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Autor Thema: CO2-Abscheidung: Die Reihen der Befürworter lichten sich  (Gelesen 21606 mal)

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Offline Sukram

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CO2-Abscheidung: Die Reihen der Befürworter lichten sich
« am: 19. November 2008, 14:18:18 »
Zitat
Berichten von Bloomberg zufolge findet das von der EU-Kommission vorgeschlagene Investitionsprogramm im Umfang von 11 Milliarden Euro zur unterirdischen Entsorgung von CO2-Emissionen mittlerweile keine breite Zustimmung mehr. .... Mittlerweile hätten sich jedoch Deutschland, Spanien, Polen und mindestens drei weitere Länder gegen das Programm ausgesprochen, so Bloomberg unter Berufung auf situationsnahe Kreise.

Ein großer Rückschlag deutet sich an für das ambitionierte Programm, das zeigen sollte, dass die Verbrennung von Kohle ohne die gleichzeitige Ausscheidung großer Mengen CO2 möglich ist. Das Programm war ein zentraler Baustein bei den UN-Zielen beim Klimaschutz. Kamel Bennaceur der Pariser Internationalen Energieagentur IEA sieht ohne die Technologie keine Chance, dass die weltweiten Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 halbiert werden können. Dies ist aber das erklärte Ziel des UN-Klimaprogramms.
 

http://www.boerse-go.de/news/news.php?ida=1038363&idc=2|3|4|6|9|10|19|217


Da hat wohl jemand bei Glos gerechnet... Gabriels Desaster die soundsovielte.

Ich sag\' jetzt besser nix mehr, sonst krieg\' ich noch \'ne \'Rote :-(
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Offline nomos

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CO2-Abscheidung: Die Reihen der Befürworter lichten sich
« Antwort #1 am: 19. November 2008, 14:26:38 »
Zitat
Original von Sukram
Da hat wohl jemand bei Glos gerechnet... Gabriels Desaster die soundsovielte.
    @Sukram, da müssen noch mehr rechnen, nicht nur die Bundesminister.
EU: Geplante Grenzwerte bedeuten das Aus für Kohlekraftwerke[/list]PS: Beispiel hier

Offline nomos

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Offline Sukram

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CO2-Abscheidung: Die Reihen der Befürworter lichten sich
« Antwort #3 am: 07. Mai 2009, 15:52:06 »
Zitat
CO2-Abtrennung in der Kritik

Umweltsachverständige fordern Aufschiebung des CCS-Gesetzes

Von Volker Mrasek

Umwelt. - Die sogenannte CCS-Technik wird vor allem von Kraftwerksbetreibern gepriesen: Bei diesem Kraftwerkstyp wird das Klimagas aus dem Abgas entfernt und anschließend unter Tage deponiert. Dabei sind viele Fragen der CO2-Abtrennung und unterirdischen Speicherung ungeklärt. Darauf weist jetzt der Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung hin.

...In den letzten zwei Jahren ist ein halbes Dutzend Studien zur Reichwerte der Kohle-Vorräte veröffentlicht worden. Und alle kommen zum gleichen Schluss: Die kommerziell abbaubaren Ressourcen sind stark überschätzt worden. Die globale Kohle-Produktion könnte schon zwischen 2025 und 2030 ihren Höhepunkt erreichen.\"...

\"Würde der Gesetzentwurf in der vorliegenden Form verabschiedet, wäre damit zu rechnen, dass CCS gegenüber anderen Nutzungen wie beispielsweise der tiefen Geothermie bevorzugt wird. Es kann darüber hinaus zukünftig nötig werden, der Atmosphäre CO2 zu entziehen. Solche \'negativen Emissionen\' können durch die Kombination von Energieerzeugung aus Biomasse mit CCS erreicht werden. Hierfür müssen Speicher freigehalten werden.\"

...\"Der mögliche Gipfel der Kohleförderung liegt zeitlich so nahe, dass er in die Phase fällt, in der CCS vielleicht gerade anwendungsreif ist. Das heißt: Noch während wir diese Technologie entwickeln, wird Kohle sich verknappen und teurer werden. Man muss davon ausgehen, dass sie dann sowieso nicht mehr wettbewerbsfähig ist, etwa zu alternativen Energiequellen wie Wind, Sonne und Geothermie.\"

Auch der Sachverständigenrat für Umweltfragen hat, wie er jetzt schreibt,

\"berechtigte Zweifel, ob es sich bei CCS im Vergleich zu anderen Klimaschutzoptionen um eine kosteneffiziente Lösung handelt.\"...

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/961143/

Da müssen sie beim UBA aber dicke Bretter bohren.
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Offline Sukram

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CO2-Abscheidung: Die Reihen der Befürworter lichten sich
« Antwort #4 am: 29. Mai 2009, 11:21:09 »
Die Energiewirtschaft arbeitet mit Hochdruck an einer Technologie, um CO2-Emissionen von Kohlekraftwerken unschädlich zu machen. Energieexperte Richard Heinberg erklärt im SPIEGEL-ONLINE-Interview, warum er die CO2-Speicherung für einen teuren Irrweg hält.

...

...Richard Heinberg: CCS in Kohlekraftwerken würde zu enormen Strompreisen führen, das wurde bisher nicht adäquat berücksichtigt. In den vergangenen zwei Jahren ist ein halbes Dutzend Studien erschienen, denen zufolge die globalen Kohlevorräte substantiell überschätzt worden sind und die Weltkohleproduktion schon zwischen 2025 und 2035 ihren Höhepunkt erreichen könnte. Noch während wir CCS entwickeln und zur Anwendungsreife bringen, wird die Kohle sich verknappen und teurer werden. Man braucht außerdem große Mengen Energie, um CO2 abzuscheiden, zu transportieren und im Untergrund zu begraben. Ein Kraftwerk mit CCS muss etwa 40 Prozent mehr Kohle verbrennen als eines ohne CCS, um dieselbe Menge Strom zu erzeugen. CCS ist ökonomisch also nicht sinnvoll. ...
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Offline superhaase

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CO2-Abscheidung: Die Reihen der Befürworter lichten sich
« Antwort #5 am: 29. Mai 2009, 12:49:30 »
Was meines Erachtens noch viel zu wenig thematisiert wird, ist das Problem der CO2-Speicherung.
Diese wird erstens enormen politischen Widerstand vor Ort erfahren - zurecht, denn wer will schon auf einem potenziell undichten Giftgasspeicher leben?
Und zweitens sind die Speicherkapazitäten dafür auch viel zu gering, um langfristig eine nennenswerte Menge an CCS-Kraftwerken beteiben zu können.
Schließlich ist drittens die Speichertechnik und deren langfristige Sicherheit noch völlig fraglich. Es darf stark bezweifelt werden, ob das überhaupt wirtschaftlich in den Griff zu kriegen ist.

Jeder Euro, der in die CCS-Entwicklung investiert wird, ist verschleudertes Geld.
Man sollte dieses Geld lieber in langfristig sinnvolle Maßnahmen stecken: Erneuerbare Energien.

ciao,
sh
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Offline Sukram

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CO2-Abscheidung: Die Reihen der Befürworter lichten sich
« Antwort #6 am: 29. Mai 2009, 13:09:11 »
Zitat
Original von superhaase
Was meines Erachtens noch viel zu wenig thematisiert wird, ist das Problem der CO2-Speicherung.
Diese wird erstens enormen politischen Widerstand vor Ort erfahren - zurecht, denn wer will schon auf einem potenziell undichten Giftgasspeicher leben?
sh


Was für\'n Gift? Atmest Du Gift aus? Sofort zu unterlassen!

Atmen Pflanzen Gift ein?

DAS ist wieder mal ein gefundenes Thema für die germanischen Neurotiker.

Aber dann Mineralwasser trinken :-(
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Offline t1mbo

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CO2-Abscheidung: Die Reihen der Befürworter lichten sich
« Antwort #7 am: 29. Mai 2009, 13:21:05 »
Als Giftgas würde ich CO2 nicht umbedingt bezeichnen.
Aber ich stimme schon zu, dass die Frage der Speicherung noch nicht umbedingt endgültig geklärt ist.
Ich vermute, dass es mit der CO2-Speicherung ähnlich weitergehen wird wie mit den Lagerstätten für atomare Stoffe.
Es wird gesucht, geforscht, evtl. Zwischenlager eingerichtet, aber zu einer endgültigen Lösung wird es mittelfristig nicht kommen. Dazu werden die \"Proteste\" in potenziellen Region zu hoch sein.

Offline Sukram

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CO2-Abscheidung: Die Reihen der Befürworter lichten sich
« Antwort #8 am: 29. Mai 2009, 13:36:24 »
Die Krux ist doch , dass unser aller Herr Bundesumweltminister neue Kohlkeblöcke (auch) mit Verweis darauf verteidigt.

Frontal21 zum Thema


Apropos- heute morgen irgendwas von einer Amistudie aufgeschnappt, derzufolge der globale CO2-Ausstoß bis 2030 um 40% steigt wenn nicht gegengesteuert wird; da können wir ja froh sein, dass lt. FTD
Zitat
die Weltkohleproduktion schon zwischen 2025 und 2035 ihren Höhepunkt erreichen könnte
...
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Offline superhaase

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CO2-Abscheidung: Die Reihen der Befürworter lichten sich
« Antwort #9 am: 29. Mai 2009, 14:20:03 »
Zitat
Original von Sukram
Was für\'n Gift? Atmest Du Gift aus? Sofort zu unterlassen!
Atmen Pflanzen Gift ein?
DAS ist wieder mal ein gefundenes Thema für die germanischen Neurotiker.
Aber dann Mineralwasser trinken :-(
Nu mal gaaaanz laaangsaaaam.

Zu Ihrer Information: Kohlenstoffdioxid ist nicht harmlos.

Wenn es langsam und dauerhaft aus dem Boden diffundiert, weil ein unterirdisches Lager undicht ist, sammelt es sich bei Windstille in Mulden (weil schwerer als Luft), oder dringt auch direkt in Keller und Häuser ein.
Plötzliche stärkere CO2-Ausbrüche sind natürlich noch gefährlicher.
Die Gefahr beginnt nicht erst bei einer vollständigen Verdrängung von Luft und somit von Sauerstoff, wie viele meinen. Die toxische Wirkung beginnt schon bei relativ geringen Volumenkonzentrationen von einigen Prozent.

CO2-Konzentrationen (Vol-%) in Luft und Auswirkungen auf Mensch und Tier:

0,038 %: Derzeitige Konzentration in der Luft
0,15 %: Hygienischer Innenraumluftrichtwert für frische Luft
0,3 %: MIK-Wert, unterhalb dessen keine Gesundheitsbedenken bei dauerhafter Einwirkung bestehen
0,5 % (9 g/m³): MAK-Grenzwert für tägliche Exposition von acht Stunden pro Tag
1,5 %: Zunahme des Atemzeitvolumens um mehr als 40 %.
4 %: Atemluft beim Ausatmen
5 %: Auftreten von Kopfschmerzen, Schwindel und Bewusstlosigkeit
8 %: Bewusstlosigkeit, Krämpfe, Eintreten des Todes nach 30–60 Minuten

Undichte unterirdische CO2-Lager stellen somit eine erhebliche Gefahr für Land und Leute dar.

ciao,
sh
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Offline Sukram

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« Antwort #10 am: 29. Mai 2009, 16:38:19 »
unverzüglich alle vulkanisch aktive Gebiete räumen, zumindest aber die Keller verfüllen lassen.
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« Antwort #11 am: 29. Mai 2009, 17:00:06 »
Zitat
Original von Sukram
unverzüglich alle vulkanisch aktive Gebiete räumen, zumindest aber die Keller verfüllen lassen.
Lachen Sie nicht, das gibt es wirklich:

Aus Wikipedia:
Zitat
Die Katastrophe von Nyos
Bereits im Jahr 1984 hatte es am Manoun-See in Kamerun eine plötzliche Ausgasung von Kohlenstoffdioxid gegeben, bei der 37 Menschen ums Leben kamen und die Wissenschaft lange vor einem Rätsel stand.
Am 21. August 1986 gegen 21:30 Uhr setzte der Nyos-See schlagartig rund 1,6 Millionen Tonnen CO2 frei. Das Gas strömte in nördliche Richtung in zwei naheliegende Täler und tötete Menschen und Tiere in bis zu 27 km Entfernung vom See. Etwa 1700 Menschen und Tausende von Tieren verloren ihr Leben.
Der Auslöser für diese plötzliche Ausgasung ist nicht bekannt. Die meisten Geologen vermuten einen Erdrutsch, einige glauben, dass ein kleiner Vulkanausbruch die Ursache war.
Nach der Katastrophe wurden die betroffenen Dörfer evakuiert und die Region zum Sperrgebiet erklärt.
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Offline Sukram

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CO2-Abscheidung: Die Reihen der Befürworter lichten sich
« Antwort #12 am: 29. Mai 2009, 17:34:26 »
Vermutlich unterseeischer Erdrutsch; sie versuchen den See jetzt über ein Rohr zu entgasen.

Schlagartiges ist hier aber nicht zu befürchten.
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« Antwort #13 am: 29. Mai 2009, 17:47:44 »
Es reicht ja schon, dass in einem Gebiet über einem CO2-Lager das Gas irgendwann langsam ausdiffundiert und so eine gesundheitsgefährdende Konzentration von CO2 erreicht werden kann, z.B. in Häusern.
Auch größere Ausbrüche bei technischen oder geologischen Problemen sind nicht auszuschließen.

Es müssen ja nicht gleich tausende Tote sein. Einer reicht schon. Oder Hunderte langsam Erkrankende bei einer dauerhaften CO2-Konzentration ab 0,5% ....

Es werden ja nicht ein paar Tonnen eingelagert, sondern es müssen jährlich viele Millionen Tonnen CO2 eingelagert werden, wenn es was bringen soll. Da kommen über die Jahre etliche Milliarden Tonnen CO2 zusammen. Und das im fast lückenlos dicht besiedelten Deutschland.
Wenn so ein Speicher mal außer Kontrolle gerät, müssen vielleicht ganze Dörfer evakuiert werden.

Ich möchte jedenfalls niemandem zumuten, auf so einem CO2-Speicher leben zu müssen.

Das ganze sollte man nicht so leichtfertig vom Tisch wischen, es gehört zum Thema CCS dazu.

ciao,
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Offline Sukram

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CO2-Abscheidung: Die Reihen der Befürworter lichten sich
« Antwort #14 am: 03. Juni 2009, 12:36:07 »
Die Erde \"diffundiert\" andauernd CO2.

Mit solch hypochondrischen Maßstäben gemessen, ist jegliche neue Technik mit Gefahren verbunden & zu unterlassen. Empfehle darum Eintritt in die Amish-Gemeinschaft (aber nurt mit Offenställen- das Vieh \"diffundiert\" erheblich Methan...)

Übrigens ganz wertneutral; nur- wäre das das globale Zukunftsmodell, handelten die Amish mit ihrem desaströsen Geburtenüberschuss kobntraproduktiv; Vorgestern auf Arte:\" Ohne fossile Energie kann der Globus eineinhalb, allenfalls  zwei Milliarden Menschen (er)tragen\".

Halte ich für nur leicht untertrieben ;-)
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