@nomos
Gegen Holz als Energiequelle ist nichts einzuwenden, im Gegenteil.
HolzheizkraftwerkDass gegen Holz nichts einzuwenden sei, wurde jedenfalls bislang propagiert.
Ob das so haltbar bleibt???
Es gibt eben auch Auswirkungen, die sich vermutlich äußerst negativ auf unsere Wälder niederschlagen.
Durch den erhöhten Holzbedarf (Holzkraftwerke, Biomassekraftwerke, Pelletheizungen, Hauskamine) ist die Nachfrage enorm gestiegen.
Doch mit dem guten Gefühl am Kaminofen dürfte es bald vorbei sein. Mit Hochdruck steigen auch die Energieriesen in den Markt ein, so will RWE über seine Tochter Innogy Cogen zehn Frischholzanlagen in der Bundesrepublik bauen. Derzeit entsteht eine im Kreis Siegen-Wittgenstein.
Diese Nachfrage läßt sich in absehbarer Zeit allein über herkömmliche Versorgungswege nicht mehr decken.
So werden vermehrt sogenannte
„Woodcracker“ eingesetzt, Bagger mit einer überdimensionalen, hydraulischen Schere, die zum ausreißen der Baumstümpfe verwendet werden. Bislang werden sie zur Stockrodung nur in Orkangeschädigten Gebieten eingesetzt, im intakten Wald sind sie
noch verboten.
Für die Zukunft könnte man sich vorstellen, dass hinter dem \"Harvester\" gleich der \"Woodcracker\" fährt.
In einigen Wäldern werden bereits alle 25m sogenannte Holzrückgassen geschlagen, damit man mit dem schweren Fuhrpark optimal „ernten“ kann.
Der nachhaltig arbeitende Förster Peter Wohlleben meint in seinem Buch „Holzrausch“
Wer die Wurzeln mit derart schwerem Gerät zieht, der hat den Waldboden unwiederbringlich ruiniert
Dazu kommt, dass die Maschinen den Boden derart verdichten, dass weniger Sauerstoff in den Boden eindringt, ebenso läßt die Wasserspeicherung nach.
Nachhaltigkeit besteht nicht nur darin, dass wir für die Zukunft mit energetisch gutem Gewissen Heizen können und Nachhaltigkeit beginnt auch nicht am Tor des Holzheizkraftwerkes, Nachhaltigkeit schließt die gesamte Kette des Rohstoffes mit ein.
Wenn man sich auch nur ein bißchen mit den Steigerungsraten des Holzverbrauches beschäftigt, kann einem ganz Angst und Bange werden ob unserer Wälder.
Mir stellt sich die Frage, ob auch die enormen Schäden, die durch die intensive Steigerung von Holzverbrauch in den Kosten für den Endverbraucher bereits eingepreist sind?
Mal ganz abgesehen davon, ob bei der Subventionierung von Holzheizkraftwerken nicht wieder ohne Sinn und Verstand gefördert wird? (Nur mit KWK sinnvoll)
Nicht ohne Grund sind die Energieriesen bereits aus den Startlöchern heraus.
Ich bin nicht per se gegen Holzheizkraftwerke oder der sinnvollen Subventionierung von erneuerbaren Energien, aber es sollten auch entsprechende Rahmenbedingungen festgelgt sein, um Wildwuchs zu vermeiden und von einem engen Monitoring begleitet werden.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW