Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Zusammensetzung Bezugskosten  (Gelesen 12777 mal)

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Offline AKW NEE

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Zusammensetzung Bezugskosten
« am: 31. Mai 2009, 19:49:51 »
Kann mensch in Prozenten sagen, wie hoch die Kosten für den Bezug von Strom bis zur Einspeisung ins regionale Netz sind ?

Wenn ja, aus welchen Positionen auch in % setzt sich der Preis zusammen? Mir geht es hauptsächlich um die Kosten die zusätzlich zum reinen Stromkauf, also Transport usw., entstehen.

Gibt es eine Quelle oder Link?

Offline Black

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Zusammensetzung Bezugskosten
« Antwort #1 am: 31. Mai 2009, 21:14:36 »
Wollen Sie die Marge Ihres Versorgers rauskriegen?
Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert.

Matthäus, Kapitel 10, Vers 34

Offline t1mbo

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Zusammensetzung Bezugskosten
« Antwort #2 am: 31. Mai 2009, 22:14:45 »
Ich denke, dass wird das Allerheiligste des Versorgers sein und dürfte nicht so leicht zu bekommen sein.
Ich hab davon zumindest noch nirgends etwas gelesen.

Schöne Grüße ins Wendland aus Uelzen  8)

Offline RA Lanters

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Zusammensetzung Bezugskosten
« Antwort #3 am: 01. Juni 2009, 17:18:54 »
Solche Informationen legen Versorger im Zweifel nur bei Gerichtsprozessen offen...
[align=center]www.verbraucheranwalt24.de[/align]

Offline AKW NEE

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« Antwort #4 am: 01. Juni 2009, 18:40:05 »
Im Wendland sollen z.Z. ca. 60 % Strom durch regenerative Energiequellen erzeugt werden. Dieser Strom wird hier ins regionale Netz eingespeist und auch hier verbraucht. Es wird also weniger elektrische Energie aus den vor gelagerten Netzen eingespeist, als hier verbraucht wird. Es entstehen für ca. 60% der verbrauchten elektrischen Energie keine Kosten aus vorgelagerten Netzen, dessen ungeachtet werden diese aber von den Verbrauchern bezahlt. Ich möchte nun in errechnen was die E.ON Avacon hier zusätzlich als Gewinn einstreicht.

Offline Gridpem

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« Antwort #5 am: 01. Juni 2009, 19:11:14 »
@ AKW NEE,

wird wohl sehr schwer nachzurechnen sein und das aus zwei gründen

1.   gewälztes netzentgelt aus vorgelagerten netzen wird , so weit ich weiss nur für tatsächlich gemessene leistung und arbeit weitergereicht. der anteil der im netz erzeugten regenerativen elektroenergie wird dabei gar nicht berücksichtigt

2.   erhalten einspeiser eine sogenannte \"dezentrale einspeisevergütung\" für vermiedene netzentgelte bei vorgelagerten netzen.

alle dies größen müsste man kennen. die weiss man nur, wenn man selbst kalkuliert.

ist also eher schwierig

gruß aus meck-pomm

Offline t1mbo

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Zusammensetzung Bezugskosten
« Antwort #6 am: 01. Juni 2009, 19:21:08 »
Ich denke auch, dass es problematisch wird, die Kosten regional zu berechnen. Für die Fläche ist das sicherlich nicht sooo schwer, wie für eine bestimmte Region.

Offline AKW NEE

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« Antwort #7 am: 01. Juni 2009, 19:46:31 »
Der Versorger sollte wissen:
-Wie viel Strom er an die Endverbraucher verkauft.
-Wie viel aus den vor gelagerten Netzen in sein regionales Netz eingespeist  wird.
-Wie viel Strom aus regenerative Energiequellen in sein Netz eingespeist wird.

Ich möchte schon wissen, ob die Versorger durch die Einspeisung in Ihre Netze zusätzliche Gewinne machen, auch wenn Sie einen Teil als
Zitat
\"dezentrale einspeisevergütung\"
weiter geben sollten.

@ t1mbo
Da hat die E.ON Avacon weniger Probleme. Für das regionale Netz in Laatzen gibt/gab es einen eigenen Tarif.

Offline Netznutzer

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Zusammensetzung Bezugskosten
« Antwort #8 am: 02. Juni 2009, 13:17:25 »
\"Der VERSORGER\" wird die gewünschten Werte nicht wissen, sondern nur der Netzbetreiber. Dieser ist verpflichtet, div. Dinge zu veröffentlichen, u.a. z.B. die produzierten EEG-Mengen, als auch in diesem Zusammenhang stehende vermiedene Netznutzungsentgelte. Besuchen Sie die HP und klicken Sie sich durch. Ob die Werte für Ihre Region einzeln ausgewiesen sind oder gesamtnetzspeziefisch zeigt sich dann. Gesunkene vorgelagerte Entgelte werden dem Netzbetreiber bei der Kalkulation der Netzentgelte eingerechnet und führen zu niedrigeren Entgelten in der Verteilnetzebene (Wälzung). Davon profitieren sämtliche Lieferanten, die in das Netz liefern.

Stromlieferanten bekommen die EEG-Einspeisungen (noch) als Quote in Form einer Bandlieferung von den ÜNB\'s geliefert.

Gruß

NN

Offline t1mbo

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Zusammensetzung Bezugskosten
« Antwort #9 am: 02. Juni 2009, 14:25:17 »
Naja, aber sind im Moment Versorger und Netzbetreiber nicht noch die gleichen?  :rolleyes:

@ AKW NEE
das wusste ich nicht.

Offline AKW NEE

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Zusammensetzung Bezugskosten
« Antwort #10 am: 02. Juni 2009, 19:12:01 »
@ Netznutzer

Warum sollte der Versorger nicht wissen, wie viel kWh er von wo einkauft und wie viel kWh an seine Kunden verkauft?

Es geht mir um den Verkaufspreis an die Verbraucher. In diesem Preis sind Netzkosten enthalten, auch aus vor gelagerten Netzen. Wenn jetzt für bis zu 60 % des verkauften Stromes keine Kosten aus vor gelagerten Netzen entstehen, dies aber von den Verbrauchern bezahlt wird, muss mensch sich doch fragen, was macht der Versorger mit den Einnahmen.

Die gesamten Kosten aus den vor gelagerten Netzen werden auf die transportierten kWh umgerechnet.

Beispiel:
Der gesamte verkaufte Strom sind 100.000 kWh
Die Summe der Kosten aus vor gelagerten Netzen ist 5.000,-€
das macht 5 ct/kwh

Von den 100.000 kWh werden 50 % also 50.000 kWh direkt eingespeist. Die Summe der Netzkosten wird nicht um 50% sinken, es werden vielleicht 20 %, also bleiben Netzkosten von 4.000,- €
das macht 8 ct/kWh.
Wenn der Versorger jetzt diese 8 ct/kWh für die vor gelagerten Netzkosten für alle Verbraucher in die Preiskalkulation aufnimmt, bedeutet dies 8.000,- € Einnahmen für die vor gelagerten Netzkosten, bei 4000,- € Ausgaben, macht 100% Mehreinnahmen.

Offline Gridpem

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Zusammensetzung Bezugskosten
« Antwort #11 am: 02. Juni 2009, 21:17:48 »
@ AKW NEE,

da bringst du jetzt die großen mang die kleinen.

ein versorger liefert an seine kunden genau das was diese verbrauchen. das wird über den zähler beim kunden gemessen. genau dafür muss der versorger netznutzungsentgelt zahlen. wenn er 100.000 kWh an seine kunden verkauft und liefert muss er auch für 100.000 kWh netzentgelt zahlen.

also muss der versorger auch für jede gelieferte kWh das netzentgelt kalkulieren,da gibt es leider keine einsparungen.

gruß aus meck-pomm

Offline AKW NEE

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Zusammensetzung Bezugskosten
« Antwort #12 am: 03. Juni 2009, 17:46:55 »
@ Gridpem

Der Versorger bekommt nur 50 % des verkauften Stroms über die vor gelagerten Netze, die anderen 50 % werden direkt in das regionale Netz eingespeist.

Der Versorger zahlt die Gebühren, je kWh, für die vor gelagerten Netze nur für die Menge Strom, die an den Einspeisepunkten in das regionales Netz gemessen werden. Und nicht, wie Du behauptest, für die Menge, die er verkauft.

Wenn der Versorger jetzt die Gebühren, je kWh, für die vor gelagerten Netze, ohne Umrechnung, in die Preiskalkulation aufnimmt. Nimmt er über den Verkaufspreis, bei diesem Beispiel 50:50, 100% mehr ein, als er tatsächlich an Kosten hat.

Was soll mir dieser Satz sagen?
Zitat
da bringst du jetzt die großen mang die kleinen.
Es geht hier um die E.ON Avacon.

Offline Black

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Zusammensetzung Bezugskosten
« Antwort #13 am: 03. Juni 2009, 17:53:10 »
Zitat
Original von AKW NEE
@ Gridpem

Der Versorger bekommt nur 50 % des verkauften Stroms über die vor gelagerten Netze, die anderen 50 % werden direkt in das regionale Netz eingespeist..

Physikalisch mag das stimmen. Im Rahmen der EEG Kostenabrechnung ist aber zu beachten, dass der direkt eingespeiste EEG Strom dem örtlichen NETZbetreiber gehört und nicht dem örtlichen Lieferanten. Der Netzbetreiber gibt den EEG Strom nur anteilig im Rahmen der bundesweiten Kostenwälzung an den örtlichen Lieferanten weiter. Und da die EEG Quote derzeit nicht bei 50 % liegt kann auch der Versorger in einem Liefergebiet mit hoher EEG Einspeidsung selbst nicht auf 50% direkt vorliegenden (netzkostenarmen) EEG Strom zurückgreifen.
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Matthäus, Kapitel 10, Vers 34

Offline AKW NEE

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Zusammensetzung Bezugskosten
« Antwort #14 am: 03. Juni 2009, 18:25:56 »
Physikalisch mag das nicht stimmen, sondern es stimmt!

Es fliest tatsächlich nicht der Ganze Strom durch die Leitung, wenn es aber ums ankassieren bei den Verbrauchern geht, tun wir mal so! es geht mir nicht um Rechenmodelle, sondern um tatsächlich entstandene Kosten. Der direkt eingespeiste EEG Strom wird nun mal nicht in die Vor- jetzt besser nach gelagerten Netze eingespeist.

 

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