Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Billig-Solarzellen revolutionieren Strombranche
Wolfgang_AW:
Öko-Boom: Billig-Solarzellen revolutionieren Strombranche
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
Sukram:
35 Millionen Euro Verlust bei Solar-Fabrik
(von dem Opel-Übernahmeangebot hört man plötzlich auch nix mehr ;-)
superhaase:
@Sukram:
Das mit Opel war doch Solar World.
Den Preisverfall für Solarmodule hab ich Anfang 2007 schon für Mitte 2008 vorhergesagt (im Photovoltaikforum).
Dass er nun zwar verspätet, aber dafür umso heftiger kommt, ist zu begrüßen.
Je nach Entwicklung des Marktes und der Preise wird es sinnvoll sein, über eine zusätzliche einmalige Senkung der PV-Einspeisevergütung nachdudenken. Ich denke, man darf da durchaus für 2010 einen Schnitt von 20-30% machen, und dann allerdings die weitere Degression wieder auf 5% reduzieren.
Es funktioniert also allen Unkenrufen zum Trotz: Der Solarstrom wird in Deutschland bald eine viel größere Rolle spielen.
Es lebe das EEG und der Solarstrom! :]
ciao,
sh
nomos:
--- Zitat ---Original von superhaase
Es lebe das EEG und der Solarstrom! :]
ciao,
sh
--- Ende Zitat ---
@sh, es zeigt nur, was das EEG bisher verhindert hat. Das EEG ist eher überflüssig und schadet dem Fortschritt. Im sonnigen Spanien hat man zum Beispiel die Solarsubvention quasi abgeschafft. Man sollte halt auch den Rest lesen.
So toll ist das deutsche EEG nicht, dass es die Verbraucher hochleben lassen könnten. Die Lobbyisten und Nutzniesser sehen das natürlich anders ;) :
--- Zitat ---Der wichtige Markt Spanien ist weggebrochen. Aus Angst vor einer Kostenexplosion hat die Regierung in Madrid die Solarsubventionen praktisch abgeschafft. Nach geschätzten 2500 Megawatt im vergangenen Jahr dürfen jetzt nur noch 500 Megawatt ans Netz.
Für Hausbesitzer, die sich eine Solaranlage kaufen wollen, sind das glänzende Aussichten. \"Die Rendite ist so hoch wie lange nicht mehr\", schwärmt ein Branchenkenner, \"mindestens zehn Prozent pro Jahr.\"
Das Paradoxe daran: Die offiziellen Vertreter der Ökobranche wollen von dem Solarboom nichts wissen. Im Gegenteil: Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) bemühte sich im vergangenen Jahr, die Erfolge kleinzurechnen. Als die Große Koalition an einer Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes arbeitete, bezifferten die Lobbyisten den jährlichen Zubau von Solaranlagen auf weniger als 0,7 Gigawatt.
Beobachter vermuten dahinter bewusste Taktik: Denn je mehr Solaranlagen ans Netz gehen, desto mehr Öko-Umlage müssen die Stromkunden zahlen - und das ist politisch nicht gewollt. Ohnehin erwartet das Bundesumweltministerium Solarkosten von 44 Milliarden Euro bis zum Jahr 2020, Experten rechnen sogar mit noch mehr.
Mittlerweile ist die EEG-Novelle verabschiedet - und nun kommt die Wahrheit ans Licht. Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE), zu dessen Mitgliedern auch der BSW gehört, prognostiziert plötzlich einen Zubau von 1,5 Gigawatt pro Jahr. Das heißt: Die Kosten der Solarenergie werden viel höher als zunächst angegeben.
Selbst die Grünen denken um
Pikant dabei: Die sinkenden Modulpreise kommen nur den Anlagenbetreibern zugute. Für die Stromkunden hingegen wird das Marktwachstum teuer. Der Grund ist die gesetzlich festgelegte Vergütung für Solarenergie: Die Verbraucher müssen die Kosten für jede neue Anlage tragen.
Auf politischer Ebene findet deshalb ein Umdenken statt. Als das Erneuerbare-Energien-Gesetz im vergangenen Jahr modifiziert wurde, machten ausgerechnet die Grünen einen interessanten Vorschlag: \"Man sollte das EEG an das Marktwachstum anpassen\", sagte der Energieexperte der Partei, Hans-Josef Fell. \"Wenn der Markt schrumpft, darf die Vergütung für Ökostrom nicht fallen.\" Das gleiche Prinzip sollte aber auch im Umkehrschluss gelten: \"Bei starkem Marktwachstum muss die Vergütung sinken.\"
Die Regelung hätte einen entscheidenden Vorteil: Die üppigen Subventionen würden Solarstrom nicht mehr künstlich teuer halten.
--- Ende Zitat ---
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superhaase:
--- Zitat ---Original von nomos
@sh, es zeigt nur, was das EEG bisher verhindert hat. Das EEG ist eher überflüssig und schadet dem Fortschritt. Im sonnigen Spanien hat man zum Beispiel die Solarsubvention quasi abgeschafft.
--- Ende Zitat ---
Sie behaupten also, es hätte jemand in den Aufbau von Solarmodul- und Siliziumfabriken investiert, wenn es kein EEG gegeben hätte?
Denken Sie nochmal von vorne drüber nach.
Das mit dem EEG hatten Sie noch nie verstanden.
--- Zitat ---Man sollte halt auch den Rest lesen.
So toll ist das deutsche EEG nicht, dass es die Verbraucher hochleben lassen könnten. Die Lobbyisten und Nutzniesser sehen das natürlich anders ...
--- Ende Zitat ---
Ich hab alles gelesen. Dass die PV-Lobby ihre Interessen vertritt und ein zu heftiges Abwürgen der Entwicklung verhindern will, ist klar. Man muss Ihr ja nicht alles eins zu eins abnehmen - hat die Bundesregierung übrigens auch nicht.
--- Zitat ---Selbst die Grünen denken um ...
--- Ende Zitat ---
Ich sehe nicht, wo die Grünen umdenken.
Dass der Fördermechanismus an die Entwicklung anzupassen ist, wollten die Grünen nie verhindern. Wie man das ausgestaltet, ist sicher diskussionswürdig. Eine am Marktwachstum ausgerichtete Automatik hätte sicher ihre Vorteile, dann müsste man nicht jedes Jahr neu über die Vergütungssätze diskutieren und die Interessen abwägen.
Alles in allem zeigt die Entwicklung beim PV-Strom doch wie schon beim Windstrom, dass das EEG als Instrument genau so funktioniert, wie beabsichtigt.
Allen Zweiflern zum Trotz zeigt sich nun, dass die Photovoltaik auch in Deutschland rentabel zur Stromerzeugung beitragen kann und es auch tun wird (Netzparität schon 2010?). Wenn der Artikel Recht behält, dann schon viel früher, als optimistische Schätzungen vorausgesagt hatten. Wieder eine Parallele zum Windstrom, dessen derzeitigen weltweiten Boom auch kein Optimist vorauszusagen wagte.
Lieber nomos, freuen Sie sich doch einfach mal, dass es für PV-Strom bald keine hohen EEG-Umlagen mehr brauchen wird, das ist doch ganz in Ihrem Sinne. Nicht immer nur alles madig machen und jede positive Meldung in eine Hiobsbotschaft umdeuten.
ciao,
sh
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