Jahresüberschuss 2007

[RR-E-ft]

Jahresüberschuss 2007

Weniger Strom, Gas und Wasser geliefert  
 

REUTLINGEN. Die Zeiten werden für die »Zwischenhändler« von Strom und Gas schwieriger. Das gilt auch für die Stadtwerke Reutlingen. Trotzdem hat das städtische Unternehmen mit seiner operativen Tochter Fair-Energie auch für das vergangene Jahr einen glänzenden Abschluss vorgelegt. Insgesamt 25,7 Millionen Euro fließen der Stadt Reutlingen aus dem Ergebnis der Geschäftstätigkeit zu, vermeldete der kaufmännische Geschäftsführer Heiko Suter am Dienstag vor dem Reutlinger Gemeinderat.  
 
Der Betrag setzt sich aus der Konzessionsabgabe (die Entschädigung für die Nutzung städtischen Grunds bei der Verlegung von Versorgungsleitungen) in Höhe von acht Millionen Euro, dem eigentlichen Jahresüberschuss der Stadtwerke mit 6,5 Millionen Euro und der aus steuerrechtlichen Gründen erfolgten Auflösung einer Gewinnrücklage in Höhe von 8,4 Millionen Euro zusammen. Hinzu kommen zwei Millionen an Gewerbesteuer, die das Unternehmen bezahlt hat und 800 000 Euro an Zinsen für bei der Fair-Energie verbliebenes Kapital aus dem Verkauf der Anteile an die Energie Baden-Württemberg.

Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit ist bei der Fair-Energie um 3,5 Prozent auf 17,9 Millionen gestiegen. Die Stadtwerke GmbH erhielten als Hauptgesellschafter davon über 14 Millionen Euro zugewiesen, die Beteiligungsgesellschaft der EnBW als weiterer Gesellschafter 2,8 Millionen Euro. Wenn man Suter richtig verstanden hat, resultiert der höhere Rohgewinn nicht aus höheren Umsätzen oder Margen, sondern aus Einmaleffekten wie der Auflösung von Rückstellungen sowie geringeren Abschreibungen.

Erlöse gingen zurück

Die Umsatzerlöse sind nämlich eingebrochen. Sie verringerten sich um fast 13 Prozent auf 239,5 Millionen Euro. So sank der Stromabsatz wegen des »bewussten Verbrauchsverhaltens und der wachsenden Wechselbereitschaft der Kunden«, wie es im Bericht heißt, um 4,2 Prozent. Durch die relativ warme Witterung im vergangenen Jahr und die Entscheidung von vier Gasverteilern/Gemeinden kein Gas mehr von der Fair-Energie zu beziehen, ging auch der Absatz auf diesem Sektor stärker zurück.
Durch die höheren Durchschnittstemperaturen im vergangenen Jahr sank zudem der Wärmeabsatz, wobei der zu kühle Sommer dafür gesorgt hat, dass die Bürger auch noch weniger Wasser verbraucht haben. Wegen der geringeren Absatzmengen verringerte sich allerdings der Materialaufwand/Einkauf für die Fair-Energie um 16 Prozent auf 180 Millionen Euro.
Von der Gewinnabführung an die Stadtwerke verblieb dort ein Rohgewinn von 10,7 Millionen und nach Abzug der Steuern ein Jahresüberschuss von rund 6,5 Millionen Euro. Dass dieser um 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist, hängt nach dem Bericht mit einer niedrigeren Belastung durch die Ertragssteuern zusammen.

Hauptaufgabe der Stadtwerke GmbH ist neben den zentralen Dienstleistungen für die anderen Gesellschaften wie Fair-Energie und Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft der Betrieb der Bäder. Insgesamt betrug die Zahl der Besucher im vergangenen Jahr 371 274. Der feuchte Sommer 2007 und auch die Umbauarbeiten sorgten dabei für ein dickes Minus im Freibad Markwasen (148 900 gegen 230 000 im Jahr 2006). Die Einnahmen aus dem Badebetrieb betrugen rund 900 000 Euro, und deckten damit etwa ein Drittel der Kosten.