Original von nomos
Es gibt keinen \"Feldzug gegen die erneuerbaren Energien\"!
Naja, wenn man Ihre Beiträge im Forum anschaut, hat man schon den Eindruck: Sie sind generell gegen das EEG (gegen PV insbesondere) als \"Zwangsabgabe\", gegen Bioenergienutzung auch.
Erbneuerbare Energien \"dürfen\" nach Ihrer Ansicht genutzt werden, wenn sie Energie zum heutigen Kohlestrompreis liefern können (Sie nennen das immer \"konkurenzfähig\"). Dem Verbraucher darf es jedenfalls keinen Cent extra kosten.
Wenn man das rational betrachtet, sind Sie derzeit gegen jegliche Nutzung der Erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung.
Es geht hier konkret um die Einspeisevergütung bei PV-Anlagen. Da wird bei der Einspeisung eine künstliche Wirtschaftlichkeit zu Lasten der Verbraucher hergestellt.
Eine bahnbrechende Erkenntnis.
So ist das EEG von Anfang an definiert.
Es soll eine künstliche Wirtschaftlichkeit hergestellt werden, um die Einführung und Weiterentwicklung der neuen umweltfreundlichen Techniken über einen marktwirtschaftlichen Anreiz zu ermöglich.
Bezahlen soll das der Stromverbraucher - wer sonst?
Er ist schließlich der Nutznießer des Stroms (bitte nicht wieder den Begriff missbrauchen
). Also soll er auch den Aufbau der zukünftigen Stromversorgung bezahlen, bevor der fossile Strom unbezahlbar wird.
Das ist doch alles ganz einleuchtend.
Zu der Degressionsgeschichte kann ich nur feststellen, dass Sie hier nichts neues zu berichten haben. Inzwischen geben Sie wenigstens zu, das die Einspeisevergütung nicht \"dauerhaft\" gezahlt wird, sondern zeitlich befristet. Wenn Sie nun noch die Tatsache anerkennen, dass es die Degression der Vergütungen gemäß EEG schon von Anfang an gab, dann sind wir bei der Wahrheit angelangt. Dass eine Anlage die im Errichtungsjahr geltende Vergütung konstant für eine bestimmte Zeit (bis zu 20 Jahre, je nach \"Energietyp\") erhält, ist doch auch bekannt. Auch ist bekannt und in alle Prognosen einberechnet, dass die Vergütungen nicht gedeckelt sind. Dies würde auch das primäre Ziel des EEG konterkarieren, denn es soll möglichst schnell eine Massenproduktion angekurbelt werden, damit der Markt schnell wächst und über Massenfertigung und aufkommenden Wettbewerb die Preise schnell sinken (was ja wunderbar funktioniert, wie man aktuell bei der Photovoltaik auch wieder einmal sieht).
Dies alles steht der Tatsache nicht entgegen, dass durch den jährlichen Zubau von PV-Anlagen die durchschnittlich gezahlte PV-Stromvergütung pro kWh von Jahr zu Jahr sinkt.
Denken Sie nochmal in Ruhe darüber nach, dann werden Sie erkennen, dass sich genau so verhält.
@sh, Sie müssen sich dann schon mal entscheiden, was Sie nun eigentlich wollen. Kohle, Gas, Atom sind endlich, fallen also weg. So schnell wie möglich, egal was es kostet, wenn es nach Ihnen geht? Mit \"kosten\" meine ich nicht nur Geld!
Ist jetzt Potential für Wasserkraft (Speicherkraftwerke) in Norwegen, Österreich, Schweiz etc. z.B. für die Kombination mit Windstrom vorhanden oder nicht? Oder glauben Sie Wasserkraftwerke können alleine in Deutschland geschaffen werden?
Wenn Sie meine Beiträge in Ruhe lesen, werde Sie die Antworten hierauf finden.
Wie ist das da mit der Umwelt und dem Umwelteinfluss? Alles problemlos?
Sehen Sie, auch die Wasserkraft hat ihre Probleme. Man kann nicht jegliches denkbare Potenzial nutzen. Selbst wenn man jedes theoretisch vorhandene Potenzial der Wasserkraft in Europa nutzt, reicht das bei weitem nicht für die Stromversorgung. Daher sind Windkraft und Sonne und Biomasse und Geothermie zusätzlich erforderlich. Aber das hatte ich ja schon geschrieben.
Mit Ihrem PV-Strom von deutschen Dächern wird weiter Geld verbrannt, aber kein einziges Versorgungsproblem der Zukunft gelöst. Welcher nennenswerte Anteil soll denn daraus zu Ihrer 100%-Versorgung kommen? Egal ob heute oder bis in zwanzig Jahren? Zeigen Sie das auf!
Es wird kein Geld verbrannt. Mit dem Geld wird eine Industrie aufgebaut, deren Erzeugnisse (Solarstromanlagen) einen wichtigen Beitrag zur zukünftigen Stromversorgung leisten werden.
Dieser Beitrag ist wichtig, weil weitgehend jahreszeitlich und wettermäßig antizyklisch zum Windstrom (was Speicherkapazitäten einspart und die Netzstabilität erhöht), netzentlastend (wird verbrauchsnah ins Niederspannungsnetz eingespeist) und zu Zeiten mit hohem Strombedarf (tagsüber) eingespeist.
Der Bundesverband Erneuerbare Energien schätzt zum Beispiel den PV-Beitrag in einer aktuellen Strom-Ausbauprognose im Jahr 2020 auf 7-8 % am Gesantstromverbrauch - langfristig noch weiter steigend. Dabei wird nach erreichen der Netzparität eine deutliche Steigerung des Zubaus angenommen.
Genaueres gibts dort:
Branchenprognose Stromversorgung 2020Die staatlichen Stellen (BMU) sind nicht ganz so optimistisch - aber sie wurden ja auch schon mit ihren bisherigen Prognosen von der Realität übertroffen.
Nach meiner Überzeugung sind diese völlig überhöhten Einspeisevergütungen nicht gerechtfertigt. Die Belastungen für die Verbraucher werden zu keinem Zeitpunkt adäquat zurückgegeben.
Es war nie das Ziel des EEG, das umgelegte Geld den Verbrauchern wieder \"adäquat\" zurückzugeben, da haben Sie etwas grundlegend missverstanden.
Mit dem Geld soll eine nachhaltige und zukunftssichere Energieversorgung aufgebaut werden. Warum die sehr hohen anfänglichen Vergütungen für den PV-Strom dabei gerechtfertigt sind, habe ich oben und mehrfach an anderer Stelle dargelegt.
Nach meiner persönlichen Meinung (danach hatten Sie gefragt, also bitte nicht auf meine utopischen Annahmen schimpfen) wird die Photovoltaik langfristig (2050?) bei Erreichen einer Stromversorgung zu nahezu 100% aus Erneuerbaren Energien einen Anteil von mehr als 20% am Gesamtstromverbrauch in Deutschland haben. Dies deshalb, weil die Photovoltaik die einfachste, zuverlässigste und am besten in kleinsten und auch großen Anlagen nutzbare Technik zur Stromerzeugung ist. Ihrer Verbreitung sind kaum Grenzen gesetzt, sobald Netzparität und später Utiliy-Parität erreicht sind. Dann wird PV-Strom eine der preisgünstigten \"Stromarten\" in Deutschland sein, denn es Bedarf dann schon längst keiner EEG-Umlage für PV-Strom mehr und die vielen bestehenden Alt- und Uralt-PV-Anlagen werden extrem günstigen Strom erzeugen, der nach Abzug des Eigenverbrauchs sehr günstig ins Netz eingespeist werden wird.
Vorrausgesetzt natürlich, die Politik arbeitet auf dieses Ziel auch hin.
ciao,
sh