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Kostenvergleich: Heizen mit Gas oder Holz

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superhaase:
@egn:

Bezüglich Dämmung stimme ich Ihnen zu. Wärmedämmung sollte immer das erste und wichtigste sein. Bei Neubauten dazu noch die architektonische Auslegung zur passiven Sonnenenergienutzung.

Der dann noch geringe Heizenergiebedarf lässt sich mit einer kleinen Holzheizung (z.B. Pellets) decken. Das ist m.E. derzeit das sinnvollste.

Wärmepumpen sind dagegen wohl nicht das Ei des Kolumbus. Es ist wohl wahr, dass eine optimal ausgelegte WP in einem Passiv- oder Niedrigenergiehaus mit z.B. Fußbodenheizung und somit sehr niedrigen Vorlauftemperaturen eine Jahresarbeitszahl von etwa 4 erreichen kann. Nur ist es halt so, dass in einem Passivhaus die Raumheizung nur einen relativ kleinen Teil der benötigten Wärme beansprucht. Die Warmwasserversorgung spielt hier die größere Rolle. Bei Warmwassertemperaturen von etwa 55°C (weniger sollte es nicht sein wegen Legionellen etc.) hat nun aber eine WP eine sehr viel schlechtere Arbeitszahl. Nimmt man nun noch die sehr hohen Investitionskosten für eine WP hinzu, wird das schnell unrentabel im Vergleich zu einer kleinen Pelletheizung. Auch wenn man nun durch eine solarthermische Anlage wenigstens im Sommer das Warmwasser machen kann, so hat das den Nachteil, dass die gesamte Wärmeversorgungsanlage noch umfangreicher, teurer in Anschaffung und Unterhalt wird. Außerdem würde es immense Investitionen in das Netz erfordern, wenn alle Häuser mit WP beheizt würden, denn der Strombedarf wäre schon enorm. Trotz eines möglichen Bedarfsmanagements würde der Strombedarf im Winter enorm zunehmen und im Sommer wieder stark nachlassen (insbesondere wenn zusätzlich Solarthermie genutzt wird). Kurzfristige große Bedarfanstiege bei längeren Schlechtwetterperioden im Frühjahr, Sommer und Herbst kommen hinzu. Das sind schon bedeutende Probleme.

Ich sehe also die Nutzung von Holz als Brennstoff im Privatbereich durchaus als sinnvoll an und kann die Befürchtungen bezüglich Raubbau und übergroßem Bedarf nicht teilen - immer vorausgesetzt, man hat möglichst gut gedämmte Häuser.

Nimmt man nun noch die Möglichkeit hinzu, dass zumindest in Wohnblöcken ein Teil der Wärmemenge (der bedeutendere und kontinuierlichere Teil der Warmwassererzeugung) in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt werden kann, dann ist das m.E. derzeit die optimale Lösung, sowohl für den Geldbeutel, als auch für die Umwelt und für die Volkswirtschaft.

ciao,
sh

berndh:

--- Zitat ---Bei Warmwassertemperaturen von etwa 55°C (weniger sollte es nicht sein wegen Legionellen etc.)
--- Ende Zitat ---
Jain..
In \"alten\" WW-Speicher mit großen Trinkwasservolumen können sich sehr schnell Legionellen bilden.
Allerdings geht die Entwicklung in die Richtung Frischwasserstationen.
Da heute für die bessere Laufzeiten oder Solaranlagen Pufferspeicher für Heizwasser installiert werden, können Frischwasserstationen das Trinkwasser ohne Probleme auch mit 45 Grad Eintrittstemp aus dem Pufferspeicher OntheFly erwärmen.
Auch bei Wärmepumpenbetrieb mit 45 Grad maxtemp reicht das aus wenn dahinter eine Puffer mit entsprechnedem Volumen steht, der genügend Reserven für eine Badewannenfüllung hat.

Vorteile gegenüber alten Brütern, es wird nur dann WW erhitzt wenn auch ein Bedarf besteht.
In Heizungspuffern können auch ohne Kalkprobleme mehr als 60 Grad eingelagert werden, daher sind die benötigten Speichergrößen an Volumen auch dort kleiner.
Nachteil bei externen FWS, mehr Technik, da eine weitere Pumpe und evtl. eine Regelung erforderlich sind. Beo internen FWS Systemen gibt es keine zusätzliche Technik, aber das Trinkwasser wird immer bei der Puffertemperatur gehalten, diese kann bei Solar auch mal bei >80 Grad leigen, dies kann zu Kalkproblemen führen.

Externe FWS sind kein Hexenwerk und werden auch schon im Selbstbau hergestellt, den die Hersteller langen immer noch recht kräftig zu beim Verkauf ihrer Systeme.
Ein Selbstbaulink

Bernd

superhaase:
@berndh:

Naja, auch in den WW-Leitungen zu den Zapfstellen bzw. in der Zirkulationsleitung hat man dann immer \"lauwarmes\" Wasser stehen. Ferner ist der Wärmetauscher der Frischwasserstation dann auch immer im idealen Bruttemperaturbereich.
Ich würde das nicht haben wollen.
Außerdem kann man bei 45°C Wassertemperatur (der Vorlauf muss dann ja höhere Temperatur haben, sonst wird der Wärmetauscher riesig) keinesfalls eine Arbeitszahl von 4 mit einer Wärmepumpe erreichen.
Zur Warmwassererzeugung bleibt eine Wärmepumpe ungünstig.

ciao,
sh

berndh:
Es gibt da eine Untersuchung, ich habe sie aber momentan nicht greifbar, in der wurde sinngemäß dargelegt das die Menge in Den Wärmetauschern sowie den Versorgungsrohren nicht ausreicht um eine ausreichende Population der Legionellen zu erreichen.
Probleme machten da nur die WW Speicher ab 100 Liter, da dort jede Menge Volumen bereitstand um eine effektive Vermehrung zu emöglichen.

Zu der Wärmetauschergröße, je größer umso besser, wenn man eine kleine Differenz zwischen Speisetemp und WWtemp haben will.
Weiterer Vorteil, die Rücklauftempp zu einem Puffer liegt dann nahe er Kaltwassertemp und ermöglicht eine bessere Ausnutzung von Brennwertgeräten.

Allerdings bieten vile Hersteller aus Gründen der Gewinnmaximierung nur Minitauscher an mit denen solche Dinge nicht machbar sind.

Zu deiner COP zahl, gehe ich mit dir konform, die meisten WP erreichen in Ihrem ganzen Leben nie eine COP von 4.
Egal was der Hersteller im Labor da rausgeholt hat, in den meisten Umgebungen wird die einfach verbaut ohne auf den rest zu sehen.
Ergebniss sind dann immer Nacbarn ;)) die sich wundern das sie irgendwie nicht an die gedachten Einsparungen kommen.

Bernd

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