Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Energieriesen wollen Gasmarkt ggf. bundesweit aufmischen  (Gelesen 5256 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
Energieriesen wollen Gasmarkt ggf. bundesweit aufmischen
« Antwort #2 am: 31. Januar 2007, 14:04:32 »
Offensichtlich waren die Aussagen des BGW zum Preissenkungsspielraum bei den Gaspreisen falsch. Deutschlands größter Gaskonzern will diese Aussagen jedenfalls Lügen strafen:

http://www.dieneueepoche.com/articles/2007/01/31/84956.html

Nachdem sich herausgestellt hat, dass Stadtwerke mit Konzernbeteiligung Gas bisher deutlich teurer verkaufen, könnte man meinen, die Konzerne hätten die Stadtwerke, an denen sie selbt beteiligt sind, für ihre beabsichtigten Billigangebote erst sturmreif geschossen:

http://www.sueddeutsche.de/,finm3/finanzen/artikel/977/99878/

Man hat den Stadtwerken wohlmöglich das Erdgas in Langfristverträgen dauerhaft zu teuer verkauft, um deren Preise nun leicht unterbieten zu können.

Der Verdacht drängte sich schon lange auf:

Erdgasimportpreise Entwicklung

Scheint so, als wenn die Stadtwerke sich selbst in eine unter Wettbewerbsgesichtspunkten unvorteilhafte Lage manövrieren ließen und nun beim Vertrieb von Strom und Gas das Nachsehen haben könnten.

Der BGW, der die sachlich nicht gerechtfertigte  HEL- Indexierung verteidigt hat, könnte sich so als Interessenvertreter und Steigbügelhalter der Konzerne erweisen, zum Nachteil der Stadtwerke, die nun leicht ausgebootet werden können, wenn sie aufgrund langfristiger Bindungen nicht günstiger anbieten können.

In den Importverträgen besteht eben keine HEL- Bindung. Für die Importeure hat sich das Erdgas damit nicht so stark verteuert wie für Stadtwerke mit entsprechenden Bezugsverträgen.

Die stetig angestiegene Differenz muss für die Konzerne einen erheblichen Preisgestaltungsspielraum zu Lasten der Stadtwerke eröffnen.

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
Energieriesen wollen Gasmarkt ggf. bundesweit aufmischen
« Antwort #3 am: 31. Januar 2007, 17:36:56 »
E.ON mache sich lediglich selbst Konkurrenz, so wie bisher die E.ON- Regionalversorger mit ihren Energiepreisen gegenüber den eigenen Allgemeinen Tarifen. Zum echten Wettbewerb bedürfe es weit mehr:


http://www.verivox.de/news/articledetails.asp?aid=17998

http://www.welt.de/data/2007/01/31/1196107.html

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich

Offline mauszuhaus

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 36
  • Karma: +0/-0
  • Geschlecht: Männlich
Energieriesen wollen Gasmarkt ggf. bundesweit aufmischen
« Antwort #5 am: 02. Februar 2007, 23:47:16 »
Hier meine Anmerkung zum Bericht in der >Stuttgarter Zeitung.
StZ vom 2.2.2007, Bericht von Wolfgang Koch, Köln
EON bietet Gas in ganz Deutschland an

Ich bin ein wenig erstaunt über die für mich ungewöhnliche Konzerngefälligkeit in Ih-rem  Bericht über die EON-Initiative für die neue Vertriebsgesellschaft Erdgas.
Ganz plötzlich und aus heiterem Himmel kommt heute ein Mega-Gaskonzern (EON) daher und bietet allen Verbrauchern in Deutschland den Gasbezug zum Billigtarife an. In zig Prozessen wird dem Energiekonzern derzeit der Mißbrauch seiner Mon-polmacht vorgeworfen, insbesondere bei der Preisgestaltung.  Stutzt denn da nie-mand?
Es ist doch völlig klar, dass hier und heute die letzte Tranche der Gasversorger-Abzockmethode zum Tragen kommt.
Das Verfahren lief bisher größtenteils undercover, aber insgesamt sehr erfolgreich:
Bis in die 90er Jahre hatte man unwidersprochen behauptet, der Gaspreis sei mit dem Ölpreisgekoppelt - Begründung keine; aber weil der Ölpreis stetig stieg, war dies für die Versorger ja nicht unangenehm. Alle Wirtschaftsminister sonnten sich mit…
Das heißt, dass schon damals eine künstliche Überhöhung des Gaspreises an die Verbraucher weitergegeben wurde – mit staatlicher Billigung sozusagen. Dann wur-den die Energieversorger ganz oder teilweise verprivatisiert.
Und seitdem ging es progressiv steigend so weiter. 2006 lagen  die Verbraucherprei-se für Erdgas  bereits 100% über den Preisen von 1999.
Allein die EnBW (früher die NWS im Eigentum der öffentlichen Hand) hat in den letz-ten 2 Jahren genau 49,4% draufgesattelt. Ob es bei EON viel weniger war, spielt kei-ne Rolle, aber -- Merken Sie was?
Blitzartig wird uns sonnenklar, dass das Ganze ein abgekartetes Spiel ist: Von die-sem inzwischen hochgradig überhöhtem Niveau aus läßt sich heute mit Leichtigkeit ein sogenannter Wettbewerb einleiten.
Vorteil 1: ich bin der kulante Wettbewerber, 5 Prozent billiger, Geiz ist geil!
Vorteil 2: die Gaspreisprotestler können mir jetzt egal sein - sollen sie doch wechseln!
Das Schöne ist, dass der Wirtschaftsminister und das Bundeskartellamt und die gan-ze VfB-Loge freundlich dazu nicken werden.
Beste Lesergrüße
Ralf Maus
Was braucht  der Mensch? Erde, Wasser, Luft und Sonne!
Spekulation mit den Gütern der Daseinsvorsorge ist sittenwidrig.

 

Bund der Energieverbraucher e.V. | Impressum & Datenschutz