Energiepolitik > Fossile Energie / Atomkraft
Neue Atomkraftwerke in Deutschland?
nomos:
@Zeus, der Unterschied zum Schweizer Beispiel siehe hier:
\"Volt und Wald\"
In Deutschland wird kein neues Atomkraftwerk gebaut. Es geht im Gegensatz zu unseren Nachbarn, und das ist doch ein wesentlicher Unterschied, lediglich um die Verlängerung von Laufzeiten. Der Streit dreht sich um die Frage, ob längere Laufzeiten als Brücke notwendig sind, bis ausreichend und bezahlbarer Strom aus alternativen Quellen zur Verfügung steht.
Entscheidend ist nicht so sehr wer dagegen oder dafür ist. Was Sache ist, ist offen und ohne Einfluss von Lobbyisten und Nutzniessern (von allen Seiten!) zu klären. Dem Wohl des Volkes haben sich die verantwortlichen Politiker verpflichtet, das ist ihre Aufgabe!
Wenn man die Organzeitschrift des BdEV liest, haben wir ja bald Strom im Überfluss. Wohin dann damit? ;) Man reibt sich die Augen. :rolleyes:
Z.B. Seite 24 ED September 2009:
Windkraft kann die Welt versorgen
u.a.
\"Weltweit könnten Windkraftanlagen die 40-fache Menge des Stromverbrauchs herstellten.\"
darunter kommt der nächste Artikel:
Solar deckt weltweiten Energiebedarf
u.a.
\"Der derzeitige Weltstrombedarf könnten sogar Solarkraftwerke auf nur drei Prozent der Fläche der Sahara decken!\"
Die Erneuerbaren sind die Zukunft, aber noch nicht die Gegenwart. Man sollte schon noch auf dem Teppich bleiben. Könnte, könnte und nochmal könnte. Wann, sofort und warum dann nicht? Wäre das alles die baldige Realität, hätte Atomstrom keine Chance und wäre schon heute weltweit ein Ladenhüter.
Wenn ......, dann gibt es bald auch Storm im Überfluss. Das sind doch sonnige Aussichten für die nachfolgenden Generationen. Das wäre dann weit mehr als nur Nachhaltigkeit, das wäre eine enormer Fortschritt.
Ist das aber wirklich bald die Realität? Immerhin, auch bis dahin brauchen die Menschen bezahlbare Energie.
Aus einer intakten Gegenwart in eine intakte Zukunft, das ist Nachhaltigkeit.
Feinstauberzeugende gesundheitsschädliche Heizungen, umwelt- und klimaschädigende Stromerzeugung, aber auch ein völlig überteuerter PV-Strom sind keine Zustände, nicht in der Gegenwart und bei denen ich mir auch keine Nachhaltigkeit wünschen möchte.
superhaase:
--- Zitat ---Original von nomos
Aus einer intakten Gegenwart in eine intakte Zukunft, das ist Nachhaltigkeit.
--- Ende Zitat ---
Fragt sich bloß, ob man die Gegenwart hinsichtlich Energieverbrauch und Resourcen-Verbrauch, sowie Umweltverschmutzung und Klimabeeinflussung als intakt bezeichnen kann.
Das möchte ich ganz klar bestreiten.
Vor allem wenn man die Auswirkungen des gegenwärtigen Verhaltens auf die Zukunft betrachtet und schon heute eine intakte Zukunft für viele Menschen kaum noch erreichbar scheint, wenn wir uns nicht gewaltig am Riemen reißen.
Wir schädigen seit Jahrzehnten massiv die Umwelt zukünftiger Generationen.
Insofern ist eine möglichst schneller Umstieg auf erneuerbare Energien zwingend notwendig. Je schneller desto besser und desto mehr im Sinne einer Nachhaltigkeit.
Dass hierzu Solarstrom einen wichtigen Beitrag liefern muss und viele Vorteile hat, wenn er in einigen Jahren viel billiger und in großen Mengen zur Verfügung steht. weshalb die bisherige hohe Anschubfinanzierung für den Solarstrom gerechtfertigt und äußerst sinnvoll ist, hatten wir ja schon ... ;)
(Die PV-Einspeisevergütung muss natürlich jetzt trotzdem möglichst schnell stark gesenkt werden, um die seit kurzem bestehende Überförderung zum Jahreswechsel zu beenden)
Im Hinblick auf die überhaupt nicht intakte Gegenwart und die schon jetzt stark geschädigte Zukunft, sind also deutlich höhere Energiepreise für das Ziel einer nachhaltigen Energieversorgung heute durchaus gerechtfertigt, ja ausdrücklich zu fordern. Dies sollte nach Möglichkeit international bzw. global organisiert werden, um Wettbewerbsverzerrungen zu verringern.
ciao,
sh
Cremer:
@superhaase,
--- Zitat ---Im Hinblick auf die überhaupt nicht intakte Gegenwart und die schon jetzt stark geschädigte Zukunft, sind also deutlich höhere Energiepreise für das Ziel einer nachhaltigen Energieversorgung heute durchaus gerechtfertigt, ja ausdrücklich zu fordern. Dies sollte nach Möglichkeit international bzw. global organisiert werden, um Wettbewerbsverzerrungen zu verringern.
--- Ende Zitat ---
@superhaase, dann organisieren Sie mal, wenn die Gegenwart schon nicht mehr intakt und die Zukunft stark geschädigt ist :D :D
superhaase:
@Cremer:
Sehen Sie denn die von nomos proklamierte \"intakte Gegenwart\", die hinsichtlich Energie derzeit und seit Jahren nachhaltig wirtschaftet?
Ich sehe das Gegenteil.
nomos:
--- Zitat ---Original von superhaase
@Cremer:
Sehen Sie denn die von nomos proklamierte \"intakte Gegenwart\", die hinsichtlich Energie derzeit und seit Jahren nachhaltig wirtschaftet?
Ich sehe das Gegenteil.
--- Ende Zitat ---
@sh, reklamiert nicht proklamiert!
Reklamiert wird von mir daher u.a. diese überzogene Umlagenförderung für PV schon lange, gegenwärtig und bis sie beseitigt ist. Sie hat nicht nur eine langfristige (20 Jahre!) preistreibende Wirkung; diese \"Förderung\" schadet dem globalen Gesamtziel. Da ist nichts nachhaltiges in Sicht.
Sofort abschaffen wäre eine richtige Entscheidung der neuen Regierung. Ob sie das bei den Lobbyeinflüssen und den vielen Profiteuren schafft ist die spannende Frage. Es wäre ein positives Signal für die große Masse der Energieverbraucher. Die Regierung könnt damit mehr als nur ihre Unabhängigkeit aufzeigen.
Jeden Tag gibt es dutzende Berichte - staatlich initiierte Goldgräberzeiten eben für die die Verbraucher noch zahlen dürfen.[/list]PS:
.... und wir bezahlen heute schon im Vergleich mit den Nachbarn höhere Strompreise.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln