Risiko, das den Großteil der Menschen treffen wird. Man kann den Klimawandel ohnehin wohl nur noch begrenzen und die Folgen eindämmen. Dafür sind Geld und effektive echte Lösungen notwendig. Forschung, Ingenieure, Physiker sind gefragt.

Ich bin nicht überzeugt, dass die EE die Versorgung unter den genannten Voraussetzungen schon sicherstellen können. Vieles ist da noch ferne Zukunft. Gerade die Milliarden, die für die deutsche PV-Förderung den Verbrauchern aufgedrückt werden, halte ich für eine Verschleuderung, der nur dem Profit der Investoren dient. Das war erfolgreiche  Lobbyarbeit. Viele verdienen dabei kräftig, nicht nur Investoren, auch Autoren und andere Propagandisten. Der aktuelle und künftig mögliche Energiebeitrag von deutschen Dächern ist geradezu ein Witz im Verhältnis zu diesen Milliarden. Die Stromverbraucher werden diese preistreibende Förderung noch deutlicher zur spüren bekommen als jetzt schon, wenn nicht unverzüglich eine radikale Kursänderung erfolgt.

Wir müssen auf die Gestaltung und die Auswirkungen der Zukunft achten. Die Förderung dieser PV-Anlagen wirken lange in die Zukunft, Kohlekraftwerke werden 50 - 60 Jahre am Netz bleiben. Befeuert werden sie mit Importkohle aus Afrika oder Südamerika (Humanität ...)!? Darauf müssen wir uns konzentrieren, die AKWs sind in Deutschland Auslaufmodelle, daran wird sich nichts mehr ändern. Wer jetzt gegen die weitere Verbreitung außerhalb der Grenzen und für  Klimaschutz sorgen will, muss sich dafür einsetzen, dass in Deutschland nicht nur immer weniger Atom- und Kohlestorm verbraucht wird. Dazu gehört auch Transparenz und dass keine faulen und teueren Tauschaktion (Wasserstrom von Atom- und Kohlestromproduzenten etc.) hingenommen oder gar noch als GRÜN beworben und unterstützt werden. Auch solcher \"ÖKO\"-Strom ist dumm und töricht.  Dumm, wenn sich mit sogenannten \"ÖKO\"-Angeboten global bei der Stromerzeugung überhaupt nichts ändert, töricht, weil man dafür auch noch einen höheren Preis bezahlt.
PS:

Offline Wolfgang_AW

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Ein Hoch auf die Laufzeitverlängerung :-)
« Antwort #33 am: 15. November 2009, 18:02:41 »
@nomos

d\'accord im Großen und Ganzen. Nicht ganz einverstanden bin ich mit Ihrer Aussage, Atomkraft=CO2 frei, aber sei\'s drum, möglicherweise werden die Betreiber durch die Wirklichkeit überholt und der Ausstieg geht auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen zügig voran.

Nun geht es aber nicht hinter das EEG 2009 zurück, sprich die Förderung für Anlagen die gebaut sind und in 2010 gebaut werden, ist nicht zurückzuschrauben.

Ich gehe aber davon aus, dass selbst Herr Röttgen in Zusammenarbeit mit Brüderle die PV-Förderung in einem möglichen \"EEG 2011\" nicht zur Gänze kippen kann, da die politischen Widerstände zu groß sind. Mehr als eine Reduktion der Förderung bzw Einspeisevergütung wird nicht zu erreichen sein.

Bei der Kohle sieht es wohl so aus, dass sich die EV langsam aber sicher auf dem Rückzug befinden, E.on mußte ja mit Datteln einen herben Rückschlag hinnehmen. Inwieweit die Beschwerde am BVerwG Erfolg hat bleibt abzuwarten. Falls das Urteil Bestand hat, werden einige Unternehmen die in Planung befindlichen Neubauten einer Revision unterziehen.
RWE hat ja schon angekündigt, ab 2013 Neubauten auszusetzen, d.h. die Neuen werden auf Eis gelegt.
Dazu kommt, dass sich die EU geinigt hat, die Emissionszertifikate nicht kostenlos abzugeben.
Die CO2-Verpressung ist ein ungelegtes Ei, vermutl kommt es auch nicht zur Geburt, was aus meiner Sicht zu hoffen ist.

Was bleibt? Aus meiner Sicht, unterstellt die Erneuerbaren schaffen es nicht so schnell und der Atomausstieg bliebt unverändert, blieben nur hocheffiziente Gaskraftwerke mit Kraft-Wärmekoppelung.
Ich bin allerdings auch der Ansicht, dass der Umstieg auch von der jetzigen Koalition politisch uneingeschränkt gewollt sein will und nicht durch starke Lobbygruppen und die FDP eingebremst wird.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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(Alfred Polgar)

Offline superhaase

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Ein Hoch auf die Laufzeitverlängerung :-)
« Antwort #34 am: 15. November 2009, 19:25:02 »
@nomos:

Das eigentliche Thema hier war die Laufzeitverlängerung.
Zur Klarstellung möchte ich hier mal festhalten,
dass Sie es sind, nomos, der hier erstmals und immer wieder den Vergleich mit dem Solarstrom und dessen Förderung macht!

Also beschweren Sie sich bitte nicht darüber, dass hier jemand die Solarstromförderung mit den Fehlern der Atomstrompolitik rechtfertigen würde. Das tut nämlich keiner. Nur Sie bringen ständig diesen Vorwurf ohne Anlass und provozieren damit Antworten darauf, die Sie dann wieder zum Anlass nehmen, diese Verquickung (\"dümmlicher Vergleich\") anderen vorzuwerfen. Sie ergötzen sich da an dem von Ihnen selbst geschaffenen Teufelskreis an Diskussionsspiralen.  :rolleyes:
Der dümmliche Vergleich kam doch hier zuerst von Ihnen - und zwar im dritten Beitrag dieses Threads.
Sie sollten den Thread nochmal in Ruhe durch lesen und werden erkennen, dass ich recht habe.

Also lassen Sie doch bitte hier bei dem Thema \"Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke\" in Zukunft einfach die Verweise auf eine übehöhte Solarstromförderung sein. Das eine hat mit dem anderen herzlich wenig zu tun.

Im übrigen ist es wieder mal Ihre typische unredliche Art, hier eine Graphik reinzustellen, die Ihnen bereits in einem anderen Thread als unsinnig und täuschend nachgewiesen wurde. Der Bruttostromverbrauch bzw. die Bruttostromerzeugung ist völlig irrelevant. Der einzig interessierende Nettostromverbrauch zeigt ein anderes Bild, nämlich, dass der PV-Strom im Jahr 2008 schon über 1% zum Nettostromverbrauch beigetragen hat.
Es wäre also für das Klima im Forum vorteilhaft, wenn Sie es unterlassen könnten, weiter solche der Stromkonzernpropaganda entspringenden Desinformationen hier reinzustellen, insbesondere dann, wenn man (in diesem Fall wars der Forumsteilnehmer egn) Ihnen schon genau erklärt und nachgewiesen hat, dass das Desinformationsversuche der Stromkonzerne zur Herabwürdigung des Beitrags der erneuerbaren Energien sind.

Dass eine Laufzeitverlängerung dem Ausbau der erneuerbaren Energien im Weg stehen wird, ist eine weit verbreitete Ansicht (wie auch weiter oben schon in der verlinkten Meldung bzw. Studie dagelegt), über die man diskutieren kann, und dies ist auch ein wichtiger Aspekt in Bezug auf die Laufzeitverlängerung, da wir möglichst schnell vollständig auf erneuerbare Energien umstellen müssen - aber das hat trotzdem nichts mit einer überhöhten EEG-Förderung zu tun. Die aktuelle Höhe der EEG-Förderung gehört hier einfach nicht zum Thema.

Auch ist es am Thema vorbei, wenn Sie hier die \"Tauschaktionen\" von Atom- und Ökostrom mit der Schweiz heranziehen. Ich will das keineswegs verteidigen, ich finde auch, dass das Unsinn ist und eine Verarschung der Verbraucher.
Nur hat es einfach Null Komma Nichts mit der hier diskutierten Laufzeitverlängerung zu tun.

Vielleicht können wir uns nun wieder dem Thema Sinn und Unsinn der Laufzeitverlängerung und dem Thema Sicherheit der Atomkraftwerke zuwenden.
Ich denke, das wäre für alle angenehm.
Die anderen Dinge können Sie ja in den entsprechenden Threads angreifen.

Bei dem Thema Laufzeitverlängerung geht es doch um die technischen, wirtschaftlichen und energiepolitischen Auswirkungen:

- Kosten des Atomstroms, externe Kosten, Schönrechnerei des Atomstroms

- Sicherheit der Kraftwerke, Vertuschung von Problemen und ungelösten Sicherheitsfragen (oben erwähntes Notkühlkreislauf-Verstopfungsproblem)

- Störung eines schnellen weiteren Ausbaus der Erneuerbaren Energien durch längeren Betrieb der trägsten und unnützesten Grundlastkraftwerke

- Können die erneuerbaren Energien mit ihrem Ausbau die nach und nach vom Netz gehenden Atom- und Kohlekraftwerke ersetzen, was wird zusätzlich als Ersatz an Neubauten \"konventioneller\" Kraftwerke benötigt

- Was ist zu tun, um die Speichermöglichkeiten auszubauen, und welche weiteren Möglichkeiten müssen gefördert werden, um die Erzeugung \"Erneuerbaren Stroms\" zu verstetigen bzw. den Verbrauch zu steuern (Smart Grid, Demand Side Management, etc.)

Das sind Fragen, die auch schon mehrfach in Studien untersucht wurden.
Es wurde schon mehrfach dargelegt, was nötig ist, um 100% Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen.
Auch wurde in solchen Studien gezeigt, dass das bis 2050 ohne Probleme mit heutigen technischen Mitteln möglich ist, und mit der technischen Weiterentwicklung noch etwas einfacher werden wird.
Darauf baut auch die Aussage auf, dass eine Laufzeitverlängerung nicht ötig, ja sogar hinderlich ist.

Es gilt also, alles auf dieses Ziel auszurichten und dabei den schnellsten und effizientesten (insgesamt für die Volkswirtschaft kostengünstigsten) Weg zu suchen.
Die Atomenergie steht da nur im Weg - ebenso wie der massenhafte Neubau großer Kohlekraftwerke auf der grünen Wiese.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline nomos

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Ein Hoch auf die Laufzeitverlängerung :-)
« Antwort #35 am: 15. November 2009, 20:39:20 »
Zitat
Original von Wolfgang_AW
d\'accord im Großen und Ganzen. Nicht ganz einverstanden bin ich mit Ihrer Aussage, Atomkraft=CO2 frei, aber sei\'s drum, möglicherweise werden die Betreiber durch die Wirklichkeit überholt und der Ausstieg geht auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen zügig voran.
    @Wolfgang_AW, selbstverständlich fällt insbesondere beim Bau auch CO2 an. Es geht um eine begrenzte Verlängerung der Laufzeit mit dem Ziel sicheren und bezahlbaren Ersatz zu schaffen. Die dadurch entstehende CO2-Belastung hält jeden Vergleich mit anderen Stromerzeugungen aus. Es ist auf jeden Fall kein Vergleich zum Betrieb von Braun- oder Steinkohlekraftwerken. Wenn Sie es so genau nehmen, ist keine Erzeugungsart völlig frei von Emmissionen. Man könnte da auch bei Windrädern und Solarzellen eine Rechnung aufmachen.
Zitat
Original von Wolfgang_AW
Bei der Kohle sieht es wohl so aus, dass sich die EV langsam aber sicher auf dem Rückzug befinden,.........
Die CO2-Verpressung ist ein ungelegtes Ei, vermutl kommt es auch nicht zur Geburt, was aus meiner Sicht zu hoffen ist.
......
    @Wolfgang_AW, schön, wenn Sie Recht hätten. Solche Zusagen lassen mindestens Zweifel aufkommen, dass das alle massgeblichen Vertreter deutscher Politik und den politischen Parteien so sehen:

Endlagerfrage²: BUM Gabriel (SPD) \"CCS-Technik ist eine Option\"
[/list]
Zitat
Original von Wolfgang_AW
Was bleibt? Aus meiner Sicht, unterstellt die Erneuerbaren schaffen es nicht so schnell und der Atomausstieg bliebt unverändert, blieben nur hocheffiziente Gaskraftwerke mit Kraft-Wärmekoppelung.
Ich bin allerdings auch der Ansicht, dass der Umstieg auch von der jetzigen Koalition politisch uneingeschränkt gewollt sein will und nicht durch starke Lobbygruppen und die FDP eingebremst wird.
    Die Erneuerbaren werden es bis zur Abschaltung der alten Atom- und Kohlekraftwerken nicht schaffen, da kann superhaase jede Grafik und die Zahlen noch so schön nach oben runden. Den Neubau schliessen wir ja aus! Für Atom- und Kohlestrom werden wir daher einen anderen Ersatz brauchen. Ja, GUD-Kraftwerke *) wären eine akzeptable Alternative für den Übergang zu den EE, beim geplanten Abschalten der AKWs sind sie dann wohl unverzichtbar, wenn man Kohle aus den genannten Gründen nicht will. Das Einsparen kommt als wesentliche Komponente dazu. Die Option einer Laufzeitverlängerung mit klaren Vorgaben für die Betreiberkonzerne zu Gunsten der genannten Ziele halte ich aber noch immer nicht für Teufelszeug.  ;)

    Lobbygruppen gibt es nicht nur in der FDP. Sehen Sie mal nach, welche Politiker aus welchen bevorzugten Parteien ihre Karriere im Energiesektor fortsetzen. Die FDP fällt da nicht besonders auf.

*) siehe hier, da ist man schon so weit

Offline nomos

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Ein Hoch auf die Laufzeitverlängerung :-)
« Antwort #36 am: 30. November 2009, 15:01:26 »
Das älteste AKW (Neckarwestheim I) soll jetzt vom Netz. Nur noch wenige Wochen bis zum Jahresende und 2010 ist Ende.

Der Ausgang der Bundestagswahl hat Hoffnungen bei den GKN-Betreibern geweckt. Jetzt werden sie wohl enttäuscht. Keine Verlängerung für das GKN I.

Ein letzter Versuch - heute in der Heilbronner Stimme:

EnBW will für GKN Aufschub
Konzernchef Hans-Peter Villis forderte ein „Moratorium“ für Kernkraftwerke, die wie der EnBW-Meiler Neckarwestheim I kurz vor der Abschaltung stehen. Die Regierung habe im Koalitionsvertrag zwar ihre grundsätzliche Bereitschaft erklärt, über Laufzeitverlängerungen nachzudenken. Bis zu einer endgültigen Änderung des Atomgesetzes könne jedoch noch einige Zeit verstreichen. Um in dieser Übergangsphase die Abschaltung zu vermeiden, brauche man ein Moratorium.

PS:
und SPIEGEL-ONLINE dazu

Offline superhaase

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« Antwort #37 am: 30. November 2009, 15:08:31 »
Mann, Herr Villis - entspannen Sie sich!

Einfach mal abschalten!   :D
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Offline nomos

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« Antwort #38 am: 15. Januar 2010, 11:04:58 »
GKN nur noch auf Sparflamme?

Zitat
..... Selbst Merkel ließ dem Handelsblatt gegenüber offen, ob die Abschaltung von Neckarwestheim I noch gestoppt werden kann. Auf die Frage, welche Initiativen die EnBW-Zentrale zur Rettung des Meilers plane, gab sich Karlsruhe gestern denn auch äußerst zugeknöpft.

 „Zeitpunkt und Inhalt der erforderlichen Gespräche bestimmt die Politik

, hieß es lapidar – einschließlich der Entscheidung darüber, ob und wann es einen zweiten Antrag auf Strommengenübertragung gibt.
.....
Ludwigsburger Kreiszeitung dazu: hier klicken  und weiterlesen

 Frau Bundeskanzlerin, Herr Bundesumweltminister, wann bestimmt die Politik?

Gilt auch beim GKN:
Klarheit gewinnen, Wirklichkeit anerkennen, Zukunft gestalten.
PS: Nicht immer sind Kraftwerke schuldig - Silvesterknaller

 

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