Energiepreis-Protest > Widerstand/Protest
NEIN zum Ausstieg aus dem Ausstieg -BdEV unterzeichnet Campact-Erklärung
superhaase:
--- Zitat ---Original von nomos
Bei welchen \"anderen Erzeugungsarten\" ist die Differenz zwischen Erzeugungskosten und Verkaufserlös aktuell denn größer? Bei den sogenannten \"Erneuerbaren\" ist die Differenz oft sogar negativ. Die spannende Frage ist noch wo die Differenzen verbleiben. Diese Differenzen haben Auswirkungen auf die Volkswirtschaft; also haben Veränderungen ebenfalls Auswirkungen. Können Sie das mal zur Kenntnis nehmen oder widerlegen?
--- Ende Zitat ---
Jetzt zeigen Sie mit dieser Aussage aber, dass Sie den Begriff Wertschöpfung selbst noch nicht verstanden haben. (ich sage noch, spreche Ihnen also nicht ab, dass Sie verstehen können oder wollen - sehen Sie, das ist der Unterschied im Diskussionsstil)
Wenn der Unterschied zwischen Erzeugungskosten und Verkaufserlös beim Atomstrom größer ist als bei anderen Erzeugungsarten, dann heißt das doch gerade, dass hier mehr Geld in den Taschen der Aktionäre landet als bei den anderen Stromarten. Das ist die Art von Wertschöpfung, die Sie selbst weiter oben als nicht wichtig oder maßgeblich angesehen haben. Der Stromverbraucher hat hiervon rein gar nichts. Die Volkswirtschaft nur wenig, indem ein Teil davon von den Aktionären auch in Deutschland wieder ausgegeben wird.
Was anderes wäre es, wenn man Atomstrom billiger als anderen Strom kaufen könnte - das ist aber nicht der Fall.
Dass ferner Atomstrom bei internalisierten externen Kosten, die ja kein Hirngespinst sondern real sind, gar nicht mehr so billig ist, wurde hier ja auch schon mehrmals aufgezeigt.
Wenn nun bei anderen Erzeugungsarten höhere Gestehungskosten anfallen, weil z.B. der Personalaufwand höher ist, die Braunkohle erst im eigenen Land abgebaut werden muss, oder weil in den Aufbau und die Wartung von neuen umweltfreundlicheren Kohlekraftwerken, Wind-, Biomasse-, und Sonnenkraftwerken oder Wasserkraftwerken oder Speicherkraftwerken investiert wird, dann ist die Wertschöpfung hierbei ein Vielfaches, weil das Geld durch mehr Stationen im Lande läuft und hier in Deutschland mehr Steuern, Abgaben und Einzahlungen in Sozialkassen etc. bewirkt werden.
Hier kommt auch das von Herrn Fricke angeführte Argument zum tragen, dass durch die erneuerbaren Energien eine Menge Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen worden sind. Und diese Arbeitsplätze sind zukunftsträchtige Beschäftigungen, denn an den Erneuerbaren Energien kommt die Welt in naher Zukunft nicht vorbei.
Dass außerdem eine sichere Stromversorgung ohne Atomkraft möglich ist, steht außer Zweifel. Das bestreiten nicht einmal die großen Energiekonzerne.
Es ist also weiterhin kein volkswirtschaftlicher Wertschöpfungsvorteil der Atomkraft bzw. einer Laufzeitverlängerung in Sicht.
Sie haben immer noch keinen konkreten Punkt genannt, der hier einen besonderen Beitrag der Atomkraft darstellt, der woanders nicht zu finden wäre. Sie erschöpfen sich in allgemeinen Einwürfen.
Die allgemeine Aussage \"die Wertschöpfung ist dort am größten, wo die Differenz zwischen Gestehungskosten und Verkaufspreis am größten ist\", ist einfach nur oberflächlich und falsch.
--- Zitat ---In einer im Jahr 2007 im Auftrag der Bundesregierung erstellten Studie des Prognos-Instituts und des Energiewirtschaftlichen Instituts der Universität Köln wurde errechnet, dass die Nutzung der Atomenergie für die Verbraucherinnen und Verbraucher billiger sei, als der Ausbau erneuerbarer Energien.
--- Ende Zitat ---
Diese Rechnung darf stark angezweifelt werden. Allein wenn man die weiter oben verlinkten Informationen berücksichtig, dass der Atomstrom gar nicht so billig ist, wie behauptet wird, und dass außerdem der billige Atomstrom ja vom Verbraucher gar nicht gekauft werden kann, erkennt man, dass so eine Aussage zumindest als sehr gewagt anzusehen ist.
Wie Herr Fricke schon mehrmals gefordert hat, solle doch mal jemand darlegen, wie sich der Atomstrom in Baden-Würtemberg günstig auf die Strompreise ausgewirkt hat, wo doch dort der Atomstrom den größten Anteil hat. Diesn Nachweis sind Sie ja bisher auch schuldig geblieben. Das wäre doch recht einfach darzustellen, wenn dem so wäre.
Zum Thema \"Kohlekraftwerke emittieren mehr Radioaktivität als Atomkraftwerke\", möchte ich nur kurz folgendes anmerken: Diese Aussage geht von einem störungsfreien Betrieb von Druckwasserreaktoren aus. Bei Siedewasserreaktoren sieht das schon wieder ganz anders aus (meines Wissens sind in D noch 6 Siedewasserreaktoren in Betrieb, die bauartbedingt auch im störungsfreien Betrieb etwa 4 mal mehr Radioaktivität emittieren als Druckwasserreaktoren: Brunsbüttel, Krümmel, Philippsburg 1, Isar 1, Gundremmingen B+C).
Nun kommt aber noch hinzu, dass kein, ich wiederhole: kein Atomkraftwerk störungsfrei läuft, sondern immer wieder bei Störfällen zusätzliche Radioaktivität freisetzt - die natürlich dann nie eine Gefahr für die Bevölkerung darstellt. Ferner ist auch hier der Transport und die Lagerung sowie die Wiederaufbereitung der Brennelemente zu berücksichtigen: auch hier wird Strahlung bzw. strahlendes Material freigesetzt - auch hier gibt es Unfälle (siehe Frankreich neulich).
Den \"Mythos vom strahlungsarmen Atomkraftwerk\" :D darf man also getrost als solchen betrachten.
Noch ein lesenwerter Link zu der Atomkraft-Krebsstudie von Anfang des Jahres und der Äußerung der Studienleiterin:
KiKK-Studie 2007 - Wir IPPNW-Ärzte warnen
ciao,
sh
vknuth:
@Superhaase
Gehört zu der Rechnung Folgendes?
50 Mrd. öffentliche Ausgaben für die Atomenergie bis 2006
entspricht einem Subventionsbeitrag von 1,2 Ct/KWh.
Externe Kosten für einen Super-GAU vergleichbar dem Vollkasko für PKW-Halter , die vom Wirtschaftsministerium für Kernkraft mit 5.000 Mrd veranschlagt werden,
würden die KWh um 5 Ct erhöhen.
Wie ist das mit den oft kolportierten 2 Ct/ KWh Atomstrom?
vknuth:
Nach Lesen der KIKK-Studie 2007 werden für mich die Beweise für die radioaktive Gefährlichkeit der AKW im \"friedlichen\" Normalbetrieb erdrückend.
Falls ich das hier überlesen haben u nur wiederholen sollte....
(Tagesspiegel, 11.12.07) Eine USA-Studie an 136 Kernanlagen aus 9 Ländern bestätigt: Leukämie-Häufung!
Vom Speziellen zum Allgemeinen:
Zu den technischen Problemen, wie 2. den nicht hinzunehmenden Belastungen der Bevölkerung kommt ein 3. Schwachpunkt des Atomkomplexes hinzu:
der Faktor \"Mensch\", seine physische u charakterliche Unzuverlässigkeit.
Speziell zum Letzteren:
Kaum wird das verheimlichte Absaufen von Asse II bekannt, kommt die nächste Verfehlung ans Tageslicht ( Tagessp. 23.8.08 ).
Schon 1973 -76 wurde - in meinen Augen illegal - hochradioaktiver Müll in der Deponie für höchstens mittel-radioaktiven Abfall versenkt.
Das wurde bis heute vertuscht, ja, der Sprecher des Betreibers Helmholtz-Zentrum München sagte jetzt, \"Dabei handelte es sich jedoch um mittel radioaktive Abfälle\" u gab die Zahl der Fässer mit 8 an. Dokumente belegen mindestens 94 Fässer.
Ein solches menschliches Versagen kann man nirgends ausschließen. In der Atomindustrie ist damit ein unvertretbares Risiko verbunden.
Cremer:
@vknuth,
sie springen ja von einer \"Katastrophe zur nächsten\".
Sie schmeißen alles in eine Topf:
-technische Probleme,
-Absaufen von Asse II
-Faktor Mensch
-Versenkung von radioaktivem Müll
Hauptsache schön gruselig und Angst einflösend ;)
Leute ich sag Euch eins,
wenn wir hier in Deutschland so weitermachen mit den Protesten gegen die Kernenergie, gegen den Neubau von Kohlekraftwerken dann laufen zum einen alte bereits längst abgewirtschaftete Steinkohlekraftwerke und vor allem Braunkohlekraftwerke weiter, tragen überproportional zur Feinstaubbelastung bei.
Wenn dann diese abgeschaltet werden, haben die vier großen Oligopole schon längst langläufige Lieferverträge mit den Franzosen über Stromlieferungen aus französichen Kernkraftwerken zu teueren Preisen als heute abgeschlossen, um den Strombedarf zu sichern. 8)
Dann möchte ich mal Euere Gesichter sehen, wenn der Strom dem doppelten Preis unbezahlbar wurde.
Eins ist auch sicher, die Oligopole machen dann noch mehr Rendite als bereits heute.
RR-E-ft:
--- Zitat ---Original von Cremer
Wenn dann diese abgeschaltet werden, haben die vier großen Oligopole schon längst langläufige Lieferverträge mit den Franzosen über Stromlieferungen aus französichen Kernkraftwerken zu teueren Preisen als heute abgeschlossen, um den Strombedarf zu sichern. 8)
Eins ist auch sicher, die Oligopole machen dann noch mehr Rendite als bereits heute.
--- Ende Zitat ---
@Cremer
Das mit den höheren Renditen ist schwer zu verstehen. Wie sollen die zustande kommen?
Kohlekraftwerke, ob alte oder neue, brauchen Kohlendioxidverschmutzungsrechte, die ab 2013 vollauktioniert werden sollen. Alte Kohlekraftwerke brauchen wohl mehr dieser Zertifikate als jüngere Kohlekraftwerke. Gleichwohl ist fraglich, ob neue Kohlekraftwerke rentierlich betrieben werden können. Deshalb stehen sie wirtschaftlich auf der Kippe und nicht etwa wegen der Proteste aus der Bevölkerung.
Sind die in Frankreich heute in Betrieb befindlichen AKW nicht ausgelastet, dass sie etwa eine Stromerzeugungslücke (von der Sie auszugehen scheinen) abdecken könnten? Man könnte dort den Bedarf einfach zukaufen? Vielleicht in heißen Sommern, in denen diesen französischen AKW das Kühlwasser fehlt und sie deshalb ihre Produktion drosseln müssen? Klingt etwas verwegen.
Die französischen Stromerzeuger verkaufen ihre Stromproduktion aufgrund von Langzeitverträgen ins Ausland? Zu fest vereinbarten Preisen losgelöst von den Großhandelspreisen für Strom, wie sie sich an den europäischen Börsen bilden? In Deutschland tätige Stromhändler kaufen solchen Strom mit Langfristverträgen vom Erzeuger zu Fixpreisen? Na, ich weiß nicht.
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