@MadKock
Es ist natürlich ärgerlich, wenn ein Unternehmen eines Konzerns, der nicht nur vom Bundeskartellamt als hauptverantwortlich für die bisherige Marktabschottung entgegen rein rechtlicher Marktöffnung bereits seit 1998/ 2002 bezeichnet wird, sich der \"Marktöffnung\" berühmt.
Wer die Marktöffnung in der Hand hat, muss den Schlüssel haben, mit dem der Markt bisher abgeschottet wurde.
Eigentlich müsste in den Annoncen wohl darauf verwiesen werden, dass man selbst es war und ist, der den Markt gegen Wettbewerb abschottet.
\"Wir hielten die Schotten dicht - Sie zahlten die Zeche dafür. Nun mussten wir dem Bundeskartellamt gar etwas zusagen.\".
Wäre der Markt längst geöffnet, gäbe es nämlich jetzt gar nichts zu öffnen.
Das ist zum einen eine Frage der Glaubwürdigkeit. Zum anderen ist die Frage zu stellen, ob man sich solche Annoncen nicht sparen sollte, um die dadurch eingesparten Kosten den Kunden zugute kommen zu lassen.
Es ist nicht bekannt, ob europäische Staaten dereinst etwa Inserate schalteten:
\"Wir haben die Leibeigenschaft abgeschafft und setzen damit neue Impulse für die Freizügigkeit der Untertanen\".
Jedenfalls ist der Druck wenigstens groß genug, dass E.ON Hanse die Gaspreise zum 01.04.2006 nicht weiter erhöht:
http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=13666(Vorsorgliche Erhöhungen reichten wohl.)
Es gibt also keinen Grund für weitere Gaspreiserhöhungen zu diesem Zeitpunkt.
Das dürfte auch für alle anderen deutschen Gasversorger gelten, von denen viele jedoch weitere Preiserhöhungen bereits in Aussicht stellten.
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt