Original von nomos
@sh, kein \"unsinniges Zeugs\"; es ist die Rede von der Einspeisevergütung von 43 cent/kWh und die entspricht rund dem Achfachen des Börsenmarktpreises!
Nun weichen Sie mal nicht aus.
Sie haben selbst wörtlich von achtfacher Verzinsung und dem Wucherparagraphen gesprochen.
Die 43 ct/kWh sind ja nicht der Gewinn, sondern der Umsatz.
Sie würfeln wieder mal alles durcheinander.
Vielleicht hilft Ihnen folgender Vergleich:
Wenn ich mir ein Kilo Hähnchenbrustfilet von einem zertifizierten Biohof kaufe, kostet mich das 25 Euro. Im Gammelfleisch-Markt krieg ich auch ein Stück, das von außen genauso aussieht, es kostet aber nur 5 Euro (reale Preise, heute gesehen!).
Nun besagt der fünffache Endverbraucherpreis nicht, dass der Biohof für sein eingesetztes Betriebskapital die fünffache Rendite bekommt, schließlich hat er auch viel mehr Aufwand, wie teuereres Futter, größere Ställe, längere Mastzeiten mehr Arbeitszeitaufwand etc.
Im Endeffekt hat er abzüglich seiner Kosten wahrscheinlich in etwa dieselbe Eigenkapitalrendite wie der konventionelle Mastbetrieb.
Mit dem PV-Strom verhält es sich genauso. Die Kosten für die PV-Anlage (z.B. Zins und Tilgung) müssen ja von den Einnahmen bestritten werden.
Der einzige Unterschied besteht darin, dass ich mir das Biohähnchen freiwillig kaufe, während mir der PV-Strom zwangsweise verordnet wird. Warum der Staat das so macht, und was damit erreicht werden soll, ist erklärt worden.
Ihr Hinweis auf die Absenkung auf 39,1 cent/kWh ist noch weniger als eine unbedeutende Marginalie.
Diese ist ja nur ein Schritt (der sicher größer ausfallen wird, wie ich sagte, darüber sind sich ja alle einig).
In den darauffolgenden Jahre gibt es weitere Schritte.
Die Netzparität kommt schneller als erhofft.
Warum muss man Ihnen eigentlich das mit der Degression immer wieder erklären?
Sind Sie wirklich soooo begriffsstutzig?
Oder muss man eher boshafte Ignoranz annehmen?
Wobei, wenn Ihre Prognose stimmt, dieser heute und dann zwanzig Jahre lang so geförderte Solarbeitrag mit der dann erreichten Nachhaltigkeit nichts zu tun hat. Die Solardächer, von denen der mit bis zum Achtfachen des Marktpreises zu Lasten der Verbraucher geförderten Strom stammt, sind dann längst verschrottet und haben zur nachhaltigen Versorgung, dazu gehört auch der Preis (!) nichts beigetragen, im Gegenteil.
Doch, die bis dahin verschrotteten Anlagen werden ihren Teil
zum Aufbau der nachhaltigen Stromversorgung beigetragen haben.
Denken Sie doch bitte nochmal ein bisschen darüber nach.
Kleine Stütze: Anschubfinanzierung der Technologie - Anreiz zum Aufbau einer Massenfertigung - alles schon x-mal gesagt.
Und lesen Sie sich doch bitte erst mal in das EEG und den Hintergrund dazu ein.
Investitionsförderung muss im Sinne der Nachhaltigkeit gezielt am Objekt der Energieerzeugung, Energieversorgung und konzentriert auf die Bereiche Forschung und Entwicklung erfolgen. Die Förderung ist eine allgemeine Angelegenheit, die der Staat aus dem allgemeinen Haushalt organisieren muss. Eine nachhaltige Energieversorgung erfolgt zum Nutzen der gesamten Volkswirtschaft. Global zum Nutzen der gesamten Menschheit.
Das ist also Ihre Vision für einen Umbau der Stromversorgung?
Man gebe also irgendwelchen Unis oder Firmen ein paar Millionen oder Milliarden vom Steuerzahler, warte ein paar Jahre .... und es macht PLOPP und da stehen sie: die Fabriken zur Herstellung von Stromerzeugungsanlagen wie Windkrafträder und PV-Anlagen. Und sie produzieren dann sofort zu sagenhaft günstigen Kosten, so dass man dann alles umstellen kann und der Strom dabei keinen Cent teurer wird.
Das nenn ich Realismus! :tongue: :tongue: :tongue:
Sie sind nicht zufällig ein Verfechter der Planwirtschaft?
Ein kleines Beispiel für so eine Vorgehensweise waren ja die berühmten GroWiAn-Projekte. Man hat mit viel Geld wunderbar gezeigt, \"dass die großtechnische Nutzung der Windkraft auf absehbare Zeit nicht machbar ist\".
Kurze Zeit später hat sich in der privaten Wirtschaft (vor allem in Dänemark) die Windkrafttechnik schnell weiterentwickelt, ausgehend von kleinen Anlagen im Kilowattbereich und im Wettbewerb der Hersteller um die größeren und für die Kunden günstigeren Anlagen.
Wenn Sie direkt die \"Forschung\" fördern, verläuft viel viel Geld im Sande der Bürokratie und der Klüngelei und der ineffizienten Strukturen.
Das effektivste Umfeld ist für so etwas ist der marktwirtschaftliche Wettbewerb und privatfinanzierten Unternehmen.
Eben aus diesen Erfahrungen heraus, dass es äußerst ineffizient und wenig erfolgversprechend ist, direkt und bürokratisch die Forschung zu finanzieren, um ein reales Wirtschaftgut auf den Markt zu bringen oder weiterzuentwickeln, gerade deswegen also hat man ja das EEG erdacht, weil man davon ausging (und auch schon am Beispiel der Windkraft gesehen hatte), dass es durch Gewinnanreize für die Privatwirtschaft viel besser geht. Hier wetteifert das Kapital um die beste technische Entwicklung und den effektivsten Kapitaleinsatz. Die Motivation für die klugen Köpfe ist am größten und die Ergebnisse werden am schnellsten erreicht.
Die Erfahrungen mit dem EEG zeigen, dass es richtig war.
Im übrigen halte ich es für viel gerechter, wenn der Stromverbraucher auch den Umbau der Stromversorgung zahlt.
Wer wenig Strom benötigt, soll auch wenig für den Umbau der Stromwirtschaft bezahlen müssen.
Das aus dem allgemeinen Steuertopf zu finanzieren (also der Staat zahlt die EEG-Umlage) wäre m.E. sehr ungerecht.
Sicher verbraucht jeder Strom, aber es gibt da doch sehr große individuelle Unterschiede im Verhalten und im Anspruch.
Ich verprasse also weiter \"billigen\" Strom, und alle anderen sollen den Umbau für mich gleichermaßen mitbezahlen. Das ist mir zu egositisch.
Wer trinkt soll gefälligst auch die Zeche bezahlen.Die Einnahmen aus der Versteigerung der CO2-Zertifikate (zumindest den Teil, der auf die Stromwirtschaft fällt) zur Gegenfinanzierung der EEG-Stromumlage umzulenken ist ein guter Ansatz.
Es gibt wohl kaum ein Argument dagegen.
Da sollte man den Politikern Druck machen
Zu der Graphik mit dem Strommix und dem PV-Anteil:
Ich hatte da eine andere Graphik gesehen, die den
Nettostromverbrauch aufgliedert. Dieser enthält keinen Kraftwerkseigenverbrauch und keine Transport- und Umspannungsverluste.
Da die Photovoltaik größtenteils sehr verbrauchsnah im Niederspannungsnetz eingespeist wird und somit Transportverluste etc. kaum anfallen, ist da der Anteil höher - irgendwas bei 0,74 %.
Ich finde die Graphik grad nicht mehr im Netz. War aber vom BMU soviel ich mich erinnern kann.
Für 2009 ging man von rund 1% für PV aus, bundesweit.
Für Bayern schon über 3%.
ciao,
sh