Energiebezug > Gas (Allgemein)

Studie zu Gaspreisen der Grünen-Bundestagsfraktion

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RR-E-ft:
Gegenansicht EID


--- Zitat ---Der Energie Informationsdienst in Hamburg (EID) sieht das anders und bezweifelt die Aussagekraft des Kölner Gutachtens. Dieses habe nur die Preise von fünf großen Anbietern untersucht, sagte Energieexperte Heino Elfert. \"Es gibt aber mehrere Hundert Gasversorger, deren Preise um bis zu 34 Prozent auseinander liegen.\" Zudem würden die Angaben von Harms nicht stimmen: \"Die Heizölpreise sind in dem besagten Referenzzeitraum um 45 Prozent gesunken. Da die Gasbezugskosten mit einem Drittel bei den Gesamtkosten zu Buche schlagen, müssen diese um durchschnittlich 15 Prozent gesenkt werden\", so Elfert. Tatsächlich hätten 500 Versorger ihre Preise zum 1. April um 13 Prozent gesenkt. \"Die Differenz fällt also wesentlich geringer aus\", heißt es beim EID.
--- Ende Zitat ---

Wie EID zur Einschätzung des Anteils der Bezugskosten am Gaspreis (ein Drittel) kommt, ist unerfindlich.

Die Gasversorger haben regelmäßig angegegeben, dass der Gaspreis zu über 50, nahe 60 Prozent aus Gasbezugskosten bestehe, so etwa E.ON Hanse 2005


--- Zitat ---Ursache für den Preisdruck sind nach Angaben von Finanzvorstand Dirk Rüggen gestiegene Weltmarktpreise aufgrund erhöhter Nachfrage etwa durch boomende Länder wie China. Immerhin habe sich der Anteil der Bezugskosten am Gaspreis seit 2004 von 51 auf 57 Prozent verteuert. Damit seien die Bezugskosten um 0,61 Cent auf 2,88 Cent pro Kilowattstunde gestiegen, ein Mehr von 30,6 Millionen Euro jährlich. \"Ein dauerhaftes Sinken der Gaspreise scheint uns nicht in Sicht zu sein\", betonte Rüggen.
--- Ende Zitat ---

Pfaffenberger- Gutachten: 50 Prozent Bezugskosten


--- Zitat ---Das vorliegende Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Gasbezugskosten der lokalen/regionalen Gasversorger im Frühjahr 2006 auf rund 50% des Gaspreises für Haushaltskunden beliefen. Die andere Hälfte des Haushaltsgaspreises dient zur Abdeckung von Kosten für den Ferntransport und die Verteilung des Gases in der Fläche, der Kosten für den lokalen Vertrieb und der Steuern. Dabei liegen die Schwerpunkte der Kosten einmal bei den Steuern (25-28%) und zum anderen in den regionalen und lokalen Gasverteilungsnetzen (18%). Der Anteil der Stadtwerke am Preis beläuft sich durchschnittlich auf rund 22% und liegt somit unter dem Anteil der Steuern und Abgaben. (Vgl. Tabelle und Abbildung auf Seite 3).
--- Ende Zitat ---

Die Gasanstalt Kaiserslautern schreibt zu ihren ab 1.April 2009 geltenden Gaspreisen:


--- Zitat ---Der Gaspreis der Gasanstalt setzt sich aus vier Komponenten zusammen: Energiebezug, Steuern/Abgaben, Netznutzung sowie Abrechnung/Vertrieb. Der Energiebezug macht bei einem typischen Kunden unserer Gesellschaft 52 Prozent aus. 25 Prozent beanspruchen die Steuern und staatlichen Abgaben. Die Netznutzung (20 Prozent) wird genehmigt. Für Abrechnung und Vertrieb bleiben 3 Prozent.
--- Ende Zitat ---
(Die Angaben beziehen sich auf den Arbeitspreis. Daneben steckt sich die Gasanstalt von jedem Kunden einen Grundpreis in die Tasche. Die kommen zu den 3 Prozent dazu.)


Tatsächlich sollte man auf die nominale Veränderung der monatlichen BAFA- Erdgasimportpreise abstellen, die den Wert der Ware Erdgas an der deutschen Grenze in Abhängigkeit von den Rohölpreisen darstellen.

AKW NEE:
Es ist ja keineswegs neu, dass gerade im Energiebereich die gegensätzlichen Positionen häufig unversöhnlich gegeneinander stehen und folglich im Dialog keine Klärung zu erzielen ist. Beispiele hierfür gibt es auch hier im Forum zur genüge!
Das Minimum meiner Erkenntnis aus dem Gutachten ist, dass es ein Beleg dafür ist, dass zumindest nicht alle Versorger die Preisnachlässe an ihre Kunden weitergeben, schon gar nicht zeitnah!

Zeus:
@RR-E-ft

In Ihrem Beitrag zur \" Gegenansicht des EID\" haben Sie u.a. auch eine Mitteilung der Gasanstalt Kaiserslautern herangezogen. Dabei ist für mich nicht nachvollziehbar aus welcher Formulierung oder Darstellung Sie entnehmen, dass die Angaben der Gasanstalt sich nur auf den \" Arbeitspreis\"beziehen.
Die Veröffentlichung  lässt in ihrer Gesamtheit, meines Erachtens, eine solche Behauptung nicht zu.
Die Gasanstalt hat \"einen typischen Kunden, der bei einem Jahresverbrauch von 25000 kWh, ab 1. April 2009,  einen Gesamtbruttobetrag von 1654,10 € zahlt, als Beispiel herangezogen. Dies lässt darauf schließen, dass es sich um einen Kunden handelt, der den \" Sondervertrag Komfort bis 150000 kWh \" unterschrieben hat . Dies ergibt sich aus folgender Kalkulation :
Arbeitspreis brutto ( 6,0452 Ct *25000 kWh= 1511,30 €) + Grundpreis brutto ( 142,80 €) = 1654,10 €.
Ihre Feststellung, dass sich die Angaben nur auf den Arbeitspreis beziehen, erscheint mir deswegen als nicht korrekt. Aus dem selben Grunde, scheint mir auch Ihre Behauptung, dass \" die Gasanstalt sich daneben von jedem Kunden einen Grundpreis in die Tasche steckt, der zu den 3 Prozent hinzukommt \", jeglicher Grundlage zu entbehren.

nomos:

--- Zitat ---Original von Zeus
....
Die Gasanstalt hat \"einen typischen Kunden, der bei einem Jahresverbrauch von 25000 kWh, ab 1. April 2009,  einen Gesamtbruttobetrag von 1654,10 € zahlt, als Beispiel herangezogen. Dies lässt darauf schließen, dass es sich um einen Kunden handelt, der den \" Sondervertrag Komfort bis 150000 kWh \" unterschrieben hat . Dies ergibt sich aus folgender Kalkulation :
Arbeitspreis brutto ( 6,0452 Ct *25000 kWh= 1511,30 €) + Grundpreis brutto ( 142,80 €) = 1654,10 €.
Ihre Feststellung, dass sich die Angaben nur auf den Arbeitspreis beziehen, erscheint mir deswegen als nicht korrekt. Aus dem selben Grunde, scheint mir auch Ihre Behauptung, dass \" die Gasanstalt sich daneben von jedem Kunden einen Grundpreis in die Tasche steckt, der zu den 3 Prozent hinzukommt \", jeglicher Grundlage zu entbehren.
--- Ende Zitat ---
@Zeus, da liegt eher RR-E-ft richtig. Ob es sich bei Ihrer \"Kalkulation\" um einen typischen Kunden handelt ist dabei nicht relevant. Die Gasanstalt lässt den Grundpreis wie viele EVU gerne im Hintergrund. Es ist schon richtig, die Gasanstalt steckt sich den Arbeitspreis neben dem Grundpreis in die Tasche.  Das ist Standard. \"E wie einfach\" bietet da im Moment mit dem EinPreisTarif eine der wenigen Ausnahmen.[/list]
--- Zitat ---Original Gasanstalt:
Erdgaspreise sind Marktpreise

Erdgas konkurriert auf dem Wärmemarkt mit den anderen Energieträgern. Es muss zu wettbewerbsfähigen Preisen angeboten werden, denn es kann in allen Einsatzbereichen durch andere Energien ersetzt werden. Auch innerhalb der Gasbranche herrscht Wettbewerb.

Erdgas im Netzgebiet der Gasanstalt Kaiserslautern AG wird erneut günstiger: Zum 1. April 2009 senkt das Unternehmen seine Verbrauchspreise um 0,70 Cent pro Kilowattstunde einschließlich Umsatzsteuer. Auf Vorschlag des Vorstandes hat der Aufsichtsrat diese Preisänderung in seiner Sitzung am 13. Februar 2009 beschlossen. Das ist die dritte Gaspreissenkung des Energieversorgers in dieser Heizperiode. Bereits zum  1. Dezember 2008 reduzierte die Gasanstalt ihre Verbrauchspreise um  0,30 Cent pro Kilowattstunde und zum 1. Februar 2009 um  0,83 Cent pro Kilowattstunde. Insgesamt konnte das Unternehmen seine Preise um 1,83 Cent pro Kilowattstunde einschließlich Umsatzsteuer senken. Das sind durchschnittlich 21 Prozent.
--- Ende Zitat ---
Hier rechnet die Gasanstalt offensichtlich nur mit dem Arbeitspreis. Ansonsten kommt man nicht auf eine Preissenkung von 21 Prozent. Bleiben wir mal beim Allgemeinen Tarif und den 25000 kWh. Da ergeben sich bei Gesamtpreisbetrachtung gerade mal 17 Prozent.

Lassen Sie sich nicht verkohlen. Wenn man seinen Kunden so wie die Gasanstalt den Wärmemarkt und den funktionierenden Wettbewerb verkauft, dann kann der aufgeklärte Verbraucher dazu nur mit dem Kopf schütteln.

Selbst wenn man nur den Arbeitspreis beim \"Sondertarif Komfort\" zu Grunde legt (7,58 cent/kWh zu 6,05 cent/kWh) hat man da noch großzügig aufgerundet. Wie man da auf durchschnittlich 21 Prozent kommt erschließt sich mir nicht.

Zeus:
@nomos

Gehen Sie davon aus, dass ich sehr wohl genau lesen und rechnen kann und, dass ich genau weiß wovon ich rede. Über die Preisgestaltung haben wir uns , als Initiative, in der Vergangenheit zur Genüge mit der Gasanstalt auseinandergesetzt. Wir haben aber immer wieder versucht bei den Fakten zu bleiben und nicht Vermutungen oder Überlegungen zu konstruieren, wo kein Raum für solche ist.
Sie schreiben, dass die Gasanstalt, in ihrer Verlautbarung, \" offensichtlich  nur mit dem Arbeitspreis rechnet. Richtig. Und etwas anders behauptet sie zunächst auch nicht, denn sie schreibt, dass das Unternehmen die \"Verbrauchspreise\", seit dem 1. Dezember 2008 zum dritten Mal senkt und somit ihre Preise dann um insgesamt 1,83 Ct/kWh brutto gesenkt hat. Vom Grundpreis ist in dieser Verlautbarung nirgendwo die Rede.

Irrtümlich legen Sie für Ihre Argumentation einen Ausgangspreis am 1.12 2008 von 7,58 Ct/kWh zu Grunde.
Dieser Betrug  am 30. 11.2008 aber 7,88 Ct/kWh. Entsprechend ist der Arbeitspreis seitdem von 7,88 cent/kWh auf 6,05/kWh zurückgegangen. Großzügig abgerundet entspricht dies einer Absenkung des Arbeitspreises um 23%.
Nehmen wir nun den Gesamtpreis, einschließlich des Grundpreises. So zahlte der Kunde am 30.11.2008 für einen Verbrauch von 25000 kWh/Jahr  genau 2112,80 € ( 7,88 Ct*25000 kWh= 1970 € + 142,80 € Grundgebühr ). Ab 1.04.2009 zahlt er für den gleichen Verbrauch insgesamt 1654,10 €, wie bereits aufgezeigt und von der Gasanstalt auch korrekt veröffentlicht. Dies entspricht, wiederum großzügig abgerundet, einer Absenkung von 21%.
Wie Sie sehen ,lassen wir uns so leicht nicht \"verkohlen\", und können genau unterscheiden welche Zahlen man uns vorlegt.

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