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Autor Thema: Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz  (Gelesen 62549 mal)

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Offline superhaase

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Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
« Antwort #45 am: 19. Oktober 2009, 18:51:13 »
@Zeus:

Falsch. Ich bekommen in 20 Jahren insgesamt ca. 100.000 € an Einspeisevergütung - nach meiner Kalkulation, je nach Wetter kanns mehr oder weniger werden.  
Bis jetzt sieht es aber ganz gut aus, ich hab also bei der Planung alles ganz richtig eingeschätzt.

Wenn man das mit den Anschaffungskosten und den Betriebskosten verrechnet, ist das eine anständige Rendite im Bereich von ca. 6-7% vor Steuern.
Vorausgesetzt, dass alles über die 20 Jahre gut geht und keine großen Probleme auftauchen.

Das ist angemessen. \"Reibach\" sieht anders aus.
Warum soll das aufhören?
Sind Sie nicht am Aufbau einer nachhaltigen Stromversorgung für Deutschland interessiert?
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Offline nomos

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Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
« Antwort #46 am: 20. Oktober 2009, 10:04:28 »
Zitat
Original von superhaase
Falsch. Ich bekommen in 20 Jahren insgesamt ca. 100.000 € an Einspeisevergütung - nach meiner Kalkulation, je nach Wetter kanns mehr oder weniger werden. ;)
Bis jetzt sieht es aber ganz gut aus, ich hab also bei der Planung alles ganz richtig eingeschätzt.

Wenn man das mit den Anschaffungskosten und den Betriebskosten verrechnet, ist das eine anständige Rendite im Bereich von ca. 6-7% vor Steuern.
Vorausgesetzt, dass alles über die 20 Jahre gut geht und keine großen Probleme auftauchen.

Das ist angemessen. \"Reibach\" sieht anders aus.
Warum soll das aufhören?
Sind Sie nicht am Aufbau einer nachhaltigen Stromversorgung für Deutschland interessiert?
    Das ist das Gegenteil von Nachhaltigkeit und das ist unangemessen. Für 100.000 € wird in dieser Zeit Strom für 10.000 € geliefert, den Rest zahlen die Verbraucher für die \"Rendite ohne Risiko\" (Werbeprospekt)! Der Steuerzahler ist auch noch mit beteiligt.

    Selbst wenn nach 20 Jahren noch Strom ins allgemeine Netz geliefert werden sollte, was ich stark bezweifle, wird der Return on Invest für die Verbraucher weit negativ bleiben. Der eingespeiste Strom müsste dann so wettbewerbsfähig sein, dass ein Vorteil für die Verbraucher noch für Jahrzehnte zu erwarten wäre. Das ist eine Illusion, die die Investoren und Nutznieser der überzogenen PV-Förderung den Verbrauchern gerne als sichere Zukunftsaussicht verkaufen möchten.

    Daraus wird nichts werden, es ist und bleibt für die Verbraucher eine staatliche verordnete Fehlinvestition. Man müsste den Glauben an den technischen Fortschritt völlig ablegen um zum Schluss zu kommen, dass nach 20 Jahren diese Dachanlagen nicht zum Großteil als Solarschrott entsorgt werden.  Daran werden auch einzelne Musteranlagen oder Versuchslaborzellen nichts ändern die länger Strom liefern. Man muss sich nur die Erfahrungen mit dem technischen Fortschritt innerhalb der letzten 20 Jahren vor Augen halten. Investoren von Großanlagen kalkulieren nicht ohne Grund nur mit der Einspeisevergütung.

    Der Widerstand wächst aus den unterschiedlichsten Gründen, auch in Bayern:
    z.B.
Das Rottal darf nicht zum Solarschrottplatz werden.


Zitat
Hebertsfelden. Gegen den geplanten und vom Gemeinderat abgesegneten Solarpark Maiersberg regt sich Widerstand in der Bevölkerung. Dr. Gabriele Viehbeck will bei der Gemeinde Einspruch gegen das Projekt einlegen und hat dabei zahlreiche Unterstützer gefunden. Innerhalb von zwei Tagen sammelte sie 85 Unterschriften von den Bewohnern der umliegenden Anwesen.
„Gut, dass einer etwas tut.“ Diesen Satz hat die Hautärztin oft gehört, als sie nach der Sprechstunde von Haus zu Haus fuhr, um gegen den geplanten Solarpark mobil zu machen. „Die Menschen waren sehr aufgeschlossen und lehnen allesamt die Verschandelung der Natur ab“, erzählt Viehbeck, die auf dem gegenüberliegenden Hügel wohnt. .........

Außerdem würden die Umweltfolgen einer Solarfabrik noch in Jahrzehnten unsere Heimat belasten, mahnt Dr. Gabriele Viehbeck an. Heutige Solarzellen seien in 20 Jahren verbraucht oder technisch überholt. Ein Dachflächenbesitzer, der sich für Solarzellen entscheidet, werde diese Überlegung im Eigeninteresse in seine Gewinn- und Kostenrechnung einstellen. Er sei sich bewusst, dass nach rund 20 Jahren Sondermüll von seinen Dachflächen entsorgt werden muss, und er habe ein persönliches Interesse daran, diese unbeschädigt zurückzuerhalten oder für künftige Zwecke zu nutzen.

„Ganz anders bei der Solarfabrik Maiersberg“, betont die Anwohnerin. „Diese soll nicht vom Grundeigentümer errichtet und betrieben werden, sondern von fremden Kapitalanlegern.“ Diese, glaubt Dr. Viehbeck, hätten außer der Gewinnerwartung keinerlei Interesse, sich über die Lebensdauer ihrer Kapitalanlage hinaus um die Folge- und Entsorgungslasten des entstandenen Sonder- und Landschaftsmülls zu kümmern. Deshalb fordert sie in ihrem Schreiben: „Das Rottal darf nicht zum Solarschrottplatz werden.“
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Offline superhaase

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Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
« Antwort #47 am: 20. Oktober 2009, 10:16:47 »
Zitat
Original von nomos
Der Steuerzahler ist auch noch mit beteiligt.
Inwiefern ist der Steuerzahler beteiligt?

Zitat
Selbst wenn nach 20 Jahren noch Strom ins allgemeine Netz geliefert werden sollte, was ich stark bezweifle, wird der Return on Invest für die Verbraucher weit negativ bleiben. Der eingespeiste Strom müsste dann so wettbewerbsfähig sein, dass ein Vorteil für die Verbraucher noch für Jahrzehnte zu erwarten wäre. Das ist eine Illusion, die die Investoren und Nutznieser der überzogenen PV-Förderung den Verbrauchern gerne als sichere Zukunftsaussicht verkaufen möchten.
Sie machen wieder mal den immer gleichen Fehler, von den jetzigen Anlagen auf die Ewigkeit zu schließen.
Es war immer klar, dass die PV-Anlagen aus der frühen Aufbauphase (also z.B. meine) sich in der Endbillanz der Einzelanlage für den Verbraucher nicht auszahlen werden.
Niemand hat das je behauptet.
Also hören Sie bitte auf, zu behaupten, dass das jemand behauptet hätte.

Der Nutzen für den Verbraucher ergibt sich dadurch, dass mit den jetzigen teueren Anlagen eine PV-Industrie aufgebaut wird, die in Zukunft günstige Anlagen liefern kann und somit die Erzeugung günstigen Solarstrom ermöglicht, der sich dann für die Verbraucher immens auszahlen wird.
Es ist nämlich nicht so, wie oft behauptet wird, dass sich da von der hohen PV-Vergütung irgendwelche Leute einen goldenen Nase verdienen. Das Geld wurde und wird sofort investiert in neue Produktionsanlagen und in Forschung und Entwicklung. Das Gled wurde also bisher sehr gut wieder angelegt und nist nicht \"sinnlos verbraten\", wie Sie immer poltern.

Zitat
Daraus wird nichts werden, es ist und bleibt für die Verbraucher eine staatliche verordnete Fehlinvestition. Man müsste den Glauben an den technischen Fortschritt völlig ablegen um zum Schluss zu kommen, dass nach 20 Jahren diese Dachanlagen nicht zum Großteil als Solarschrott entsorgt werden.  Daran werden auch einzelne Musteranlagen oder Versuchslaborzellen nichts ändern die länger Strom liefern. Man muss sich nur die Erfahrungen mit dem technischen Fortschritt innerhalb der letzten 20 Jahren vor Augen halten. Investoren von Großanlagen kalkulieren nicht ohne Grund nur mit der Einspeisevergütung.
Jetzt werfen Sie wieder mit haltlosen Mutmaßungen um sich.  :rolleyes:
Ich habe ihnen oben und an anderer Stelle schon mehrfach erklärt, warum Sie da total falsch liegen - auch in Bezug auf große Solarparks.

Von technischen Fortschritt haben Sie scheinbar auch eine abstruse Vorstellung. Technischer Fortschritt hat noch nie verhindert, dass brauchbare Altanlagen weiterbenutzt werden, sofern es wirtschaftlich ist.

Warum sollte der technische Fortschritt verhindern, dass 20 Jahre alte und einwandfrei funktionierende Module noch weiter Stromerzeugen und einspeisen?
Auch wenn es in 20 Jahren leistungsfähigere und kostengüntiger produzierte Module gibt, so stellen die vorhandenen Altmodule einen nutzbaren Wert dar und werden einen volkswirtschaftlichen Nutzen generieren. Diese Altmodule kosten kein Geld mehr, also können sie für den Besitzer noch ohne Investition einen Verdienst bringen.

Es ist also absoluter Schwachsinn, was Sie da bzgl. \"Solar-Schrott\" immer wieder verbreiten. Auch Ihre Frau Dr. Viehbeck hat von den sachlichen Zusammenhängen keine Ahnung, wenn sie von \"Sondermüll nach 20 Jahren\" redet. Hautärztinnen kann man wohl auch kaum als glaubwürdige Referenz in solchen Dingen ansehen. Man findet immer irgendwelche Leute, die aus unerfindlichen oder persönlichen Gründen irgendetwas fanatisch bekämpfen und dabei die wildesten Behauptungen aufstellen.

ciao,
sh
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Offline nomos

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Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
« Antwort #48 am: 20. Oktober 2009, 11:46:36 »
Zitat
Original von superhaase
...Es war immer klar, dass die PV-Anlagen aus der frühen Aufbauphase (also z.B. meine) sich in der Endbillanz der Einzelanlage für den Verbraucher nicht auszahlen werden.
Niemand hat das je behauptet.
Also hören Sie bitte auf, zu behaupten, dass das jemand behauptet hätte.

Der Nutzen für den Verbraucher ergibt sich dadurch, dass mit den jetzigen teueren Anlagen eine PV-Industrie aufgebaut wird, die in Zukunft günstige Anlagen liefern kann und somit die Erzeugung günstigen Solarstrom ermöglicht, der sich dann für die Verbraucher immens auszahlen wird.
    Schön, dass Sie jetzt mal klar feststellen, dass sich Ihre Anlage für die Verbraucher nicht auszahlt. Ihre Anlage ist da keine besonders schlechte Ausnahme!  ;) Das trifft auf alle in Deutschland installierten PV-Anlagen zu. Ihr aufgezeiger  \"Nutzen\" für die Verbraucher hat bis dato so gut funktioniert, dass die PV-Industrie jetzt nach Hilfe und  Protektion ruft. Die aufgebaute Lobby funktioniert hervorragend. Abgeordnete, die mit übbigen Solar-Spendengeldern bedient wurden, singen das hohe Lied der PV-Förderung. Wenig glaubwürdig. China und die Verbraucher kommen da nicht vor. Der Widerstand kommt danach alleine von den Energiekonzernen und ist von dort organisiert. @sh, das könnte auch von Ihnen stammen, oder haben Sie wenigstens gespendet ;) :
Ulrich Kelber MdB

Ansonsten ist das wieder die bekannt Arroganz und Überheblichkeit, die Ihre Beiträge auszeichnen. Auch Hautärztinnen haben Verstand und sind in der Lage den Unterschied zwischen Realität und Illusion zu erkennen und dieses Spiel zu durchschauen. Der Widerstand kommt nicht nur von Hautärztinnen sondern von Menschen aus allen Berufen, Schichten und wie Sie sehen, sogar aus Bayern. ;)
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... und was den Nutzen für das Klima und die Umwelt angeht, hier für Interessierte noch was zum Ansehen und Lernen: Quarks & CO.

Offline superhaase

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Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
« Antwort #49 am: 20. Oktober 2009, 12:12:57 »
Zitat
Original von nomos
Schön, dass Sie jetzt mal klar feststellen, dass sich Ihre Anlage für die Verbraucher nicht auszahlt. Ihre Anlage ist da keine besonders schlechte Ausnahme!  ;) Das trifft auf alle in Deutschland installierten PV-Anlagen zu.
Das war doch allen Leuten immer schon klar - außer Ihnen vielleicht?
Sie sind wirklich eine amüsante Nummer!    :tongue:

Auch die aktuellen Windkraftanlagen und Biogasanlagen, das alles wird sich für den Verbraucher nie auszahlen, wenn man nur die finanzielle Laufzeitbilanz der Einzelanlagen betrachtet und das mit dem derzeitigen Preis konventionellen Stroms vergleicht.
Auch das war immer schon allen Leuten klar. Sonst bräuchte es doch auch keine EEG-Umlage.
Aber Ihnen scheint das bis heute nicht klar zu sein.

Sie zeigen einmal mehr, dass Sie von den Zusammenhängen und dem Thema nichts verstanden haben.
Da können Sie sich ja mit der Hausärztin zusammentun und aus Ihren Illusionen eine eigene Realität schaffen.  :D
Wie wärs mit einer Photovoltaik-Mafia-Verschwörungstheorie?  :tongue:

Die neue Tigerentenregierung hat wohl beschlossen, die Erneuerbaren Energien noch schneller auszubauen, als bisher geplant.
Eine ausgesprochen gute Nachricht.

Stellen Sie sich lieber schon mal auf höhere direkte und indirekte Abgaben zu Gunsten der Erneuerbaren Energien ein. Das wird nicht ohne kurzfristige Mehrkosten gehen.
Nicht dass Sie dann wieder überrascht sind, wenn Sie irgendwo mehr bezahlen müssen und das für Sie nicht sofort zu finanziellen Ersparnissen führt.  :tongue:

ciao,
sh
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Offline Zeus

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Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
« Antwort #50 am: 20. Oktober 2009, 12:25:38 »
@superhaase
Sie fragen ob ich nicht an einen nachhaltigen Stromversorgung in Deutschland interessiert sei. Wissen Sie, die Worte  \"nachhaltig\" und \"Nachhaltigkeit\" sind so vielfältig auslegbar, dass ich nicht weiß ob wir beide das Selbe darunter verstehen.
Nachhaltige Stromversorgung bedeutet für mich eine Energie-Politik, die den Zusammenhang von Ökologie. Ökonomie, Sozialpolitik und Demokratie in Einklang bringt, oder zumindest versucht gleichzeitig umweltbezogene, ökonomische und soziale Ziele zu erreichen. Das bisherige Vorgehen der Stromversorger und Stromproduzenten in Deutschland - einschließlich der Solarindustrie - mit ihrem ständigen Ruf nach Ausnahmen, Subventionen und Vereinnahmung von Politiker über Spenden, Aufsichtsratsposten und spätere hauptamtliche Versorgung - hat zu einer NACHHALTIGEN Schädigung des Verbrauchervertrauens geführt. Für eine solche nachhaltige Stromversorgung bin ich bestimmt nicht.

Offline superhaase

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Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
« Antwort #51 am: 20. Oktober 2009, 12:38:51 »
@Zeus:
Es ist m.E. der falsche Ansatz, die Energiepolitik mit Sozialpolitik zu vermischen bzw. zu verwechseln.
Das eine sollte unabhängig vom anderen betrachtet werden.
Das sind zwei völlig verschiedene paar Stiefel.
Eine vernünftige Sozialpolitik kann man nicht durch irgendeine Niedrigenergiepreispolitik oder was auch immer ersetzen.

Eine nachhaltige Stromversorgung ist unabhängig davon anzustreben, ob dadurch der Strompreis letztendlich steigt oder nicht.

Eine Stromversorgung ist dann nachhaltig, wenn Sie den folgenden Generationen nicht Lasten zugunsten der heutigen Generation aufbürdet.
Dazu gehört auch, dass die Welt in einen Energieengpass hineinlaufen wird und der Energiepreis explodieren wird, wenn wir nicht heute schnell auf erneuerbare Energien umstellen. Die Umweltaspekte kommen da als Belastungen noch oben drauf - auch als finanzielle Belastung durch die hervorgerufenen Schäden.
Es ist also auch rein finanziell betrachtet im Sinne der Nachhaltigkeit durchaus geboten, jetzt mehr Geld für die Energie zu verlangen, um damit die Umstellung zu finanzieren.
Nachhaltigkeit hat nicht das geringste mit heute niedrigen Energiepreisen zu tun. Ganz im Gegenteil.

ciao,
sh
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Offline Zeus

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Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
« Antwort #52 am: 20. Oktober 2009, 13:38:09 »
@superhaase
Sie machen es sich zu einfach. Es gibt einfach energiepolitische und sozialpolitische Zusammenhänge. Wenn heute schon viele Familien mit Kinder schon kein Strom mehr beziehen können, weil dieser insbesondere  auch aufgrund einer überteuerten PV- SolarStroms für sie nicht mehr bezahlbar wird, so werden diese Kinder (die nächste Generation) heute schon nachhaltig benachteiligt.
Nachhaltigkeit hat nichts damit zu tun, dass  heute, unter dem Vorwand zukünftiger sicherer Versorgung und des Umweltschutzes, die Stromindustrie im allgemeinen immer höhere Preise verlangt und die Überschüsse in den Taschen der Aktionäre landen, und die PV-Industrie insbesondere gegen niedrigere Subventionen und billigere Konkurrenz mobil macht. Das eigentliche Thema dieses Threads

Offline nomos

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Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
« Antwort #53 am: 20. Oktober 2009, 13:41:17 »
Zitat
Original von superhaase
Eine nachhaltige Stromversorgung ist unabhängig davon anzustreben, ob dadurch der Strompreis letztendlich steigt oder nicht.
    Das ist keine nachhaltige Strategie. Nachhaltig ist nur, was heute und dauerhaft für alle Menschen und nicht nur für eine Geldelite bezahlbar zur Verfügung steht. Ohne eine intakte Gegenwart gibt es auch keine intakte Zukunft.
     
    Das Konzept der
Nachhaltigen Entwicklung definierte die Brundtland-Kommission z.B. so:

\"Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, daß künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.\"

Besonders nicht in Ordnung ist, wenn der eigene Profit, der andere belastet, auch noch mit der \"Nachhaltigkeit\" für künftige Generationen begründet wird.  Investiert wird hier ganz sicher nicht aus Altruismus.  
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Offline superhaase

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Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
« Antwort #54 am: 20. Oktober 2009, 14:26:09 »
Zitat
Original von Zeus
Es gibt einfach energiepolitische und sozialpolitische Zusammenhänge. Wenn heute schon viele Familien mit Kinder schon kein Strom mehr beziehen können, weil dieser insbesondere auch aufgrund einer überteuerten PV- SolarStroms für sie nicht mehr bezahlbar wird, so werden diese Kinder (die nächste Generation) heute schon nachhaltig benachteiligt.
Sorry, aber das ist doch Mumpitz.
\"heute schon viele Familien mit Kindern keinen Strom mehr beziehen können\" - auf Basis solcher abstrusen Behauptungen brauchen wir nicht weiterdiskutieren.

Abgesehen davon wäre es Sache der Sozialpolitik, z.B. über ein angemessenes Kindergeld für die Befriedigung berechtigter Bedürfnisse von Familien zu sorgen.

Sie wollen doch nicht ernsthaft fordern, den Aufbau einer nachhaltigen Stromversorgung zu stoppen, damit Familien mit Kindern und wenig Einkommen ein paar Cent weniger für die Kilowattstunde zahlen müssen?

Nicht ich mache es mir einfach, sondern Sie. Diese Verquickung von Sozialpolitik und Energiepolitik löst keine Problem, sondern verschleiert Mängel in der Sozialpolitik und suggeriert, man könnte durch Energiepreissenkungen soziale Gerechtigkeit herstellen.

Im Übrigen ist nicht die gesamte PV-Industrie gegen eine stärkere Senkung der PV-Vergütungen.
Dass einige einen Schutz vor ausländischer Konkurrenz fordern, ist natürlich nicht gerechtfertigt. Es wird wohl auch nicht erhört werden.

Zitat
Original von nomos
Nachhaltig ist nur, was heute und dauerhaft für alle Menschen und nicht nur für eine Geldelite bezahlbar zur Verfügung steht. Ohne eine intakte Gegenwart gibt es auch keine intakte Zukunft.
Man kann wohl kaum sagen, dass der Strom heute nur für eine Geldelite bezahlbar ist.
Wenn der Strompreis nun für den Umbau zu einer nachhaltigen Stromversorgung um die absehbaren und angekündigten Beträge teurer wird, ist er immer noch nicht einer Geldelite vorbehalten.
Mit solchen Schlagworten zu kommen, geht an der Realität vorbei und ist dreiste Stimmungsmache ohne jeden Sachbezug.
Die Gegenwart ist auch mit EEG-Umlage intakt und ermöglicht zudem eine intakte Zukunft.  

Die Brundtland-Kommision hat schon recht mit der Definition.
Nur haben Sie das Problem, lieber nomos, dass Sie mal wieder bei der Hälfte zu lesen aufhören.
Wenn Sie die Definition in ihrer Gesamtheit betrachten, ist der wesentlich stringenter formulierte Teil die zweite Hälfte: \"ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.\"
Es ist also ganz im Sinne der Nachhaltigkeit, wenn man von der heutigen Generation einen Aufpreis auf den Strom verlangt, um künftigen Generationen zu ermöglichen, das Bedürfnis, in einer intakten Welt leben zu können und bezahlbaren Strom zu haben, befriedigen zu können.
Durch einen Aufpreis auf den heutigen Strom wird heute kein Mensch in Deutschland an der Befriedigung seiner Bedürfnisse gehindert.

Zitat
Besonders nicht in Ordnung ist, wenn der eigene Profit, der andere belastet, auch noch mit der \"Nachhaltigkeit\" für künftige Generationen begründet wird.
Aber besser ist es wohl, wenn ein Profit (der immer jemanden \"belastet\" - irgendwer muss für einen Profit Geld hergeben) damit begründet wird, dass er auch noch künftige Generationen belastet?
Oder anders herum: Nur weil etwas der Nachhaltigkeit dient, darf damit um Himmels Willen niemand daran verdienen?
Geld verdienen darf man also nur mit schädlichen Sachen, wie?
Wenn man auf Nachhaltigkeit hinarbeitet, hat man gefälligst Verluste zu machen!

Was für eine tiefgründige durchdachte Argumentation aber auch!   :rolleyes:

ciao,
sh
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Offline nomos

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Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
« Antwort #55 am: 20. Oktober 2009, 15:42:49 »
@sh, eine der Verfassungssgrundsätze, sogar mit Widerstandsrecht  ;) , ist, dass die Bundesrepublik Deutschland ein demokratischer und sozialer Bundesstaat ist. Widerstand gegen diese überzogene PV-Förderung sei daher noch erlaubt.  :tongue:

Weil wir ein sozialer Bundesstaat sind,  haben wir keine freie, sondern eine soziale Marktwirtschaft.

Hinweise auf die überteuerte Energie und die Grenzen der Bezahlbarkeit für zunehmend viele Menschen wird von Ihnen als Mumpitz abgetan. Ich habe schon mal geschrieben, dass das Ziel der sozialen Marktwirtschaft als \"Wohlstand für Alle\" und nicht als \"Sozialhilfe für Alle\" definiert wurde. Den eigenen Lebensunterhalt selbst zu finanzieren sollte daher die Regel bleiben. Jeder Preistreiberbestandteil, staatlich initiiert oder auch  durch Missbrauch von Marktmacht, ist daher im Verbraucherinteresse unter die Lupe zu nehmen.

Ihren eingespeisten Solarstorm könnten sich ungemischt z.B. nur Geldeliten leisten und das sicher garantiert für mindestens zwanzig Jahre.  :rolleyes:

Ganz konkret, Sie arbeiten mit Ihrer Solaranlage nicht für die Nachhaltigkeit. Die Verbraucher zahlen nicht nur das Defizit, sondern auch noch Ihre risikolose Rendite. Das ist nicht in Ordnung. Wohin die \"Förderung\" geführt hat, sehen wir hier. Die Solarindustrie bettelt jetzt auch noch um Hilfe und Protektion. Das ist Ihre \"Nachhaltigkeit\".

Es ist nicht in Ordnung, wenn man von \"der heutigen Generation einen Aufpreis auf den Strom verlangt\", der nur dazu dient, Defizite zu decken und Solarinvestitoren eine risikolose Rendite zu finanzieren. Mit Nachhaltigkeit hat das nichts zu tun. Wie so oft macht man auch hier wieder den Deutschen vor, Weltspitze zu sein. Weltspitze ist nicht, wer die meisten Sollarzellen auf die Dächer bringt. Weltspitze ist nur der, der für Nachhaltigkeit für Alle sorgt und das wird nur mit einer sozialen Marktwirtschaft möglich sein. Diese überzogene PV-Umlage ist weder sozial noch Markt.

Offline superhaase

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« Antwort #56 am: 20. Oktober 2009, 16:33:59 »
@nomos:

Sie dürfen sich gerne vor einer PV-Anlage auf den Boden setzen und Widerstand leisten.  :D
Der Sozialstaat ist doch durch die EEG-Umlage nicht gefährdet.  :rolleyes:

Ob jemand seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten kann, hängt auch nicht von der EEG-Umlage ab. Niemand ist gezwungen mit Strom so verschwenderisch umzugehen, dass er daran finanziell zerbricht.
Das Lebensnotwendige an Strom kann sich jeder leisten.

Die vielbeschworene Familie, die an ihrer Stromrechnung zugrunde geht, obwohl sie sparsam ist und ansonsten vernünftig wirtschaftet, ist doch ein Schauermärchen.
Wenn Familien in den finanziellen Ruin geraten, dann aus anderen Gründen.

Wenn das eigene Einkommen zum Lebensunterhalt (dazu gehört auch ein als lebensnotwendig erachteter Stromverbrauch) nicht ausreicht, hat man Anspruch auf ALGII.
Steigen die Energiepreise, muss das ALGII entsprechend angepasst werden.
Ob nun Arbeit immer gerecht entlohnt wird, ist auch wieder eine andere Frage und kann nicht den Strompreis bestimmen.
Ich bin z.B. für einen flächendeckenden Mindestlohn.

Das Ende des Sozialstaats und der sozialen Marktwirtschaft auszurufen, weil eine EEG-Umlage für PV-Strom im vorausgesagten Umfang erhoben wird, ist gelinde gesagt Mumpitz.  :D

Wir sind langfristig auf eine nachhaltige Stromversorgung angewiesen, egal was das kostet.
Das ist einfach eine Tatsache.
Um sie möglichst schnell und kostengünstig hinzubekommen, ist der eingeschlagene Weg inklusive Solarstromförderung der beste, der in Sicht ist. Die Gründe dafür sind dargelegt worden.
Sachlich entkräften konnte das bisher keiner.
Auch nicht in Bezug auf Solarstrom.

Auch Sätze wie
Zitat
Es ist nicht in Ordnung, wenn man von \"der heutigen Generation einen Aufpreis auf den Strom verlangt\", der nur dazu dient, Defizite zu decken und Solarinvestitoren eine risikolose Rendite zu finanzieren.
zeigen, dass Sie nicht gewillt sind Tatsachen zu akzeptieren und sachlich zu diskutieren. Der Aufpreis dient nicht dazu. Auch ist die Investition nicht risikolos, wie Ihnen schon mehrmals erklärt wurde (kommen Sie mir jetzt bitte nicht wieder mit Werbesprüchen von Installationsbetrieben).
Das alles sind bösartige Verdrehungen der Tatsachen.
Auch so etwas fällt in die Kategorie Propaganda.

Im Übrigen habe ich bei meiner obigen Berechnung der Rendite meiner eigenen PV-Anlage vergessen die Betriebskosten abzuziehen.

Richtig ist also bei insgesamt ca. 100.000 € an Einspeisevergütung in 20 Jahren, wenn man das mit den Anschaffungskosten und den Betriebskosten verrechnet, eine Rendite auf das eingesetzte Kapital im Bereich von ca. 2-3% p.a. vor Steuern.
Vorausgesetzt, dass alles über die 20 Jahre gut geht und keine großen Probleme auftauchen.

Das ist bescheiden.
Ein Bundesschatzbrief hätte mehr gebracht, und das mit wesentlich weniger Risiko.
Nur durch Hebelung mittels eines Kredits, komme ich auf eine deutlich höhere und damit angemessene Eigenkapitalrendite.

ciao,
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Offline nomos

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« Antwort #57 am: 20. Oktober 2009, 17:35:48 »
Zitat
Original von superhaase
@nomos:
Sie dürfen sich gerne vor einer PV-Anlage auf den Boden setzen und Widerstand leisten.  :D
    @sh, wenn schon, dann schon auf Ihrem Dach mit großen Plakaten \"
Wir fordern Schutz vor PV-Strom\",
damit der geworfene Schatten  auch einen Effekt hat.

Wenn die Solarindustrie vom Staat jetzt zusätzlich zur Milliardenförderung durch die Verbraucher jetzt auch noch staatlichen Schutz fordert, dürfen das doch wohl  auch Verbraucher vor den Auswirkungen dieses PV-Booms  :] !

Die Schutzforderung ist ein erstes Zeichen vom Ende der angestrebten \"profitlichen Nachhaltigkeit\", zumindestens für deutsche Zellenbauer  ;) :

Zitat
Selbst der einstige Branchenprimus Q-Cells musste schon Mitarbeiter entlassen. Chinesische Anlagenbauer verdrängen immer effektiver die deutschen Vorreiter auf dem Weltmarkt – sie können billiger liefern. Die deutschen Anlagenbauer fordern bereits Schutzzölle.
Wer bezahlt die Solarblase?[/list]

Offline Randy

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« Antwort #58 am: 20. Oktober 2009, 18:27:14 »
Zitat
Original von nomos
@sh, eine der Verfassungssgrundsätze, sogar mit Widerstandsrecht  ;) , ist, dass die Bundesrepublik Deutschland ein demokratischer und sozialer Bundesstaat ist. Widerstand gegen diese überzogene PV-Förderung sei daher noch erlaubt.  :tongue:

Das von  @nomos postulierte MENSCHENRECHT auf allzeit billige Energie (weltweit?) ist schnellstens in Grundgesetz, Lissabonvertrag und UN Charta aufzunehmen.  :evil:

Ökonomie, Ökologie und Realität sind da zweitrangig. MENSCHENRECHTE gehen vor!.

Auch Nachhaltigkeit ist mit diesem MENSCHENRECHT unvereinbar.

Deshalb müssen Glaubenssätze her wie: Zur Nachhaltigkeit gehört auch der niedrige Preis usw.

Klar, daß sich  auch Götterväter und Unterstützer einfinden.

Randy

Offline superhaase

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« Antwort #59 am: 20. Oktober 2009, 18:51:49 »
Apropos:

Auch Teile der deutschen Solarindustrie laufen mit Vollauslastung ihrer Modulfertigung und erwirtschaften aktuell Gewinne.
Diese Teile können auch eine kräftige Senkung der deutschen Einspeisevergütungen verkraften, zumal der deutsche Markt nicht der einzige ist.

Es kommt halt darauf an, wie man die Geschäfte führt.
Wenn einige Solarmodulhersteller sich dummerweise vor zwei oder drei Jahren an langfristige hochpreisige Zellenlieferverträge gebunden haben, obwohl absehbar war, dass der Siliziumengpass bald überwunden sein wird und die Preise fallen werden, war das Missmanagement.
Solche Hersteller werden halt nun pleite gehen und deren Fabrikhallen werden ohne die überteuerten Lieferantenverträge von anderen übernommen. Der Faktor menschliche Arbeitleistung ist bei der PV-Modulherstellung nicht so bedeutend, dass deutsche Hersteller preislich nicht mit den Chinesen mithalten könnten - bei vergleichbarer Qualität.

Wenn allerdings die chinesische Regierung auch die Fertigung von PV-Modulen massiv subventionieren sollte, um die Produktion in anderen Ländern platt zu machen, wären Schutzzölle durchaus gerechtfertigt. Die Chinesen haben da in anderen Wirtschaftsbereichen schon Probleme z.B. mit den Amerikanern. Im PV-Bereich ist mir bisher noch nichts davon bekannt, daher sind Rufe nach Schutzzöllen derzeit wohl unberechtigt.

ciao,
sh
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