Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Nahrungsmittel und Bioenergie  (Gelesen 87685 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline nomos

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 2.448
  • Karma: +0/-0
Nahrungsmittel und Bioenergie
« am: 09. November 2007, 10:31:18 »
GENO-Agrartagung 2007:

Zitat
\"Die Erzeugung von landwirtschaftlichen Produkten für die Lebensmittelversorgung tritt immer mehr in Konkurrenz zum Anbau von Rohstoffen für die Energiegewinnung. Dies wird die Preise für Agrarprodukte weiter in die Höhe treiben\", stellte Erwin Kuhn fest. Er unterstrich, dass dieser Wettbewerb um die knappe Fläche eine ökonomische, ökologische und soziale Dimension habe. \"Die Ernährung von Menschen hat einen höheren Stellenwert als andere Marktthemen.\" Gesellschaft und Politik müssten beginnen, das komplexe Spannungsfeld zwischen Ernährung und Energie bewusst zu diskutieren.

Offline Netznutzer

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 1.524
  • Karma: +4/-4
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #1 am: 09. November 2007, 22:05:20 »
... und zusätzlich zahlen die Energieabnehmer Milliarden € über EEG und zu allem Überfluss stellen Bund Länder und Gemeinden noch zusätzliche Millionenbeträge zur Verfügung, die von Steuerzahlern aufgebracht werden müssen, obwohl mit der Novellierung des EEG 2002 die exorbitanten Einspeisvergütungen damit begründet wurden, dass dadurch nicht mehr subventioniert würde. Hinzu kommen die Milliarden Steuervergünstigungen für dubiose und auch nicht dubiose Windparkbeteiligungen und ähnlichen Steuersparmodellen. Wie sagte Joschka Fischer in seinem letzten Wahlkampf: Nicht die WKA wird gefördert sondern die kWh. Schön wärs. Allein Rot/Grün in HB wollen mehrstellige Millionenbeträge zur Förderung von EEG Anlagen lockermachen. Kein Geld für Schulen, Lehrer und sonstige Aufgaben, aber dafür. Dass der EEG-Quotenpreis dieses Jahr weit über einem Cent/kWh liegen wird, sollte auch jedem klar sein, der dahererzählt, EEG koste nur einen € pro Monat/Haushalt.

Gruß NN

Offline superhaase

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 4.098
  • Karma: +7/-6
  • Geschlecht: Männlich
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #2 am: 10. November 2007, 18:22:59 »
Zitat
Original von Netznutzer
Hinzu kommen die Milliarden Steuervergünstigungen für dubiose und auch nicht dubiose Windparkbeteiligungen und ähnlichen Steuersparmodellen.
Es gibt und gab nie irgendwelche Steuervergünstigungen für Windparkbeteiligungen. Das sind Ammenmärchen. :rolleyes:
Ein Windkraftwerk wurde und wird steuerlich genauso behandelt wie eine Zapfsäule, ein Bürocomputer oder ein Kohlekraftwerk: Die Anschaffungskosten werden über die Betriebszeit abgeschrieben, und die mit dem Windkraftwerk erwirtschafteten Gewinne müssen genauso versteuert werden wie in allen anderen Bereichen der Wirtschaft auch.

Alle anderen Behauptungen entstammen im besten Fall Unwissen, im schlimmsten Fall bösartiger Ignoranz.

Lieber Netznutzer, Sie haben mir an anderer Stelle (bzgl. Speicherheizungsstrom) mal Phrasendrescherrei vorgeworfen - dort nicht ganz zu unrecht, ich war nicht ganz im Bilde. Trotzdem war Ihr agressiver Ton nicht angebracht. Ihr sachlicher Hinweis war willkommen und hätte vollauf genügt.

Hier bei diesem Thema sollten Sie sich mal an die eigene Nase fassen: Was Sie hier vom Stapel lassen sind haltlose Phrasen und zeigt, dass Sie davon keine Ahnung haben.  :rolleyes:

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline nomos

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 2.448
  • Karma: +0/-0
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #3 am: 10. November 2007, 19:44:57 »
Zitat
Original von superhaase
......
Ein Windkraftwerk wurde und wird steuerlich genauso behandelt wie eine Zapfsäule, ein Bürocomputer oder ein Kohlekraftwerk

.........
Alle anderen Behauptungen entstammen im besten Fall Unwissen, im schlimmsten Fall bösartiger Ignoranz.
    Na ja,  nur weil die Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz keine Steuersubvention ist und sie auf die Verbraucher umgelegt  und nicht aus dem Steuertopf kommt, haben sie formal recht. Eine Subvention bleibt das trotzdem! Sich dafür so weit gegenüber Netznutzer aus dem Fenster zu lehnen ist in keiner Weise gerechtfertigt.

    Wir könnten hier höchstens den Unterschied herausarbeiten, was es ausmacht, ob der Bürger und Verbraucher die Zeche über Steuern oder über den Energiepreis bezahlt. Die Version über den Energiepreis gefällt mir da am wenigsten.

    Viele Unternehmen, z.B. der genannte Zapfsäulenbetreiber, hätten das ja auch so gerne wie die Windstromerzeuger:
    Eine  gesetzlich garantierte Abnahme und einen festgeschriebenen  Verkaufspreis mit Gewinngarantie für lange Zeit.

    Und Steuervorteile spielen auch bei Windkraftbeteiligungen eine Rolle:
    Oft werden hohe Verlustzuweisungen mit Steuerspareffekt in den Vordergrund gestellt. Bei den Verlustzuweisungen hat man hier ja keinen Ärger mit dem Finanzamt, da die offenkundige Gewinnerzielungsabsicht  staatlich per Gesetz dokumentiert ist. Also superhaase, wenn das ein Nullsummenspiel für den Fiskus ist, dann sollte die Windkraftbranche auch ihre Werbung damit einstellen.
     

Offline superhaase

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 4.098
  • Karma: +7/-6
  • Geschlecht: Männlich
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #4 am: 11. November 2007, 11:43:54 »
Zitat
Original von nomos
Und Steuervorteile spielen auch bei Windkraftbeteiligungen eine Rolle:
Oft werden hohe Verlustzuweisungen mit Steuerspareffekt in den Vordergrund gestellt. Bei den Verlustzuweisungen hat man hier ja keinen Ärger mit dem Finanzamt, da die offenkundige Gewinnerzielungsabsicht  staatlich per Gesetz dokumentiert ist. Also superhaase, wenn das ein Nullsummenspiel für den Fiskus ist, dann sollte die Windkraftbranche auch ihre Werbung damit einstellen.
Sie sind nicht im Bilde, nomos.

Erstens: Es gibt diese Verlustzuweisungen bei allen Fonds seit 2006 nicht mehr. Somit wird auch nicht mehr damit geworben.

Zweitens: Außerdem ist es eine ganz normale Sache in der Wirtschaft, dass versucht wird, seine Steuerschulden zu gestalten. Genauso wie bei allen anderen finanziellen Vorgängen wie Krediten, Einnahmen und Ausgaben. Das ist völlig normal.
Das ist auch ein nicht unerheblicher Investitionsanreiz. Dabei verliert der Statt im Allgemeinen nichts, sondern gewinnt im Gegenteil, weil durch die Investitionen zwar erst mal weniger Steuern gezahlt werden, dafür aber später dann umso mehr. Ohne Investitionen kein Wachstum und keine zukünftigen Steuereinnahmen. Das gilt für Windkraftwerke genauso wie für alle anderen Investitionsgüter.
Daran ist auch nichts Verwerfliches.
Insofern wird sich die Abschaffung der Verlustzuweisungen \"über die Fondsgrenzen hinweg\" für den Staat auf Dauer wohl rächen - er tut sich langfristig damit keinen Gefallen. Und das nur aus einer kurzfristigen Neiddebatte heraus.

Drittens: Ein Windpark ist für den Fiskus kein Nullsummenspiel. Er erhält über die gesamte Betriebszeit betrachtet sehr viel Geld von einem Windparkbetreiber in Form von Gewerbe- und Einkommenssteuern und dergleichen.

Zu widersprechen war vor allem der haltlosen Behauptung von NN:
Zitat
... Milliarden Steuervergünstigungen für dubiose und auch nicht dubiose Windparkbeteiligungen ...
Da lehn ich mich gar nicht aus irgendeinem Fenster. Das sind einfach Tatsachen, die richtigzustellen sind. Steuervergünstigungen gab es nie, und das hat überhaupt nichts mit dem EEG zu tun.

Über Sinn oder Unsinn des EEG kann man streiten. Sicher.
Es wird aber weltweit als Erfolgsmodell angesehen und wird immer öfter kopiert.
Es geht dabei nicht nur um kurzfristige ökonomische Überlegungen.
Die unschätzbare Bedeutung liegt hier sowohl im ökologischen Bereich, als auch in einem nicht zu unterschätzenden langfristigen Gewinn für die gesamte Volkswirtschaft.
Langfristig geht kein Weg an den erneuerbaren Energien vorbei - das ist so und damit Basta! ;)
Das wollen einige Leute nicht wahrhaben - sie denken lieber nur kurzfristig an den eigenen Vorteil und ärgern sich, wenn sie deswegen 2 Euro mehr im Monat zahlen müssen.
Ich finde das recht armselig. :(

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline Netznutzer

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 1.524
  • Karma: +4/-4
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #5 am: 11. November 2007, 12:57:20 »
@ sh

Es ist schon nicht mehr lächerlich, sondern schon jämmerlich, wie du hier rumpalaverst.
Allein schon die Aussage: Es gibt diese Verlustzuweisungen bei allen Fonds seit 2006 nicht mehr
zeigt, wie oberflächlich du hier rumschreibst. Zur info, das EEG in seienr derzeitigen Form gibt es seit 2002, und ich kenne zahlreiche Fonds, die in der Vergangenheit gerade mit den Schuldzuweisungen dafür gesorgt haben, dass unsere Millionäre weniger Steuern gezahlt haben, als Arbeitnehmer. Ich erinnere mich an deine Aussage, die sinngemäss lautete, dass du deshalb die \"Investitionen\" getätigt hast, da du einen relativ hohen Steuersatz hast, und diesen dadurch reduzieren kannst.
Meine Meinung brauche ich im Übrigen weder vor dir rechtfertigen, noch bist du derjenige, der hier Absolution erteilt.

@ nomos

Diskussionen mit dem vorgenannten sind fruchtlos, da er nicht nur die rosarote EEG Brille trägt und Gabriel anbetet, sondern auch noch das Geld aus dem EEG durch eigene Beteiligungen und Investitionen kassiert. Wasser predigen und Wein saufen, das zeigen seine Postings.

Gruß

NN

Offline superhaase

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 4.098
  • Karma: +7/-6
  • Geschlecht: Männlich
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #6 am: 11. November 2007, 13:16:47 »
@Netznutzer:

Ich habe Dir gezeigt, dass Du falsche Behauptungen aufstellst.
Ich habe sachlich und exakt argumentiert.
Ich habe auch nicht bestritten, dass es vor 2006 die Verlustverrechnungen gegeben hat. Ich habe auch begründet, warum ich diese Verlustverrechnung für normal halte und nicht als verwerflich ansehe.
Wenn BMW eine neue Blechpresse anschafft, wird die Abschreibung hierfür auch ganz selbstverständlich als Verlustzuweisung mit den Gewinnen gegengerechnet.
Ich habe auch dargelegt, dass das ein wichtiger Investitionsanreiz ist. Das war auch bei mir der Fall.
Was ist dagegen einzuwenden?

Ich investiere mein Geld u.a. in \"grüne Projekte\". Ich habe damit aber auch schon Verluste erlitten. Es steckt trotz EEG immer noch ein unternehmerisches Risko dahinter, das wird oft vergessen.

Ich kann nichts dafür, wenn Du kein Geld hast, um es irgendwo zu investieren. Du musst mich deshalb nicht beschimpfen.

Du kannst es nicht ertragen, dass jemand die Welt anders sieht als Du, und Dir die sachlichen Argumente dagegen ausgehen.
Du wirst dann unsachlich und beleidigend.
Schäm Dich!

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline nomos

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 2.448
  • Karma: +0/-0
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #7 am: 11. November 2007, 13:19:03 »
Zitat
Original von superhaase
..... das ist so und damit Basta! ;)
Das wollen einige Leute nicht wahrhaben - sie denken lieber nur kurzfristig an den eigenen Vorteil und ärgern sich, wenn sie deswegen 2 Euro mehr im Monat zahlen müssen.
Ich finde das recht armselig. :(
    @superhaase, mit Basta und einer Verharmlosung der Geldverschwendung und den oft umweltschädlichen Auswirkungen der Förderungspolitik werden Sie \"
einige Leute\" nicht überzeugen, mich jedenfalls nicht.  Wer hier \"nicht im Bilde\" ist, lassen wir mal dahingestellt.  Nicht nur Ihnen ist bekannt, dass  die fossilen Energieressourcen und die Bodenflächen begrenzt sind und dass wir durch Energieerzeugung und -verbrauch Lebensgrundlagen für Mensch und Tier irreparabel zerstören können. Das und die Tatsache, dass wir als Industriegesellschaft und Menschen  von einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung existenziell abhängig sind, ist bei der Energiepolitik zu berücksichtigen.

Wir können und sollten es uns nicht  leisten, eine Technologie an Standorten uneingeschränkt zu fördern, wo sie für die Energieversorgung kaum eine Bedeutung hat? Windenergie kann zwar im Mix  eine Rolle spielen, aber eine wirkliche Alternative ist sie nicht. Denn trotz der Förderung  konnte noch kein einziges Kraftwerk ersetzt werden. Dagegen verändern sich  unsere ohnehin belasteten Kulturlandschaften radikal und beeinträchtigen wertvolle Natur- und Erholungsräume.

In vielen Regionen sind Windkraftanlagen Unsinn. Außerdem steht meteorologisch bedingt die installierte Leistung oft nur zu einem Fünftel zur Verfügung. Windkraft im Binnenland kann daher gerade mal eine Ergänzungsfunktion haben. Trotzdem wird infolge der Förderung in großem Umfang hier Kapital investiert. Kapital, das an anderer Stelle fehlt, das ist auch volkswirtschaftlich wenig sinnvoll.

Nur durch die gesetzlich festgelegte Vergütung des Windstroms und durch steuerliche Abschreibungen können Investoren  Gewinne erzielen, das ist Fakt!
[/B]
Das wird Ihnen sicher wieder nicht gefallen, aber eine Förderung von Windkraft, die bei hoher Landschaftsbeeinträchtigung und erheblichen Subventionen einen minimalen Energiegewinn liefert, lehne ich  ab.
[/list]

Offline superhaase

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 4.098
  • Karma: +7/-6
  • Geschlecht: Männlich
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #8 am: 11. November 2007, 14:03:47 »
Zitat
Original von nomos
Nicht nur Ihnen ist bekannt, dass  die fossilen Energieressourcen und die Bodenflächen begrenzt sind und dass wir durch Energieerzeugung und -verbrauch Lebensgrundlagen für Mensch und Tier irreparabel zerstören können. Das und die Tatsache, dass wir als Industriegesellschaft und Menschen  von einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung existenziell abhängig sind, ist bei der Energiepolitik zu berücksichtigen.
Dem stimme ich zu.
Nur sind meiner Meinung nach Ihre anschließenden Schlussfolgerungen falsch.

Z.B. möchte ich darauf hinweisen, dass Windkraftwerke eben die Kulturlandschaften etc. weit weniger beeinträchtigen und zerstören, als Braunkohlekraftwerke. Lieber viele Spargel in der Landschaft, als einen großen Kraftwerksblock mit riesigen Dampf- und Rauchfahnen. Das ist ein viel weiter sichtbarer Makel, als Windturbinen. Vom Dreck ganz abgesehen.
Aber darüber lässt sich natürlich streiten, ist u.a. auch eine Geschmacksfrage.

Keine Meinungsverschiedenheiten dürfte es dann allerdings beim Braunkohletagebau geben.......

Zitat
In vielen Regionen sind Windkraftanlagen Unsinn. Außerdem steht meteorologisch bedingt die installierte Leistung oft nur zu einem Fünftel zur Verfügung. Windkraft im Binnenland kann daher gerade mal eine Ergänzungsfunktion haben.
Das kann man so nicht sagen. Klar gibt es Flauten. Aber das macht Windkraftwerke keineswegs sinnlos.

Zitat
Trotzdem wird infolge der Förderung in großem Umfang hier Kapital investiert. Kapital, das an anderer Stelle fehlt, das ist auch volkswirtschaftlich wenig sinnvoll.
Das sehen viele Untersuchungen und Expertenkomissionen ganz anders. Aber die sind ja bekanntlich alle auf der Brennsuppe dahergeschwommen. ;)

Zitat
Nur durch die gesetzlich festgelegte Vergütung des Windstroms und durch steuerliche Abschreibungen können Investoren Gewinne erzielen, das ist Fakt!
Dass die gesetzlich festgelegte Vergütung und die Abnahmeverpflichtung Vorraussetzung für den wirtschaftlichen Betrieb von Windkraftwerken war und ist, bestreitet doch auch gar niemend.

Das mit den Abschreibungen haben Sie aber scheinbar überhaupt nicht verstanden. Das ist nichts spezifisches der Windkraftwerke, das ist wirtschaftlich ganz normal und sogar zwingend notwendig.
Stellen Sie sich vor, VW müsste den kompletten Umsatz als Gewinn versteuern, und dürfte keine Kosten wie Löhne und Investitionen in Sachanlagen gegenrechnen. Die Firma wäre in 1 Sekunde Pleite. Wie jede andere Firma auch.
Abschreibungen sind kein Teufelszeug.
Die sogenannte Abschreibung für Abnutzung von Sachanlagen ist sogar eigentlich eine finanztechnische Vorschrift, die zu frühzeitigeren Steuerzahlungen führt im Vergleich zu einer sofortigen Verrechnung des Anschaffungspreises. Die von einer Firma z.B. im Jahr 2007 bezahlten Kosten für ein Investitionsgut (WKA) dürfen nicht sofort vollständig als Ausgaben bilanziert werden, sondern müssen über die Nutzungsdauer verteilt bis zum Jahr 2027 abgeschrieben werden. Dies führt dazu, dass die Firma das Geld zwar de facto in 2007 komplett ausgegeben hat (wobei dieses Geld der Hersteller auch in 2007 versteuern muss), aber trotzdem noch einen großen Teil davon 2007 quasi als Gewinn versteuern muss (bzw. seinen rechnerischen Gewinn nicht entsprechend mindern darf). Erst im laufe der Jahre machen sich die Ausgaben dann Stück für Stück steuermindernd bemerkbar. So erhält der Staat also seine Steuern früher bzw. sogar vorzeitig.

Also stelle bitte keiner die Abschreibungsvorschriften als Geschenk des Staates an die Unternehmen oder die Reichen der Gesellschaft dar. Das ist Unfug.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline nomos

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 2.448
  • Karma: +0/-0
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #9 am: 11. November 2007, 15:00:30 »
@superhaase, Netznutzer hat schon recht, es macht keinen Sinn. Auch wenn Sie die Windräder noch so schön finden, die Entscheidung \"Windräder oder Dampffahne\" gibt es nicht. Mit Binnen-Windrädern kann kein Kraftwerk ersetzt werden. Ihre Windräder sind keine Alternative! Windenergie ist maximal ein Beitrag im Energie-Mix. Kraftwerke brauchen wir trotzdem! Außerdem, eine Erklärung zur AfA brauche ich von Ihnen wirklich nicht. Sie werden nicht verstehen, weil Sie entweder nicht können oder nicht wollen.

Offline superhaase

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 4.098
  • Karma: +7/-6
  • Geschlecht: Männlich
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #10 am: 11. November 2007, 15:20:43 »
Zitat
Original von nomos
Sie werden nicht verstehen, weil Sie entweder nicht können oder nicht wollen.
Aber Sie haben alles verstanden?
Scheinbar nicht.

Die Erklärung zur AfA schien dringend notwendig. Sonst hätten Sie diesbezüglich nicht solchen Unsinn gepostet.

Dass die Windernergie einer der großen und wichtigen Stromlieferanten sein wird in Zukunft, bestreitet niemand, der wirklich Ahnung hat.
Keiner hat je behauptet, die Windkraft könnte alle Probleme alleine lösen.
Dies immer vorzuschieben und dann als selbstverständlich unsinnig zu brandmarken, ist auch wieder äußerst unsachlich.

Ich könnte Ihnen genauso vorwerfen, dass Sie nicht verstehen können oder wollen.
Auch ich könnte sagen, dass eine Diskussion mit Ihnen beiden keinen Sinn macht.
Das wären aber keine sachlichen Argumente, sondern nur dummes Blabla.

Sie beide missverstehen das Forum des Bundes der Energieverbraucher als Forum zur Hetze gegen erneuerbare Energien und zur Verbreitung von unsinnigen Verschwörungstheorien (alles Öko und Bio ist Abzocke und wurde nur erfunden, um den Bürgern zu schaden und einige wenige zu bereichern).
Daher werde ich entsprechende Postings und Threads von Ihnen beiden auch kommentieren, wann ich Lust dazu habe.
Wenn Ihnen das nicht passt, dann verbreiten Sie Ihre Theorien und Statements halt woanders. :D
Sie haben hier kein Meinungsmonopol.
8) solar power rules

Offline nomos

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 2.448
  • Karma: +0/-0
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #11 am: 13. November 2007, 10:29:24 »
Zitat
Original von superhaase

Sie beide missverstehen das Forum des Bundes der Energieverbraucher als Forum zur Hetze gegen erneuerbare Energien und zur Verbreitung von unsinnigen Verschwörungstheorien (alles Öko und Bio ist Abzocke und wurde nur erfunden, um den Bürgern zu schaden und einige wenige zu bereichern).
Daher werde ich entsprechende Postings und Threads von Ihnen beiden auch kommentieren, wann ich Lust dazu habe.
Wenn Ihnen das nicht passt, dann verbreiten Sie Ihre Theorien und Statements halt woanders. :D
Sie haben hier kein Meinungsmonopol.
    Ein \"sehr sachlicher Beitrag\" @superhaase, aber damit haben Sie wohl generell missverstanden was ein Forum ist.

    Die Förderung der Erneuerbaren Energien bezahlt der Verbraucher. Das sind in der Zwischenzeit erhebliche Preisbestandteile. Insgesamt geht es für die Verbraucher um Milliarden EURO mit steigender Tendenz. Wenn das nach Ihrer Meinung kein Diskussionsthema eines Verbraucherforums sein soll, dann liegt das Missverständnis offenkundig bei Ihnen.

    Unabhängig davon gibt es klare Erkenntnisse über schädliche Auswirkungen der \"Bio\"-Energie-Förderung für die globale Umwelt, die unmittelbar die Lebensgrundlagen für Menschen und Tiere bedroht. Welcher Verbraucher möcht das auch noch über seine Energierechnung mit finanzieren?

    Heute ist zum Beispiel im Handelsblatt ( Seite 28 ) mal wieder eine entsprechende Meldung zu lesen:
Zitat
Umweltschutz

Von den hohen Rohölpreisen profitiert auch Palmöl, das unter anderem für Biosprit eingesetzt wird. Mit Preisen von rund 3 000 Ringgit je Tonne (gut 900 Dollar) notiert Palmöl auf Rekordniveau. Dies führt zu einer Ausweitung der Anbauflächen in Indonesien. Eine Entwicklung, die Greenpeace mit Sorge sieht. Ein Report der Umweltschutzorganisation zeigt auf, dass die torfreichen Regenwälder gerodet, verbrannt und trocken gelegt werden, um Ölpalmen anzupflanzen. Dem Klimaschutz werde damit ein „Bärendienst“ erwiesen. rp

Wann handelt hier die Politik? Diese Förderung ist ein Skandal![/list]

Offline superhaase

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 4.098
  • Karma: +7/-6
  • Geschlecht: Männlich
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #12 am: 13. November 2007, 11:27:10 »
@nomos:

Dass es Fehlentwicklungen gibt, die korrigiert werden müssen habe ich nie bestritten. Das ist doch auch ein ganz gewöhnlicher Vorgang. Keiner hat die Weisheit mit Löffeln gefressen und weiß alles im Voraus.

Ein Beispiel hierfür ist die Sache mit dem Pamlöl.
Eine andere sind die Agrarsubventionen (Brachprämie) im Zusammenhang mit der Bioenergieförderung.

Gegen vernünftige Kritik und eine sachliche Argumentation hierzu habe ich nichts einzuwenden.
Das haben Sie z.B. bzgl. des Palmölthemas vielleicht schon bemerkt.

Auch über die Weiterentwicklung und die Anpassung des EEG lässt sich sicher unterschiedlicher Meinung sein und sachlich diskutieren. Aber das Gezeter von \"Abzocke\" und \"die Zeche zahlt der Verbraucher\" etc. leistet hierzu keinen brauchbaren Beitrag.

Außerdem:
Ich habe in diesem Thread oben nur die erwiesenermaßen falsche Behauptung richtiggestellt, die Windkraftbetreiber erhielten Steuervergünstigungen.
Die Verbreitung von Lügen und die Verleumdung von \"Ökostrominvestoren\" als Abzocker und egoistische Halsabschneider ist nun mal keine sachliche Kritik.

Unwirsch reagiert hat hierauf vor allem Netznutzer, der richtiggehend beleidigend wurde.
Sie, nomos, blieben bisher \"im Rahmen\", vielen Dank dafür! :)

Ich habe keine rosarote Ökobrille auf, wie mir hier vorgeworfen wird.
Ich sehe langfristig nur keine andere Möglichkeit für die Weltwirtschaft, verstärkt auf erneuerbare Energien zu setzen. Und das deutsche EEG mit seinen langfristig sogar kostendämpfenden und unabhängigkeitsfördernden Effekten sehe ich als den richtigen Weg an.

Es wird wohl auch bei dem steigenden Energiebedarf (die IEA schätzt eine Verdopplung bis 2050) nicht vermeidbar sein, dass Energie immer teurer werden wird. Öl und Gas werden diesen Bedarf gar nicht decken können, das ist unter Experten anerkannt, soviel ich weiß.

Allerdings sollten die Energiepreise nicht aufgrund übermäßig fetter Gewinne von Herrn Bernotat & Co steigen.
Dies ist das eigentliche Thema hier im Forum - zumindest für mich.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline Netznutzer

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 1.524
  • Karma: +4/-4

Offline superhaase

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 4.098
  • Karma: +7/-6
  • Geschlecht: Männlich
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #14 am: 14. November 2007, 09:52:38 »
Gääähhhhn - uralt und schon diskutiert und relativiert......  :rolleyes:

Der Rohstoffkostenanteil am Bier hat sich von 1% auf 2% verdoppelt (oder warens 2% auf 4% ?) - laut Brauereiverband. Macht beim Kasten Bier etwa 6 oder 12 Cent, wobei ein Teil auch auf den Hopfenpreis geht, der sich vervierfacht hat in den letzten zwei jahren. Und das lag an der Geschäftspolitik der Brauereien gegenüber den Hopfenbauern und hat mit Bioenergie null zu tun.
Ansonsten sind vor allem die schlechten Ernten der Grund für die Verknappung. Steht auch im Artikel.

Die weiteren Preissteigerungen kommen beim Bier hauptsächlich auch durch die gestiegenen Energiekosten. Was auch wiederum nur zu einem sehr geringen Teil an der Bioenergie oder dem EEG liegt. Vielmehr an den steigenden Gewinnen von z.B. EON (+70% in den ersten 9 Monaten heuer).

Interessant war neulich die Meldung, dass die Brauereien ihre Preise um rund 40 cent pro Kasten anheben wollen, und dies für den Verbraucher eine Preissteigerung von etwa 1 Euro bedeuten würde.  8o
Ein Schelm, wer nun danach fragt, wo denn die anderen 50 Cent netto bleiben werden.....

Die Biomassenutzung spielt sicher eine Rolle bei den Preissteigerungen, das ist nicht zu leugnen. Ihr Anteil ist aber sehr gering und wird derzeit gerne zur Ablenkung von hausgemachten Problemen übertrieben.

Eine Konkurrenz zwischen Nahrungsmitteln und Energiepflanzen ist natürlich zu beachten und es darf hier nicht zu extremen Auswüchsen kommen. Derzeit sind wir aber davon noch weit entfernt. Bis vor kurzem hatten wir überall noch mit Überproduktion und Quoten zu kämpfen (Brachprämie). Es gilt, ein vernünftiges Maß zu finden und auch anzuwenden.....
Wenn die Preise für landw. Erzeugnisse steigen, so dass eine kostendeckende Produktion möglich ist und keine Subventionen mehr gebraucht werden, kann das nur gut sein.

Wichtig wäre derzeit in diesem Bereich z.B., die Biogasnutzung lediglich zur Stromerzeugung (ohne Abwärmenutzung) aus der Förderung zu nehmen und somit quasi zu verbieten. Diese ist ökologisch nicht sinnvoll und insgesamt auch unwirtschaftlich. Dies sind in der Vergangenheit die meisten Biogasanlagen vor allem bei Bauern gewesen, die ans Netz gingen.
Eindeutig eine Fehlentwicklung, weil Verschwendung.
Eine sinnvolle Zukunft des Biogases ist die Einspeisung ins Gasnetz und die Nutzung in der Kraftwärmekopplung in kleinen oder mittelgroßen Blockheizkraftwerken. Das gilt natürlich ebenso fürs Erdgas.
Dazu müsste die KWK massiv gesetzlich gefördert werden. Nicht unbedingt mit Geld, sondern einfach z.B. durch Ändern von Genehmigungsvorschriften für Kraftwerke.
Andere Länder haben viel höhere KWK-Quoten. Eine Schande für den \"Umweltschutzvorreiter\" Deutschland.
Leider verhindern dies die großen 4 bisher mit Erfolg, denn es würde ihre Marktmacht brechen.....

ciao,
sh
8) solar power rules

 

Bund der Energieverbraucher e.V. | Impressum & Datenschutz